Siemens möchte für VTOL‘s Vertiports bauen
Siemens und das US-Unterneh-
men Skyway vereinbarten eine Ko-
operation, um die erforderliche
elektrische und digitale Infrastruk-
tur, die für den Betrieb von Verti-
ports notwendig ist, zu bestimmen.
Vertiports sind Start- und Lande-
plätze für Lufttaxis und Drohnen.
Im Rahmen ihrer Zusammenarbeit
untersuchen Siemens und Skyway
den Energiebedarf von Vertiports
und entwickeln nachhaltige Strom-
versorgungslösungen, einheitliche
Ladeverfahren und ein übergeord-
netes System zur Unterstützung
des Flugbetriebs, anders als bei
konventionellen Flugplätzen. Ein
Hauptziel der gemeinsamen Be-
mühungen ist die Entwicklung von
Vertiports. Dazu gehören die For-
schung, Entwicklung, Planung und
Beteiligung an Bau und Betrieb,
wobei jedes Unternehmen seine
eigene Kompetenz einbringt. Sky-
way verfügt über Kenntnisse in den
Bereichen Luftraumeinsatzplanung
und -management sowie Flugsi-
cherung und Betrieb unbemannter
Luftfahrzeuge, während Siemens
umfangreiche Infrastrukturkompe-
tenzen in den Bereichen Elektrifi-
zierung, Laden von Elektrofahrzeu-
gen und Anlagenbetrieb besitzt.
www.siemens.com
Airport Stuttgart entwickelt sich zum Wasserstoff-Zentrum
H2FLY, ein Stuttgart ansässiges
Unternehmen ist auf die Entwick-
lung von Wasserstoffbrennstoffzel-
len-Systemen für Flugzeuge spe-
zialisiert. Zusammen mit dem Flug-
hafen Stuttgart hat man am 30.1.-
2023 den Projektstart eines Hydro-
gen Aviation Centers bekannt ge-
geben. Die technologischen Ent-
wicklungen erfordern eine enge
Kooperation verschiedenster Un-
ternehmen und wissenschaftlicher
Institute. Interessierten Organisa-
tionen steht eine Nutzung der For-
schungs- und Entwicklungsinfra-
struktur offen. Das Hydrogen Avi-
ation Center soll Dreh- und Angel-
punkt werden. Die Inbetriebnahme
einer Halle mit einer kompletten
Infrastruktur ist für Ende 2024 ge-
plant. Das Projekt basiert auf einer
schon jahrelangen Initiative von
Professor Dr. Josef Kallo, der mit
der Antares DLR H2 schon 2009
den Grundstein für das Fliegen mit
Brennstoffzellen legte. Professor
Kallo, Mitbegründer und CEO von
H2FLY. Das Unternehmen entwi-
ckelt wasserstoff-elektrische An-
triebssysteme für Flugzeuge und ist
weltweit nach eigenen Angaben
führend in der Entwicklung und
Erprobung solcher Systeme.
www.h2fly.de
Elektra Trainer erhielt Einzelzulassung-Serienversion soll folgen
Der vollelektrische Schulungsdop-
pelsitzer “Elektra Trainer” hat am
19. Januar 2023 eine endgültige
Einzelzulassung erhalten. Wäh-
rend des Sommers war das Flug-
zeug am Flugplatz in Pfullendorf
stationiert. Für Demoflüge steht die
Maschine gegenwärtig am Allgäu-
Airport in Memmingen bereit. Nach
Auskunft der Firma habe man eine
Kleinserie von drei Flugzeugen
aufgelegt, die statt eines Einrad-
fahrwerks ein Zweibeinfahrwerk
erhalten werden. Dafür werde dann
eine ergänzte Zulassung durchge-
führt, die nach Fertigstellung im
Herbst dieses Jahres von der
zuständigen Zulassungsstelle, dem
DULV bereits beantragt wurde. Der
Elektra Trainer hat als Antrieb einen
luftgekühlten 50 kW HPD 50D von
Geiger-Engineering, der einen Drei-
blatt- Verstellpropeller von Helix mit
1,75 m Durchmesser antreibt. Der
Electra Trainer kann mit seiner Ab-
flugmasse unter 600 kg unter Mike-
Zulassung fliegen, was die Be-
triebskosten wesentlich reduziert.
Der Elektra Trainer hatte erst ver-
gangenes Jahr mit dem weitesten
Nonstop-Anflug nach Bern zum
Electrifly-In den ersten Platz in der
Motorflugklasse belegt.
www.elektra-solar.com
Erster Hydrogen-Commuter wurde in England geflogen
Der 19. Januar 2023 war ein denk-
würdiger Augenblick für die Zivil-
luftfahrt. In Cotswold, Großbritan-
nien, wurde eine Dornier 228 erst-
mals mit zwei unterschiedlichen
Antriebssystemen in die Luft ge-
bracht. Eine der beiden Honeywell-
TPE331-10-Antriebe (bis zu 531
kW) wurde durch einen wasser-
stoffgespeisten Antriebsstrang von
ZeroAvia. Der eigentlich elektri-
sche Antrieb kam von der britisch-
en Firma YASA für ein Rekordflug-
zeug. Allerdings war der Motor des
Rekordflugzeuges mit 400 kW
deutlich stärker. In der jetzigen
Phase führt die Maschine im Heck
einen 250 bar Hochdrucktank mit,
der 15 kg gasförmigen Wasserstoff
mit sich führen kann. Die Dornier
328 ist als Testbed wie auch der
Vorgänger, eine Piper PA-46 zu
sehen. Parallel will ZeroAvia ei-
gene Elektromotoren entwickeln.
Die 9-19 Sitzer, deren Triebwerke
vom Typ ZA600 mit 600 kW bis
2025 zugelassen sein sollen, kä-
men auf 482 km Reichweite, was
für kleine Commuterflugzeuge
schon respektable Reichweiten
darstellt. Bis zu 600 Bestellungen
liegen dafür schon vor. Nächster
Stepp sei eine zwei bis fünf Mega-
watt-Antriebsvariante.
www.zeroavia. com
Canard-Flieger mit 16 Hubrotoren und Hybrid-Heckantrieb
Keine frei arbeitende Rotoren, wie
bei vielen eVTOL’s, sondern 16 im
Vor- und Hauptflügel integrierte
Hubtriebwerke, deren Rotoren
während des Marschfluges kom-
plett abgedeckt werden, sind das
Geheimnis von Cavorite X-5, ein
Hybrid-VTOL aus Kanada. Das
Ausgangsmuster ist eigentlich ein
klassischer Canard-Flügler mit ei-
nem Schubpropeller am Heck. Bis
jetzt gibt es nur ein im Maßstab
verkleinertes 1:2 Muster, dass ge-
fesselt und ferngesteuert jetzt ge-
flogen ist. Anfang des Jahres plant
man erste Freiflüge. Der geplante
Fünfsitzer soll aber zuvor noch in
Toronto in einem Windkanal auf
seine Transitionsfähigkeit getestet
werden, bevor an die Arbeit des
Musters in Originalgröße gegan-
gen werden kann. Cavorite X-5
wird in Originalgröße 15 Meter
Spannweite mit einer Rumpflänge
von 11 Meter haben. Gegenüber
anderen angekündigten VTOL’s
soll Cavorite X5 aber auf eine Ge-
schwindigkeit von 450 km/h kom-
men. Seine Reichweite liegt bei
500 km und das bei einer Flug-
masse von 633 kg. Deutschlands
Lilium propagiert niedrigere Leis-
tungen - jedoch ohne einen Hybri-
dantrieb. Wen wunderts?
