Bild: Lilium

Elektrisches Fliegen - die Zukunftsperspektive

Elektrisches Fliegen - die Zukunftsperspektive

Electric Flight
Meldungen 2. Halbjahr 2022 Seite 1
Erster 11-Blatt-Propeller der Welt in Deutschland bei MT-Propeller entwickelt Der bei Straubing ansässige Propellerhersteller MT-Propeller ist für seine innovativen Propellerentwicklungen bekannt. Jetzt wartet das Unter- nehmen mit einer weiteren Weltneuheit auf, um auch die Möglichkeiten der Propellertechnologien zu erforschen. Auf einer werkseigenen Piper Cheyenne PA31T1, der mit Pratt& Whitney PT6A-135A Turbinen ausgestattet ist, beeindruckte der weltweit erste 11-Blatt-Propeller, der auf das rechte Triebwerk montiert wurde mit einer beeindruckenden Geräusch- und Klangsignatur. Wie so viel der dortigen Propellerentwicklungen erfolgten die Untersuchungen ebenfalls in Eigeninitiative. Wie Gerd Mühlbauer, Firmengründer und CEO einmal mitteilte, flossen bisher alle Entwicklungen in Serien ein. Nach ersten Messungen konnte das Ingenieurteam gegenüber dem standardzertifizierten 5-Blatt-Propeller einen 15%-igen höhen Standschub liefern. Dieses Propellersystem in Kombination mit einer Stromversorgung mit niedriger Drehzahl von einer Tur- bine oder einem Elektromotor eröffnet neue Möglichkeiten für Leistung, Effizienz und Geräuschentwicklung. www.mt-propeller.com
13.10.2022
Foto: MT-Propeller
20.10.2022
Bild: Eviation
Nach DHL unterschrieb zweites deutsches Unternehmen Evia Aero Vorvertrag über 25 Flugzeuge Florian Kruse, CEO und Gründer der neuen Fluggesellschaft von Evia Aero machte im Frühsommer von sich Reden als er eine Kaufabsichtser- klärung (MoU) über die Lieferung von 10 umgerüsteten Britten Norman Islander unterzeichnete. Die Maschinen sollen dann mit Brennstoffzel- len betrieben werden. Jetzt meldete Eviation, der Hersteller des neunsitzigen Elektroflugzeugs Alice, dass Avia Aero als zweites Unterneh-men aus Deutschland ebenfalls eine MoU über 25 Maschinen unterschrieben habe. Evia Aero gibt sich als nachhaltige Fluggesellschaft aus, die die Maschinen für Point-to-point-Regionalflüge innerhalb Deutschlands, Dänemarks, Belgiens, Österreichs und der Niederlande in Betrieb zu neh- men. Die Vereinbarung folgt auf den historischen Erstflug von Eviations Alice am 27. September 2022. Das Flugzeug produziert keinerlei CO2- Emissionen und kostet nur einen Bruchteil der Betriebskosten pro Flugstunde im Vergleich zu Light Jets oder High-End-Turboprop-Flugzeu- gen und bietet damit die Möglichkeit, mehr Strecken zu bedienen und den Komfort des Luftverkehrs zu erbessern. www.eviation.com
Bild: Lilium
29.10.2022
Foto: Ampaire
Weitere Aufträge für Ampaire durch Leasing-Unternehmen Monte Monte ist ein Leasing-Unternehmen, dass sich nachhaltiger Regionalluftfahrt-Technologie verschrieben hat. So hat man sich in jüngerer Zeit auf schnell umsetzbare Konzepte fokussiert. Dazu gehört auch Ampaire, die mit einer Hybridversion erfolgreiche Flüge mit einer Cessna 337 durchführen konnten. Dabei konnten Spriteinsparungen zwischen 40 und 50 Prozent bei Reiseflügen eingespart werden. Als Weiterentwick- lung gilt die Cessnas 208B Grand Caravan, die Ampaire zur Eco Caravan modifiziert hat. Das Flugzeug kann seine bordeigenen Batterien wäh- rend des Reiseflugs aufladen, was bedeutet, dass es jeden Flughafen nutzen kann, von dem Caravans heute fliegen, unabhängig von der Bo- denladefähigkeit. Der Batteriesatz befindet sich in einem Pod unter dem Rumpf. Die Maschine kann trotz der Batteriezuladung bis zu 9 Passa- giere oder eine entsprechende Cargolast mitnehmen. Je nach Flugstrecke lassen sich mit der Eco Caravan zwischen 50 und 50 Prozent Treib- stoff einsparen. Nun hat Monte einen ersten Festauftrag über 25 Maschinen mit der Option auf weitere 25 Optionen erteilt. www.ampaire.com
21.10.2022
Bild: Overair
Hubschrauberbetreiber könnte auf Tilt-Konzept setzen Bristow, weltweit tätiger und erfahrener Hubschrauber-Betreiber möchte nun auch die einzigartigen Eigenschaften von eVTOL-Flugzeugen zu nutzen, um seinen CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Das Unternehmen ist sich der Vorteile einer vielfältigen Flotte bewusst und beabsichtigt, seinen bestehenden Betrieb mit „Butterfly“ und anderen eVTOLs für kommerzielle Flugtaxi-Routen in Ballungsgebieten zu diversifizieren. Be- merkenswerterweise ist, dass „Butterfly“ von den Luftfahrzeugen, die Bristow derzeit in Betracht zieht, das einzige Flugzeug mit einer vekto- riellen Schubkonfiguration ist. Über ein Memorandum-of-Understanding (MoU) signalisierte Bristow den möglichen Kauf von 20 bis 50 sechs- sitzige Einheiten vom Typ „Butterfly“. Diese Entscheidung und eine Finanzspritze von 145 Millionen US-Dollar aus Südkorea stärkt Entwickler Overair nacherfolgreichen Bodentests in die Projektionsphase überzugehen, schließlich habe man auch über Karem Aircraft aus militärischen Programme lernen können. Ein Prototyp des Tilt-Flugzeugs soll bereits Ende 2023 in die Luft kommen. www.overair.com
US-Airline beteiligt sich direkt an eVTOL-Entwickler Joby Aviation Amerikanische Airlines befürchten von gutzahlenden Kunden auf lange Sicht nicht ernst genommen zu werden. Es geht ihnen darum, verein- fachte Transite und Zeiteinsparungen zu schaffen. Das Reiseerlebnis soll für den gehobenen Kundenkreis nahtloser, angenehmer und ohne Wartezeiten stattfinden. Davon ist auch Delta Airlines überzeugt. Delta sieht in dem Transport zwischen den Flughäfen und den Stadtzentren die Einsatzmöglichkeiten von eVTOLs, den Staus zu entgehen. Es gibt allerdings nur sehr wenige Anbieter auf der Welt, die über ausreichende Erfahrungen mit ihren eVOLs verfügen. Dazu zählt mit Sicherheit aber Joby Aviation. Mit seinem sechsmotorigen Antriebskonzept und aerody- namischer Fliegbarkeit konnte das in Kalifornien ansässige Unternehmen die Airline ebenso überzeugen, wie mit den über 1.000 nachgewiese- nen Flüge. Aus diesem Grund stieg Delta bei Joby mit zunächst 60 Millionen US-Dollar ein. Diesen Betrag wolle man auf bis zu 200 Mio. Dollar erhöhen, wenn der Partner wesentliche Meilensteine bei der Entwicklung und Bereitstellung des Dienstes erreicht hat. www.joby-aviation.com
14.10.2022
Foto: Joby Aviation
21.10.2022
Bild: Embraer
Weit vorgedacht: Pilotless und modernster Antrieb Embraer, Hersteller einer ganzen Baureihe von Geschäftsreisejets mit den Modellreihen Phenom und Praetor, hat auf der diesjährigen Ge- schäftsluftfahrtmesse NBAA in Orlando/Florida erstmals Darstellungen eines futuristischen Geschäftsreiseflugs gezeigt. Weil es außer Detail- verbesserungen keine wesentlichen Neuheiten vorzustellen gab, gab aber Firmenchef Michael Amalfitano einen schmalen Einblick in ein für ihn inspirierendes Konzept, eines vollständig autonomen mittelgroßen Jets mit drei Kabinenzonen ohne Cockpit. Bei dem zwar schon fast utopisch wirkenden Entwurf stand die Praetor-Serie Pate. Das Flugzeug würde ein V-Leitwerk erhalten. Zwei übereinanderliegende Triebwerks- stränge, egal ob für Turbinen oder Elektroantrieb sorgen für den Vortrieb. Das vorgestellte Konzept, so ein Firmensprecher, sei ein vollständig autonomes Flugzeug mit Künstlicher Intelligenz (KI), das die Notwendigkeit eines Cockpits erübrige. Dadurch sei eine Lounge im vorderen Kabinenteil möglich. Ob potenzielle Kunden das akzeptieren würden, ist eher fraglich. Also nur eine Marketing-Gag? www.embraer.com
28.10.2022
