Foto: Messe-Friedrichshafen
Foto: Messe-Friedrichshafen
Materialien entsteht auch ein
nöhres Gewicht. Obwohl Alumi
nium eine geringere elektrische
Leitfähigkeit besitzt, haben For-
scher des Fraunhofer IFAM ein
gießtechnisches Verfahren ent-
wickelt, mit dem Wicklungen aus
Aluminium mit höherem Nutfüll-
faktor gefertigt werden können,
die sich dennoch als Spulen eig-
nen. Gegossene Spulen zeichnen
sich durch eine flache Leiteran-
ordnung aus, die zu einem höhe-
Gegossene Alu- oder Kupferspulen für effizientere und preiswertere Elektromotoren
Elektromotoren für E-Bikes-, E-
Auto- und E-Flugmotoren sind in
ihrem Aufbau ähnlich, auch wenn
sie mit Drehstrom betrieben wer-
den. Sie besitzen über Eisenker-
ne gewicklte Kupferspulen, die
bei Stromdurchfluss, gesteuert
und hohe Fertigungs und Materi-
alkosten und gegenüber anderen
ren Nutfüllfaktor führt. Trotz höh-
eren Widerstandes ergibt sich
durch den größeren Querschnitt
bezogen auf die gesamte Spule
ein geringer Widerstand. Durch
die bessere Anbindung an das
Blechpaket und günstigere Aus-
nutzung des Bauraums resultiert
ein deutlich besseres thermisch-
es und elektromagnetisches Ver-
halten. Aus diesem Grund beteht
die Möglichkeit, gewickelte Kup-
ferspulen durch gegossene Alu-
minium- oder auch Kupferspulen
zu ersetzen. Damit der Nachweis
im direkten Vergleich gelingt,
wurden für die Studie handelsüb-
liche E-Bike-Motoren mit 250 Watt
eingesetzt. Die umgebauten Mo-
toren, mit unterschiedlichen
Blechpaketen und Spulen-Kombi-
nationen wurden anschließend
auf einem Prüfstand getestet.
Nach dem Umbau des E-Bike-Mo-
tors konnte der Nutfüllfaktor von
32 auf 60 Prozent erhöht werden.
Gleichzeitig ergab sich eine Ge-
wichtsersparnis um 10 Prozent.
Das Drehmoment stieg um 30
Prozent. Aufgrund des besseren
thermischen Verhaltens der Spu-
len erhöhte sich die Dauerleis-
tung bei Betriebstemperatur um
fast 20 Prozent. Gute Aussichten
für zukünftige elektrische An-
Bild oben: konventionelle Wickeltechnik
Bild unten: Spulen durch Giesstechnik
Muster von zwei in Feigusstechnik
hergestellten Spulen
Geringerer Widerstand durch
höheren Nutfüllfaktor
triebsstränge, denn wie aus Bre-
men zu erfahren war, denke man
auch an andere Anwendungen.
Denkbar seien aufgrund der hoh-
en Skalierbarkeit auch Elektro-
Antriebsmotoren für die Luftfahrt!
Die neue Entwicklung wird auf
der AERO in der Halle A7 präsen-
tiert.
Umgebauter Fahrradmotor
Vergleich alte und neue Technik
Foto: Fraunhofer IFAM
20.01.2020
H55 ist ein Spin-off von Solar Impulse.
Ursprünglich ging es aus der Entwick-
lung des ersten Schweizer Elektroflug-
zeug, einer umgerüsteten Silence Twis-
ter hervor. Der Firmenname wurde bei-
behalten. Nach der Neugründung von
H55 im Jahr 2017 verfolgte man eine
ganz neue Linie. Besonders durch die
Verstärkung von Solar Impulse-Pilot
André Borschberg richtete sich das am
Flugplatz Sion angesiedelte Unterneh-
Stärkung der regionalen Wirtschaft.
Dazu erhält H55 noch weite 5 Millionen
direkt vom Kanton. Zuvor kam bereits
Unterstützung von der Stadt Sion und
dem Centre de Cautionnement et de
Financement. Durch das finanzielle
Engagement können so nun die For-
schungs-, Produktions- und Testein-
richtungen des Unternehmens besser
genutzt werden. Wie Gregory Blatt mit-
teilte, werde man sich in Zukunft noch
stärker darauf konzentrieren, die ge-
samte Antriebskette, angefangen von
der Energiequelle und ihrem Manage-
Im schweizerischen Wallis spezialisiert man sich auf elektrische Antriebsstränge
men auf die Entwicklung von elektri-
schen Antriebstriebsträngen aus,
während man man nach einem Flug-
zeughersteller suchte, der eine Koope-
rationsbasis darstellt. Auf der AERO
2019 präsentierte man sich zusammen
mit dem tschechischen Flugzeugher-
steller BRM Aero. Wie auch andere
Flugzeughersteller hat man bei H55
sehr schnell erkannt, dass es wenig
Sinn macht, eigene Flugzeuge zu ent-
wickeln, zumal BRM Aero mit der Bri-
stell ein ideales Flugzeug zur Umrüs-
tung auf ein elektrisches Trainerflug-
zeug geeignet ist. Das Team Bosch-
berg, CEO der Firma, zusammen mit
Sébastien Demont und Gregory Blatt
sehen damit eine erste Kundenanwen-
dung, die erfolgversprechend auf an-
dere Flugzeugmuster anwendbar sein
wird. Nach gründlicher Flugerprobung
mit einem Rolls-Royce E-Motor (vor-
her Siemens) weist das System, was
man bis Ende 2021 zertifizieren möch-
te, immerhin eine maximal mögliche
Motorlaufzeit von 1,5 Stunden auf, was
einer echten Flugzeit von 45-60 Minu-
ten entspricht. Diese Angaben decken
sich auch mit anderen Herstellern. Un-
abhängig davon soll gemeinsam mit
BRM Aero die Bristell Energic EASA
zertifiziert werden. Nachdem im Grün-
dungsjahr H55 bereits durch ND Capi-
tal (Silicon Valley) unterstützt wurde,
flossen 25 Millionen Franken des Kan-
tion Wallis in den Innovationspark zur
Errichtung des Campus Energypolis in
das auch H55 einziehen wird. Dies zur
Der Zweisitzer Bristell Energic meistert auch steile Aufstiege
ment, über Schub und Leistung bis hin
zu Pilotschnittstellen- und Steuerungs-
systemen weiter zu entwickeln. Die
junge Firma hat sich auf die Fahnen ge-
schrieben, zu einem führenden Unter-
nehmen heranzuwachsen, das Lösun-
gen für CO2-freies Fliegen durch den
Einsatz elektrischer Antriebe für die
Luftfahrt findet.
Foto: H55
17.06.2020
Die AERO als Testballon
Die totale Flugzeit mit Rolls-Royce
Elektromotor liegt bei 90 Minuten
CO2-freies Fliegen als Ziel
Foto: Rolls-Royce
Rolls-Royce Antriebsmotor
Foto: H55
André Borschberg, CEO von H55
Weisen konventionelle Elektromotoren
Leistungsdichten von 3-5 kW/kg auf,
so sollen vollsupraleitende Motoren
auf Leistungsdichten von 20 kW/kg
erbringen. Der Aufwand dafür ist aber
un-gleich höher als bei konventionel-
len elektrischen Maschinen. Die ameri-
kanische Firma Magnix prognostiziert
so-gar 22 kW/kg.