www.horizonaircraft.com
Die nahezu unsterblichen Flugauto-Enthusiasten
Flugautos erfahren in den letzten
Jahren vermehrt Auftrieb, weil ihre
Anhänger mit der Kopter-Technik
erweiterte Anwendungsmöglichkeit
entdeckt haben. Fliegbar ist mit
mehreren Rotoren fast jedes Vehi-
cel. Das amerikanische Start-up
Askafly hat nun erneut auf der
Consumer Electronics Show(CES)
einen veränderten Entwurf seines
Flugautos vorgestellt. Aska A5 soll
vier Einzelradantriebe für den Stra-
ßentransport erhalten, die den zwei
Beiklappflügeln auf Kurzpisten eine
zusätzliche Beschleunigung verlei-
hen, wenn man zum Beispiel auf
die VTOL-Eigenschaften verzichten
und wie ein STOL-Flugzeug starten
will. Eine Methodik, über die bei
Flächenflugzeugen schon lange
nachgedacht wird. Die Senkrecht-
start- und Landeeigenschaften
werden durch sechs Rotoren er-
reicht. Zwei davon dienen dem Rei-
seflug. Der Hybrid-Viersitzer soll
pilotiert werden. Aska A5 ist gleich
zu Beginn sowohl wegen der Stra-
ßennutzung als auch der größeren
Reichweite wegen mit einem Hy-
brid-System ausgestattet. Außer
einem Mock-up wartete man nun
mit Prognosen wie 150 mph und
250 Meilen auf der CES auf.
www.askafly.com
Archer probt Zusammenarebeit mit Autoherstellern
Archer Aviation gab eine strategi-
sche Partnerschafft mit dem Auto-
konzern Stellantis bekannt. Zu
Stellantis zählen die Marken Ab
arth, Alfa Romeo, Chrysler, Cit-
roën, Dodge, DS Automobiles,
Fiat, Lancia, Maserati, Opel, Peu-
geot, Vauxhall, Jeep sowie einige
Nutzfahrzeugmarken. In einer offi-
ziellen Pressemitteilung kündigte
Stellantis an, mit Archer das Flug-
taxis Midnight am Airport Coving-
ton gemeinsam dort künftig 650 E-
Flugtaxis pro Jahr zu produzieren.
Die Produktion soll bereits im kom-
menden Jahr beginnen. Das Flug-
taxiunternehmen hofft von der
Lieferkette sowie dem Know-how
des Autobauers in den Bereichen
Verbundwerkstoffe, Konstruktion
und Design profitieren zu können.
Zunächst wollen beide Firmen in
Covington/Georgia ein Werk zur
Produktion für das am weitest in
den USA fortgeschrittenen eVTOL
errichten. Stellantis wird 150 Millio-
nen Dollar an Eigenkaptal bereit-
stellen. Die Symbiose aus dem
Background von Archer, dass sich
auf den Elektroantrieb und die Zer-
tifizierung des Fluggerätes bezieht,
soll zugleich die Fertigungswissen
von Stellantis vereinen.
www.archer.com
Israelischer VTOL-Doppelsitzer will US-Markt erobern
Die israelische Firma Airev glaubt,
dass ihr Air One ,wie ihr zweisitzi-
ges eVTOL heißt, inklusive aller
Steuern für 150.000 Dollar in den
USA auf den Markt schmeißen zu
können. CEO Plaut meint, dass
sein Fluggerät für Otto Normalver-
braucher sehr gut geeignet sei.
Das höhenleitwerklose Fluggerät
bezieht seine zusätzliche Stabilität
aus vier Doppelrotoren, die an Aus-
legern montiert sind. Die Abflug-
masse beträgt 1.100 kg, während
die Leermasse 970 kg beträgt. Die
Reisegeschwindigkeit soll 249
km/h betragen. Details über die
acht Elektromotoren sowie die Bat-
terien sind noch nicht bekannt. An-
geblich soll die Flugdauer bis zu
einer Stunde betragen. Eine volle
Ladung soll nach 60 Minuten abge-
schlossen sein. Die Reichweite
liegt bei 100 Meilen (162 km). Air
One besitzt ein Glascockpit und
soll in der Serienversion von einem
Piloten leicht steuerbar sein Noch
in diesem Jahr sollen erste be-
mannte Flüge gestartet werden.
So, wie viele Startup-Unternehmen
will auch Airev seine Entwicklung
und Fertigung auch nach den USA
verlegen, wo man sich einen grös-
seren Markt verspricht.
www.airev.aero
Meldungen 1/2023
Hybrid-Elektroantrieb von Safran läutet neue Ära ein
Safran Helicopter Engines hat Bo-
dentests einer „elektrischeren“ Vari-
ante seines Turboprop-Triebwerks
Tech TP in seinem Werk in Tarnos
erfolgreich abgeschlossen. Der auf
Ardiden 3 basierende technologi-
sche Demonstrator enthält Techno-
logien aus dem Clean Sky1 ACHIE-
VE-Projekt, was zu effizienteren
und nachhaltigeren Betriebsmodi
führt. Es ermöglicht den elektrisch-
en Antrieb des Propellers und er-
möglicht neue Betriebsmodi, wie z.
B. das Rollen, ohne die Energie
direkt von den Hauptturbinentrieb-
werken oder der elektrischen Un-
terstützung während des Fluges zu
verbrauchen. Dies spart Kraftstoff
und reduziert Lärm und Emissio-
nen. Tech TP ist ein Technologie-
demonstrator, der im Rahmen des
europäischen Forschungspro-
gramms Clean Sky 2 entwickelt
wurde. Er zeichnet sich durch einen
um 18 % geringeren Kraftstoffver-
brauch und CO2-Ausstoß im Ver-
gleich zu ähnlichen Propellerturbi-
nen aus. Bis 2025 plant HE-ART,
das 38 Partner (mit Safran Helico-
pter Engines als Koordinator) zu-
sammenbringt, den Bodentest ei-
nes Hybrid-Elektroantriebsmotors
für regionale Turboprops."
www.safran.fr
Auf die Plätze - fertig - los mit dem Airspeeder
Ein Formel 1-Auto mit 1.000 kW
liest sich zunächst recht ordentlich.
Liegen die Leistungen doch bei
den Boliden bei nur 700 kW. Doch
hier ist die Rede von einem soge-
nannten Flugauto. Mit 950 Kg Ab-
flugmasse ist der Airspeeder MK4
wahrhaft ein extrem schnelles Air-
Vehicle. Sein Turbogenerator soll
den e-VTOL auf 360 km/h aus dem
Stand beschleunigen. Dabei soll
der Renn-Einsitzer auf eine Reich-
weite von 300 km kommen. Ein
Formel-1 Renner kann auf der
Straße bis zu 400 km/h schaffen.
Die Alauda Aeronautic ist eine in
Adelaide in Südaustralien ansäs-
sige Firma, die ihre fliegenden Au-
tos einzig und allein nur Luftrennen
entwickelt. Fliegendes Auto ist da-
bei eine selbstgewählte Wortchöp-
fung eines achtrotorigen Kopters
mit einer Formel 1-ähnlichen Ka-
rosserie. Mangels größerer Batte-
riekapazitäten kam es jetzt zur Ent-
wicklung des Mk4, der seine Kraft
aus einem Generator bezieht, der
von einer Turbine betrieben wird.
Sie nennen es Thunderstrike-Was-
serstoff-Turbogenerator. Die Tur-
bine wird mit Wasserstoff betrie-
ben, wie es funktioniert sei voerst
ein Geheimnis. www.alauda.com
Festkörper-Lithium-Zellen aus europäischer Produktion
Die Sonaca-Group ist ein globales
Luft- und Raumfahrt-Unternehmen
mit Hauptsitz in Belgien. Unter an-
derem war auch die Sonaca 200
bekannt, deren Produktion einge-
stellt wurde. Das belgische Techno-
logieunternehmen Solithor, das
Festkörper-Lithiumbatterien her-
stellt und Sonaca haben eine Ab-
sichtserklärung unterzeichnet, um
eine Partnerschaft im Zuge beider
Unternehmen einzugehen, die ge-
meinschaftlich eine wiederauflad-
bare Festkörper-Lithiumbatterie-
Systeme mit hohem Speicherver-
mögen für Regionalflugzeuge und
für den Einsatz in der urbanen Luft-
mobilität entwickeln werden. Die
Allianz wird Schwerpunkte in den
Bereichen Forschung, Entwicklung,
Produktion und Integration von Zel-
len und Batteriesystemen sein, die
für den Antrieb von Flugzeugen
konzipiert sind. Solithor wird für die
Batteriezellenforschung, Entwick-
lung, Prüfungs- und Analyseverfah-
ren, Formatentwicklung und Pro-
duktion von 10Ah-40Ah-Zellen
verantwortlich sein. Sonaca wird
die Batterieverpackung einschließ-
lich der Managementsysteme ent-
wickeln. Darüber hinaus wird Sona-
ca das Batteriesystem zertifizieren.
