Projekte
Konzept CHARGE gewinnt DLR Design Challenge
12.08.2024
Know-how und Kreativität
2. Platz: TU Braunschweig
Braunschweiger Studies setzen auf verteilte Antriebe
1. Platz: TU Berlin mit CHARGE
Hoher Stundenaufwand
Aus Oberschwaben kommt ebenfalls ein Box Wing
3. Platz: DHBW Ravensburg
Bild: TU Braunschweig/VoltAirs-95
Bild: DHBW-Ravensburg/HYPER
Alle Entwürfe gelten als innovativ
Drei weitere Vorschläge kamen aus Aachen, Stuttgart und Hamburg
Chancen für die Bestplatzierten
Erheblicher Aufwand
Um den Luftverkehr in den nächs-
ten Jahrzehnten klimaverträglich zu
gestalten, müssen neue Technolo-
gien vorangetrieben werden. Da
Kurzstreckenflüge einen signifikan-
ten Anteil an den aktuellen CO2-
Emissionen der Luftfahrt verursa-
chen, griff die DLR Design Challen-
ge 2024 dieses Thema auf. Die
Aufgabe war der Entwurf eines
emissionsarmen Luftfahrzeugs für
die zukünftige Mobilität auf der
Kurzstrecke. Die Jury des Deut-
schen Zentrums für Luft- und
Raumfahrt (DLR) hat dem Studie-
renden-Team der TU Berlin den
ersten Platz der achten DLR De-
sign Challenge verliehen. Das Sie-
gerteam setzte sich bei der Ab-
schlussveranstaltung am 8. August
2024 am DLR-Standort Hamburg-
Finkeneerder gegenüber den fünf
anderen teilnehmenden Teams
durch.
Sechs Studierenden-Teams prä-
sentierten bei der Abschlussveran-
staltung des Wettbewerbs ihre
Entwürfe, für die sie rund vier Mo-
nate Zeit hatten. Dabei durchliefen
die Studierenden Prozesse wie
beim echten Entwurf von Flugzeu-
gen: Von der ersten Konzeptidee
über die detaillierte Ausarbeitung
technischer Aspekte und deren
Berechnung bis hin zur überzeu-
genden Präsentation vor der Fach-
jury. Sie sammelten wertvolle Er-
fahrung und verknüpften ihr er-
langtes Wissen mit praktischen
Fähigkeiten, indem sie unter realis-
tischen Bedingungen arbeiteten
und aktuelle Herausforderungen
der Luftfahrtindustrie meisterten.
Die Aufgabe erforderte nicht nur
technisches Know-how, sondern
auch Kreativität und Teamarbeit.
Im Laufe des Projekts investierten
die Studierenden mehrere hundert
Stunden in die Entwicklung ihrer
Konzepte und werden langfristig
von den umfassenden Erfahrun-
gen sowie den Kontakten zu Ex-
perten aus der Branche profitieren.
Die Design Challenge wurde zu-
sammen von den DLR-Instituten
für Systemarchitekturen in der
Luftfahrt und Aerodynamik und
Strömungstechnik ausgerichtet.
Platz eins ging an die TU-Berlin mit
dem Projekt CHARGE (Carbon-
neutral High-efficiency Aircraft for
ReGional Electric flight). Es setzt
auf die Kombination aus einer Box-
Wing Konfiguration mit verteilten
elektrischen Antrieben (DEP) um
eine hohe aerodyna-mische und
propulsive Effizienz zu erzielen. Für
die Energieversorgung setzt das
Konzept ausschließlich auf Batteri-
en aufgrund des außerordentlich
hohen Wirkungsgrades. CHARGE
soll 110 Passagiere auf einer Strek-
ke von bis zu 894 Kilometern trans-
portieren können.
