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Foto: Messe-Friedrichshafen
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Deutschlands größte DLR-Show auf der ILA in Berlin
Größtes Institut auf der ILA
D328 UpLift neu für das DLR
Die ILA Berlin, führend in den Be-
reichen Innovation, neue Techno-
logie und Nachhaltigkeit, bringt alle
zwei Jahre die weltweite Luft- und
Raumfahrt in die Mitte Europas.
2024 steht die Messe unter dem
Motto „Pioneering Aerospace for a
save, sustainable and connected
world”. Electric Flight stellt drei der
bedeutendsten Projekte vor, die die
DLR-Luftfahrtforschung als Teilbe-
reiche ihrer umfänglichen Arbeiten
auf der ILA vorvohält.
Das Deutsche Zentrum für Luft-
und Raumfahrt (DLR) präsentiert
sich vom 5. bis zum 9. Juni als der
größte institutionelle Aussteller mit
wegweisenden Technologien und
Konzepten für die klimaverträgliche
Luftfahrt, mit Raumfahrttechnolo-
gien für Erdbeobachtung und Ex-
ploration insbesondere aus dem
Bereich Quantenphysik sowie mit
neuen Impulsen im Bereich Sicher-
heitsforschung.
Als Europas größtes Lust- und
Raumfahrt Institut stellt das DLR
auf rund 500 Quadrat-metern auf
dem ILA-Gelände aus. Es gibt am
DLR-Stand in Halle 4 (Stand 300)
sowie im Space Pavilion (Halle 4)
und am Stand des Bundesministe-
riums für Wirtschaft und Klima-
schutz (BMWK) in Halle 2 (Stand
220) vielfältige Einblicke in aktuelle
Forschungsarbeiten. Auf dem Aus-
sengelände der ILA sind Fluggerä-
te der DLR-Forschungsflotte aus-
gestellt. Zum ersten Mal zeigt das
DLR das neue Forschungsflugzeug
D328 UpLift, „Flying Testbed“ für
klimaverträgliche Luftfahrttechno-
logien, das mit 100 Prozent syn-
thetischem Treibstoff zur ILA flie-
gen wird.
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Foto: Messe-Friedrichshafen
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Ein Schweizer Team plant eVTOL-Business Jet
Foto: ZeroAvia
26.06.2024
Der E-Jet ist ein eVTOL
Bis jetzt prägen KFZ-Designer die Form des E-Jets
Haben jetzt KFZ-Designer das Sagen?
Erstes eVTOL mit H2-Antrieb
Funktionsprinzip des Brennstoffzellensystems
Foto: Sirius Jet
Bild: Sirius Jet
Noch kein Zeitplan, doch die meisten Baugruppen sind beschaffbar
Verkaufsschancen ausloten
Computer und ihre dazu erhältlich-
en 3D-Programme eignen sich bes-
tens dazu, in kurzer Zeit Visionen
räumlich auf den Bildschirm umzu-
setzen. Designer neigen dazu, ger-
ne über ihre Ziele hinauszuschies-
sen, wie auch der einst bekannte
Luigi Colani. Fügen dann Ingenieu-
re ihre klaren technischen Forde-
rungen hinzu, um daraus eine
Symbiose entstehen zu lassen,
entsteht so etwas wie der Sirius Jet
aus der Schweiz. Ob er in der
Konstruktionsphase noch Ähnlich-
keiten mit dem Urdesign aufweisen
wird, steht auf einem anderen Blatt.
Um es gleich vorweg zu nehmen:
der geplante Sirius Jet, den die
Sirius Aviation AG als eVTOL-Kon-
zept vorgestellte, ähnelt ein wenig
an den noch fern- und später pilo-
tengesteuerten Lilium Jet. Der ein-
zige Unterschied ist, dass da die
Antriebsmodule nicht geschwenkt
werden, sondern dass die Luftströ-
mung an den hinteren Klappen in
der Start- und Landephase so um-
gelenkt wird, dass je nach Schub-
steuerung ein Hoovering möglich
ist. Das machen sich andere
VTOL-Hersteller noch einfacher, in
dem sie die Luftströmung ihrer
großflächigen Rotoren in Waage-
rechtstellung bringen und somit die
Kräfte, die der Schwerkraft entge-
genwirken, auch breitflächiger ver-
teilt sind.