Sowohl in Russland als auch in der
westlichen Welt wird fieberhaft an Lö-
sungen für Verkehrsflugzeuge gearbei-
tet, die eines Tages kleinere Turbofan-
triebwerke gänzlich durch Elektromo-
toren ergänzen sollen. In Russland
denkt man zunächst an einen 9 bis 18-
sitziges Zubringer bzw. Regionalflug-
zeug, was ein- oder auch zweimotorig
sein kann.
Synchronmotoren, die bis jetzt aus-
schließlich mit Drehstrom im Luftfahrt-
bereich verwendet werden, schleppen
den Nachteil von Wechselstromverlus-
ten mit sich. Das heißt, Gewicht und
Baugrößen sind dadurch vorbestimmt.
Bis etwa 1 MW reichen Luft- oder Was-
serkühlungen voll aus. Die Verkehrsflie-
gerei stellt aber Forderungen, die weit
über die Megawatt-Bereiche hinausge-
hen. Dafür bieten sich kryogene Sys-
teme an.
Nun ist diese Technologie nicht so
ganz neu. Für Schiffsantriebe werden
kryogen gekühlte E-Motoren schon län-
ger erfolgreich eingesetzt. Ein noch
junger 50-Mann-Betrieb, SuperOx in
Moskau, hatte sich zunächst auf stick-
stoffgekühlte Supraleiter und Krysta-
staten spezialisiert.
2017 wurde das Projekt Advanced
Supraconductor Motor Experimental
Demonstrator (ASuMED) von der Euro-
päischen Union initiiert und gefördert.
war ein Teil des Horizon 2020 For-
schungs- und Innovationsprogramms.
Das Programm wurde von einem erfah-
renen Konsortium gebildet, bestehend
aus: Air Liquide, Hochschule Aschaf-
fenburg, Karlsruher Institut für Techno-
logie, K&S GmbH Projektmanagement,
Oswald, Rolls-Royce, SuperOx, Univer
sity of Cambridge und Demaco, wäh-
rend Airbus bei dem Projekt eine bera-
tende Rolle einnahm.
Um hohe Stromdichten verlustfrei zu
übertragen, eignen sich leider konven-
tionelle Kupferliegerungen nicht mehr.
Hochtemperatursupraleiter werden
deswegen bevorzugt bei 77 K betrie-
ben, vorausgesetzt, dass die Strom-
dichte gering genug ist, damit die
(stromabhängige) Sprungtemperatur
nicht überschritten wird. Die dazu aus-
reichende Kühlung mit flüssigem
Stickstoff ist besonders preiswert.
Solche Anwendungen gibt es in der
Messtechnik und in Kabeln. Bei der
Verwendung von Wasserstoff müsste
man auf -240 Grad Celsius gehen.
Statt nun aber eine gewöhnliche Kup-
ferlegierung einzusetzen, sind für
Hochtemperatursupraleiter (Niedertem-
peratursupraleiter bewegen sich unter
von -196 Grad Celsius bis -272,06 Grad
Celsius) (absoluter Nullpunkt -273
Grad Celsius) andere Werkstoffe erfor-
derlich. Eine neuartige, unerwartete
Klasse von Hochtemperatursupralei-
tern wurde 2008 in Japan entdeckt. Es
sind Verbindungen aus Eisen, Lanthan,
Phosphor und Sauerstoff, die bei extre-
mer Kälte dabei supraleitend werden.
Grundsätzlich ist die Auswahl der Ma-
terialien für Leitungen und Spulen eine
Philosophie für sich, die bei extrem
nie-drigen Temperaturen auftreten.
Ziel des Projekts war es, einen kryoge-
nen Motor in der 1 MW-Klasse für die
Luftfahrtindustrie zu entwickeln, der
den Treibstoffverbrauch und den Aus-
stoß von Treibhaus-Gasen reduziert.
Unter Supraleitung versteht man das
Phänomen, dass bestimmte Materia-
lien ihren elektrischen Widerstand ver-
lieren, wenn sie extrem abgekühlt wer-
den. Elektrische Ströme werden dann
nicht mehr durch den spezifischen
Widerstand behindert. Dadurch leiten
sich Möglichkeiten ab, kompakte und
dennoch sehr leistungsfähige und
effektive elektrische Motoren zu bau
en. Solche Elektromotoren können
dann wesentlich kompakter gebaut
werden.
Das leichte und kompakte ASuMED-
Triebwerk nutzt die Supraleitung, um
die nötige Leistungsdichte und den
Wirkungsgrad zu erreichen, die für ein
hybridelektrisches Triebwerk mit ver-
teiltem Schub (HEDP) erforderlich
sind, das zukünftige auch große Ver-
kehrsflugzeuge antreiben soll. Durch
die Verwendung von kryogenem Gas
in Kombination mit fortschrittlichen
Kühlsystemen (Hilfsgeräten) wird der
ASuMED-Motor auf extrem niedrige
Temperaturen gekühlt, um supralei-
tende Eigenschaften zu nutzen. Das
Projekt wurde nach drei Jahren Dauer
2020 abgeschlossen.
Supraleiter mit Elektromotoren über 500 kW und für zukünftige Verkehrflugzeuge
06.08.2020
Konventionelle Kühlungen reichen
nur bis maximal 1 kW aus
Bessere Legierungen ermöglichen
wirksamere Supraleiter
Foto: Messe-Friedrichshafen
Foto: Messe-Friedrichshafen
Foto: Airbus
Schweizer Batterien mit Pfiff
Foto: MagniX
27.04.2021
dante Batterieüberwachung auf Zellen-
ebene. André Borschberg, Executive Chair-
man von H55, kommentierte die Partner-
schaft wie folgt: „Wir sind von der Vision
von Harbor Air und MagniX, dem Pionier-
geist und dem Engagement für eine sau-
bere Luftfahrt angezogen worden. Die Zu-
sammenarbeit wird unsere Synergien und
Komplementaritäten nutzen. Wir alle ver-
stehen, dass der Weg zur elektrischen Luft-
fahrt kompliziert ist. Gleichzeitig wird un-
sere kombinierte Erfahrung durch die Bün-
delung der Kräfte zu einer schnelleren Zer-
tifizierung führen. Dies wiederum bietet
eine schnelle und sichere Möglichkeit, den
Markt zu erreichen und die elektrische Luft-
fahrt bekannt zu machen.“
H55 ging aus dem ersten Schweizer Elek-
troflugprojekt hervor, das mit einem Sie-
mens-Elektromotor 2017 als aEro1 (E- Ver-
sion der deutschen Silence) mit einem
schon seinerzeit sehr fortschrittlichen Bat-
terie-Management-System (BMS) von sich
reden machte. H55 erfuhr durch André
Borschberg, der mit dem Solar Impulse die
Welt umrundete, eine zusätzlich treibende
Kraft. Das Unternehmen hat sich in einem
Forschungs-Camp in Sion/Wallis etabliert,
wo es sich auf komplette elektrische An-
triebsstränge spezialisiert hat und diese
auch für andere Hersteller anbietet. Die
Weiterführung der frühen Erfahrungen
führten inzwischen auch zur Elektrifizie-
rung des Motorflugzeugs Bristell B23.
Die drei international tätigen Partner sind
nun bemüht, das eBeaver-Programm durch
gemeinsame Anstrengungen zu einer sau-
beren, effizienten und leisen kommerziel-
len Luftfahrt schneller durch die Zertifizie-
rung schon im kommenden Jahr ans Ziel
zu steuern.