VoltAirs-95 ist das eingereichte
Konzept der TU Braunschweig, das
Platz für 95 Passagiere bietet. Es
hat eine Auslegungsreichweite von
knapp 900 Kilometern und wird von
zehn verteilten elektrischen Propel-
lern angetrieben. Ein zusätzliches
Triebwerk im Heck, betrieben mit
nachhaltigem Flugzeugkraftstoff
(SAF), wird für die Reservemission
eingesetzt oder kann für eine ver-
längerte Flugdauer bei entfernteren
Zielen hinzugeschaltet werden. Die
Batterien sind im Rumpf des
Flugzeugs und den Flügeln unter-
gebracht. Das Flugzeugdesign ist
konventionell, verfügt aber über ein
V-Leitwerk. Der fensterlose Rumpf
ist mit OLED-Displays in der Ka-
bine ausgestattet, um den Passa-
gieren ausreichend Komfort zu
bieten und gleichzeitig das Struk-
turgewicht zu verringern.
Das Konzept HYPER (HYdrogen
Powered Electric Regional aircraft)
stammt von Stu-denten der Dualen
Hochschule Baden-Württembergt.
HYPER ransportiert 89 Passagie-
re auf bis zu 1.250 Kilometern und
verwendet eine hocheffiziente und
innovative Box-Wing Flügelanord-
nung. Die elektrischen Antriebe
werden durch eine hybride Strom-
versorgung gespeist: Im Reiseflug
liefern Brennstoffzellen die Energie
aus Flüssigwasserstoff, während
Batterien zur Unterstützung in
Flugphasen mit hohem Leistungs-
bedarf bereitstehen. Zudem sorgt
ein BLI-Antrieb (Boundary Layer
Ingestion; Antrieb, welcher die
Rumpfnahe Strömung zur Schub-
generierung verwendet) zu einer
weiteren Verbesserung des An-
triebswirkungsgrades.
EcoAir aus Aachen von der RWTH,
MOBULA der Universität Stuttgart
und HydroProp der HAW erreichten
der Reihe nach die Plätze vier bis
sechs. Der DLR-Design-Wettbe-
werb ist bereits die achte Ausgabe
seiner Art.
"Insgesamt wurden alle eingereich-
ten Entwürfe für innovativ und sehr
kreativ befunden, so dass alle
Teams als Gewinner gelten", so die
Jury während der Preisverleihung.
Für das zu entwerfende Luftfahr-
zeug gehörte zur Aufgabenstellung,
die Indienststellung bis zum Jahr
2050 einzuplanen. Ein vorgegebe-
nes Netzwerk an europäischen Re-
gionalrouten soll durch das neue
Flugzeug ökologisch und gleichzei-
tig wirtschaftlich bedienen werden
können. Den Teilnehmenden war
es durch eine Analyse des Netz-
werks selbst überlassen, die Reich-
weite und Passagierkapazität zu
wählen und somit beide Anforde-
rungen optimal auszufüllen. Dazu
war die Wahl des Energieträgers
ebenfalls offen: Es konnte zwisch-
en Wasserstoff, Elektrizität und
nachhaltigem Flugkraftstoff in hy-
brider Anwendung entschieden
werden.
In Folge der DLR Design Challen-
ge 2024 werden die drei bestplat-
zierten Teams ihre Konzepte auf
dem Deutschen Luft- und Raum-
fahrtkongress (DLRK 2024) in
Hamburg präsentieren. Darüber
hinaus wird das Siegerteam seinen
Entwurf auf dem Congress of the
International Council of the Aero-
nautical Sciences (ICAS 2024) in
Florenz vorstellen. Insgesamt ha-
ben 36 Studierende erfolgreich an
der DLR Design Challenge 2024
teilgenommen.
„Die Luftfahrt befindet sich gegen-
wärtig in einem der intensivsten
Transformationsprozesse ihrer Ge-
schichte. Deshalb besteht ein er-
heblicher Forschungs- und Ent-
wicklungsbedarf. Dabei sieht sich
das DLR als Architekt und Inte-
grator der Luftfahrtforschung“, be-
tonte Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-
Pyzalla, Vorstandsvorsitzende des
DLR.