Das Antriebssystem der verteilten
Antriebe ist ebenso bekannt, wie
die Anordnung der drei Flügel, wie
von der Avanti und neuerdings
auch von den VoltAero‘s Cassio-
Flugzeugen. Die BMW-Group
möchte sich mit dem Design,
raumschiffähnlich könnte man
sagen, damit parallel zu seinen
KFZ-Designs profilieren. Früher
hätte jeder Flugzeugbauer gesagt,
unmöglich, aber dank der Faser-
verbundwerkstoffe sind auch noch
so utopisch aussehende Formen
mit Leichtigkeit zu meistern.
Das Geheimnis des Siruis Jet ist
zweifelsohne sein Antriebskonzept.
Die Ankündigung verheißt überle-
gene Flugleistungen gegenüber
reinen batteriebetriebenen VTOLs.
Die Energie soll aus einem kryoge-
nen Wasserstofftank bezogen wer-
den, der ein Brennstoffzellensys-
tem versorgt. Dem Tank ist ein spe-
zielles, zweistufiges Kühlungssys-
tem zugeordnet, um im Betrieb, der
bei -252 Grad Celsius gehalten
werden muss, keine zu hohen
Dampfverluste zu erhalten. Jeder
dieser kleinen Elektromotoren mit
je ca. 100 Watt wird in einer An-
triebskette gebündelt und ist so in
Haupt- und Entenflügel integriert.
Jeder dieser Motoren soll 9,6 kg
wiegen und einen Fandurchmesser
von 300 mm haben. Ausgelegt ist
das gesamte Systeme auf 800
Volt. Ein größeres Batteriepaket
wird direkt vom Brennstoffzellen-
System gepuffert. Außerdem gibt
es eine im Rumpfbug platzierte
Notbatterie, die für 90 Sekunden
Strom liefern soll und ebenso wie
die Pufferbatterie, die als Haupt-
batterie funktioniert, ständig im
Flug geladen wird.
Das V-Leitwerk übernimmt keine
Funktion wie die beiden Flügel,
sondern nur eine stabilisierende
Wirkung im Reiseflug. Und wie in
den meisten neuen, kleinen Rei-
seflugzeugen, ist ein Fallschirm-
Gesamtrettungssystem unterge-
bracht.
Für alle Fälle: einFallschirm
Ob es sich nun um den Sirius Jet
für drei Passagiere handelt, der als
erster in die Luft kommen soll, oder
ob es sich um den mit weniger
Reichweite (1.050 km) ausgestat-
teten Sirius Millenium (5 Passagie-
re) handelt, ist im Moment reine
Spekulation. Das Unternehmen hat
bis heute keinen Zeitplan! Sämt-
liche Baugruppen wie Tanks und
Kühlsysteme, Stacks, Converter,
Batteriemodule, BMS, Motormana-
gementsysteme, Regelung und
Motoren sind bis zum Konstrukti-
onsbeginn am Markt verfügbar
oder sie sind auch als komplett an-
gepasstes System etwa von einem
Unterlieferanten beziehbar. Sirius
gibt allerdings an, eine „Motoren-
kette“ bereits am Airport Payerne
getestet zu haben.
Die Hauptaufgabe wird bei dem
Unternehmen bestehen, eine Zelle
zu entwickeln, mit der auch der
Nachweis erbracht werden kann,
dass auf Basis des Antriebssys-
tems Hoovern und Transitionen
möglich sind. Dann wirken für die
Luftfahrt nicht übliche Lichterstrei-
fen, wie sie BMW Group Design-
works sehen würde, als überflüssig
in der Aufzählung, der einen Ge-
schäftskunden beeindrucken soll.