www.solithor.com
Embraer Energia hat in Air New Zealand neuen Partner
Air New Zealand hat mit dem bra-
silianischen Flugzeughersteller
Embraer eine Vereinbarung über
den Beitritt zu seiner Energia Advi-
sory Group unterzeichnet – einer
Gruppe von Fluggesellschaften,
Leasinggebern, Herstellern und
anderen Luftfahrtexperten, die Em-
braers Energia-Projekt zur Ent-
wicklung nachhaltiger Flugzeuge
für die Zukunft beraten. Die Unter-
nehmen werden gemeinsam an
den Designanforderungen für
nachhaltige Flugzeuge der nächs-
ten Generation arbeiten. Air New
Zealand ist eine einzigartige Flug-
gesellschaft mit komplexen Missi-
ons- und Flottenanforderungen mit
bedeutendem Inlandsgeschäft, die
Kunden und Fracht mit 20 verchie-
denen Regionen in Neuseeland
verbindet. „Als weltweit führender
Anbieter von Regionalflugzeugen
ist Embraer ideal positioniert, um
bahnbrechende Technologien zu-
erst für kleinere Flugzeuge bereit-
zustellen. Air New Zealand, Betrei-
ber eines großen, komplexen und
vielfältigen regionalen Netzwerks,
ist der perfekte Partner und wir sind
stolz darauf, Teil dieser Initiative zu
sein“, sagte Arjan Meijer, Präsident
und CEO von Embraer Commercial
Aviation. www.embraer.com
PowerCell entwickelt 300 kW Produktplattform
Der Brennstoffzellen-Hersteller Po-
wer Cell ging 2008 aus einem
Start-up von der Volvo-Gruppe her-
vor. Im vergangenes Jahr erhielt
das Unternehmen einen ersten
Vertrag über die Serienlieferung
von Wasserstoff-Brennstoffzellen-
Stacks für die Luftfahrtindustrie.
Der Auftragswert belief sich auf
1,51 Milliarden Schwedische Kro-
nen (ca. 100 Mio. Euro). Auftragge-
ber war ZeroAvia unter der Voraus-
setzung, dass ZeroAvia die erfor-
derlichen Zertifizierungen für seine
BZ-Flugzeug erhält. Kernkompo-
nente ist bei allen Brennstoffzellen-
Stacks ein 100 kW Stack, das ähn-
lich wie bei Batterien zu größeren
Einheiten gekoppelt wird. Im Be-
reich des Projektes Newborn hat
sich PowerCell der Entwicklung
eines Megaklassen-Projektes an-
geschlossen. Die EU fördert 20
Projekte, die als Clean Aviation
Undertaking mit 700 Mio. Euro ge-
fördert werden. Dazu wird Power
Cell eine eigene Produktplattform
in der 300 kW-Klasse entwickeln.
Leiter des Newborn-Konsortiums
ist der US-Konzern Honeywell mit
einer Luftfahrt-Technik- und Engi-
neering-Gruppein Tschechien. Po-
werCell gilt als erfahrenster Brenn-
stoffzellenhersteller.
www.powercell.com
Dreier-Gespann bereitet sich in Rotterdam auf Wasserstoff vor
Letzen Monat gab ZeroAvia be-
kannt, mit einer zu Teil umrüsteten
Dornier 228 und einem auf dem
rechten Flügel installierten Wasser-
stoff-Antriebsstrang erstmals in die
Luft gegangenen zu sein. Nun gab
das Unternehmen eine Koopera-
tion mit Shell und dem Flughafen
Rotterdam Den Haag eingegange-
ne zu sein. Man will gemeinsam
die erforderliche Infrastruktur zur
Installation für die Wasserstoff-Be-
tankung vor Ort entwickelt, damit
ab 2025 erste Flüge mit Wasser-
stoffflugzeugen möglich sein wer-
den. Bis Ende 2024 soll bereits da
Konzept stehen, damit Demo-Flü-
ge im Umkreis von bis zu 250 nm
durchgeführt werden können. Basis
ist der das Brennstoffzellen-System
ZA 600, das bereits in der Dornier
228 in-stalliert ist. Der Mineralölver-
treiber Shell bereitet sich deswege-
ben schon jetzt auf die Zeit nach
dem Erdöl vor. Shell hatte bereits
in den USA begonnen Wasserstoff
für Breitentests zu produzieren.
Zudem hatte es sich an dem Pio-
nier Zero Avia beteiligt. ZeroAvia
wurde in den USA gegründet und
bildete erst danach in Großbritan-
nien eine Tochtergesellschaft.
Stack-Zulieferer ist PowerCell.
www.zeroavia.com
Airbus fand japanischen Partner für E-Antrieb
Es war keine Fehlankündigung, die
wir über Airbus machten, dass man
sich mit der Entwicklung eines el-
ektrischen Antriebsstranges be-
schäftige. So hat der Flugzeugbau-
er bekanntgegeben, dass Nidec
Leroy-Somer hat eine Vereinba-
rung über die Entwicklung eines
Elektromotors unterzeichnet hat,
der in seinem Prototyp eines mit
Wasserstoff-Brennstoffzellen be-
triebenen Triebwerks integriert
wird. Es ist ein Teil des Airbus-
plans bis 2035 ein erstes emissi-
onsfreies Flugzeug unter Airbus-
Logo auf den Markt zu bringen. Die
Prototypen, die auf ihre Leistung
und ihre Integration in das wasser-
stoffbetriebene emissionsfreie
Brennstoffzellentriebwerk von Air-
bus ausgelegt sind, werden auf
speziellen Prüfständen getestet. In
einer weiteren Phase werden dann
erste Flugtests durchgeführt. Le-
roy-Somer ist seit 2017 Teil der ja-
panischen Nidec-Gruppe ist. Dabei
ist Leroy-Somer für die Konstruk-
tion und Entwicklung einer Reihe
von Prototypen von Elektromoto-
ren, die sehr hohe Anforderungen
in Bezug auf Sicherheit, Zuverläs-
sigkeit, Energieeffizienz und Leich-
tigkeit für die angestrebte Leistung
erfüllen zuständig.
www.airbus.com
Cargo-Transportdrohne für Kurzstrecken
Im Jahr 2017 stieg Pyka aus dem
kalifornischen Oakland bei San
Franzisco in das Drohnengeschäft
mit Big Bird ein, eine UL-großen
Drohne, der weitere Versuchsmus-
ter folgten. Basis war eine dreimo-
torige Version, die dann erstmals
die Bezeichnung Pelican trug und
nachdem die letzten Flüge 2021
für das amerikanische Zulassungs-
verfahren abgeschlossen werden
konnte, stand auch die erste Ma-
schine zur Auslieferung bereit. Der
Erstkunde 2021 war in Costa Rica,
wo man Bananenplantagen be-
sprühte. Die Zuladung ist mit 145
kg gegenüber einer Leermasse
von 454 kg sehr ordentlich. Spezia-
lisierung ist gefragt. Dies führte zu
Kooperationen. EmbraerX und Py-
ka beschlossen eine strategi-sche
Partnerschaft für den brasilianisch-
en Markt. Mit zunächst 37 Millionen
Dollar kam durch eine erste Finan-
zierungsrunde letztes Jahr Geld in
die Kasse, nachdem man mit dem
Pelican Spray den sichtbaren Be-
weis erbracht hatte. Pykas Cargo
Pelican ist ja auch nur der Anfang
einer möglichen neuen Sparte der
Cargofliegerei. Skyports Drone
Services, einer der Erstkunden von
Pyka für Pelican Cargo.
www.flypyka.com
Airlines wetteifern um den Einsatz der VTOL‘s . Noch Probleme?