-
Erster Wasserstoffflieger aus der Halle gerollt
Bewegte Geschichte
Großartige Perspektiven
Offene Bugnase mit dem Brennstoffzellen-System
Womit man Strom aus Wasserstoff macht
APUS steht für Innovationen
Mit großer Unterstützung zur Flugzeugneukonstruktion mit H2-Antrieb
Der steinige Weg von APUS
Letzte Integrationsarbeiten am Rolls-Royce-Antriebsstrang
Apus sind die flinken Mauersegler,
die im Sommer sich elegant am
Himmel bewegen und sich nur
höchstselten am Boden aufhalten.
Damit Menschen möglichst CO2-
frei in die Luft kommen, ist der Auf-
wand durchaus höher als ein paar
Flügelschläge. Die brandenburgi-
sche Firma nahm sich des Namen
Apus an und wählte auch ihr Logo
für alles, was unter ihrer Regie in
den Himmel steigen soll. Dahinter
steht inzwischen ein 70-köpfiges
Entwicklungs- und Werksteam, was
seit seiner Gründung vor 10 Jahren
nun mit dem Roll-out seines Experi-
mentalflugzeugs APUS i-2 am 6.
September 2024 für die Fliegerei
weltweit Revolutionierendes prä-
sentierte.
Ort des Geschehnisses war der
ehemalige Segelflug- und Militär-
flugplatz Strausberg, wo sich bis
zur Wende die Luftstreitkräfte der
NVA und ab 1990 noch für zwei
Jahre das Lufttransportgeschwa-
der 65 der Luftwaffe aufhielten.
Anschließend kam die Firma
Stemme, die auch die jungen In-
genieure der Berliner Technischen
Universität, wie Phillip Scheffel
beschäftigten, heutiger CEO der
neugegründeten APUS-Group.
APUS steht in erster Linie für
Innovationen. So entwickelte oder
verbesserte APUS zum Beispiel
auch konventionelle Flugmotoren
und so werkelt man an Conti-Flug-
motoren, die in serienmäßige
Cessnas Verwendung bei niedri-
gerem Verbrauch Verwendung
finden könnten.
Doch Mittelpunkt und Schwerpunkt
ist derzeit das zweimotorige Flug-
zeugprojekt, dessen schwedische
PowerCell Brennstoffzellen Puffer-
Batterien laden und die im Flug die
zwei 135 kW Rolls-Royce E-Moto-
ren direkt antreiben. Rumpf, Flügel
und Leitwerk sind Carbon-Sand-
wichkonstruktionen. Eine Stahlrohr-
konstruktion nimmt die Energieein-
heit komplett im Nasenbereich auf,
während sich die Pufferbatterien im
Schwerpunktbereich der Rumpf-
wanne befinden. Brennstoffzellen
können übrigens nie direkt die E-
Motoren antreiben! Deswegen
müssen immer kleinere Pufferbat-
terien zwischengeschaltet werden,
was allerdings auch den Vorteil hat,
dass beim Start theoretisch eine
etwas höhere Gesamtleistung zur
Verfügung steht.