Die drei Partner, Harbour Air in Vancouver-
ver/Kanada, MagniX in den USA und H55
aus der Schweiz schmiedeten ein strategi-
sches Bündnis, das 2019 begonnene Pro-
jekt zur Umrüstung von den DeHavilland
Beavers auf elektrische Antriebsstränge
mit höherer Effizienz fortzusetzen. Ziel ist
es, die bereits zahlreich durchgeführten
Flugversuche, die mit den kompletten
Antriebssträngen von Magnix geliefert wur-
den, nun mit einem verbesserten Batterie-
system von H55 auszustatten und die
Wasserflugzeuge von Harbor Air in eine
vollelektrische kommerzielle Flotte nach
der Zertifizierung umzurüsten.
H55 und die Ausgründung von Solar Impul-
se wird seine bewährte modulare Batterie-
technologie bereitstellen, um das Verhält-
nis von Gleichgewicht zu Gewicht und Aus-
dauer des eBeavers zu verbessern. Die
Batteriemodule des Unternehmens haben
eine der höchsten Energiedichten auf dem
Markt und bieten dem eBeaver das gesam-
te Energiespeichersystem und eine redun-
Motorneuentwicklung mit Schweizer Präzision
An der deutsch-schweizerischen Grenze, im Kanton Aargau, unweit von Rheinfelden,
hat sich Anfang der achtziger Jahre ein kleines Unternehmen auf dem Sektor Elektro-
maschinen und Antriebe zu einer international tätigen Firma hochgearbeitet, deren
Schwerpunkte Synchron- und Asynchron-Motorelemente sowie Spezialmotoren sind.
Inzwischen ist die in eine AG umgewandelte Firma „e+a“ stark gewachsen und mit
90 Mitarbeitern weltweit tätig.
Foto: e+a
10.07.2021
Zwischen e+a und der ETH-Zürich beste-
hen enge Beziehungen. Die Verbindung
führte nun über Studenten zur Ausgrün-
dung eines Clusters an das Entwicklungs-
zentrum auf den Airport Dübendorf, dem
früheren Militärflughafen von Zürich. Es
handelt sich um ein Fokusprojekt der ETH.
Das sind Projekte, die von Studenten wäh-
rend einer Laufzeit von zwei Semestern
bearbeitet werden. Die Studenten bekom-
men dafür eine Abschlussnote. Ziel soll
auch für eine spätere Ingenieurtätigkeit
sein, Sponsoring-Beiträge in Form von
Hardware und Barmitteln zu beschaffen.
Dies kann in der kurzen Zeit von zwei
Semestern nicht geschafft werden, da
dafür nur wenige Arbeitsstunden zur Ver-
fügung stehen. Es gilt also auch zu ent-
scheiden, was selber durchgeführt oder
versucht wird, mit externen Partnern wie
in diesem Falle mit e+a auf den Weg zu
bringen.
Ermutigt durch einen erfolgreichen E-Mo-
tor für ein Elektromotorrad, entstand eine
Initiative seitens der Studenten zur Ent-
wicklung eines luftgekühlten Synchron-
motors als Innenläufer mit einer Betriebs-
spannung von 400 Volt Drehstrom, die
„e+a“ übernahm.
Der Motor soll nach erfolgreiche Testläu-
fen in das Bausatzflugzeug „e-Sling“ des
südafrikanischen Herstellers Sling Aircraft
verbaut werden. Dazu wurde die Konstruk-
tion, ein Viersitzer, leicht modifiziert.
Durch eine Spannweitenvergrößerung
erhielt das Flugzeug eine größere Stre-
ckung. Anstelle des regulär verbauten
Vierzylinder-Verbrenners mit 85 kW wur-
de nun der 100 kW von e+a eingebaut, der
mit 2300 UpM dreht. Bei kühlendem Luft-
strom, so die Entwickler, sollen auch 110
kW und mehr „drin sein“. Das Gewicht
des kom-pletten Motors inklusive Gehäu
se, Lagerung und Welle beträgt 39,2 kg.
Das 19,1 kg schwere Statorelement ist ei-
ne total vergossene Einheit, sodass das
Rotorelement nur 5,7 kg wiegt.
„earo“ wie der Motor fortan bezeichnet
wird, soll auch skalierbar sein, was beim
jetzigen Aufbau durch die vergossene Sta-
toreinheit den Vorteil hat, dass man auch
eine Flüssigkeitskühlung bei benötigten
höheren Leistungen vorsehen kann.
Aktuell wird der Prototyp des Motors
gerade im Flugzeug eingebaut und ange-
passt, nachdem stundenlange Testläufe
auf dem Bremsprüfstand im Werk erfolg-
ten. Hersteller e+a hat indes schon grös-
sere Pläne. Man möchte jedoch „zunächst
gerne am Markt schnuppern“, wie Ent-
wicklungsleiter Dr. Marc. C. Schöning mit-
teilte. Preisvorstellungen habe man noch
nicht, denn ein Serienpreis nach Staffeln
ist noch nicht bekannt. Aktuell sind die
Stator- und Rotorbleche gelasert. Hierzu
müssten die aktuellen gelaserten Stator-
und Rotorbleche mit einem Stanzwerk-
zeug gestanzt werden und die Verguss-
und Montagewerkzeuge serientauglich
weiterentwickelt werden.
Es ist auch angestrebt, den Motor nach
EASA-Vorgaben zu zertifizieren. Nach
dem Erstflug, der noch im Juli erfolgen
soll, ist geplant, das Flugzeug nebst neu-
entwickelten Elektro-Flugmotor in Gren-
chen auf dem Electrifly-in zu präsentie-
ren. Auch an einer AERO-Beteiligung ist
gedacht.
100 kW für Bausatz-Viersitzer
Skalierung des Motors ist möglich
eSling vor dem Einbau
des Motors
Motorflansch
mit Motor (Prototyp)
Bild: Smartflyer
Bild: Smartflyer
Foto: Messe-Friedrichshafen
Foto: Messe-Friedrichshafen
Foto: Messe-Friedrichshafen
Foto: Messe-Friedrichshafen
Foto: Airbus
Erste Boden-Tests für 600 kW Antriebe
Foto:ZeroAvia
13.08.2021
suchung, wie wasserstoffbetriebene Flug-
zeuge eine führende Rolle in der Zukunft
des nachhaltigen Fliegens spielen können.
Schon zuvor hatte ZeroAvia ein Zweigun-
ternehmen in England gegründet, wo ge-
genwärtig für ergänzende Flugversuche
eine der zwei Piper Malibus stationiert ist.
Der im Bild zu sehende Bodentest um-
fasste den flugorientierten 600-kW-An-
triebsstrang von ZeroAvia, der den 15-Ton-
nen-Hyper-Truck-, eine mobile Bodentest-
plattform von ZeroAvia über den Asphalt
zog. Der Hyper-Truck, ist auf Basis eines
schwere Militär-Lkw entwickelt worden. Er
ist für den Antriebstrang ZA-2000 mit 2MW
ausgelegt, der auch zum weiteren Testen
von Systemen für wasserstoff-elektrisch
angetriebene Flugzeuge mit 40-80 Sitzplät-
zen verwendet werden kann. Die jetzt be-
gonnenen Bodentests des 600-kW-An-
triebssystems unterstützen die laufende
Entwicklung des HyFlyer II-Programms
des Unternehmens, das ein wasserstoff-
elektrisches, emissionsfreies Antriebssys-
tem für Flugzeugzellen mit einer Größe
von 10 bis 20 Sitzen liefern wird.