Gerade Geschäftsreiseflugzeuge
fliegen meist tagsüber und für den
Nachtflug sind standardisierte Lich-
terführungen vorgeschrieben. Ob
ein Geschäftsmann sich von „äs-
thetisch atemberaubenden“ und
technologisch fortschrittlichen Flug-
zeugen zum Kauf beeindrucken
lässt, muss offengelassen bleiben.
Statt in erster Linie mit Leistungen
und Sicherheit zu überzeugen,
muss schlussendlich auch der Mar-
ketingexperte mitentscheiden, dass
das Flugzeug als Serienflugzeug
auch marktgerecht ist. Es steht
außer Frage, dass der Umweltas-
pekt wie bei allen eVTOLs zu-
kunftsentscheidend ist. Persönliche
Annehmlichkeiten: Maßgeschnei-
dert für eine komfortable Reise von
über 3 Stunden, einschließlich
Tisch, Getränkehalter, Stauraum,
Leselampe und Ladefach oder
auch die angekündigt Hawkeye-
Kamera, Suchscheinwerfer,
Schwimmkörper für Amphibien-
reisen unterstreichen nicht unbe-
dingt die Seriösität.
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Zelle: die Hauptaufgabe
Foto: Messe-Friedrichshafen
Foto: Messe-Friedrichshafen
Foto: Messe-Friedrichshafen
Foto: Messe-Friedrichshafen
Briten arbeiten an einem 2 MW Wasserstoff-Antrieb
Foto: ZeroAvia
25.07.2024
Schlüssel der H2-Technologie
Viel Geld: 200 Millionen Pfund
Für verschiedene Typen: Das 2 MW-Brennstoffzellen-System
Kryogener Wasserstoff im gesamten System
GKN setzt auf Partnerschaft
Unterbringung der System-Komponenten
Großes Potenzial im Wasserstoff
Bild: GKN Aerospace
Bild: Sirius Jet
Schwerpunkte der Kooperationspartner
Grafik: GKN Aerospace
Der Zulieferer für internationale
Zivil- und Militärflugzeugprogram-
me GKN Aerospace gab bekannt,
an einem 44-Millionen-Pfund-Pro-
jekt (52,3 Mill. €) für einen 2 MW
kryogenen Wasserstoff-Elektroan-
trieb begonnen zu haben, der in
Zukunft deren Anwendbarkeit in
größeren Flugzeugen ermögliche.
Es soll dabei neue Maßstäbe für
die zukünftige Generation größerer
nachhaltiger Flugzeuge setzen.
Partner der Gemeinschaftsinitiati-
ve sind Parker Megitt, die Universi-
täten Manchester und Nottingham.
Das Aerospace Technology Insti-
tute der britischen Regierung über-
nimmt dabei einen großen Teil der
Finanzierung und eine steuernde
Funktion.
Eine bahnbrechende Wärmema-
nagementtechnologie soll dabei
entscheidend für eine verbesserte
Effizienz und Skalierbarkeit zukünf-
tiger emissionsfreier Antriebssys-
teme werden. Aufbauend auf den
Erfolgen des H2GEAR-Projekts
soll H2FlyGHT modernste Wärme-
managementlösungen zur Verbes-
serung von Effizienz und Leistung
einführen.
Russ Dunn, CTO von GKN Aero-
space, sagte: „Das H2FlyGHT-Pro-
jekt ist ein entscheidender Schritt
bei unseren Bemühungen, der
Luftfahrt den Weg zu Nullemissi-
onen zu ebnen. Aufbauend auf den
Innovationen von H2GEAR ska-
lieren wir die Demonstration des
Antriebssystems auf 2 MW, um das
Nutzlast- und Reichweitenpotenzial
des emissionsfreien Flugs zu ma-
ximieren. In Zusammenarbeit mit
unseren Partnern wollen wir den
Weg zur Flugerprobung und Zerti-
fizierung vereinfachen und den
Schritt für die Branche zur Kom-
merzialisierung nachhaltiger Was-
serstoffplattformen bis Mitte der
dreißiger Jahre unterstützen.“
H2FlyGHT soll deswegen entwik-
kelt werden, um den Weg zu Flug-
tests und Zertifizierungen zu ver-
einfachen und dabei Kundenanfor-
derungen und Industriestandards
zu erfüllen. Das Projekt wird ein in-
tegriertes Antriebssystem im 2-MW-
Maßstab demonstrieren, das die
Brennstoffzellen-Stromerzeugung,
die kryogene Stromverteilung und
fortschrittliche kryogene Antriebs-
systeme umfasst. GKN Aero-space
arbeitet mit Partnern aus der Indus-
trie und der Wissenschaft zusam-
men, um die ehrgeizigen Ziele von
H2FlyGHT zu erreichen.