Packen andere Hersteller ihre
Wasserstofftanks lieber in Kugel-
tanks, so hat sich das Strausberger
Ingenieursteam eine etwas unge-
wöhnliche Art der Druckwasser-
stoffaufnahme erdacht. Die vier
runden zylindrische Tanks auf je-
der Flügelhälfte sind als Holm-
tanks erdacht, die selbstverständ-
lich im Flug auch hohe Biegelas-
ten aufnehmen müssen. 350 bar
sind angedacht. „Mira“, so heißt
das viersitzige Flugzeug jetzt, soll
mit 23 Kilo Wasserstoff etwa 926
Kilometer weit kommen (500 nm)
und das mit einer Landebahnlän-
ge von maximal 750 Meter aus-
kommen soll. Eine Steiggeschwin-
digkeit von 6,26 m/s (1,232 fpm)
und Reisegeschwindigkeit an-
nähernd 300 km/h (160 kts) sind
die Eckdaten für das 2, 2 Tonnen
schwere Flugzeug. In etwa drei
Monaten, noch vor Jahresende
soll nach verschiedenen Boden-
tests einschließlich erster Rollver-
suche unter Umständen der Erst-
flug erfolgen. Damit wäre „Mira“
das erste vollkommen neu kon-
struierte Wasserstoffflugzeug der
Welt. Eine vergrößerte Version ist
ebenfalls angedacht.
-
Geschafft hat das eine bis auf 70
Mann vergrößerte Mannschaft, die
auch weiterhin nur Entwicklungen
betreibt und keine Serienflugzeuge
aus den neuen Hallen ausspuckt.
Unterstützt und finanziert wird sie
dabei von großen Firmen wie etwa
Rolls-Royce, privaten Förderern,
aber auch aus Bundes- und Lan-
desmitteln. Professor Dr. Jörg
Steinbach, Minister für Wirtschaft,
Arbeit und Energie des Landes
Brandenburger, sozusagen auch
Freund des Hauses APUS, ließ es
sich nicht nehmen, die feierliche
Eröffnung der Roll-out-Zeremonie
zusammen mit CEO Phillip Scheffel
vor allen Mitarbeitern und gelade-
nen Gästen vorzunehmen.
Selbstverständlich besitzt „Mira“ ein
modernes Glascockpit. Phillip
Scheffel skizzierte in seiner Rede
zum Roll-out den harten Weg zum
Wasserstoff-Flugzeug, der eigent-
lich nach seiner Tätigkeit bei
Stemme 2014 begann. Beteiligt
waren dabei drei weiteren Gesell-
schafter. Mit Kleinaufträgen arbei-
tete man sich hoch, doch erst vor
drei Jahren konnte man das Ge-
samtprogramm umweltfreundlicher
Flugzeuge, beginnend mit der
APUS i-2, starten. Angewachsen
von 30 auf 70 Mitarbeiter sucht
man schon jetzt nach weiteren
Experten und Expertinnen vom
Elektromechaniker über Elektroin-
genieure und Flugzeugbauern bis
hin zu Marketing-Experten, denn
in den Köpfen der Betriebsführung
reifen schon die Ideen für andere
Antriebsarten, andere Einsatzauf-
gaben und durchaus auch noch
größere Maschinen „Mira“ nach
CS 23 ausgelegt, sei nur der
Anfang.
Bis 2027 möchte man die EASA-
ZulaBis 2027 möchte man die
EASA-Zulassung in der Tasche
haben, so Scheffel. Auch könnte
man dann durchaus Flüge zwi-
schen dem Firmensitz in Straus-
berg bei Berlin nach Sylt und Fried-
richshafen am Bodensee durch-
führen. Doch rückt dann erst noch
das Problem mit der Wasserstoff-
versorgung mit den Flugplatzinfra-
strukturen in den Vordergrund.
Ohne Elektroladestelle und Was-
serstofftankstelle an den Flugplät-
zen und Flughäfen sind Wasser-
stoffflugzeuge wie die kleinen flin-
ken Schwalben (Apus), die am
Boden etwas schwerfällig sind.
Sollen eines Tages Flugzeuge mit
bis zu 150 Sitzen einmal zwischen
den Verkehrsflughäfen pendeln
wollen, müssen überall erst einmal
die Bagger kommen und neue Lei-
tungen für Strom und Wasserstoff
verlegen. Da hat es die Natur doch
einfacher und ganz besonders die
kleinen Apodis.