Val Miftakhov, CEO und Gründer von Zero-
Avia, sagte: „Diese Tests sind wichtige
Schritte, um unser nächstes großes Ziel
mit der Flugerprobung in unseren 19-sitzi-
gen Flugzeugen, sowohl in den USA als
auch in Großbritannien auf dem Do 228-
basierten Prototypen zu erreichen“. Die
ersten Testflüge mit dem umgerüsteten
Dornier 228-Erprobungsträger von HyFlyer
II werden voraussichtlich noch in diesem
Jahr von im britischem ZeroAvia-Werk in
Kemble aus stattfinden. Parallel laufen
auch seit März 2021 die Entwicklungen
eines 2 Megawatt Antriebstranges für was-
serstoff-elektrisch angetriebene Flugzeuge
mit 40-80 Sitzplätzen.
Das amerikanisch-britische Start-up Zero
Avia, bekannt durch seine ersten Flüge mit
den wasserstoffgespeisten Antrieben in Pi-
per Malibus geht jetzt einen Schritt weiter.
Dazu wurden zwei gebrauchte Maschinen
des Typs Dornier 228 beschafft, die zuvor
im Liniensatz waren. Die in den Malibus
verwendeten elektrischen Triebwerke be-
sitzen eine Leistung von 250 kW.
In der Serienversion der Dornier 228 be-
sitzt die Maschine zwei Propellerturbinen
mit je 579 kW. Der nächste Schritt, so das
mit Hauptsitz in Hollister/Kalifornien an-
sässige Unternehmen, gelte der Entwick-
lung eine 600 kW-Antriebsstranges. Dieser
wird von der britischen Regierung mit um-
gerechnet 16,3 Mio Dollar unterstützt, um
einen wasserstoffelektrischen Luftfahrt-
antrieb mit 19 Sitzen gleich welchen Typs
im Rahmen des HyFlyer II-Programms zu
entwickeln. Weitere 21,4 Mio. Dollar sind
durch ein Venture-Kapital gesichert. Die
Finanzierung folgt einer Partnerschaft mit
British Airways in einem Projekt zur Unter-
Foto: ASuMED
Viele Wege führen zur klimaneutralen Luftfahrt
Seit Anfang des Jahres 2020 arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des DLR
gemeinsam im Projekt EXACT (Exploration of Electric Aircraft Concepts and Technolo-
gies) an den Entwürfen klimaneutraler Verkehrsflugzeuge. Das Konzept einer Flotte
bestehend aus Regional-, Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen mit einer großen Breite von
Antriebskonzepten liegt nun als Zwischenergebnis vor. Darunter sind Regionalflugzeuge
mit ver-teilten elektrischen Antrieben sowie Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge mit Turbo-
prop- und Turbofan-Antrieben. Diese können sowohl hybrid-elektrisch mittels Wasserstoff-
Brennstoffzelle als auch per Direktverbrennung von Wasserstoff oder nachhaltigen
Luftfahrtkraftstoffen (SAF, Sustainable Aviation Fuel) betrieben werden.
Bild: DLR
03.06.2022
„Gerade zwischen den Technologieoptionen
auf Basis von Wasserstoff und SAF zeichnet
sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab. Die erarbei-
teten Flugzeugkonzepte und Energieszena-
rien möchten wir nun zusammen mit Partnern
aus Industrie und Wissenschaft voranbringen
und in gemeinsamen Kooperationsprojekten
für die klimaneutrale Luftfahrt vertiefen“, er-
klärt Projektleiter Dr. Johannes Hartmann vom
DLR-Institut für Systemarchitekturen in der
Luftfahrt in Hamburg.
Sowohl der vollständige Lebenszyklus der
Flugzeuge als auch der Prozess der Gewin-
nung, des Transports und der Bereitstellung
regenerativer Treibstoffe wurde nun umfas-
send in der Analyse der Klimaverträglichkeit
der neuen Konfigurationen berücksichtigt.
Übergeordnetes Ziel des Projekts EXACT ist
es, neue Flugzeugkonfigurationen zu entwer-
fen, die mit mindestens 70 Sitzen und einer
Reichweite von 2.000 Kilometern bis zum Jahr
2035 einsatzbereit sein können. Die innovati-
ven Flugzeugentwürfe sollen dabei mittels
neuer Technologien keine CO2-Emissionen
mehr freisetzen. Hierfür hat das Projektteam
im ersten Schritt konventionelle Antriebe unter-
sucht, um diese bis ins Detail zu verstehen.
Aus diesen Erkenntnissen konnte das Team
unterschiedliche Antriebskonzepte und mögli-
che Flugzeugkonfigurationen entwickeln sowie
deren Zusammenwirken in einer ganzen Flotte
verschiedener Flugzeuggrößen bewerten.
Klimaneutral vom Anfang bis zum Ende
Die Zusammenarbeit von 20 DLR-Instituten it
ihrer jeweiligen Expertise und gemeinsamen
Systemkompetenz ermöglicht es, den ganzen
Lebenszyklus eines Flugzeuges mitzudenken
und zu betrachten – von der Produktion über
den Betrieb bis hin zur Außerdienststellung mit
anschließendem Recycling. Hierfür hat das
Projektteam im Detail alle Komponenten des
jeweiligen Flugzeugs entworfen und geprüft,
wie diese zusammenwirken.
„Als nächstes wollen wir die Anforderungen an
die Zulassung und Industrialisierung detaillier-
ter in gemeinsamen Projekten mit der Industrie
betrachten“, so Hartmann „Insbesondere mittel-
ständische Unternehmen können unsere
Flugzeugkonzepte nutzen, um die Vorentwick-
lung ihrer Zulieferteile für größere Industriebe-
triebe frühzeitig zu planen.“
SAF als Brückenlösung
In naher Zukunft könnte SAF die Klimawirkung
bereits vermindern. Langfristig bieten diese
ebenso wie die Wasserstoffdirektverbrennung
das Potenzial, die Klimawirkung um bis zu 90
Prozent zu senken. Für Flugzeuge mit Wasser-
stoffantrieb sind allerdings komplett andere
Technologien nötig. Zudem müssen Flugha-
feninfrastrukturen und Wartungsbetriebe
angepasst sowie das Luftfahrtpersonal neu
ausgebildet werden.
Ein besonderer Fokus liegt auch auf der
Betrachtung des Lebenszyklus – nicht nur der
Flugzeuge, sondern auch der einzelnen Ener-
gieträger. Die Ingenieurinnen und Wissen-
schaftler untersuchen die Umweltwirkung der
einzelnen Flugzeugtypen vom Entwurf bis zur
Außerdienststellung. Unter der Umweltwirkung
verstehen die Forschenden nicht nur den Aus-
stoß von CO2 und Treibhausgasen, sondern
beispielsweise auch den Wasserverbrauch
oder die Belastung von Böden durch Schad-
stoffe. Das heißt, sie betrachten auch die
Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima,
bevor eine Flugzeugkomponente produziert ist
und was nach dem Recycling mit den Materia-
lien geschieht.
Bild: Smartflyer
Bild: Smartflyer
Bild: DLR
Um genügend „grünen“ Wasserstoff zu
produzieren sind Ökostrom und Wasser nötig. In
speziellen Industrieprozessen wird der
Wasserstoff zu SAF weiterverarbeitet. Das Projekt
EXACT untersucht Szenarien, die Energieträger
zu den Orten an denen Luftfahrt stattfindet,
möglichst nachhaltig zu transportieren. „Die
direkte Kopplung solcher Themen mit dem
Flugzeugentwurf und der Technologieentwicklung
ist in unserem Projekt völlig neu. Erdöl wurde seit
jeher aus der Erde gewonnen und in Raffinerien
zu Kerosin weiterverarbeitet. Nachhaltige
Kraftstoffe zu produzieren ist viel komplexer.