Das Interesse der Airlines eVTOLs
einzusetzen, nimmt im-mer mehr
zu. Wie sie jedoch eingesetzt wer-
den sollen, ist noch längst nicht
klar. Eine Fluggesellschaft, die in
ihrem Denken weiter fortgeschritten
ist, als viele andere, ist die brasilia-
nische Airline Gol, die zusammen
mit Grupo Comporte einen Über-
nahmevertragvon 250 Vertical
Aerospace VX4 vom Leasinggeber
Avolon im September 2021 ab-
schloss. Gol und Grupo Comporte
gehörten zu den ersten, die Inter-
esse am brtischen VX4 zusammen
mit American Airlines, Virgin Atlan-
tic Airways und anderen, darunter
die Avolon-Kunden Japan Airlines,
Air Asia, Air Greenland und Free-
bird Airlines aus der Türkei bekun-
deten. „Das eVTOL-Projekt ist von
großer Bedeutung, da es für uns
die Gelegenheit bietet, in ein völlig
neues Geschäftsfeld einzusteigen“,
sagt Yuki Horie, Chief Innovation
Researcher des Digital Design Lab
bei ANA Holdings. Zunächst plant
ANA, Punkt-zu-Punkt-Dienste in
Tokio und Osa-ka zu betreiben.
„Aber in Zukunft“, sagt Horie, „hof-
fen wir, dass dieses neue Geschäft
auch in unser Airline-Netzwerk inte-
griert wird.“ www.vertical-aero-
space.com
Batterie-Spezialist H55 etabliert sich auch in Nordamerika
Kanada empfängt das vielverspre-
chende Schweizer Unternehmen
H55 mit offenen Armen. Das auf
Batteriepacks spezialisierte
Schweizer Start-up H55 unter der
Leitung von André Borschberg ist
Partner in mehreren Luftfahrt-Pro-
jekten. Mit Unterstützung der kana-
dischen Regierung gründet es jetzt
eine Tochtergesellschaft in Mon-
treal, mit Blick auf den nordameri-
kanischen Markt. H55 ist seit 2021
in Kanada aktiv. Das Schweizer
Unternehmen hat drei führende
Projekte im Rahmen der Energie-
wende der Luftfahrt gestartet. Das
Unternehmen kündigte im Jahr
2021 eine Partnerschaft mit Harbor
Air in Kanada an, um Batteriepacks
für die Beaver-Wasserflugzeuge
herzustellen. Im Jahr 2022 ent-
schied sich Pratt & Whitney Cana-
da (P&WC) für H55, um Batterie-
systeme für den regionalen Hybrid-
Elektro-Flugdemonstrator des Un-
ternehmens zu liefern. Ebenfalls im
Jahr 2022 hat sich H55 verpflichtet,
Flugzeugbatteriesystem mit dem
Batteriemanagementsystem für die
Flotte von Piper Archer-Trainerflug-
zeugen von CAE umzurüsten. Der
Auftrag betrifft zunächst eine Flotte
von 130 Piper PA-28 Archer.
www.h55.ch
BETA Technologies stellt Starrflügler in den Vordergrund
Der amerikanische Hersteller BE-
TA Technologies gab bekannt, sich
jetzt auf die Zulassung seines kon-
ventionellen Fluggerätes CX300 zu
kon-zentrieren. Im Gegensatz zu
anderen Kopterherstellern hatte
auch BETA Technologies von Anf-
ang an auf einen Starrflügler ge-
setzt, der mit vier Rotoren die
VSTOL-Fähigkeit ermöglicht und
damit auch längere Streckenflüge
durchführen kann. Die Flugversu-
che mit dem eVTOL-Muster ALIA-
250 laufen parallel zu den nun in-
tensivierten Flügen mit dem reinen
Starrflügler CX300 weiter. BETA
beantragte im vergangenen Jahr
bei der FAA die Typzertifizierung
des CX300 gemäß Part 23, was
zeitgleich mit den ersten Lieferun-
gen für das Jahr 2025 vorgesehen
ist. Die Flugzeugzelle, die Batte-
rien, der Antrieb und die Systeme,
die im CX300 verwendet werden,
sind mit denen des eVTOL ALIA-
250 baugleich, welches bereits für
den FAA-Zertifizierungsprozess
angelaufen war. CX300 soll bis
2025 als konventionellen Elektro-
flugzeug zugelassen werden. Das
Unternehmen hat sich auf die
Frachtlieferung konzentriert und
über 800 Millionen US-Dollar an
Finanzmitteln aufgebracht.
www.beta.team.com
Sikorsky plant Hybrid-Erprobungsträger für schwere VTOL‘s
Der inzwischen 100-jährige Hub-
schrauberhersteller Sikorsky gab
bekannt, einen fliegenden Prüf-
stand als hybrid-elektrischen De-
monstrator (HEX) als autonomen
eVTOL mit über 3.175 kg als flie-
gender Prüfstand herzustellen. Die
Maschine soll für die Bewertung
der Designs großer Luftfahrzeuge
mit neuartigen Antriebssystemen
und Steuerungsarchitekturen für
anhaltenden Schwebeflug dienen.
Das System soll für Reichweiten
von mehr als 500 Seemeilen die-
nen. Im Rahmen des HEX-Projekts
wird GE Aerospace ein CT7-Turbo-
wellentriebwerk in Kombination mit
einem Generator der 1-MW-Klasse
und zugehöriger Leistungselektro-
nik liefern. Das Antriebssystem soll
sowohl für die NASA als auch für
die US-Armee dienen. „Das HEX-
Flugzeug von Sikorsky wird ent-
scheidende Einblicke in die Mög-
lichkeiten elektrischer Systeme in
VTOL-Flugzeugen geben. Letzt-
endlich wollen wir das Potenzial
großer, fortschrittlicher Luftfahrzeu-
ge aufzeigen, um Versorgungsmis-
sionen für das US-Miiitär durchzu-
führen und Passagiere zwischen
Städten zu transportieren,“ sagte
Paul Lemmo, Präsident von Sikor-
sky. www.sikorsky.com
Lufthansa will e-Schulflugzeug für Testphase in Grenchen testen
Diamond Aircraft und Lufthansa
Aviation Training (LAT) haben eine
Absichtserklärung (LOI) untereich-
net, um gemeinsam Möglichkeiten
für ein nachhaltigeres Flugtraining
zu erkunden und zu entwickeln.
Die Zusammenarbeit umfasst die
Erprobung des vollelektrischen
eDA40 in einer realen Trainings-
umgebung, eine eDA40-Kaufab-
sicht zur Ergänzung der aktuellen
DA40 NG-Flotte sowie Analysen
zum Einsatz von Sustainable Avia-
tion Fuels (SAF). Mit dem Pro-
gramm MakeChangeFly will die
Lufthansa Group in eine nachhal-
tige Zukunft führen mit dem Ziel,
bis 2050 klimaneutral zu werden
und ihre Netto-CO2-Emissionen bis
2030 gegenüber 2019 zu halbiren,
indem sie kontinuierlich eine Viel-
zahl innovativer Maßnahmen um-
setzt. Die erste Testphase von
eDA40 am LAT-Standort Grenchen
in der Schweiz wird voraussichtlich
Ende 2023/-Anfang 2024 stattfin-
den, nachdem die technische Frei-
gabe erteilt wurde. Die eDA40 mit
einem Glascockpit und dem intelli-
genten ENGINEUSTM 100 Elektro-
motor ENGINEUSTM 100 von Saf-
ran sowie mit der EPiC-Batterie-
technologie von Electric Power
Systems ausgestattet sein.
www.diamondaircraft.com
Special Operation: Unschlagbare Vorteile durch verteilte Antriebe
Distributed Drives oder zu Deutsch
„verteilte Antriebe“ sind das Zau-
berwort für neu erfolgsversprech-
ende Elektroflugprojekte. Das hat-
ten auch die Gründer von Electra
bereits im Jahr 2020 entdeckt, als
sie einen verkleinerten Demonstra-
tor als Modell bauten und flogen.