Lilium unterzeichnete Vorvertrag über 100 Lilium Jets für Upper-Class bei Saudia Die saudische Fluggesellschaft Saudia, die gegenwärtig 158 Maschinen von Airbus und Boeing betreibt, gab zusammen mit dem Münchener Unternehmen Lilium bekannt, 100 eVTOLs kaufen zu wollen. Das Memorandum of Understanding (MoU) sieht für die geplante Entwicklung und den Betrieb eines eVTOL-Netzwerks durch SAUDIA in ganz Saudi-Arabien an. Die vorgeschlagene Vereinbarung wird Saudia zur ersten Fluggesellschaft in der Middle East and North Africa (MENA)-Region machen, die 100 Lilium Jets neben jährlichen Support-Services kauft. Die Vereinbarung zwischen Saudia und Lilium unterliegt der Durchführung einer Machbarkeitsprüfung durch die Parteien, der Zustimmung zu kommerziellen Bedingungen und dem Abschluss diesbezüglicher, endgültiger Vereinbarungen sowie der Erfüllung bestimmter Bedingungen. Saudia beabsichtigt, mit den der 100 Lilium Jets einen hochmodernen Service einzuführen, einschließlich neuer elektrischer Punkt-zu-Punkt- Verbindungen sowie nahtloser Zubringerverbindungen zu Saudias Drehkreuzen für Business-Class-Gäste. www.lilium.com
28.10.2022
DLR will alten Lufthansa-Airbus als Hydrogen-Labor nutzen Die Luftfahrtbranche will klimaneutral werden und setzt auf Wasserstoff als mögliche Energiequelle der Zukunft. Neue Flugzeuge brauchen da- für eine neue Infrastruktur am Boden, deren Entwicklung jetzt in Hamburg beginnt: Das DLR, Lufthansa Technik, das ZAL und Hamburg Air- port werden gemeinsam umfangreiche Wartungs- und Bodenprozesse in Verbindung mit der Wasserstofftechnologie konzipieren und erpro- ben. Mit einem 30 Jahre alten Airbus A320, der in Zukunft am Boden bleiben wird, erhält das Flugzeug ein zweites Leben im Dienst der Wissen- schaft. Dazu hat Lufthansa Technik die Maschine nun so weit vorbereitet, dass sie in den nächsten Monaten als Reallabor ausgestattet werden kann. Dazu gehören der Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur am Boden sowie die Installation eines Flüssigwasserstofftanks und einer Brennstoffzellen im Flugzeug, wofür das DLR seine Kompetenz einbringt. Mit dem Hydrogen Aviation Lab möchten sich die Projektpartner in Hamburg schon heute bestmöglich auf die Abfertigung und Instandhaltung wasserstoffbetriebener Flugzeuge vorbereiten. www.dlr.de
Foto: DLR
21.11.2022
Hybrid Caravan fliegt Ampaire, ein US-Unternehmen erhielt kürzlich einen ersten Auftrag für eine Hybrid-Version für 50 umrüstende Grand Caravans. Anstelle der üblichen Propellerturbine wird ein Paralleltriebwerk - bestehend aus einem 160 kW-Elektromotor und dem aus Deutschland kommenden Die- selmotor RED A03 zu ersetzt. Damit stehen insgesamt 570 kW (765 PS) Startleistung zur Verfügung. Vorteil: der 12 Zylinder Dieselmotor be- gnügt sich mit deutlich weniger Kerosin als die Propellerturbine. Die Eco Caravan reduziert so den Kraftstoffverbrauch und die Emissionen um bis zu 70 %. Bei der Verwendung von nachhaltigem Flugkraftstoff sind die Emissionen nahezu Null. Die Betriebskosten werden je nach Streckenstruktur der Airline um 25 bis 40 Prozent gesenkt. Für den Start zieht der Elektromotor zusätzlich Strom aus dem Batteriespeicher- system, das als modulares Speichersystem von der amerikanischen Firma EPiC Energy geliefert wird. Die Energiedichte der Lithium-Zellen beträgt etwas mehr als 200 Wh/kg, die mit garantierten 2000 Schnellladezyklen angegeben wird. www.ampaire.com
Foto: Ampaire
24.11..2022
AERO 2023 kündigt sich mit Innovationen an Die Luftfahrtmesse AERO (19. - 22. April 2023) ist auch im kommenden Jahr der wichtigste Treffpunkt für Innovationen in der Branche. Auf der AERO zeigen Aussteller den Besuchern ihre neuesten Produkte und Dienstleistungen, mit denen sie die Zukunft der Luftfahrt gestalten. Erst- malig treffen sich auf der AERO 2023 Fachleute auf dem Symposium AERO Hydrogen Summit, um sich über Wasserstoff als Luftfahrt-Treib- stoff der Zukunft auszutauschen. Der AERO Sustainable Trail kennzeichnet auch 2023 wieder alle Aussteller, die sich der Nachhaltigkeit in der Luftfahrt verschrieben haben. Die Bandbreite der Produkte und Dienstleistungen reicht von Antrieben über Treibstoffe, neue Flugzeugmuster, Drohnen bis hin zur Flugplanungssoftware, die optimierte Streckenführungen ermöglicht. Die e-flight-expo als integraler Bestandteil der AERO 2023 vereint in der Halle A7 Aussteller aus dem Bereich der nachhaltigen Luftfahrt und verdeutlicht durch die wachsende Ausstellervielfalt den technologischen Fortschritt und Wandel in diesem Bereich. Erstmals ist auch das DLR wieder dabei. www.dlr.de
Foto: Messe-FN
03.11.2022
Bild: Voltaero
VoltAero lässt die Flugzeugzellen des Cassio 330 in Italien fertigen VoltAero gab am 2.11.2022 den Abschluss seiner Serie-B-Finanzierung bekannt. Damit wurde die italienische Tecnologie E Servizi Innovativi S.r.l. (TESI) ein strategischer Investor und Industriepartner. Die neue Finanzierungsrunde, die eine Kapitalbeschaffung in Höhe von 32 Millio- nen Euro umfasst, umfasst die Zertifizierung und den Produktionsstart der ersten Maschine seiner Elektro-Hybrid-Flugzeugfamilie, der Cassio 330. TESI wird den Flugzeugzellen-Prototypen für die Cassio 330-Zertifizierung in seinem Werk in Cicerale in der Region Kampanien im Süd- westen Italiens bauen. Als erstes zertifiziert wird dier Cassio 330 mit fünf Sitzen und einem 330-Kilowatt-Elektro-Hybrid-Antriebssystem. Die Wirkungsweise des Parallel-Hybridsystems wurde bereits mit dem Entwicklungsträger Cassio erfolgreich mit 135 Flugstunden getestet. Volt- Aero hat seinen Hauptsitz am Aérodrome de Royan-Médis im Südwesten Frankreichs. Die Cassio-Flugzeuge werden am Flughafen Rochefort in der französischen Region Nouvelle-Aquitaine endmontiert. Größere Typen wie Cassio 480 und Cassio 600 sollen folgen. www.voltaero.aero
15.11.2022
Foto: Xpeng Aeroht
Chinesen versprechen sich gute Geschäfte mit Flugautos Xpeng Aeroht ist die Tochtergesellschaft des in China bekannten Roboter- und E-Autoherstellers Xpeng. Angeblich ist es das größte Unterneh- men in Asien für Flugautos. Das Ziel ist ein zweisitziges eVTOL zu möglichst geringen Kosten anzubieten. Die Vorgabe liegt bei 157.000 US- Dollar. Erst kürzlich gab XPeng Aeroht bekannt, nach einer Flugvorführung in Dubai nun auch ein reines Flugauto fertiggestellt zu haben. Der Prototyp wurde auf der Zhuhai Airshow vorgeführt. Beide Flugdemos wurde jedoch ferngesteuert vorgeflogen, dennoch gab das Unternehmen an 15 000 sichere bemannte Flüge zuvor durchgeführt zu haben. Xpeng verfügt über genügend Kapital, hatte man doch erst im vergangenen Jahr in einer ersten Finanzierungsrunde 500 Mio. US-Dollar aufgetrieben. Gegenwärtig arbeiten 700 Mitarbeiter im 2013 gegründeten Unterneh- men. Schon kommendens Jahr möchte man marktreif damit sein. Xpeng X2 soll autonom und manuell geflogen werden können. Das große Ziel ist den Stadtverkehr damit zu entlasten. Ideen mit fliegenden Autos tauchen immer wieder auf. www.aeroht.com
15.11.2022
Bild: Eviation
Eviation mit dem Projekt Alice auf der Erfolgswelle Bei Eviation füllt sich das Auftragsbuch. Jüngst bestellt die australische Fluggesellschaft Northern Territory Air Service (NTAS) 20 Flugzeuge des Typs Alice. Alice soll bei NTAS für kürzere Inlandflüge sowohl für Passagiere als auch für Fracht eingesetzt werden. NTAS hat seinen Sitz in Alice Springs, dem Tor zum Northern Territory im australischen Outback. Die Gesellschaft stellt Verbindungen zu großen Fluggesellschaften an den Flughäfen wie Alice Springs, Uluru und Mt. Isa her, die dort entweder ankommen oder abfliegen. Dabei ist man auf Linien- und Charter- flugdienste für Geschäftsgruppen, Privat- und Touristenreisen sowie Fracht-Transport spezialisiert. Das Unternehmen ist bemüht, die Einfüh- rung des elektrischen Fliegens zu unterstützen. Alice machte erst im September dieses Jahres seinen Erstflug in den USA. Die Maschine, aus- gestattet mit zwei Elektromotoren von MagniX mit je 650 kW. Es ist die erste vollelektrische Neukonstruktion eines Flugzeugs dieser Größen- ordnung. Cape Air, Global Air sowie die deutsche Evia Air. Auch die deutsche DHL hat laut bereits bei Eviation bestellt. www.eviation.com
23.11.2022
Foto: Archer Aviation