Solarstrom könnte zum Beispiel in der Wüste
gewonnen werden, Wasser gibt es an Küsten. In
EXACT erforschen wir, wie diese Energieträger
möglichst effizient zu transportieren und
weiterzuverarbeiten sind, um sie letztlich im
Flugzeug zu nutzen“, so Hartmann. Dabei
berücksichtigen die Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler die Kraftstoffherstellung in
Szenarien zur nachhaltigen Energiegewinnung
mit anschließender Produktion von Wasserstoff
und SAF bereits bei der Planung neuartiger
Flugzeugtypen. Sie setzen dies mit der
entsprechend notwendigen Infrastruktur in
Verbindung, sodass ein neues Luftfahrtsystem
von Anfang an nachhaltig und wirtschaftlich
betreibbar geplant wird.
In der zweiten Projekthälfte sollen nun
ganzheitliche Lösungen gefunden werden, in
denen die Technologiebausteine optimal
ineinandergreifen. Erst dann ist eine zuverlässige
Bewertung der verschiedenen Technologien und
Energieträger hinsichtlich ihrer Klimawirkung
abschließend möglich.
„Grüne“ Energieträger
Bild: DLR
„Wir haben vor einigen Jahren mit der Ar-
beit an Hochspannungs-Li-Ion-Zellen be-
gonnen“, erinnert sich Julien Laurent, Bat-
terieprojektleiter bei Airbus, und für diesen
Prototyp haben wir ihn komplett intern ent-
wickelt.“
Die Basis sind Hochvolt-Systeme
Er erklärt einige bemerkenswerte Merkma-
le: „Unser Design bestand aus mehreren
tausend Lithium-Ionen-Zellen, die verschie-
dene Sicherheitsmaßnahmen enthielten,
um ein thermisches Durchgehen zu verhin-
dern – wie das Verbinden jeder Zelle mit
Drahtverbindungen. Ein weiterer innovati-
ver Teil ist das aktive Kühlsystem, das die
optimale Temperatur für den normalen Be-
trieb gewährleistet.
Maßgeschneiderte Batteriemanage-
ment-System zur Überwachung
Darüber hinaus beinhaltet dieses Batterie-
system auch ein maßgeschneidertes Batte-
riemanagementsystem. Dank der integrier-
ten Testfunktionen und der Möglichkeit,
den Ladezustand anzuzeigen oder ob die
Zellen neu ausbalanciert werden müssen,
trägt dies dazu bei, den Wartungsaufwand
zu minimieren.“
Die Hochvoltfähigkeit der Batterie in die-
sem Zusammenhang ist einzigartig, da sie
bis heute weder in der Luft- und Raumfahrt
noch in der Automobilindustrie verfügbar
ist. Insbesondere die schwereren Batterien,
die heute in Flugzeugen verwendet wer-
den, haben normalerweise eine recht nied-
rige Spannung – 28 VDC – und ihre geringe
Energiedichte bedeutet, dass sie haupt-
sächlich zum Starten der APU und für
Notfälle verwendet werden. Darüber hinaus
basieren die meisten davon auf Nickel-
Cadmium (NiCad), das gemäß der REACH-
Verordnung der EU bald alternativen
umweltverträglichen Batterie-Chemien wie
Lithium-Ionen weichen muss.
Batterien aus dem Automobilbereich
erweisen suich als ungeeignet
Was die Automobilindustrie betrifft, so wer-
den zwar derzeit Batterien zum Antrieb von
Elektroautos verwendet, diese waren je-
doch zu sperrig und schwer für die Ver-
wendung in der Luft- und Raumfahrt. Kurz
gesagt, es gibt derzeit keine autarken Bat-
teriesysteme von der Stange, die den An-
forderungen an Sicherheit und Leistung in
der Luftfahrt erfüllen können.
Nach der Zellauswahl und der anschließen-
den Designintegration für EcoPulse wer-
den in Kürze mehrere Prototypen/Muster-
batterien in Toulouse nach strengen
Luftfahrtstandards getestet. Diese Tests
werden Leistung sowie Umwelt- und
Sicherheitsattribute bewerten, sodass das
Team sicher sein kann, dass es sich nach
dem Einbau in das EcoPulse-Flugzeug ord-
nungsgemäß und sicher verhalten wird.
seinem Werk in Filton, Großbritannien, erfolgreich die EcoPulse-Windkanal-
tests durch. Diese Tests bewerteten die Leistungsmerkmale des Propellers
und den Kühlprozess der sechs „verteilten“ elektrischen Antriebseinheiten.
Im Jahr 2022 ist die Montage des Demonstrators – einer von Daher geliefer-
ten Leichtflugzeugplattform (TB 940) – in vollem Gange und ebnet den Weg
für seinen ersten Testflug noch im Laufe dieses Jahres.
Die neue Batterie im EcoPulse-Demonstra-
tor ist der neueste „Technologiebaustein“
von Airbus, damit die zukünftigen Flug-
zeuge die Dekarbonisierung weiter unter-
stützen können. Mit EcoPulse entwickelt
Airbus einen neuen Ansatz für den verteil-
ten Antrieb von Flugzeugen. Partner sind
Daher, die das Flugzeug liefern sowie Sa-
fran mit den Elektromotoren, die sich in-
zwischen auch auf Elektroantriebe spe-
zialisiert haben.
Batterie ist wichtigster Baustein
Doch jetzt konzentriert sich Airbus auf ei-
nen weiteren Schlüsselfaktor, der für den
EcoPulse-Demonstrator fertiggestellt wird:
das von Airbus Defence and Space in Tou-
louse entwickelte Hochspannungs-Lithium-
Ionen-Hauptbatteriesystem. Obwohl diese
neue Batterie optisch nicht im Mittelpunkt
steht, ist sie dennoch eine sehr bedeuten-
de Innovation, die für die Elektrifizierungs-
demonstration mit EcoPulse von zentraler
Bedeutung ist, insbesondere da sie die
Grenzen für Hochspannungsbatterien für
den Einsatz in Flugzeugen erweitern wird.
Batterie mit 350 kW und 800 Volt
Die Batterie selbst ist ungefähr 2,30 m
lang, 75 cm breit und 20 cm tief. Sie ist
unter dem Rumpf in einem Pod montiert,
der eine verstärkte aerodynamische Ver-
kleidung erhält. Die Batterie ist aber nur
eine von zwei Stromquellen des Demons-
Die großen Flugzeugersteller betreiben Zukunftsplanung, damit aus Visionen
Realität werden kann. So traf Airbus mit der französischen Firma Daher be-
reits im Jahr 2019 eine Vereinbarung einen Technologieträger auf Basis des
einmotorigen Geschäftsreiseflugzeugs TB 940 zu entwickeln. EcoPulse soll
sechs Elektro-Motoren erhalten, die ihre Kraft entgegen erster Überlegungen
aus einem Batterie-Pod entnehmen. Im Juni letzten Jahres führte Airbus in
Technologieträger soll verteilte E-Antriebe für Airbus untersuchen
17.03.2022
Bild: Airbus
Geiger-Engineering, einer der erfolgreichen Hersteller in der Niedervolt-Technik (bis 60
Volt) hat jüngst sein Programm auf eine höhere Spannung von 120 Volt erweitert. Damit
zieht das Unternehmen mit dem tschechischen Unternehmen MGM und dem slowenischen
Unternehmen Emrax gleich, die schon länger in diesem Spannungsbereich arbeiten. Wie
die Mitbewerber arbeiten die Geiger-Motoren ebenfalls mit einer Luftkühlung.