Es war die Grundlage für ein
STOL-Zubringerflugzeug. Kontruk-
tiv basiert Electra auf einer konen-
tionellen Flugzeugzelle mit mehre-
ren kleinen Antriebseinheiten, die
erst durch Elektromotoren möglich
werden. Der Hubschrauber-Betrei-
ber Bristow, einer der größten der
Welt, gehörte sogleich zu den Erst-
bestellern. Schon 2022 lagen über
1000 Bestellungen vor. Aufgrund
dieser Fakten ist die US-Luftwaffe
in eine Investitionspartnerschaft mit
85 Mio. US-Dollar eingegangen,
die damit jetzt ein Prototyp in Origi-
nalgröße finanziert wird. Electras
eSTOL sei ideal geeignet, um als
kleines, treibstoffeffizientes Trans-
portflugzeug zu dienen, so die US
Air-Force. Neuester Kunde ist Ki-
nectAir, die sich auf den Regional-
flugverkehr stützt und die gleichzei-
tig das unterausgelastete Netz von
5.200 in den USA Regionalflughä-
fen nutzen. www.electra.aero
Jetzt fliegt in den USA sogar ein 40-Sitzer mit Wasserstoff
In den USA bewies nun auch Uni-
versal Hydrogen an Bord eines al-
ten De Havilland Dash 8-300-Air-
liners, dass man auch in größeren
Maschinen mit wasserstoffbetriebe-
nen Brennstoffzellensystemen mit
Elektromotoren in die Luft bringen
kann. Der 15-minütige Flug fand
vom Moses Lake Airport im Bun-
desstaat Washington statt. Zuvor
fanden Bodentestversuche mit
dem kompletten 800 kW-Antriebs-
system statt. Für den Erstflug am
2.3.2023 wurde die rechte Propel-
lerturbine gegen den von Universal
Hydrogen entwickelter Antriebss-
trang ausgetauscht. Erst zu Jah-
resbeginn wurde in Großbritannien
mit einer Dornier 228 ein erster
Flug mit einem Brennstoffzellen-
system durchgeführt. Wie auch bei
der englischen Versuchsmaschine
fand der Testflug nur mit dieser ei-
nen Antriebseinheit durch. Als An-
triebsmotor diente ein magni-650
von der US-Firma MagniX. Wäh-
rend des Erstfluges waren auch
Vertreter von Connect Airlines da-
bei, die bereits einen Umrüstungs-
vertrag über 75 ATR 72-600 unter-
schrieben haben. Die entsprech-
enden Versuche sollen ab 2024 in
Toulouse durchgeführt werden.
www.hydrogen.aero
Chinesen-VTOL mit viel deutschem Know-how
Das chinesische Unternehmen
AutoFlight meldete verspätet, dass
mit dem Gen3 Prosperity, einem
eVTOL am 23.2.2023 den bisheri-
gen Strekkenrekord für eVTOLs
von Joby Aviation mit 248,8 km um
1,6 km geschlagen habe. Mit ei-
ner Geschwindigkeit von 200 km/h
kann das zwei Tonnen schwere
eVTOL somit250 km weit fliegen.
Das Fluggerät, das vom Flugtest-
team von AutoFlight ferngesteuert
wurde, flog am 23. Februar 20
Runden in der eVTOL-Testanlage
des Unternehmens in der chinesi-
schen Provinz Shandong. „Dieser
Flug ist sowohl ein großer feierli-
cher Meilenstein. Es ist eine
bemerkenswerte Leistung, die die
Leistungsfähigkeit unseres Flug-
zeugs zeigt, und wir freuen uns da-
rauf, weiter auf unsere nächsten
Ziele bis hin zur EASA-Zertifizie-
rung im Jahr 2025 hinzuarbeiten“,
sagte Omer Bar-Yohay, Präsident
von AutoFlight. Omer Bar-Yohay
war zuvor CEO von Eviation, die
das Elektroflugzeug Alice entwi-
ckelt hatten. Angeblich sei Gen4
Prosperity der längste Flug mit ei-
nem mit Lithium-Zellen ausgerüste-
ten Flugzeug. Die Idee kam ur-
sprünglich von Ex-Airbus-Mitar-
beiter Mark R. Henning.
www.autoflight.com
Aura Aero gibt ehrgeizige Pläne für Toulouse bekannt
Bei Aurora Aero stehen große Plä-
ne an, die aufgrund eines hohen
Vorbestellungsstandes die „Aura
Factory“ am Flughafen Toulouse-
Francazal in Frankreich errichten
lassen wollen. Der neue Produkti-
onsstandort umfasst mit Gebäude
eine Fläche von 40.000 qm. Zu-
nächst sollen dort ab 2025 die ein-
motorigen Maschinen vom Typ In-
tegral hergestellt werden. Die weit-
reichenden Planungen basieren
auf einen Auftragsbestand von 100
Bestellungen für den Typ Integral
und bereits 330 Vorbestellungen
für den 19-sitzigen Commuter
ERA, dessen Konstruktion bis jetzt
nur auf den Computern besteht.
Die neue Aura-Fabrik soll Forsch-
ung, Entwicklung und Fertigung
beinhalten. Man rechnet mit Ferti-
gungskadenzen von 150 Flugzeu-
gen pro Jahr, wobei die Schwer-
punkte auf den mehrmotorigen
Commuter mit 100 Flugzeugen fo-
kussiert sind. Die jetzigen Baumaß-
nahmen umfassen ein Investi-
tionsvolumen von 150 Mio. € die
von der Toulouse-Métropole und
der Region Okzitanien gefördert
werden. Die inzwischen auf 130
Mitarbeiter angewachsene Mann-
schaft soll dann sukzessiv auf etwa
1600 Mitarbeiter ansteigen.
www.aura-aero.com
Silberstreif am Batteriehimmel
Theoretisch würden Lithium-Luft-
Zellen die höchsten Energiedichten
bringen. Forscher des Illinois Insti-
tute of Technology (IIT) in den USA
und des Argonne National Labora-
tory des US-Energieministeriums
(DOE) haben eine Lithium-Luft-Zel-
le entwickelt, die eine mehrfache
Leistungsdichte gegenüber heuti-
gen Lithium-Ionen-Zellen erreicht.
Allerdings kommt man bis jetzt nur
auf etwa 1000 Ladezyklen. Das
System basiert auf Festkörperelek-
trolyten, die nicht brennbar sind
und somit ideal für Luftfahrtanwen-
dungen wären. Der Grund für die
höhere Leistungsdichte liegt in der
mehrfachen Aufnahme von Elektro-
nen pro Sauerstoffmolekül. Der
neue Festelektrolyt besteht aus
einem keramischen Polymermate-
rial, das aus relativ kostengünsti-
gen Elementen in Nanopartikelform
hergestellt wird. Dieser neue Fest-
stoff ermöglicht chemische Reaktio-
nen, die beim Entladen Lithiumoxid
erzeugen. Mehr gespeicherte Elek-
tronen bedeuten in Folge auch höh-
ere Energiedichten. Man glaubt zu
wissen, dass schon bald damit En-
ergiedichten von bis zu 1200 Wh/kg
erreicht werden können.
www.anl.gov
Wasserstoff-Flugzeug aus Frankreich als Gamechanger
Zwöf Elektromotoren für ein fünfsit-
ziges Flugzeug erscheinen etwas
ungewöhnlich, doch die Idee von
Blue Spirit, einem Unternehmen
aus der Nähe von Toulouse/Frank-
reich baut auf verteilte Antriebe, um
für Start und Landung höhere Auf-
triebsbeiwerte zu erhalten. Der
Vorteil: man benötigt kürze Start-
und Landebahnen. Die Reisege-
schwindigkeit von „Dragonfly“ soll
250 km/h betragen. Statt Kerosin
wird Wasserstoff zum Betrieb der
Brennstoffzellen getankt, die den
Strom für die kleinen je 12,5 kW
starken Elektromotoren liefern. Die
Abflugmasse beträgt 1600 kg bei
350 kg Zuladung. Im Gegensatz zu
ähnlichen Flugzeugen wird die Dra-
gonfly mit Flügeln größerer Spann-
weite (12 Metern) ausgestattet. Oli-
vier Savon, CEO und Gründer des
Unternehmens will bei der Umset-
zung seines Konzeptes seine Er-
fahrungen aus 25 Jahre Industrie-
erfahrungen nutzen, die er bereits
bei Honeywell, General Electric und
Dassault Aviation insbesondere auf
dem Wasserstoff-Sektor gesammelt
hat. Die Konstruktion entsteht unter
Mitwirkung von Dassault Systèmes.
2026 will man schon in Serie
gehen. www.bluespiritaero.com
Ein Tandem-Kippflügel für 44 Passagiere als VTOL
Angesichts der „Helicopter Inves-
tor“ stellte sich in London (23.3.-
2023) das Unternehmen Lyte Avi-
ation vor, das ein 44-sitziges und
4,5 Tonnen schweres Fluggerät als
VTOL, das fünfmal sparsamer im
Kraftstoffverbrauch als aktuelle
Hubschrauber sein soll. Damit reiht
sich das Unternehmen die weltwei-
te Schar der VTOL-Entwickler ein.