Archer steuert mit United Airlines auf das Jahr 2025 zu United Airlines hat diesen Monat Pläne mit dem eVTOL-Entwickler Archer Aviation skizziert, seine erste UAM-Route (Urban Air Mobility) von einem Flughafen im Großraum New York in die City der Millionenstadt ab 2025 zu starten. Die Flüge sollen Liberty International Airport in New Jersey in New Jersey in Richtung Downtown Manhattan Heliport starten. So ein Flug dauere weniger als 10 Minuten, behaupten die Partner. Es wird Archers neues viersitziges Serienflugzeug „Midnight“ einsetzen. United zahlte im August die erste Rate in Höhe von 10 Millionen US-Dol- lar für die bis zu 200 Archer-Lufttaxis, deren Kauf im Februar 2021 vereinbart wurde. Die Bauarbeiten für die Fertigung gehen zügig voran. Die Anlagen in Convington/Georgia sind so weit fortgeschritten, dass mit in der zweiten Jahreshälfte mit der Produktion beginnen könne, die bei 650 jährlichen Flugtaxis liege. Archer gab auch bekannt, mit dem taiwanesischen Batteriehersteller Molicel zu kooperieren, der jährlich Batte- rien mit 1,8 Gigawattstunden produzieren will. Archers Midnight ist ein konventionelles Flugzeug mit 12 Schwenkrotoren. www.archer.com
25.11.2022
Foto: H3 Dynamics
Internationales Unternehmen will Wasserstoff-Systemlösungen anbieten H3 Dynamic, ein noch junges Unternehmen, bemühte sich zunächst nur für Drohnenantriebe. Um lange Flugzeiten zu erreichen, hat man Was- serstoff als Energielieferant ausgewählt. Im November 2021 stellte H3 Dynamics seine erste funktionierende Wasserstoff-Antriebsgondel fer- tig. Im Juli 2022 stieg das erste verteilte Pod-System in einem verkleinerten Maßstab auf dem Flugplatz „Hub Drones - Systematic“ bei Paris in die Luft. Der Wasserstoffflug erhielt die Freigabe von der französischen Zivilluftfahrtbehörde (DGAC). Das 25-kg-Testflugzeug von H3 Dyna- mics ist bereits ein Durchbruch – es hat elektrische Reichweite von bis zu 900 km mit flüssigem Wasserstoff oder 350 km mit unter Druck stehendem Wasserstoff. Ziel ist eine historische und symbolträchtige Atlantiküberquerung Wasserstoff-Elektroantrieb in den kommenden zwei Jahren. H3 Dynamic hat mit 75 Mitarbeitern noch eine relativ kleine Mannschaft, die sich auf Standorte in den USA, Asien und Frankreich erstreckt. Der nächste Schritt ist die Skalierung des Leistungsniveaus für ein 2-4 sitziges Flugzeug bis Ende 2023. www.h3dynamics.com
30.11.2022
Bild Airbus
Airbus und Renault suchen nach neuen gemeinsamen Wegen Airbus und die Renault Group haben eine Vereinbarung unterzeichnet, die darauf abzielt, Transversalitäten und Synergien zu verbessern, um die Elektrifizierungs-Roadmaps der Unternehmen zu beschleunigen und ihre jeweilige Reichweite zu verbessern. Diese Partnerschaft wird Airbus helfen, ausgereifte Technologien im Zusammenhang mit zukünftigen Hybrid-Elektroflugzeugen zu entwickeln. Die Kooperationsverein- barung wird insbesondere Technologiebausteine und der Verbesserung des Batteriegewichts abdecken und nach den besten Wegen suchen, um von der aktuellen Zellchemie zu den Festkörperdesigns überzugehen, die die Energiedichte von verdoppeln könnten Batterien im Zeitrah- men 2030. „Diese branchenübergreifende Partnerschaft mit der Renault Group wird uns helfen, die nächste Batteriegeneration im Rahmen der Elektrifizierungs-Roadmap von Airbus auszureifen“, sagte Sabine Klauke, Chief Technical Officer von Airbus. „Das Erreichen von Netto-Null- CO2-Emissionen bis 2050 ist eine einzigartige Herausforderung, die eine sektorübergreifende Zusammenarbeit erfordert.“ www.airbus.com
07.12.2022
Bild: H2fly
H2FLY beschleunigt wasserstoffelektrischen Antrieb für 40-Sitzer H2FLY ist ein in Stuttgarter Unternehmen, das auf die Entwicklung von Brennstoffzellensystemen für Flugzeuge spezialisiert ist. Es übernimmt die Projektleitung im HEAVEN-Projekt. Die Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, einen auf Brennstoffzellen und Kryotechnologie basierenden An- triebsstrang zu entwickeln und in ein Flugzeug zu integrieren sowie im Flugbetrieb zu testen. HEAVEN ist Teil des Forschungs- und Innova- tionsprogramms „Horizon 2020“, das von der Europäischen Union sowie durch Spanien, Frankreich, Deutschland und Slowenien gefördert wird. Die H2FLY GmbH wurde von Ingenieuren des DLR in Stuttgart und der Universität Ulm gegründet und arbeitet daran, den ersten zertifi- zierbaren, wasserstoffelektrischen Flugzeugantrieb auf den Markt zu bringen. Die HY4, das erste wasserstoff-elektrische Passagierflugzeug der Welt, hob 2016 ab und demonstrierte bereits die Umsetzung dieser Technologie für die Luftfahrt der Zukunft. H2FLY verfügt über ein star- kes Netzwerk aus Partnern in Industrie und Wissenschaft. Das Ziel: 40 Passagiere bis zu 2000 km weit transportieren. www.h2fly.de
07.12.2022
Brasilianer konzentrieren sich auf zwei Zukunftskonzepte Vor einem Jahr stellte der brasilianische Hersteller Embraer eine Reihe von Konzeptflugzeugen vor, die den Luftverkehr auf „Zero Emission“ bringen sollten. Ein Jahr später konzentrierte er sich jetzt auf zwei Projekte. Embraer hat gerade im Rahmen seines Fortschrittsberichts zu En- ergia, seiner Initiative, die Luftfahrtindustrie bis 2050 auf Netto-Null zu bringen, neue Flugzeugkonzepte vorgestellt. Durch neue Technologien und erneuerbare Energien setzt der Hersteller auf zwei 19- bis 30-sitzige Flugzeugkonzepte mit hybrid-elektrischem und wasserstoff-elektri- schem Antrieb. Der erste ist Energia Hybrid (E19-HE und E30-HE), der zwei Module mit 19 und 30 Sitzplätzen mit parallelem Hybrid-Elektroan- trieb umfasst. Es könnte Anfang des nächsten Jahrzehnts fliegen. Das zweite ist Energia H2 (E19-H2FC und E30-H2FC), ein Flugzeug mit 30 Sitzplätzen. Die Energia Advisory Group, eine Tochter von Embraer wurde gegründet, um Informationen für eine Zusammenarbeit von Partner- fluggesellschaften zu sammeln. Die jetzige Planung sieht eine Einführung der ersten Flugzeuge nicht vor 2035 vor. www.embraer.com
Bild: Embraer
08.12.2022
Französische Segelflieger wollen 100 E-Schleppflugzeuge kaufen Aura Aero, ein bei Toulouse ansässiges Unternehmen hatte den Kolbenmotor-Zweisitzer Integral mit Dreibein- und Spornradfahrwerk entwik- kelt, der später auch mit E-Antrieb geliefert werden sollte. Zeitgleich entwickelt man einen 6-motorigen 19-Sitzer mit E-Antrieb. Unmittelbar vor Beginn der AERO 2022 meldete das Unternehmen den tödlichen Absturz mit zwei Testpiloten. Das Integral-Programm wurde vorübergehend eingestellt. Nun aber unterschrieb der französische Segelflugverband FFVP mit Aura Aero einen Vorvertrag 100 Maschinen des Integral E als Schleppflugzeug beschaffen zu wollen. Aura Aero wartet zwar noch auf die Unfalluntersuchungsergebnisse, bevor sie das Testprogramm fort- setzen, doch scheinbar sehen die französischen Segelflieger auch keine Alternative für ein leisen Schlepper. Die 162 französischen Segelflug- zentren, die 215 Segel- und Schleppflugzeuge betreiben, hoffen auf erste Lieferungen des Integral E ab Ende 2024, doch erst 2023 der Erstflug des E-Schleppers erfolgen. Auch deutsche Flugschulen und Vereine sind an leiseren Schleppflugzeugen interessiert. www.aura-aero.com
Bild: Aura Aero
15.12.2022
Air New Zealand setzt mit neuen Ideen auf Nachhaltigkeit Air New Zealand will auf lange Sicht seine Inlandflugzeuge durch umweltfreundlichere Maschinen ersetzen. Dazu fand eine erste Auswahl aus 30 Zukunftsprojekten statt. Es waren die amerikanische Beta Technologies mit ihrem eVTOL, die britische Cranfield Aerospace mit dem Britten Norman Islander, die israelisch-amerikanische Eviation mit Alice und schließlich die französische Voltaero mit Cassiobaureihe. Air New Zea- land plant bis Ende des Jahres Absichtserklärungen mit den Partnern zu unterzeichnet zu haben, mit denen sie zusammenarbeiten wird. „Bis 2026 wollen wir unser erstes emissionsfreies Flugzeug, ob Frachtflugzeug oder Passagierflugzeug, in Neuseeland fliegen lassen“, sagte Greg Fo-ran, Geschäftsführer von Air New Zealand. Das Ziel des Unternehmens ist es, seine heimische Flotte ab 2030 von Q300-Turboprops durch nach-haltigere Flugzeuge zu ersetzen. Die Fluggesellschaft sagte, sie werde die Absichtserklärung zur Bestellung unterzeichnen, die darauf abzielt, zunächst drei Flugzeuge mit weiteren Optionen für 20 von einem oder mehreren Partnern zu erwerben. www.airnewzealand.co.nz