Die neuen 120 Volt Motoren basieren auf unseren weit verbreiteten 60V Basismotoren. Da
die Wicklungen der Basismotoren bereits auf 1000 Volt Isolationsspannung ausgelegt war,
war es möglich durch eine im Motor integrierte Sternverschaltung die Nennspannung der
Motoren problemlos auf 120V zu erhöhen.
Parallel hierzu wurden diese Standardmotoren
durch eine geänderte magnetische Überset-
zung in ein breiteres Drehzahlspektrum über-
führt. Das ursprüngliche Drehzahlspektrum lag
bei 2000 -2700 RPM und wurde jetzt auf 1000-
3500 RPM erweitert und kann bei 60V und
120V erreicht werden.
Die Vorteile höherer Spannungen
Die höhere Arbeitsspannung hat den Vorteil,
dass die Zuleitungen mit niedrigerem Zulei-
tungs-Querschnitt ausgelegt werden können.
Frei nach dem Ohm’schen Gesetz können
beim Betrieb mit höheren Spannungen aber
auch höhere Leistungen für die Motoren über-
tragen werden. Der Nachteil ist allerdings, dass
Personenschutzmaßnahmen über 60 Volt, die
auch der Gesetzgeber fordert, berücksichtigt
werden müssen.
Erste Anwendung bei Feuerwehrdrohne
Inzwischen wurden erste Muster für Spezialan-
wendungen von Geiger-Engineering ausgelie-
fert. Eine der ersten Anwendungen ist eine
Feuerwehrdrohne, die zur Bekämpfung von
Waldbränden eingesetzt werden soll. Die neu-
en 120 Volt Motoren basieren auf den weitver-
breiteten 60V Basismotoren, die in der Regel
mit 48 Volt Batterien betreiben werden. Diese
Motoren wurden und werden in der Regel in
Trikes und 120 kg Klasse UL’s eingesetzt. Als
Duplex-Motoren (Zweischeibenlösung) findet
man sie bereits in einigen Dreiachs-UL’s und
Drohnen.
Vorteile der Luftkühlung
Der Vorteil der luftgekühlten Motoren ist unter
anderem auch der Verzicht auf komplizierte,
gewichtserhöhende und störungserhöhende
Kühlkreisläufe. Konstruktiv muss allerdings auf
die optimale Frischluftzirkulation geachtet wer-
den.
Mit der Erweiterung der Motorenpallette von 60
auf 120V und 1000 – 3500 RPM erschließen
sich weitere Anwendungsfelder, wie FES,- oder
VTOL Anwendungen. Das Leistungsspektrum
geht von 12-50kW Dauerleistung und von 16 -
80kW Startleistung.
Weltweit die meistverkauften Systeme
An einer Erhöhung der Leistungen dieser luft-
gekühlten Motoren wird momentan gearbeitet,
erste Feldversuche laufen gerade.
Geiger-Elektromotoren und Geiger-Antriebs-
stränge sind bis zum heutigen Datum noch die
meistverkauften Systeme weltweit.
Neue Elektromotoren von Geiger-Engineering mit 120 Volt Betriebsspannung und breiterem Drehzahlspektrum 22.07.2022
Foto: H.Penner
Australier wollen E-Motorenbau revolutionieren
Elektroflugzeuge werden zunehmend als praktikable emissionsfreie Alternative für kurze
Flüge angesehen, insbesondere für unterversorgte regionale Kommunen, auch wenn an
erster Stelle die Freizeit- und Privatfliegerei steht. Trotzdem haben die heutigen Elektro-
flugzeuge nicht die Reichweite, die für eine breite Einführung erforderlich ist.
Foto: Kite Magnetics
05.04.2023
An der Monash University in Melbourne/Aust-
ralien haben junge Wissenschaftler ein weich-
magnetisches Material entwickelt, das aus
Kristallen im Nanometerbereich in einer amor-
phen Metallmatrix besteht und die einen 10-
mal geringeren Energieverlust als bei besteh-
enden magnetischen Materialien ermöglicht.
Daraus entstand das Startup Kite Magnetics,
dass es seinen Motoren ermöglicht, kleiner,
leichter und effizienter zu sein. Ein erstes
Exemplar mit 120 kW stellte das Unternehmen
auf der Avalon Air Show vor. Das Unternehmen
wurde vor fünf Monaten aus der Monash Uni-
versity ausgegliedert und hat bereits 1,85
Millionen Dollar an Risikokapital von Investoren
wie Investible und Breakthrough Victoria aufge-
bracht. Aeroperm, so heißt das Material, könne
die Energieverschwendung in Teilen eines
Elektromotors um mehr als das Zehnfache
reduzieren. „Dadurch könne man auch bei sehr
hohen Leistungen auf Luftkühlung zurückgrei-
fen. Das macht unsere Motoren einfacher,
zuverlässiger und extrem leicht,“ meinte Grün-
der und CEO Dr. Richard Parsons. „Wir freuen
uns, nicht nur den weltweit stärksten luftge-
kühlten Elektromotor für Elektroflugzeuge auf
den Markt zu bringen, sondern auch den ers-
ten kommerziell erhältlichen Elektromotor, der
diese neue Art von magnetischem Material
verwendet“. Kite Magnetics nimmt jetzt Bestel-
lungen für seine neuen Motoren entgegen und
erwartet, im Laufe des kommenden Jahres mit
der Auslieferung an bestehende Kunden zu
beginnen. „Ich bin sehr stolz darauf, was
unser kleines Team junger Ingenieure in kur-
zer Zeit auf die Beine gestellt hat“, sagte Dr.
Parsons. „Es ist ein echter Beweis für die
Qualität des Ingenieurtalents hier in Mel-
bourne und zeigt, dass wir das Zeug dazu
haben, hier in Australien einen Erstausrüster
für Elektroantriebe von Weltklasse zu bauen.“
Mit seinem innovativen neuen Motor ist Kite
Magnetics bereit, im spannenden und schnell
wachsenden Bereich der elektrischen Luftfahrt
eine Vorreiterrolle einzunehmen.
Bild: Smartflyer
Bild: Smartflyer
Foto: Kite Magnetics
Foto: Kite Magnetics
120 kW und das getriebelos, eine kleiner Kraftzwerg aus Australien
Das von der Universität Monas in Melbourne ausgegründete Entwicklerteam Kite Magnetix
Die Nachfrage nach Antriebsmotoren und Generator nimmt konstant zu. Dieser Nachfrage
folgend hat Safran Electrical & Power beschlossen vier automatisierte Produktionslinien
für seine ENGINeUS-Elektromotoren aufzubauen.
ENGINeUS™ 100 ist das Zwischenprodukt der ENGINeUS™-Reihe intelligenter Elektromo-
toren. Es ist eine ideale Antriebsquelle für eTrainer, VTOLs und ähnliche Plattformen und
eignet sich gleichermaßen gut für vollelektrische und hybride Antriebssysteme. Es verfügt
über eine integrierte Steuerelektronik. Das Wärmemanagement erfolgt durch ein optimier-
tes Luftkühlungssystem.
ENGINeUS™ XL ist der leistungsstärkste
Motor der ENGINeUS™-Reihe und kann
750 kW liefern. Diese eigenständige Ein-
heit mit Direktantrieb ist für kleine voll-
elektrische Regionaltransportflugzeuge
gedacht. Für das Wärmemanagement
sorgt ein optimiertes Flüssigkeitssystem.