Der SkyBus von Lyte wird eine
Reichweite von 1.000 km bei einer
Höchstgeschwindigkeit von 300
km/h bieten. Der LA-44 ist ein Hy-
brid-Elektro-Tandem-Kippflügel-
Design, das andere futuristisch
aussehende Next-Gen-Designs
revolutionieren würde. Das Sky-
Bus-Design verfügt über zwei se-
parate Antriebssysteme, eines
elektrisch und angetrieben von
Brennstoffzellen, das andere turbi-
nenbetrieben mit Kerosin oder
eFuel/SAF. Reshta Farzam (Grün-
der und CEO) erläuterte das De-
sign: „Wir konzentrieren uns da-
rauf, den Passagier- und Fracht-
luftverkehr schnell, sicher, kosten-
günstig und nachhaltig zu erleich-
tern. SkyTruck wird darauf ausgel-
egt sein, zeitkritische Fracht
schneller von Punkt zu Punkt zu
liefern, ohne auf Landebahnen
angewiesen zu sein.“
www.lyteaviation.com
Könnte man mit dem eVTOL‘s den Kanal überqueren ?
Der englische Hersteller SkyFly hat
erste Modellflugversuche seines
eVTOL-Zweisitzers Axe durchge-
führt. Kunden zahlen jeweils 10
Prozent von den 180.000 US-Dol-
lar, die als Kaufsumme genannt
wird. Bauen müssen sie die Flug-
geräte dann selber. Als Tandem-
flügler konzipiert, besitzt Axe an
den Flügelenden je eine Antriebs-
einheit, von denen je Flügel zwei
der Motoren mit Dreiblattpropellern
über eine Achse laufen und die um
80 Grad drehbar für das Hoovering
und den Vorwärtsflug in Stellung
gebracht werden. Dazu setzen sei-
ne Konstrukteure auf fortschrittli-
ches Reglersystem mit entsprech-
ender Redundanz, das zum
Schlüsselelement wird. Axe wird
bei maximal 600 kg Abfluggewicht
nicht schneller als 100 km/h flie-
gen. Die Reichweite wird mit 100
bis 200 Meilen angegeben. Zumin-
dest in England kann das Flugge-
rät mit deutschen E-Motoren be-
stückt, als UL zugelassen werden.
Es wird sowohl eine Hybrid- als
auch eine reine Batterieversion
geben. In Deutschland sieht man
bei den Fachverbänden das alles
noch etwas differenziert, weil man
nicht ins kalte Wasser springen
möchte. www.skyflytech.com
Zwei Airlines bereiten sich in Chicago auf den Tag X vor
Der amerikanische VTOL-Herstel-
ler Archer Aviation und United Airli-
nes haben ihre Pläne angekündigt,
Chicagos erste Lufttaxilinie zwi-
schen dem O'Hare International
Airport und Chicagos Vertiport im
Illinois Medical District in der Nähe
des Chicago Loop zu starten. Da-
bei verschieben sie den Startter-
min auf das Jahr 2025. Dass Pro-
jekt Midnight mit 12 Antriebsroto-
ren und einem konventionellen
Flugzeugdesign mit einem V-Leit-
werk gilt als das Fortschrittlichste
seiner Art. Der einzurichtende
Flugdienst soll das Stadtzentrum
mit dem Flughafen durch einen 10-
minütigen Flug verbinden. Anfang
diesen Monats stellte Archer sei-
nen Serienprototypen vor, dessen
Flugerprobung im Sommer begon-
nen werden soll. Im Herbst soll
nach den ferngesteuerten Flugver-
suchen dann auch mit der pilotier-
ten Version begonnen werden. Ins-
gesamt sollen sechs Maschinen für
die Zertifizierung gefertigt werden.
United erklärte, dass man sich zu
den Flugpreisen noch nicht äußern
könne, dass es aber um einen
„sicheren, nachhaltigen, geräusch-
armen und kostengünstigen Alter-
native zum Bodentransport gehe.“
www.archer.com
Ein Amphibium mit modernster Antriebstechnologie
Am schweizerischen Militärflug-
platz Payerne hat sich ein Unter-
nehmen in aller Stille große Pläne
entwikelt. Die Jekta Swiss Aviation
hat die Idee eines elektrisch betrie-
benen, zehnmotorigen Amphibien-
flugeugs, das dank der verteilten
Antriebe von kurzen Lande- und
Wasserflächen operieren können
soll. Eine Vorbestellung kam jetzt
kürzlich über 10 Flugzeuge aus
den Vereinigten Arabischen Emira-
ten (VAE). Der 19-Sitzer ist auch
als gemischte Economy-/Fracht-,
VIP- und Ambulanzmaschine ge-
dacht. Die Reichweite des Flug-
zeugs soll zunächst bei 150 Kilo-
metern liegen. Als Reisegeschwin-
digkeit werden bis zu 135 Knoten
angegeben. Die Ladezeit der Bat-
terien soll bei nur 45 Minuten lie-
gen. Jekta Swiss Aviation setzt auf
eine Kooperation mit der italieni-
schen Firma MBVision, die dem
Unternehmen beim Design behilf-
lich sein wird. Das Amphibium soll
innerhalb des Luftfahrt-Clustern
Swiss Aeropole in Serie gebaut
werden. Das Unternehmen sieht
einen weltweiten Bedarf bei 400
Flugzeugen dieser Art. Eine erste
Indienststellung wird allerdings
nach der Zertifikation nicht vor
2029 erfolgen. www.jekta.swiss
Professor Dr. Josef Kallo zeigt Wege für CO2-freie Luftfahrt auf
Luft-und Raumfahrtinteressierte
kommen in Friedrichshafen am Bo-
densee selten zu kurz. Als perfekte
Plattform bietet sich mehrmals jähr
lich das Dornier-Museum mit Vor-
trägen neben Exponaten zu histo-
rischen und aktuellen Themen.
Egal, ob Astronaut Ulrich Walter
oder Astronautin Samantha Cristo-
foretti - sie alle stellten sich nach
spannenden Vorträgen den Fragen
des interessierten Publikums. So
jüngst auch gegenüber Professor
Josef Kallo, der die Zukunft über
„Wasserstoff in der Luftfahrt“ in al-
len Facetten beleuchtete. Der Pro-
fessor, den man auch längstens
den Wasserstoff-Papst nennt, zeig-
te jüngst die Möglichkeiten auf, die
dem Hydrogen Summit wenige Ta-
ge zuvor auf der AERO fernblie-
ben, weil der Vortragssaal bereits
überfüllt war. Kallo erklärte die
CO2-freie Zukunft, die er bereits
seit 2009 erforscht und zu der er
einen zweiten Ex-perimentalträger,
HY4 hat bauen lassen - das erste
wasserstoff-elektrische Passagier-
flugzeug der Welt. Doch seine Plä-
ne gehen weiter in Richtung 40-
Sitzer mit der Dornier 328 eco.
Claude Dorniers Visionen finden
insofern in doppelter Hinsicht ein
würdiges Erbe.
www.dorniermuseum.de
Schaffen Bodeneffekt-Fahr- und Flugzeuge den Durchbruch?