Bild: Air New Zealand
15.12.2022
Embraer findet Konzeptpartner bei chinesischer Airline Ruili Airlines ist die erste Airline in China, die Teil der Embraer Energia Advisory Group ist. Die Partnerschaft zwischen den Partnern gilt als bedeutender Schritt für das Energia-Projekt“, sagte Arjan Meijer, Präsident und CEO von Embraer Commercial Aviation. „Wir suchen nach Partnern auf der ganzen Welt, um ihre innovativen Ideen und betrieblichen Erkenntnisse zu teilen und die ihr Fachwissen in die nachhaltige Luftfahrtmission mit einbringen. Die Perspektive von Ruili Airlines wird für die Entwicklung der Flugzeugfamilie Energia von unschätzbarem Wert sein.“ Die Chinesen werden mit Embraer zusammenarbeiten, um bei der Definition von Leistungs- und Designanforderungen für ihr Ener- gia-Konzeptflugzeug mit zwei Designs mit 19 bis 30 Sitzen und hybrid-elektrischen und wasserstoff-elektrischen Antriebstechnologien behilf- lich zu sein. Um bei der Definition von Leistungs- und Designforderungen für das Energia-Konzeptflugzeug erfolgreich zu sein, werden die zwei ungleichen Partner zusammenarbeiten. Allerdings wird sich das Programm selbst wegen Lieferproblemen verzögern. www.embraer.com
Bild: Embraer
22.12.2022
Pratt & Whitney gibt ersten Hybrid-Triebwerkslauf bekannt Raytheon Technologies, Eigner von Pratt & Whitney sowie von Collins Aerospace gab am 20.12. 2022 den erfolgreichen ersten Triebwerkslauf des regionalen Hybrid-Elektro-Flugdemonstrators des Unternehmens bekannt, der einen wichtigen Meilenstein für die Flugerprobung dar- stellt, der für 2024 angestrebt wird. Der erste Lauf des Antriebssystems fand in Longueuil, Quebec beim der Innovationszentrum von Pratt & Whitney statt. Das System integriert einen von Collins Aerospace entwickelten 1-MW-Elektromotor mit einer Pratt & Whitney-Turbine, die für den hybridelektrischen Betrieb angepasst ist. Diese Triebwerkstechnologie ermöglicht eine effizientere Triebwerksleistung während der verschiedenen Flugphasen und reduziert den Treibstoffverbrauch sowie die CO2-Emissionen um bis zu 30 % im Vergleich zu den Turboprop- Regionalflugzeugen von heute. Als Demonstrator dient eine De Havilland Canada Dash 8-100, die als Plattform für zukünftige Flugversuche dienen wird. Raytheon ist in Amerika derzeit führend in der Entwicklung hybrid-elektrischer Antriebstechnologien. www.prattwhitney.com
Bild: Pratt & Whitney
01.12.2022
Geht Airbus jetzt unterdie Triebwerksbauer? Airbus hat sich schon lange zur CO2-freien Fliegerei ab 2050 bekannt. Die Einführung dazu soll schon ab 2035 mit den ersten emissionsfreien Flugzeugen bis 100 Passagiere erfolgen. Dies zu beschleunigen, führt nun mit Unterlieferanten zu einem ersten Versuchstriebwerk, das in Tou- louse entstehen soll. Ob ein Serienbau daraus wird, steht auf einem anderen Blatt. Eine andere Möglichkeit sind Brennstoffzellensysteme mit denen Elektromotoren angetrieben werden. Dazu hatte man 2021 die Aerostack GmbH, ein Joint Venture der beiden Partner Airbus und Elring- Klinger gegründet. ElringKlinger stellt eigene Stacks, die Grundlage für Brennstoffzellensysteme her. Die Aerostack GmbH wird von der EKPO Fuel Cell Technologies GmbH (EKPO), einer Tochter von ElringKlinger beliefert. Das Tanksystem bleibt für beide Varianten das gleiche. Ein rein wasserstoffbetriebenes Triebwerk soll an dem A380 parallel zu den Tests mit dem brennstoffzellenbetriebenen Muster ebenfalls getestet werden. Für beide Varianten sind Spezialtanks in dem im Umbau befindlichen A380 vorgesehen. www.airbus.com
Bild: Airbus
23.12.2022
Die Fliegenden Holländer aus Delft In den Niederlanden wollen Jan Willem Heinen und Joost Dieben, CEOs der Maeve Aerospace B.V. einen 44-sitzigen Commuter bauen. Zu ihrem Maeve 01 erhalten sie nun zunächst 2,5 Millionen EU-Förderung aus einem 470 Millionen Innovationsfond. Maeve Aerospace wird sich um weitere Investoren kümmern müssen, um aus den Renderings auch ein einsatzfähiges Flugzeug zu machen. Der erste Entwurf sieht einen konventionellen Schulterdecker mit T-Leitwerk vor, auf dem ein Trapezflügel sitzt. Der Flügel trägt acht elektrische Antriebsmotoren, die als verteilte Antriebe so angeordnet sind, dass sie auftriebsverstärkend, ergänzt durch Winglets, den Flieger mit 45 Tonnen Abflugmasse und 4.965 kg Nutzlast tragen kann. Der Flügel weist mit 36 Meter Spannweite eine ausgesprochen hohe Streckung auf. Das niederländische Ent- wicklungsteam setzt zunächst auf einen reinen Batterieflug. Bei einer angestrebten Reisegeschwindigkeit von 264 kts (490 km/h) wird man nach heutigen Batterie-Verfügbarkeit 90 Minuten fliegen können. Die Startrollstrecke soll nur 500 Meter betragen. www.maeve-aerospace.com
Bild: Maeve Aerospace
13.10.2022
Bild: Pie Aeronefs
Pie Aeronefs Elektrorenner soll möglichst dieses Jahr noch in die Luft kommen Mit dem Entwurf eines Rennflugzeugs erregte Pie Aeronefs schon vor zwei Jahren Aufsehen. So soll der Einsitzer UG-1 primär auf Geschwin- digkeit ausgelegt worden sein. Das halbkunstflugtaugliche Rennflugzeug entspricht der Air Race E Open Class. Das Schweizer Unternehmen gibt an, dass die UG-1 mehr als 270 kts fliegen könne. Für Freaks wird sie auch als Bausatz angeboten. Indes wurden fast alle Baugruppen für den Rennflieger gefertigt und erste Testläufe unter Volllast konnten mit dem elektrischen Antrieb durchgeführt werden. Zugleich stockte das Start-up Unternehmen seinen Personalbestand auf. Man hofft die ersten Testflüge noch in diesem Jahr mit der UG-1 durchführen zu können, der nächstes Jahr die ersten Wettbewerbe bestreiten soll. Inzwischen konnte auch das Konzept-Design für den Zweisitzer UG-2 abgeschlos- sen werden. Das Centre de prestations industrielles et de recherche en mécanique des fluides et énergie – Génie mécanique (CMEFE) und die Haute École Du Paysage, D 'ingénierie Et D'architecture De Genève HEPIA führte damit bereits Test durch. www.pieaeronefs.ch
Bild: Lilium
Weitere Aufträge für Ampaire durch Leasing-Unternehmen Monte
Monte ist ein Leasing-Unterneh- men, dass sich nachhaltiger Re- gionalluftfahrt-Technologie ver- schrieben hat. So hat man sich in jüngerer Zeit auf schnell umsetz- bare Konzepte fokussiert. Dazu ge- hört auch Ampaire, die mit einer Hybridversion erfolgreiche Flüge mit einer Cessna 337 durchführen konnten. Dabei konnten Spritein- sparungen zwischen 40 und 50 Prozent bei Reiseflügen eingespart werden. Als Weiterentwicklung gilt die Cessnas 208B Grand Caravan, die Ampaire zur Eco Caravan modifiziert hat. Das Flugzeug kann seine bordeigenen Batterien wäh-
rend des Reiseflugs aufladen, was bedeutet, dass es jeden Flughafen nutzen kann, von dem Caravans heute fliegen, un-abhängig von der Bodenladefähigkeit. Der Batterie- satz befindet sich in einem Pod un- ter dem Rumpf. Die Maschine kann trotz der Batteriezuladung bis zu 9 Passagiere oder eine entsprech- ende Cargolast mitnehmen. Je nach Flugstrecke lassen sich mit der Eco Caravan zwischen 50 und 50 Prozent Treibstoff einsparen. Nun hat Monte einen ersten Fest- auftrag über 25 Maschinen mit der Option auf weitere 25 Optionen erteilt. www.ampaire.com
Lilium unterzeichnete Vorvertrag über 100 Lilium Jets bei Saudia
Die saudische Fluggesellschaft Saudia, die gegenwärtig 158 Ma- schinen von Airbus und Boeing be- treibt, gab zusammen mit dem Münchener Unternehmen Lilium bekannt, 100 eVTOLs kaufen zu wollen. Das Memorandum of Un- derstanding (MoU) sieht für die ge- plante Entwicklung und den Be- trieb eines eVTOL-Netzwerks durch SAUDIA in ganz Saudi-Ara- bien an. Die vorgeschlagene Ver- einbarung wird Saudia zur ersten Fluggesellschaft in der Middle East and North Africa (MENA)-Region machen, die 100 Lilium Jets neben jährlichen Support-Services kauft.