Zudem eignet sich dieser Motor für grö-
ßere Verkehrsflugzeuge mit Hybriodsys-
temen.
GENeUS™ 300 ist das erste Produkt in
der Familie der intelligenten Hochge-
schwindigkeitsmotoren/Generatoren. Die
GENeUS™-Reihe mit integrierter aktiver
Gleichrichtung erzeugt kontrollierten
Gleichstrom mit einer Leistung von bis
zu 300 kW und erfüllt damit die hohen
Anforderungen elektrischer Netze an die
Bereitstellung stabilen Stroms in rauen
Umgebungen. Der GENeUS™ 300 kann
entweder als drei unabhängige Kanäle
mit 100 kW Gleichstromleistung konfigu-
riert oder als einzelner 300 kW Gleich-
stromkanal parallel geschaltet werden,
um spezifische Anforderungen perfekt zu
erfüllen. Insbesondere kann die
Maschine in der internen Hybridkonfigura-
tion eines Turbofans eingesetzt werden.
An seinen Standorten in Niort und Pitstone
in Großbritannien gab Safran bekannt, ab
2026 1.000 Motoren pro Jahr produzieren
zu können. In Niort werden zwei Linien
eröffnet, in denen die automatische Pro-
duktion von Leistungselektronik und die
Endmontage von erfolgen wird. Am Stand-
ort Pitstone (Großbritannien) werden zwei
auto-matische Produktionslinien für Roto-
ren und Statoren entstehen. Spezialmaschi-
nenspezialist Baron entwickelt automati-
sierte Linien und Arbeitsplätze. Jede auto-
matisierte Linie wird über acht Arbeitssta-
tionen verfügen, an denen verschiedene
Schraub-, Klebe- und Pressvorgänge
gleichzeitig ausgeführt werden können.
Damit entwickelt sich Safran Electrical &
Power zum größten E-Motorenhersteller
Europas.
Safran Electrical & Power richtet sich auf größere Fertigungskapazitäten ein
Foto: H.Penner
21.06.2023
Rolls-Royce Electrical liess in Deutschland entwickelten 320 kW- Elektromotor in Norwegen testen
Rolls-Royce Electrical gab jetzt bekannt, dass der in Deutschland und Ungarn entwickelte
320 kW Elektromotor speziell für Commuter-Flugzeuge entwickelt wurde, erstmals in
Trondheim/Norwegen auf einem Prüfstand einem Test unterzogen wurde. In dem deutsch-
ungarischen Team befinden sich ehemalige Mitarbeiter von Siemens eLuftfahrt. Hybrid-
elektrische und elektrische Commuterflugzeuge sind innovative Flugzeuge für 9 bis 19
Passagiere mit kurzen Start- und Landemöglichkeiten. Dazu bedarf es einfacher, direktab-
getriebener E-Motoren, die speziell den Anforderungen solcher Flugzeuge gerecht werden.
Die Krierien sind ein möglichst geringes Gewicht, Kompaktheit und Anpassungsfähigkeit
an unterschiedliche Konfigurationen sowie die Erfüllung höchstmöglicher Sicherheits-
standards, die die Luftfahrt fordert. Ihr Luftkühlungssystem trägt dazu bei, das System-
gewicht und die Komplexität des Designs zu reduzieren, während seine Architektur mit
vier elektrischen Leitungen es sicherer und fehlerresistenter macht.
Bild: Rolls-Royce
08.04.2024
Nachfrage nach Gütertransporten zu unterstüt-
zen. Ein Beispiel dafür wäre das norwegische
Amphibienprojekt NOAM von Elfly oder die
Umrüstung der Britten-Norman Islander. Das
Team hat nun die Montage auf einem Prüfstand
mit den ersten passiven Tests erfolgreich
durchgeführt. Mit diesem passiven Test konn-
ten sie die grundlegende mechanische und
elektrische Funktionalität des Motors nachwei-
sen, was ihnen die Zuversicht gibt, mit den
nächsten Testschritten in München fortzufah-
ren. In den folgenden Wochen soll der Motor
weiteren strengen Tests unterzogen, um dabei
zu helfen, die Designannahmen zu validieren
und das Design für weiteren Schritten den
Bedürfnissen anzupassen. Die Motorenent-
wicklung wird teilweise vom Bundesministe-
rium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.
Das Trondheimer Team konnte auf seinen
Erfahrungen aus der Herstellung und dem
Test elektrischer Maschinen des 2-MW-Gene-
rators aufbauen, der zuvor für das E-Fan
entwicklet wurde. Das größere Team integriert
auch Erkenntnisse aus früheren Elektroma-
schinenkonstruktionen, wie etwa einem 500-
kW-Generator für das M250H-Projekt, einem
400-kW-Elektromotor für ein Do228hep-Kon-
zept und einem zusätzlichen 2-MW-Elektromo-
torkonzept für Regionalflugzeuge.
Sigurd Øvrebø, Geschäftsführer von Rolls-
Royce Electrical Norwegen, kommentiert: „Ich
möchte dem Team dafür danken, dass es die-
sen Meilenstein erreicht hat. Es ist ein gutes
Beispiel dafür, dass dieses internationale
Team die Stärken und Fähigkeiten von Rolls-
Royce nutzt und gleichzeitig die lokalen Ferti-
gungskapazitäten, die wir hier in Norwegen
haben, nutzt, um zusammenzukommen und
diesen Demonstrator pünktlich und in hoher
Qualität zu liefern. ”
Bild: Smartflyer
Bild: Smartflyer
Bild: DLR
Eine etwas früher entwickelte 260 kW-Einheit von Rolls-Royce
Grafische Darstellung eines kompletten elektrischen Antriebsstranges
Foto: Rolls-Royce
Bild: Rolls-Royce Elecztrical
Foto: Messe-Friedrichshafen
Foto: Messe-Friedrichshafen
Foto: Messe-Friedrichshafen
Foto: Messe-Friedrichshafen
Wie die Kryogentechnik zu Höchstleistungen führen wird
Foto: ZeroAvia
Supraleitende Technik soll Wasserstoffflugzeugentwicklung beschleunigen
Man darf nicht an die Grenzen der Materialbelastungen kommen
Visionäre Darstellung eines zweimotorigen Brennstoffzellenflugzeugs, dessen Markt-
einführung nach Angabe von Airbus nicht vor 2035 zu erwarten ist
Erste klare Aussagen von Airbus Experten
Heliumkreislauf für die Zwei-Magawatt-Antriebsklasse
Chematische Drastellung des kyogenen Kreislaufes zu Kühlung des kopletten Antriebsstranges
durch flüssiges Helium
Der Technologieträger Cryprop wird die Richtung zukünftiger Airbusse bestimmen
Leistungsgrenzen mechanischer oder elektrischer Übertragungsmengen sind durch ihre
Physik gesetzt, das ist besonders bei Getrieben, Kabeln, Wicklungen der Motoren und
den Leistungselektroniken bekannt. In der Luftfahrt wegen ihres Massenbedarfs häufig
unzureichend. Der Austausch durch leichtere Materialen oder die Optimierung der
Strukturköper selbst ist aber nur eine der Varianten, um geplanten Anwendungen den-
noch möglich zu machen. Die Anwendung einer zwar aufwendigen aber hocheffektiven
Zusatztechnologie stellt die Anpassung auf die Kryotechnologie dar.
Dazu hat Airbus UpNext, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Airbus, einen
neuen Technologiedemonstrator auf den Markt gebracht, um die Reifung supraleitender
Technologien für den Einsatz in elektrischen Antriebssystemen eines zukünftigen was-
serstoffbetriebenen Flugzeugs zu beschleunigen.