Die angestrebte Zertifizierung der EASA bis 2027 erscheint realistisch
09.09.2024
Als grazile Schönheit zeigte sich die zweimotorige „Mira“
Auftrag der NASA stärkt STOL-Entwickler Electra
15.11.2024
Treibende Kraft: John Langford
Großartiger Erfolg für Electra
Electras Neunsitzer soll von kleinen Pontons fliegen können
Zukunftskonzept AACES
Konzeptflugzeug Goldfinch
Goldfinch ist der kleine Erprobungstäger von Electra
Serienflugzeug heißtEL9
Bild:Electra
Mit beachtlichen Leistungen
Die amerikanische NASA hat den
STOL-Entwickler Electra mit der
Entwicklung von Schlüsseltechno-
logien und Flugzeugkonzepten für
Verkehrsflugzeuge der nächsten
Generation beauftragt, die Mitte
des Jahrhunderts in Betrieb genom-
men werden könnten. Der Auftrag
an Electra erfolgt im Rahmen der
NASA-Initiative „Advanced Aircraft
Concepts for Environmental Sus-
tainability (AACES) 2050“, die Teil
des ehrgeizigen Forschungspro-
gramms der NASA ist, mit dem die
US-Führungsrolle bei der Dekarbo-
nisieung der Luftfahrt gefestigt wer-
den soll.
John Langford gründete Electra im
Jahr 2020 mit der konkreten Mis-
sion, bei der Entwicklung nachhalti-
ger Luftfahrttechnologien führend
zu sein. Zuvor hatte Langford 1989
Aurora Flight Sciences gegründet,
das 2017 von Boeing übernommen
wurde. Im Jahr 2021 entwickelte
Electra ein 150-kW-Hybrid-Elektro-
antriebssystem für Flugzeuge und
begann 2023 mit der Erprobung im
Flug an Bord des zweisitzigen Ul-
tra-Short-Prototypflugzeugs des
Unternehmens. Der Prototyp inte-
griert stellt ein eigens entwickeltes
aerodynamische Designs verteil-
ten Antrieben dar. Für den Betrieb
der Elektromotoren ist ein Hybrid-
Elektroantrieb vorgesehen.
Schon das Konzeptflugzeug, Gold-
finch genannt, und zwischentlich
auch von US-Mlitär geflogen, ver-
fügt über ultrakurze Start- und Lan-
deigenschaften. Dazu reicht eine
Startbahn von weiger als 50 Meter
Länge aus. Electra entwickelt der-
zeit eine neunsitzige-Passagier-
Version der Ultra Short, die noch in
diesem Jahrzehnt in den Passa-
gier- und Frachtdienst eingeführt
werden soll. Bis heute liegen Elec-
tra über 2.000 Flugzeugbestellun-
gen von 52 Airline-Kunden vor.
Der größere Fokus von AACES
liegt jetzt nach der erfolgreichen
Erprobung von Gold-finch auf der
Entwicklung von Technologien und
Flugzeugkonzepten, die die CO2-
Emissionen von Verkehrsflugzeu-
gen deutlich reduzieren. Electra
wird von einem leistungsstarken
Team unterstützt, zu dem American
Airlines, Honeywell Aerospace
Technologies, Lockheed Martin
Skunk Works, das Labor für Luft-
fahrt und Umwelt des Massachu-
setts Institute of Technology (MIT)
und die Fakultät für Luft- und
Raumfahrttechnik der University of
Michigan gehören. Das Team wird
von Dr. Alejandra Uranga geleitet,
Electras Chefingenieurin für For-
schung und Zukunftskonzepte.
Uranga ist Dozentin für Luft- und
Raumfahrttechnik und Maschinen-
bau der University of Southern
California und war zuvor als
Forschungsingenieurin am MIT Co-
Leiterin eines NASA N+3-Pro-
gramms.