Die Vereinbarung zwischen Saudia und Lilium unterliegt der Durchfüh- rung einer Machbarkeitsprüfung durch die Parteien, der Zustim- mung zu kommerziellen Bedingun- gen und dem Abschluss diesbe- züglicher, endgültiger Vereinbarun- gen sowie der Erfüllung bestimmter Bedingungen. Saudia beabsichtigt, mit den der 100 Lilium Jets einen hochmodernen Service einzufüh- ren, einschließlich neuer elektri- scher Punkt-zu-Punkt-Verbindun- gen sowie nahtloser Zubringerver- bindungen zu Saudias Drehkreu- zen für Business-Class-Gäste. www.lilium.com
Hubschrauberbetreiber könnte auf Tilt-Konzept setzen
Bristow, weltweit tätiger und erfah- rener Hubschrauber-Betreiber möchte nun auch die einzigartigen Eigenschaften von eVTOL-Flug- zeugen zu nutzen, um seinen CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Das Unternehmen ist sich der Vor- teile einer vielfältigen Flotte be- wusst und beabsichtigt, seinen be- stehenden Betrieb mit „Butterfly“ und anderen eVTOLs für kommer- zielle Flugtaxi-Routen in Ballungs- gebieten zu diversifizieren. Bemer- kenswerterweise ist, dass „Butter- fly“ von den Luftfahrzeugen, die Bristow derzeit in Betracht zieht, das einzige Flugzeug mit einer
vektoriellen Schubkonfiguration ist. Über ein Memorandum-of-Under- standing (MoU) signalisierte Bri- stow den möglichen Kauf von 20 bis 50 sechssitzige Einheiten vom Typ „Butterfly“. Diese Entscheidung und eine Finanzspritze von 145 Millionen US-Dollar aus Südkorea stärkt Entwickler Overair nacher- folgreichen Bodentests in die Pro- jektionsphase überzugehen, schließlich habe man auch über Karem Aircraft aus militärischen Programme lernen können. Ein Prototyp des Tilt-Flugzeugs soll bereits Ende 2023 in die Luft kom- men. www.overair.com
Weit vorgedacht: Pilotless und modernster Antrieb
Embraer, Hersteller einer ganzen Baureihe von Geschäftsreisejets mit den Modellreihen Phenom und Praetor, hat auf der diesjährigen Geschäftsluftfahrtmesse NBAA in Orlando/Florida erstmals Darstel- lungen eines futuristischen Ge- schäftsreiseflugs gezeigt. Weil es außer Detailverbesserungen keine wesentlichen Neuheiten vorzustel- len gab, gab aber Firmenchef Mi- chael Amalfitano einen schmalen Einblick in ein für ihn inspirierendes Konzept, eines vollständig autono- men mittelgroßen Jets mit drei Ka- binenzonen ohne Cockpit. Bei dem zwar schon fast utopisch wirken-
den Entwurf stand die Praetor-Se- rie Pate. Das Flugzeug würde ein V-Leitwerk erhalten. Zwei überein- anderliegende Triebwerks-stränge, egal ob für Turbinen oder Elektro- antrieb sorgen für den Vortrieb. Das vorgestellte Konzept, so ein Firmensprecher, sei ein vollständig autonomes Flugzeug mit Künstli- cher Intelligenz (KI), das die Not- wendigkeit eines Cockpits erüb- rige. Dadurch sei eine Lounge im vorderen Kabinenteil möglich. Ob potenzielle Kunden das akzeptie- ren würden, ist eher fraglich. Also nur eine Marketing-Gag? www.embraer.com
Evia Aero unterschrieb Vorvertrag über 25 Flugzeuge „Alice“
Florian Kruse, CEO und Gründer der neuen Fluggesellschaft von Evia Aero machte im Frühsommer von sich Reden als er eine Kaufab- sichtserklärung (MoU) über die Lie- ferung von 10 umgerüsteten Britten Norman Islander unterzeichnete. Die Maschinen sollen dann mit Brennstoffzellen betrieben werden. Jetzt meldete Eviation, der Herstel- ler des neunsitzigen Elektroflug- zeugs Alice, dass Avia Aero als zweites Unternehmen aus Deutschland ebenfalls eine MoU über 25 Maschinen unterschrieben habe. Evia Aero gibt sich als nach- haltige Fluggesellschaft aus, die
die Maschinen für Point-to-point- Regionalflüge innerhalb Deutsch- lands, Dänemarks, Belgiens, Österreichs und der Niederlande in Betrieb zu nehmen. Die Verein- barung folgt auf den historischen Erstflug von Eviations Alice am 27. September 2022. Das Flugzeug produziert keinerlei CO2-Emissio- nen und kostet nur einen Bruchteil der Betriebskosten pro Flugstunde im Vergleich zu Light Jets oder High-End-Turboprop-Flugzeugen und bietet damit die Möglichkeit, mehr Strecken zu bedienen und den Komfort des Luftverkehrs zu erbessern. www.eviation.com
US-Airline beteiligt sich an eVTOL-Entwickler Joby Aviation
Amerikanische Airlines befürchten von gutzahlenden Kunden auf lan- ge Sicht nicht ernst genommen zu werden. Es geht ihnen darum, ver- einfachte Transite und Zeiteinspa- rungen zu schaffen. Das Reiseer- lebnis soll für den gehobenen Kun- denkreis nahtloser, angenehmer und ohne Wartezeiten stattfinden. Davon ist auch Delta Airlines über- zeugt. Delta sieht in dem Transport zwischen den Flughäfen und den Stadtzentren die Einsatzmöglich- keiten von eVTOLs, den Staus zu entgehen. Es gibt allerdings nur sehr wenige Anbieter auf der Welt, die über ausreichende Erfahrungen mit ihren eVOLs verfügen. Dazu
zählt mit Sicherheit aber Joby Avia- tion. Mit seinem sechsmotorigen Antriebskonzept und aerodynami- scher Fliegbarkeit konnte das in Kalifornien ansässige Unterneh- men die Airline ebenso überzeu- gen, wie mit den über 1000 nach- gewiesenen Flüge. Aus diesem Grund stieg Delta bei Joby mit zunächst 60 Millionen US-Dollar ein. Diesen Betrag wolle man auf bis zu 200 Mio. Dollar erhöhen, wenn der Partner wesentliche Mei- lensteine bei der Entwicklung und Bereitstellung des Dienstes er- reicht hat. www.joby- aviation.com
Erster 11-Blatt-Propeller der Welt bei MT-Propeller entwickelt
Der bei Straubing ansässige Pro- pellerhersteller MT-Propeller ist für seine innovativen Propellerent- wicklungen bekannt. Jetzt wartet das Unternehmen mit einer weite- ren Weltneuheit auf, um auch die Möglichkeiten der Propellertechno- logien zu erforschen. Auf einer werkseigenen Piper Cheyenne PA31T1, der mit Pratt& Whitney PT6A-135A Turbinen ausgestattet ist, beeindruckte der weltweit erste 11-Blatt-Propeller, der auf das rechte Triebwerk montiert wurde mit einer beeindruckenden Ge- räusch- und Klangsignatur. Wie so viel der dortigen Propellerentwick-
lungen erfolgten die Untersuchun- gen ebenfalls in Eigeninitiative. Wie Gerd Mühlbauer, Firmengründer und CEO einmal mitteilte, flossen bisher alle Entwicklungen in Serien ein. Nach ersten Messungen konn- te das Ingenieurteam gegenüber dem standardzertifizierten 5-Blatt- Propeller einen 15%-igen höhen Standschub liefern. Dieses Propel- lersystem in Kombination mit einer Stromversorgung mit niedriger Drehzahl von einer Turbine oder einem Elektromotor eröffnet neue Möglichkeiten für Leistung, Effizi- enz und Geräuschentwicklung. www.mt-propeller.com
Pie Aeronefs Elektrorenner soll bald flügge werden
Mit dem Entwurf eines Rennflug- zeugs erregte Pie Aeronefs schon vor zwei Jahren Aufsehen. So soll der Einsitzer UG-1 primär auf Ge- schwindigkeit ausgelegt worden sein. Das halbkunstflugtaugliche Rennflugzeug entspricht der Air Race E Open Class. Das Schwei- zer Unternehmen gibt an, dass die UG1 mehr als 270 kts fliegen kön- ne. Für Freaks wird sie auch als Bausatz angeboten. Indes wurden fast alle Baugruppen für den Renn- flieger gefertigt und erste Testläufe unter Volllast konnten mit dem elektrischen Antrieb durchgeführt werden. Zugleich stockte das Start-