GKN Aerospace ist nach eigenen
Angaben bei der Umstellung der
Luftfahrtindustrie führend auf kom-
merzielle Wasserstoffplattformen,
deren Einführung für Mitte der
2030er Jahre geplant ist. Das Un-
ternehmen ist aktiv an mehreren
großen Gemeinschaftspro-jekten
beteiligt – H2GEAR, HYFIVE und
H2FlyGHT –, deren Ziel die Ent-
wicklung eines umfassenden emis-
sionsfreien Wasserstoff-Elektro-An-
triebssystems ist. Diese Initiativen
stellen eine beträchtliche Gesamt-
investition von rund 200 Millionen
Pfund in eine nachhaltige Techno-
logie dar. Durch die Teilnahme an
diesen bahnbrechenden Projekten
so-wohl in Großbritannien als auch
weltweit bekräftigt GKN Aerospace
sein Engagement bei der Förde-
rung der ökologischen Nachhaltig-
keit und die Unterstützung des
Übergangs zum emissionsfreien
Fliegen.
Gary Elliott, Chief Executive des
britischen Aerospace Technology
Institute (ATI), sagte: „Wasserstoff
hat ein großes Potenzial, die
nächste Generation nachhaltiger
Flugzeuge anzutreiben, und Was-
serstoff-Brennstoffzellen sind ein
wichtiger Bestandteil der Destina-
tion Zero-Strategie und des Fahr-
plans für null Kohlenstoffemissi-
onen des ATI. Wir freuen uns, das
von GKN Aerospace geleitete Pro-
jekt H2FlyGHT mitzufinanzieren
und zu unterstützen, das auf an-
deren Projekten im ATI-Programm-
portfolio aufbaut, wie HyFive und
H2GEAR. H2FlyGHT wird die
Brennstoffzellentechnologie
schneller zur Flugreife bringen und
uns der Verwirklichung der Vision
des wasserstoffbetriebenen Flie-
gens einen wichtigen Schritt näher-
bringen.“
-
Tracy Rice, Vizepräsidentin für
Technologie und Innovation bei
Parker Aerospace, sagte:
„H2Flyght ist ein weiterer wichtiger
Baustein auf dem Weg zum Was-
serstoffflugzeug und zur kohlen-
stofffreien Luftfahrt. Gemeinsam
mit unseren Partnern, unter voller
Nutzung unserer Präsenz in Groß-
britannien und unserer hervorra-
genden technischen Fähigkeiten,
sind wir entschlossen, die richtigen
Technologien zu entwickeln, um bis
2050 Netto-Null-Emissionen zu
ermöglichen“. Die University of
Manchester wird sich auf das De-
sign hyperleitender Motorspulen
konzentrieren, um die Grenzen der
Elektromotoren-Technologie zu
erweitern, die noch so gut wie un-
erforscht sind. Ähnlich will sich
auch die University of Nottingham
durch Unterstützung des vollstän-
digen Motordesigns und der Ska-
lierung sowie der Entwicklung kry-
ogener Wechselrichtertechnologie
miteinbringen, die für die Entwick-
lung leistungsstarker, effizienter
Antriebssysteme unerlässlich ist.
Elektrisches Fliegen - die Zukunftsperspektive
e-VTOL als Geschäftsreisejet
mit Wasserstoffantrieb
Bild: Sirius Jet
In jedem Fall Hydrogen
Bild: GKN Aerospace