„Die Auswahl durch die NASA für
AACES ist ein wichtiger Erfolg für
Electra“, sagte Uranga. „Sie be-
stätigt unsere einzigartigen Kon-
zepte und ihre potenzielle Skalier-
barkeit.“ Wir fühlen uns geehrt,
dass uns die NASA die Chance
gibt, in die oberste Liga aufzustei-
gen und dabei zu helfen, eine
nachhaltige Zukunft für den Luft-
verkehr aufzubauen.“ „Diese Arbeit
ist Teil der Forschung, die die
NASA im Rahmen ihres Advanced
Air Vehicles Program durchführt“,
sagte Barbara Esker, stellvertre-
tende Programmleiterin der Aero-
nautics Research Mission Direc-
torate am NASA-Hauptquartier in
Washington. „Diese neue Zusam-
menarbeit wird der NASA und dem
privaten Sektor helfen, neue Tech-
nologien bereitzustellen, um unser
gemeinsames Ziel eines saubere-
ren Himmels in den kommenden
Jahrzehnten zu erreichen.“
Electra tritt jetzt in die Entwick-
lungsphase des EL9 ein, unter-
stützt durch über ein Jahr erfolg-
reicher Flugtests seines zweisitzi-
gen Prototyps EL2 Goldfinch, was
die Bereitschaft der Technologie für
die Zukunft der elektrischen Luft-
fahrt beweist. Electras innovatives
hybrid-elektrisches Antriebssystem
EL9 mit Blown-Lift-Technologie
(durch verteilte Antriebe ermöglicht
ultrakurze Starts und Landungen
auf fußballfeldgroßen Flächen, die
bisher Hubschraubern und eVTOLs
vorbehalten waren, jedoch zu ei-
nem Drittel der Kosten und mit der
verbesserten Sicherheit und Zu-
verlässigkeit eines Starrflügelflug-
zeugs. Dies erschließt Tausende
neuer Standorte für Direktflüge, da-
runter kleine Regionalflughäfen
oder unkonventionelle Standorte
wie Rasenflächen oder Parkplätze,
und bietet eine nahtlose regionale
Punkt-zu-Punkt-Verbindung für
Passagiere und Fracht. Das Flug-
zeug EL9 hat deutlich weniger
Emissionen und Lärm als her-
kömmliche Flugzeuge, während
sein Hybrid-Elektroantriebssystem
eine größere Reichweite und das
Aufladen der Batterie während des
Flugs ermöglicht, ohne dass Lade-
stationen am Boden erforderlich
sind.
Die EL9 kombiniert Auftriebstech-
nologie mit verteiltem Elektroan-
trieb unter Verwendung von vier
unabhängigen Batteriepacks und
einem kleinen turbinengetriebe-
nen Generator, der 8 Elektromo-
toren die auf der Fläche verteilt
sind antreibt, um bei niedriger
Fluggeschwindigkeit hohen Auf-
trieb zu erzeugen. Das Flug-zeug
kann nach nur 50 Meter starten
und ebenfalls landen und erreicht
eine Reisegeschwindigkeit von
175 kts. Mit Reichweite und Nutz-
last für wichtige Missionen kann
die EL9 neun Passagiere mit
Gepäck oder 1360 kg Fracht 611
km weit befördern und hat eine
maximale Überführungsreichweite
von rund 20240 km, inklusive mit
IFR-Reserven. Sie wird außerdem
für IFR und Flüge bei bekannten
Vereisungsbedingungen zertifiziert
sein. Während die EL9 mit zwei
Piloten- und Besatzungsstationen
ausgestattet sein wird, ermöglicht
Electras Safe Single Pilot-echnolo-
gie mit Fly-by-Wire-Steuerung ei-
nem einzelnen Piloten problemlos
präzise Landungen.
Foto: Electra
Elektrisches Fliegen - die Zukunftsperspektive
Wenn Studenten entscheiden dürften
Bild: TU-Berlin/CHARGE
Fliegen ohne Kerosin wird Realität
Foto: H. Penner
Ein Start-up macht sich stark
Bild: Electra