up Unternehmen seinen Personal- bestand auf. Man hofft die ersten Testflüge noch in diesem Jahr mit der UG-1 durchführen zu können, der nächstes Jahr die ersten Wett- bewerbe bestreiten soll. Inzwi- schen konnte auch das Konzept- Design für den Zweisitzer UG-2 abgeschlossen werden. Das Cen- tre de prestations industrielles et de recherche en mécanique des fluides et énergie – Génie mécani- que (CMEFE) und die Haute École Du Paysage, D 'ingénierie Et D'architecture De Genève HEPIA führte damit bereits Test durch. www.pieaeronefs.ch
DLR will alten Lufthansa-Airbus als Hydrogen-Labor nutzen
Die Luftfahrtbranche will klimaneu- tral werden und setzt auf Wasser- stoff als mögliche Energiequelle der Zukunft. Neue Flugzeuge brau- chen dafür eine neue Infrastruktur am Boden, deren Entwicklung jetzt in Hamburg beginnt: Das DLR, Lufthansa Technik, das ZAL und Hamburg Airport werden gemein- sam umfangreiche Wartungs- und Bodenprozesse in Verbindung mit der Wasserstofftechnologie konzi- pieren und erproben. Mit einem 30 Jahre alten Airbus A320, der in Zukunft am Boden bleiben wird, erhält das Flugzeug ein zweites Leben im Dienst der Wissen-
schaft. Dazu hat Lufthansa Technik die Maschine nun so weit vorberei- tet, dass sie in den nächsten Mo- naten als Reallabor ausgestattet werden kann. Dazu gehören der Aufbau einer Wasserstoffinfrastruk- tur am Boden sowie die Installation eines Flüssigwasserstofftanks und einer Brennstoffzellen im Flugzeug, wofür das DLR seine Kompetenz einbringt. Mit dem Hydrogen Avia- tion Lab möchten sich die Projekt- partner in Hamburg schon heute bestmöglich auf die Abfertigung und Instandhaltung wasserstoffbe- triebener Flugzeuge vorbereiten. www.dlr.de
VoltAero lässt Flugzeugzellen des Cassio 330 in Italien fertigen
VoltAero gab am 2.11.2022 den Abschluss seiner Serie-B-Finan- zierung bekannt. Damit wurde die italienische Tecnologie E Servizi Innovativi S.r.l. (TESI) ein strategi- scher Investor und Industriepart- ner. Die neue Finanzierungsrunde, die eine Kapitalbeschaffung in Hö- he von 32 Millionen Euro umfasst, umfasst die Zertifizierung und den Produktionsstart der ersten Ma- schine seiner Elektro-Hybrid-Flug- zeugfamilie, der Cassio 330. TESI wird den Flugzeugzellen-Prototy- pen für die Cassio 330-Zertifizie- rung in seinem Werk in Cicerale in der Region Kampanien im Süd- westen Italiens bauen. Als erstes
zertifiziert wird dier Cassio 330 mit fünf Sitzen und einem 330-Kilo- watt-Elektro-Hybrid-Antriebssys- tem. Die Wirkungsweise des Pa- rallel-Hybridsystems wurde bereits mit dem Entwicklungsträger Cassio erfolgreich mit 135 Flugstunden getestet. Volt-Aero hat seinen Hauptsitz am Aérodrome de Roy- an-Médis im Südwesten Frank- reichs. Die Cassio-Flugzeuge wer- den am Flughafen Rochefort in der französischen Region Nouvelle- Aquitaine endmontiert. Größere Typen wie Cassio 480 und Cassio 600 sollen folgen. www.voltaero.aero
Chinesen versprechen sich gute Geschäfte mit Flugautos
Xpeng Aeroht ist die Tochtergesell- schaft des in China bekannten Ro- boter- und E-Autoherstellers Xpeng. Angeblich ist es das größte Unternehmen in Asien für Flugau- tos. Das Ziel ist ein zweisitziges eVTOL zu möglichst geringen Kos- ten anzubieten. Die Vorgabe liegt bei 157 000 US-Dollar. Erst kürz- lich gab XPeng Aeroht bekannt, nach einer Flugvorführung in Du- bai nun auch ein reines Flugauto fertiggestellt zu haben. Der Proto- typ wurde auf der Zhuhai Airshow vorgeführt. Beide Flugdemos wur- de jedoch ferngesteuert vorgeflo- gen, dennoch gab das Unterneh-
men an 15 000 sichere bemannte Flüge zuvor durchgeführt zu ha- ben. Xpeng verfügt über genügend Kapital, hatte man doch erst im ver- gangenen Jahr in einer ersten Fi- nanzierungsrunde 500 Mio. US- Dollar aufgetrieben. Gegenwärtig arbeiten 700 Mitarbeiter im 2013 gegründeten Unternehmen. Schon kommendens Jahr möchte man marktreif damit sein. Xpeng X2 soll autonom und manuell geflogen werden können. Das große Ziel ist den Stadtverkehr damit zu entlas- ten. Ideen mit fliegenden Autos tauchen immer wieder auf. www.aeroht.com
Eviation mit dem Projekt Alice auf der Erfolgswelle
Bei Eviation füllt sich das Auftrags- buch. Jüngst bestellt die australi- sche Fluggesellschaft Northern Ter- ritory Air Service (NTAS) 20 Flug- zeuge des Typs Alice. Alice soll bei NTAS für kürzere Inlandflüge so- wohl für Passagiere als auch für Fracht eingesetzt werden. NTAS hat seinen Sitz in Alice Springs, dem Tor zum Northern Territory im australischen Outback. Die Gesell- schaft stellt Verbindungen zu gros- sen Fluggesellschaften an den Flughäfen wie Alice Springs, Uluru und Mt. Isa her, die dort entweder ankommen oder abfliegen. Dabei ist man auf Linien- und Charterflug-
dienste für Geschäftsgruppen, Pri- vat- und Touristenreisen sowie Fracht-Transport spezialisiert. Das Unternehmen ist bemüht, die Ein- führung des elektrischen Fliegens zu unterstützen. Alice machte erst im September dieses Jahres sei- nen Erstflug in den USA. Die Ma- schine, ausgestattet mit zwei Elek- tromotoren von MagniX mit je 650 kW. Es ist die erste vollelektrische Neukonstruktion eines Flugzeugs dieser Größen-ordnung. Cape Air, Global Air sowie die deutsche Evia Air. Auch die deutsche DHL hat laut bereits bei Eviation bestellt. www.eviation.com
Hybrid-Caravan fliegt
Ampaire, ein US-Unternehmen erhielt kürzlich einen ersten Auftrag für eine Hybrid-Version für 50 um- rüstende Grand Caravans. Anstelle der üblichen Propellerturbine wird ein Paralleltriebwerk - bestehend aus einem 160 kW-Elektromotor und dem aus Deutschland kom- menden Dieselmotor RED A03 zu ersetzt. Damit stehen insgesamt 570 kW (765 PS) Startleistung zur Verfügung. Vorteil: der 12 Zylinder Dieselmotor begnügt sich mit deut- lich weniger Kerosin als die Propel- lerturbine. Die Eco Caravan redu- ziert so den Kraftstoffverbrauch und die Emissionen um bis zu 70
%. Bei der Verwendung von nach- haltigem Flugkraftstoff sind die Emissionen nahezu Null. Die Be- triebskosten werden je nach Stre- ckenstruktur der Airline um 25 bis 40 Prozent gesenkt. Für den Start zieht der Elektromotor zusätzlich Strom aus dem Batteriespeicher- system, das als modulares Spei- chersystem von der amerikani- schen Firma EPiC Energy geliefert wird. Die Energiedichte der Lithi- um-Zellen beträgt etwas mehr als 200 Wh/kg, die mit garantierten 2000 Schnellladezyklen angege- ben wird. www.ampaire.com
Airbus und Renault suchen nach neuen gemeinsamen Wegen
Airbus und die Renault Group ha- ben eine Vereinbarung unterzeich- net, die darauf abzielt, Transversa- litäten und Synergien zu verbes- sern, um die Elektrifizierungs- Roadmaps der Unternehmen zu beschleunigen und ihre jeweilige Reichweite zu verbessern. Diese Partnerschaft wird Airbus helfen, ausgereifte Technologien im Zu- sammenhang mit zukünftigen Hy- brid-Elektroflugzeugen zu entwik- keln. Die Kooperationsvereinba- rung wird insbesondere Techno- logiebausteine und der Verbes- serung des Batteriegewichts ab- decken und nach den besten We- gen suchen, um von der aktuellen