Der neue Demonstrator mit dem Namen Cryoprop wird ein supraleitendes elektrisches
Antriebssystem der Zwei-Megawatt-Klasse integrieren und reifen lassen, das mit flüssi-
gem Wasserstoff über einen Helium-Rezirkulationskreislauf gekühlt wird und von Airbus-
Teams in Toulouse (Frankreich) und Ottobrunn (Deutschland) entwickelt wurde.
„Unsere bisherigen Demonstratoren haben gezeigt, dass supraleitende Technologien
ein Schlüsselfaktor für die Hochleistungselektrifizierung künftiger wasserstoffbetriebener
Flugzeuge sein würden. Ich bin fest davon überzeugt, dass der neue Demonstrator zu
Leistungsverbesserungen des Antriebssystems führen wird, was sich in einem erhebli-
chen Potenzial zur Gewichts- und Kraftstoffeinsparung niederschlägt“, sagte Michael
Augello, CEO Airbus UpNext.
Airbus entwickelt seit mehreren Jahren supraleitende Technologien für elektrische
Hochleistungsantriebe und gipfelte letztes Jahr in der Inbetriebnahme eines integrierten
500-kW-Kryogenantriebssystems. Hauptkriterium ist etwa bei Gehäusen die Wärmeab-
fuhr, um die Material nicht der Höchsttemperaturbelastung auszusetzen, was auch zu
Verspannungen und ebenso zu masslichen Veränderungen führt. Viel entscheidender
aber sind höhere Ströme und deren Zuführungen. Es ist bekannt, dass tiefgekühlte el-
ektrische Leitungen zu Superleiterleitern werden, wobei die Verluste gegen Null gehen.
Bekannt darüber sind die russischen Forschungsergebnisse an Erprobungsträgern.
Cryoprop von Airbus wird das Potenzial supraleitender Technologien für zukünftige Flug-
zeuganwendungen bestätigen und alle Aspekte im Zusammenhang mit Sicherheit, In-
dustrialisierung, Wartung und Betrieb bewerten. Dieser Demonstrator wird Airbus auch
die Möglichkeit geben, erstklassiges internes Fachwissen zu entwickeln und ein neues
Ökosystem zu fördern, um die Einführung neuer Produkte in Bereichen wie supraleiten-
den Kabeln, Motoren, kryogener Leistungselektronik und kryogenen Kühlsystemen zu
beschleunigen.
Mit dieser Entwicklung stellt sich Airbus auf eine höherere Stufe gegenüber den jetzigen
Entwicklungen von Antriebssystemen auf Basis von Brennstoffzellen-Systemen bereits
bekannter Entwickler. Die Kryogentechnik bietet sich an Antriebsstränge ganzheitlich zu
betrachten.
Bild: Airbus
Bild: Airbus
Airbus habt sich von bekannten Start-ups mit Cryoprop bereits ab
24.05.2024
Das Bestreben, die Luftfahrtindustrie zu dekarbonisieren, sind wasserstoffbe-
triebene Flugzeuge eine der vielversprechenden Lösungen, um bis 2050 Netto-
Null-Emissionen zu erreichen. Supraleitende Technologien bieten für diese
Flugzeuge einen einzigartigen Vorteil, da sie flüssigen Wasserstoff bei -253 °C
als Kraftstoff verwenden, zugleich aber auch die elektrischen Antriebssysteme
effizient kühlen. Kryogene Technologie könnte eine nahezu ungestörte Ener-
gieübertragung innerhalb der elektrischen Systeme des Flugzeugs ermögli-
chen und so deren Energieeffizienz und Leistung deutlich verbessern.
Dazu haben Airbus UpNext, eine hundert-
prozentige Tochtergesellschaft von Airbus,
und Toshiba Energy Systems & Solutions
Corporation (Toshiba), der Energiezweig
der Toshiba Group, werden zusammenar-
beiten und ihre Erfahrungen im Bereich
supraleitender Technologien für künftige
wasserstoffbetriebene Flugzeuge austau-
schen.
In den letzten 10 Jahren hat Airbus Anstren-
gungen unternommen, um die Risiken
supraleitender Technologien zu verringern.
Airbus UpNext geht Partnerschaft für 2,5 MW-E-Antrieb mit Supraleiter und kryogener Kühlung mit Toshiba ein 16.10.2024
Foto: H.Penner
Vor kurzem hat Airbus UpNext Cryoprop auf
den Markt gebracht, einen Demonstrator
zum Test eines supraleitenden elektrischen
Antriebssystems der Zwei-Megawatt-
Klasse. Toshiba betreibt seit fast einem
halben Jahrhundert Forschung und Ent-
wicklung im Bereich supraleitender Techno-
logieanwendungen und hat im Juni 2022
seinen eigenen Prototypen eines Supralei-
tungsmotors der Zwei-Megawatt-Klasse für
Mobilitätsanwendungen herausgebracht.
Der Airbus Tech Hub Japan wurde im Mai
2024 angekündigt. Diese Initiative soll Part-
nerschaften im Land entwickeln, um For-
schung, Technologie und Innovation in der
Luft- und Raumfahrt voranzutreiben und
Grenzen zu verschieben, um sich auf die
nächste Flugzeuggeneration vorzubereiten.
Die Partnerschaft zwischen Toshiba und
Airbus ist die erste Verwirklichung dieses
Ziels in Japan.
Airbus UpNext, eine hundertprozentige
Tochtergesellschaft von Airbus, und Tos-
hiba Energy Systems & Solutions Corpora-
tion (Toshiba), der Energiezweig der
Toshiba Group, werden zusammenarbeiten
und ihre Erfahrungen im Bereich supralei-
tender Technologien für künftige wasser-
stoffbetriebene Flugzeuge austauschen.
Elektrisches Fliegen - die Zukunftsperspektive
Elektrisches Fliegen - die Zukunftsperspektive
Antriebe
trators. Eine zweite Batterie ist eine von
Safran bereitgestellte „e-Auxiliary Power
Unit“ (e-APU).
Leistung und Energiedichte
Leicht, kompakt, mit sehr hoher Batterie-
leistung und Energiedichte: Die Batterie
erreicht diese Ziele dank mehrjähriger For-
schung und Entwicklung im Rahmen der
Flugzeugelektrifizierungs- und Nachhaltig-
keitsinitiativen von Airbus. Weniger leis-
tungsstarke Hochvoltbatterien wurden zu-
vor bei CityAirbus und Airbus Helicopters
FlightLab installiert. Das Ergebnis dieser
schrittweisen Fortschritte ist diese neueste
Hochspannungs-Lithium-Ionen-Batterie.
Die für EcoPulse konzipierte Einheit wiegt
rund 350 kg, erreicht 800 Volt Gleichspan-
nung und kann bis zu 350 Kilowatt Leis-
tung liefern.
Hochspannungs-Batteriekonzept als
große Herausforderung
Das Leistungsniveau ist nicht nur ausrei-
chend, um je nach Testbedingungen die
sechs elektrischen Antriebe von EcoPulse
anzutreiben, sondern entspricht auch dem,
was für die nicht-antreibenden Sekundär-
systeme eines Verkehrsflugzeugs benötigt
würde. Airbus untersucht letztere separat
im Rahmen seiner „Mikrohybridisierungs“-
Forschung, wobei das Hochspannungsbat-
teriekonzept ein wichtiger „Technologie-
baustein“ ist.
Bild: Smartflyer
Bild: DLR
Perfekt gekühlt - für Superleistungen
Bild: Airbus