Grenzwertig erschien Aerodynami-
ker Alexander Lippisch die Vorstel-
lung, was hinter seinem „Aerofoil”
Flugboot steckte. Der von ihm ent-
deckte Bodeneffekt ist der redu-
zierte Luftwiderstand, den die Flü-
gel eines Fluggerätes erzeugen,
wenn sie sich oberhalb einer festen
Oberfläche befinden (Wasser oder
Land). Ein verringerter Luftwider-
stand kann während des Starts da-
zu führen, dass das Fluggerät un-
ter der empfohlenen Steigge-
schwindigkeit „schwebt“. Bei einer
Höhe von zirka 10% der Spannwei-
te liegt der induzierte Widerstand
bei ca. 50%. Zwischen dem Abhe-
ben von der Oberfläche und dem
sich zunehmenden Auftrieb liegt
der Bodeneffekt. Den macht sich
das amerikanische Unternehmen
REGENT Craft Inc. nun mit ersten
Entwürfen zunutze. Mit 12 Passa-
gieren bei komfortablen Bestuh-
lungen soll der Seaglider bis zu
300 km/h Reisegeschwindigkeit
über die Fluss- und Küstengewäs-
ser bringen. In der Kargoversion
werden 1.600 kg möglich sein. Die
Angaben über die Lärmentwicklung
dank verteilter Antriebe liegen mit
30 dB unter den Lärmwerten etwas
vage auf Flugzeugen oder Hub-
schraubern bezogen.
www.regentcraft.com
H2FLY führte erste kryogene Bodentests durch
Ende April gab H2FLY, der Stutt-
garter Entwickler von Wasserstoff-
Brennstoffzellensystemen für Flug-
zeuge bekannt, dass er mit seinem
HY4-Flugzeug zum ersten Mal er-
folgreich Flüssigwasserstoff-Bo-
denkopplungstests abgeschlossen
hat. Es ist Teil des europäischen
Projekts HE-AVEN, einem Konsor-
tium aus sechs Unternehmen, das
die Machbarkeit der Verwendung
von flüssigem, kryogenem Was-
serstoff in Flugzeugen unter der
Leitung von H2FLY demonstrieren
soll. Das Speichersystem für flüs-
sigen Wasserstoff, das von Air Li-
quide basierend auf Anforderun-
gen von H2FLY entwickelt und ge-
liefert wird, wurde erfolgreich mit
dem Brennstoffzellensystem am
Boden gekoppelt. Das Unterneh-
men leitete zusammen mit Air Li-
quide die Testkampagne auf dem
Campus Technologies Grenoble
von Air Liquide in Sassenage,
Frankreich durch. Die erfolgreich-
en Kopplungstests markieren einen
weiteren Schritt in Richtung der be-
vorstehenden Boden- und Flugtest-
kampagne in diesem Sommer,
wenn die HY4 als erstes Passa-
gierflugzeug mit flüssigen Wasser-
stoff für die Brennstoffzellen in die
Luft kommen soll. www.h2fly.com
Harbour Air macht Fortschritte und baut zweites Flugzeug um
Im Dezember 2019 erregte die ka-
nadische Wasserfluggesellschaft
Harbour Air an ihrer Basis in Rich-
mond in British Columbia durch
den Erstflug ihrer De Havilland DH-
2 Beaver großes Aufsehen, nach-
dem CEO Greg McDougall das
Kolbenmotorflugzeug auf einen
Elektromotor hatte umbauen las-
sen. McDougall flog die Maschine
selber. Sein Ziel: sämtliche im Be-
stand befindlichen ein- und zwei-
motorigen De Havillands auf Elek-
troantriebe umzurüsten, um in Zu-
kunft leiser und wirtschaftlicher flie-
gen zu können. Seitdem wurden
mit dem Experimentalträger über
70 Flüge durchgeführt. Jetzt soll
die elektrische Antriebseinheit
magni350 auf den stärkeren mag-
ni650 für ePlane 2.0 vorbereitet
werden. Dennoch konnten mit dem
jetzigen Typ wertvolle Erkenntnisse
auch für die Flughandhabungsqua-
litäten gewonnen werden. Neu „ins
Boot“ kam zwischenzeitlich die
Schweizer Firma H55 mit ihrer Bat-
terietechnologie, die den E-Antrieb
von MagniX effizienter machen soll.
ePane 2.0 wird wahrscheinlich ge-
gen Ende des Jahres fliegen. Die
Zertifizierung wird für das Jahr
2025 erwartet.
www.harbourair.com
Mit 160 km/h für 2 Stunden elektrisch über die Lande ziehen
Was muss ein modernes einsitzi-
ges Leichtflugzeug heute alles ha-
ben? Ganz klar: eine Kevlarsicher-
heitszelle, ein Gesamtrettungssys-
tem, eine Kabinenheizung und
selbstverständlich eine gute Instru-
mentierung mit EFIS und GPS! Al-
les das basierend auf eine hoch-
feste CFK-Konstruktion in der 120
kg-Klasse und angetrieben von ei-
nem Geiger HPD 16 oder HPD 20
mit nur 16 kW oder 20 kW, die die
Corsair e-motion nach nur 40 Me-
ter Rollstrecke bereits abheben
lässt. Maximal 14 kWh-Batterien
sind erforderlich, um damit im Tem-
po 160 km/h über die Lande zu
ziehen. Dieser Batteriesatz reicht
für bis zu zwei Stunden Flugzeit.
Jörg Hollmann aus Buxtehude
hat‘s bereits erfolgreich erprobt und
interessierten Besuchern auf der
AERO 23 präsentiert. Zwar gibt es
nach wie vor Kunden, die den Ben-
zingeruch vorziehen, doch zeigte
sich in direkten Kundengespräch-
en, dass man der Idee mit dem
Elektroantrieb sogar den Vorzug
geben werde. Beide Versionen,
sowohl die mit E-Antrieb, als auch
mit dem klassischen Dreizylinder-
Sternmotor sind als Bausatz oder
auch als Fertigflugzeug erhältlich.
www.jh-aircraft.de
Chinesen auf dem geraden Weg zur Superbatterie
Der chinesische Batteriehersteller
CATL lässt neue Hoffnung aufkom-
men, was zukünftige Energiedich-
ten bei Lithium-Batterien betrifft.
Zwar laufen in etlichen Forsch-
ungslaboren schon seit einigen
Monaten Testbatterien mit Energie-
dichten, die weit über den jetzigen
Standard von 250 Wh/kg hinaus-
gehen, doch jetzt machte CATL,
der größte Batteriehersteller der
Welt die Aussage eine sogenannte
„Condensed Battery“ serienreif
entwickelt zu haben, deren Pro-
duktion demnächst primär der Au-
tomobilproduktion zugeführt wer-
den soll. Dabei hebt aber CATL
auch besonders die Einsätze für
die Luftfahrt hervor und weist da-
rauf hin, dass ihre neuen Zellen
den Sicherheits- und Qualitätsan-
forderungen der Luft- und Raum-
fahrtindustrie entsprächen. Bei der
Technologie würden biomimetische
Elektrolyten im kondensierten Zu-
stand verwendet, „um eine stabile
Struktur mit effizientem Transport
von Lithium-Ionen zu schaffen.“
Genauere Angaben werden noch
nicht gemacht. Es ist nur die Rede
von einer nahezu Verdopplung der
Energiedichte von heutige Zellen.
Die Produktion soll dieses Jahr
beginnen. www.catl.com
DLR bekennt sich auf der AERO 2023 zur Allgemeinen Luftfahrt
Auf der AERO 23 kündigte das
DLR einige neue Initiativen an, die
auch die Allgemeine Luftfahrt be-
flügeln sollen. Dazu zählen elek-
trische Mantelantriebe, die zusam-
men mit der RWTH und der Forma
Jetpel ebenso erforscht werden
sollen, wie etwa das HyBird-Kon-
zept oder ein 50-Sitzer mit Namen
H2-ELECTRA, der mit Wasserstoff
betrieben das Flugzeug hybridel-
ektrisch in die Luft bringen soll.
„Wir freuen uns wieder mit einem
DLR-Stand auf der AERO in Frie-
drichshafen vertreten zu sein“,
sagte Dr. Markus Fischer, DLR-
Bereichsvorstand Luftfahrt. „Auf
dem Weg zum klimaverträglichen
Fliegen kommt der allgemeinen
Luftfahrt eine besondere Rolle zu.