Zellchemie zu den Festkörperde- signs überzugehen, die die Ener- giedichte von verdoppeln könnten Batterien im Zeitrahmen 2030. „Diese branchenübergreifende Partnerschaft mit der Renault Group wird uns helfen, die nächste Batteriegeneration im Rahmen der Elektrifizierungs-Roadmap von Air- bus auszureifen“, sagte Sabine Klauke, Chief Technical Officer von Airbus. „Das Erreichen von Netto- Null-CO2-Emissionen bis 2050 ist eine einzigartige Herausforderung, die eine sektorübergreifende Zu- sammenarbeit erfordert.“ www.airbus.com
H3 Dynamic will Wasserstoff-Systemlösungen anbieten
H3 Dynamic, ein noch junges Un- ternehmen, bemühte sich zunächst nur für Drohnenantriebe. Um lange Flugzeiten zu erreichen, hat man Wasserstoff als Energielieferant ausgewählt. Im November 2021 stellte H3 Dynamics seine erste funktionierende Wasserstoff-An- triebsgondel fertig. Im Juli 2022 stieg das erste verteilte Pod-Sys- tem in einem verkleinerten Maß- stab auf dem Flugplatz „Hub Dro- nes - Systematic“ bei Paris in die Luft. Der Wasserstoffflug erhielt die Freigabe von der französischen Zivilluftfahrtbehörde (DGAC). Das 25-kg-Testflugzeug von H3 Dyna-
mics ist bereits ein Durchbruch – es hat elektrische Reichweite von bis zu 900 km mit flüssigem Was- serstoff oder 350 km mit unter Druck stehendem Wasserstoff. Ziel ist eine historische und symbol- trächtige Atlantiküberquerung Was- serstoff-Elektroantrieb in den kom- menden zwei Jahren. H3 Dynamic hat mit 75 Mitarbeitern noch eine relativ kleine Mannschaft, die sich auf Standorte in den USA, Asien und Frankreich erstreckt. Der nächste Schritt ist die Skalierung des Leistungsniveaus für ein 2-4 sitziges Flugzeug bis Ende 2023. www.h3dynamics.com
AERO 2023 kündigt sich mit Innovationen an
Die Luftfahrtmesse AERO (19. - 22. April 2023) ist auch im kom- menden Jahr der wichtigste Treff- punkt für Innovationen in der Branche. Auf der AERO zeigen Aussteller den Besuchern ihre neuesten Produkte und Dienstleis- tungen, mit denen sie die Zukunft der Luftfahrt gestalten. Erstmalig treffen sich auf der AERO 2023 Fachleute auf dem Symposium AERO Hydrogen Summit, um sich über Wasserstoff als Luftfahrt- Treibstoff der Zukunft auszutau- schen. Der AERO Sustainable Trail kennzeichnet auch 2023 wieder alle Aussteller, die sich der Nach-
haltigkeit in der Luftfahrt verschrie- ben haben. Die Bandbreite der Produkte und Dienstleistungen reicht von Antrieben über Treib- stoffe, neue Flugzeugmuster, Droh- nen bis hin zur Flugplanungssoft- ware, die optimierte Streckenfüh- rungen ermöglicht. Die e-flight-ex- po als integraler Bestandteil der AERO 2023 vereint in der Halle A7 Aussteller aus dem Bereich der nachhaltigen Luftfahrt und verdeut- licht durch die wachsende Ausstel- lervielfalt den technologischen Fortschritt und Wandel in diesem Bereich. Erstmals ist auch das DLR wieder dabei. www.aero-expo.de
Archer steuert mit United Airlines auf das Jahr 2025 zu
United Airlines hat diesen Monat Pläne mit dem eVTOL-Entwickler Archer Aviation skizziert, seine erste UAM-Route (Urban Air Mobi- lity vom einem Flughafen im Groß- raum New York in die City der Mil- lionenstadt ab 2025 zu starten. Die Flüge sollen Liberty International Airport in New Jersey in New Jer- sey in Richtung Downtown Manhat- tan Heliport starten. So ein Flug dauere weniger als 10 Minuten, behaupten die Partner. Es wird Archers neues viersitziges Serien- flugzeug „Midnight“ einsetzen. Uni- ted zahlte im August die erste Rate in Höhe von 10 Millionen US-Dol-
lar für die bis zu 200 Archer-Luftta- xis, deren Kauf im Februar 2021 vereinbart wurde. Die Bauarbeiten für die Fertigung gehen zügig vo- ran. Die Anlagen in Convington/- Georgia sind so weit fortgeschrit- ten, dass mit in der zweiten Jah- reshälfte mit der Produktion begin- nen könne, die bei 650 jährlichen Flugtaxis liege. Archer gab auch bekannt, mit dem taiwanesischen Batteriehersteller Molicel zu koope- rieren, der jährlich Batterien mit 1,8 Gigawattstunden produzieren will. Archers Midnight ist ein konventio- nelles Flugzeug mit 12 Schwenkro- toren. www.archer.com
Die Fliegenden Holländer aus Delft
In den Niederlanden wollen Jan Willem Heinen und Joost Dieben, CEOs der Maeve Aerospace B.V. einen 44-sitzigen Commuter bau- en. Zu ihrem Maeve 01 erhalten sie nun zunächst 2,5 Millionen EU- Förderung aus einem 470 Millionen Innovationsfond. Maeve Aerospace wird sich um weitere Investoren kümmern müssen, um aus den Ren-erings auch ein einsatzfähiges Flugzeug zu machen. Der erste Entwurf sieht einen konventionel- len Schulterdecker mit T-Leitwerk vor, auf dem ein Trapezflügel sitzt. Der Flügel trägt acht elektrische Antriebsmotoren, die als verteilte
Antriebe so angeordnet sind, dass sie auftriebsverstärkend, ergänzt durch Winglets, den Flieger mit 45 Tonnen Abflugmasse und 4 965 kg Nutzlast tragen kann. Der Flügel weist mit 36 Meter Spannweite ei- ne ausgesprochen hohe Streckung auf. Das niederländische Entwick- lungsteam setzt zunächst auf einen reinen Batterieflug. Bei einer ange- strebten Reisegechwindigkeit von 264 kts (490 km/h) wird man nach heutigen Batterie-Verfügbarkeit 90 Minuten fliegen können. Die Star- trollstrecke soll nur 500 Meter betragen. www.maeve-aero- space.com
Pratt & Whitney gibt ersten Hybrid-Triebwerkslauf bekannt
Raytheon Technologies, Eigner von Pratt & Whitney sowie von Collins Aerospace gab am 20.12. 2022 den erfolgreichen ersten Trieb- werkslauf des regionalen Hybrid- Elektro-Flugdemonstrators des Unternehmens bekannt, der einen wichtigen Meilenstein für die Flug- erprobung darstellt, der für 2024 angestrebt wird. Der erste Lauf des Antriebssystems fand in Longueuil, Quebec beim der Innovationszen- trum von Pratt & Whitney statt. Das System integriert einen von Collins Aerospace entwickelten 1-MW- Elektromotor mit einer Pratt & Whit- ney-Turbine, die für den hybridelek-
trischen Betrieb angepasst ist. Diese Triebwerkstechnologie ermöglicht eine effizientere Trieb- werksleistung während der ver- schiedenen Flugphasen und red- uziert den Treibstoffverbrauch so- wie die CO2-Emissionen um bis zu 30 % im Vergleich zu den Turbo- prop-Regionalflugzeugen von heu- te. Als Demonstrator dient eine De Havilland Canada Dash 8-100, die als Plattform für zukünftige Flugver- suche dienen wird. Raytheon ist in Amerika derzeit führend in der Ent- wicklung hybrid-elektrischer An- triebstechnologien. www.prattwhitney.com
Embraer findet Konzeptpartner bei chinesischer Airline
Ruili Airlines ist die erste Airline in China, die Teil der Embraer Ener- gia Advisory Group ist. Die Part- nerschaft zwischen den Partnern gilt als bedeutender Schritt für das Energia-Projekt“, sagte Arjan Mei- jer, Präsident und CEO von Em- braer Commercial Aviation. „Wir suchen nach Partnern auf der gan- zen Welt, um ihre innovativen Ideen und betrieblichen Erkennt- nisse zu teilen und die ihr Fachwis- sen in die nachhaltige Luftfahrtmis- sion mit einbringen. Die Perspek- tive von Ruili Airlines wird für die Entwicklung der Flugzeugfamilie Energia von unschätzbarem Wert
sein.“ Die Chinesen werden mit Embraer zusammenarbeiten, um bei der Definition von Leistungs- und Designanforderungen für ihr Energia-Konzeptflugzeug mit zwei Designs mit 19 bis 30 Sitzen und hybrid-elektrischen und wasser- stoff-elektrischen Antriebstechnolo- gien behilflich zu sein. Um bei der Definition von Leistungs- und Desi- gnforderungen für das Energia- Konzeptflugzeug erfolgreich zu sein, werden die zwei ungleichen Partner zusammenarbeiten. Aller- dings wird sich das Programm selbst wegen Lieferproblemen ver- zögern. www.embraer.com
Air New Zealand setzt mit neuen Ideen auf Nachhaltigkeit
Air New Zealand will auf lange Sicht seine Inlandflugzeuge durch umweltfreundlichere Maschinen er- setzen. Dazu fand eine erste Aus- wahl aus 30 Zukunftsprojekten statt. Es waren die amerikanische Beta Technologies mit ihrem eVTOL, die britische Cranfield Aerospace mit dem Britten Norman Islander, die israelisch-amerikani- sche Eviation mit Alice und schließ- lich die französische Voltaero mit Cassiobaureihe. Air New Zealand plant bis Ende des Jahres Ab- sichtserklärungen mit den Partnern zu unterzeichnet zu haben, mit denen sie zusammenarbeiten wird. „Bis 2026 wollen wir unser erstes
emissionsfreies Flugzeug, ob Frachtflugzeug oder Passagierflug- zeug, in Neuseeland fliegen las- sen“, sagte Greg Foran, Ge- schäftsführer von Air New Zealand. Das Ziel des Unternehmens ist es, seine heimische Flotte ab 2030 von Q300-Turboprops durch nach-halti- gere Flugzeuge zu ersetzen. Die Fluggesellschaft sagte, sie werde die Absichtserklärung zur Bestel- lung unterzeichnen, die darauf ab- zielt, zunächst drei Flugzeuge mit weiteren Optionen für 20 von ei- nem oder mehreren Partnern zu erwerben. www.airnewzealand.co.nz
Französische Segelflieger wollen 100 E-Schleppflugzeuge kaufen
Aura Aero, ein bei Toulouse ansäs- siges Unternehmen hatte den Kol- benmotor-Zweisitzer Integral mit Dreibein- und Spornradfahrwerk entwickelt, der später auch mit E- Antrieb geliefert werden sollte. Zeitgleich entwickelt man einen 6- motorigen 19-Sitzer mit E-Antrieb. Unmittelbar vor Beginn der AERO 2022 meldete das Unternehmen den tödlichen Absturz mit zwei Testpiloten. Das Integral-Pro- gramm wurde vorübergehend ein- gestellt. Nun aber unterschrieb der französische Segelflugverband FFVP mit Aura Aero einen Vorver- trag 100 Maschinen des Integral E
als Schleppflugzeug beschaffen zu wollen. Aura Aero wartet zwar noch auf die Unfalluntersuchungsergeb- nisse, bevor sie das Testprogramm fortsetzen, doch scheinbar sehen die französischen Segelflieger auch keine Alternative für ein leisen Schlepper. Die 162 französischen Segelflugzentren, die 215 Segel- und Schleppflugzeuge betreiben, hoffen auf erste Lieferungen des Integral E ab Ende 2024, doch erst 2023 der Erstflug des E-Schlep- pers erfolgen. Auch deutsche Flug- schulen und Vereine sind an lei- seren Schleppflugzeugen interes- siert. www.aura-aero.com
Brasilianer konzentrieren sich auf zwei Zukunftskonzepte
Vor einem Jahr stellte der brasilia- nische Hersteller Embraer eine Reihe von Konzeptflugzeugen vor, die den Luftverkehr auf „Zero Emission“ bringen sollten. Ein Jahr später konzentrierte er sich jetzt auf zwei Projekte. Embraer hat ge- rade im Rahmen seines Fort- schrittsberichts zu Energia, seiner Initiative, die Luftfahrtindustrie bis 2050 auf Netto-Null zu bringen, neue Flugzeugkonzepte vorge- stellt. Durch neue Technologien und erneuerbare Energien setzt der Hersteller auf zwei 19- bis 30- sitzige Flugzeugkonzepte mit hy- brid-elektrischem und wasserstoff- elektrischem Antrieb. Der erste ist
Energia Hybrid (E19-HE und E30- HE), der zwei Module mit 19 und 30 Sitzplätzen mit parallelem Hy- brid-Elektroantrieb umfasst. Es könnte Anfang des nächsten Jahr- zehnts fliegen. Das zweite ist Ener- gia H2 (E19-H2FC und E30- H2FC), ein Flugzeug mit 30 Sitzp- lätzen. Die Energia Advisory Group, eine Tochter von Embraer wurde gegründet, um Informatio- nen für eine Zusammenarbeit von Partnerfluggesellschaften zu sam- meln. Die jetzige Planung sieht eine Einführung der ersten Flug- zeuge nicht vor 2035 vor. www.embraer.com
H2FLY beschleunigt wasserstoff-Antrieb für 40-Sitzer
H2FLY ist ein in Stuttgarter Unter- nehmen, das auf die Entwicklung von Brennstoffzellensystemen für Flugzeuge spezialisiert ist. Es über- nimmt die Projektleitung im HEAVEN-Projekt. Die Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, einen auf Brennstoffzellen und Kryotechnolo- gie basierenden Antriebsstrang zu entwickeln und in ein Flugzeug zu integrieren sowie im Flugbetrieb zu testen. HEAVEN ist Teil des For- schungs- und Innovationspro- gramms „Horizon 2020“, das von der Europäischen Union sowie durch Spanien, Frankreich, Deutschland und Slowenien geför-
dert wird. Die H2FLY GmbH wurde von Ingenieuren des DLR in Stutt- gart und der Universität Ulm gerün- det und arbeitet daran, den ersten zertifizierbaren, wasserstoffelektri- schen Flugzeugantrieb auf den Markt zu bringen. Die HY4, das erste wasserstoff-elektrische Pas- sagierflugzeug der Welt, hob 2016 ab und demonstrierte bereits die Umsetzung dieser Technologie für die Luftfahrt der Zukunft. H2FLY verfügt über ein starkes Netzwerk aus Partnern in Industrie und Wis- senschaft. Das Ziel: 40 Passagiere bis zu 2000 km weit transportieren. www.h2fly.de
Geht Airbus jetzt unterdie Triebwerksbauer?
Airbus hat sich schon lange zur CO2-freien Fliegerei ab 2050 be- kannt. Die Einführung dazu soll schon ab 2035 mit den ersten emissionsfreien Flugzeugen bis 100 Passagiere erfolgen. Dies zu beschleunigen, führt nun mit Unter- lieferanten zu einem ersten Ver- suchstriebwerk, das in Toulouse entstehen soll. Ob ein Serienbau daraus wird, steht auf einem ande- ren Blatt. Eine andere Möglichkeit sind Brennstoffzellensysteme mit denen Elektromotoren angetrieben werden. Dazu hatte man 2021 die Aerostack GmbH, ein Joint Venture der beiden Partner Airbus und
ElringKlinger gegründet. ElringKlin- ger stellt eigene Stacks, die Grund- lage für Brennstoffzellensysteme her. Die Aerostack GmbH wird von der EKPO Fuel Cell Technologies GmbH (EKPO), einer Tochter von ElringKlinger beliefert. Das Tank- system bleibt für beide Varianten das gleiche. Ein rein wasserstoffbe- triebenes Triebwerk soll an dem A380 parallel zu den Tests mit dem brennstoffzellenbetriebenen Muster ebenfalls getestet werden. Für bei- de Varianten sind Spezialtanks in dem im Umbau befindlichen A380 vorgesehen. www.airbus.com

Elektrisches Fliegen - die Zukunftsperspektive

Electric Flight
Meldungen 2. Halbjahr 2022 Seite 1
13.10.2022
Foto: MT-Propeller
20.10.2022
Bild: Eviation
29.10.2022
Foto: Ampaire
21.10.2022
Bild: Overair
14.10.2022
Foto: Joby Aviation
21.10.2022
Bild: Embraer
28.10.2022
28.10.2022
Foto: DLR
21.11.2022
Foto: Ampaire
24.11.2022
Foto: Messe-FN
03.11.2022
Bild: Voltaero
15.11.2022
Foto: Xpeng Aeroht
15.11.2022
Bild: Eviation
23.11.2022
Foto: Archer Aviation
25.11.2022
Foto: H3 Dynamics
30.11.2022
Bild Airbus
07.12.2022
Bild: H2fly
07.12.2022
Bild: Embraer
08.12.2022
Bild: Aura Aero
15.12.2022
Bild: Air New Zealand
15.12.2022
Bild: Embraer
22.12.2022
Bild: Pratt & Whintney
01.12.2022
Bild: Airbus
23.12.2022
Bild: Maeve Aerospace
13.10.2022
Bild: Pie Aeronefs
vor