Auf kürzeren Strecken mit wenigen
Passagieren lassen sich nachhal-
tige Antriebe und Konzepte ver-
gleichsweise einfach einführen und
erproben, um dann breiter für die
Luftfahrt der Zukunft in die Anwen-
dung zu kommen. Deshalb enga-
gieren wir uns als DLR verstärkt bei
der Erforschung, Entwicklung und
Erprobung von klimaverträglichen
Klein- und Regionalflugzeugen.“
Zudem zeigte sich das DLR sehr
gesprächshoffen was die AERO-
Stammaussteller begrüßten.
www.dlr.de
Patentiertes Hoovering-Konzept im Windkanal erprobt
Das Hybrid-VTOL Cavorite X5 mit
16 in den Flügeln installierten Hub-
rotoren hat die ersten Transitions-
test als ein um 50% verkleinertes
Modell im Klimawindkanal in To-
ronto abgeschlossen. Die über und
unter dem Flügel befindlichen
Klappen schließen sich, wenn das
Fluggerät in die Reisekonfiguration
übergeht. Den Vorschub über-
nimmt dann die Gasturbine mit
Heckpropeller, die gleichzeitig den
Strom für Hub-Elektromotoren lie-
fert. Das patentierte System für
den Fünfsitzer reduziert dadurch
den Widerstand und die Maschine
kann dann wie ein gewöhnliches
Flugzeug gesteuert werden. Nach
Firmeninfos sind dann Reichweiten
von 500 km bei einer Reisege-
schwindigkeit von 450 km/h mög-
lich. Es wurden Konfigurationen
von bis zu 100 km/h untersucht.
Brandon Robinson, Horizon Air-
crafts CEO erklärte: „Wir waren
besonders mit der Stabilität und
Nick- und Rollkontrolle im gesam-
ten Übergangsbereich sowie mit
der Leistung des integrierten An-
triebe zufrieden. Die Tatsache,
dass die realen Testergebnisse
unseren detaillierten Vorhersagen
entsprachen, bestätigte die Qua-
lität der Technik.“
www.horizonaircraft.com
Japanische Unis entwickelten neuartiges Verfahren für E-Motor
Dem japanischen Unternehmen IHI
ist es mit der Akita Prefectural Uni-
versity und der University of Akita
gelungen, einen kompakten 250-
kW-Elektromotor für ein Hybridan-
triebssystem zu entwickeln. Schon
bei einer Leistung von 250 kW ver-
fügt der Motor eine Leistung, die
sich für viele Luftfahrtprojekte eig-
net. IHI plant, die Leistung des Mo-
tors auf mehr als 1 MW zu steigern
und ihn als hybrides-elektrisches
Antriebssystem in einem Passa-
gierflugzeug mit bis zu 200 Sitz-
plätzen zu installieren. Das aus
Permanentmagneten und einem
Eisenkern bestehende Herzstück
des Motors weist eine kompakte
Bauweise auf. Um einen kompakt-
en, leichten Hochleistungsmotor zu
erreichen, muss der Rotor eine
hochdichte Magnetanordnung auf-
weisen, so dass die einzelnen
Magnete eine starke Abstoßungs-
kraft haben. Der Stator muss eine
hochdichte Anordnung von Hoch-
leistungsspulen in vielen Nuten
aufweisen, von denen jede davon
als schwierig herzustellen gilt,
wenn herkömmliche Herstellungs-
verfahren verwendet würden. IHI
hat dazu ein neues Herstellungs-
verfahren für die Spulen und Kerne
entwickelt. www.ihi.com
Mit 160 km/h in einem 120 kg-E-Flugzeug durch die Luft
JH Aircraft hatte bereits auf der
AERO 2022 an seinem 120 kg Kit-
Flugzeug zeigen wollen, wie man
sich die Version des bereits zuge-
lassenen 120 kg-Flugzeugs vom
Typ Corsair statt eines 31 kW Ver-
brenners mit einem 20 kW Elektro-
motor vorstellen könne. Das Expe-
riment ist geglückt, und so wird
man in 14 Tagen auf der diesjäh-
rigen Messe das Ergebnis der Inte-
gration des HPD 20 von Geiger En-
gineering begutachten können.
Das fast ausschließlich aus CFK
gefertigte 120 kg-Flugzeug stellt
abermals die hochwertigen Luft-
fahrtantriebe der kleinen E-Moto-
ren-Manufaktur, die luftgekühlt in
den Baureihen HPD 12 bis HPD 50
in unzähligen Flugzeugmustern be-
reits eingesetzt sind unter Beweis.
Die Spannweite der kleinen Corsair
e-motion beträgt nur 7,50 m und
das Leergewicht ohne Batterien
liegt gerade mal bei 80 kg. Unter-
schiedlich starke Batterien von 7
bis 14 kWh ergeben bis zu zwei
Stunden Flugzeit. Beim Start kann
man dem Geiger-Motor für einige
Minuten 30 kW entlocken, was 5
m/s Steigen ergibt. Im Reiseflug
auf 20 kW gedrosselt, kommt man
immer noch auf eine Geschwindig-
keit von 160 km/h.
www.jh-aircraft.de
Smartflyer fand Investor für seine Weiterentwicklung
Entwicklung des Hybrid-Antriebs-
stranges investiert, da die Batterie-
entwicklungen langsamer fort-
schreiten als im Jahr des Entwick-
lungsbeginns 2015. Stolz vermerk-
te man nun den Verkauf einer zwei-
ten Maschine, doch von der eigent-
lichen Serienproduktion müssen
sich potenzielle Kunden wohl noch
bis 2028 gedulden. Mit Invero hat
CEO Rolf Stuber nun einen Inves-
tor gefunden, der bereit war, die
weitere Finanzierung zu sichern.
Die Beteiligung von Invero an der
smartflyer AG gilt als starkes Be-
kenntnis zum Konzept des Elektro-
flugzeuges: www.smartflyer.ch
Ein Schweizer Team arbeitet mit
viel Enthusiasmus und Ehrgeiz an
dem revolutionären Flugzeug Pro-
jekt Smartflyer. Die smartflyer AG
entwickelt ein Elektroflugzeug mit
Range Extender für die private
Luftfahrt. Darüber hinaus erfüllt es
den Zweck der emissionsfreien
Ausbildung von Piloten. Das Pro-
jekt wird unterstützt durch die Spe-
zialfinanzierung Luftverkehr und
erhält nun einen weiteren Wachs-
tumsschub durch den Einstieg von
Invero. Zuletzt präsentierte sich
Smartflyer auf dem Electrifly-In in
Bern mit der Rohbauzelle des
Rumpfes. Viel Zeit wurde in die
Schwedische Regional-Airline möchte bald elektrisch fliegen
Die schwedische Airline Braathens
Regional Airlines (BRA) wird im
Rahmen einer Vereinbarung zur
Entwicklung emissionsfreier Strek-
ken im Nordosten des Landes Tur-
boprop-Flugzeuge zur Umrüstung
auf Wasserstoff-Brennstoffzellen-
antrieb an ZeroAvia liefern. Es han-
delt sich dabei um zweimotorige
Turboprops ATR 72-600 für das
sich das Brennstoffzellensystem
ZA2000 eignet. Ulrika Matsgard,
CEO von BRA, sagte, dass die Ver-
einbarung der Fluggesellschaft hel-
fen wird, ihr Ziel zu erreichen, bis
2045 internationale Net-to-Null-Flü-
ge zu erreichen. „Wir sehen was-
serstoffbetriebene Flugzeuge als
eine wichtige Lösung für internati-
onale Flüge in Europa. Es ist uns
auch wichtig, zu Initiativen beizu-
tragen, die hier in Skandinavien ge-
startet wurden.“ BRA hat zuvor ei-
ne Absichtserklärung für das Hy-
brid-Elektroflugzeug ZA-30 unter-
zeichnet, das von der schwedisch-
en Firma Heart Aerospace entwik-
kelt wird; es sitzt auch im Kunden-
beirat des Flugzeugherstellers. Für
diesen Typ ist der ZA600-Antriebs-
strang mit 600 kW vorgesehen.
Weitere Partner des Programms
sind der Airport Skelleftea und ein
Energieversorger. www.flybra.se
VoltAero bereitet sich auf baldige Serienproduktion vor
Mit einer Vorbestellung von 15
Cassio 330, die mit einem 330-Ki-
lowatt-Elektro-Hybrid-Antriebssys-
tem für den Fünfsitzer ausgestattet
werden, wollen sich Schweizer
über SKYSHARE in die künftige
Kundenschar einreihen. Dies ga-
ben die beiden Partner VoltAero
und SKYSHARE anlässlich der
diesjährigen EBACE in Genf be-
kannt. Dort teilten sie sich bereits
einen gemeinsamen Innovation-
Pavillon. Mit dieser jüngsten Ver-
einbarung hat VoltAero nun insge-
samt 218 Bestellungen und Zusa-
gen für seine Cassio-Flugzeugpro-
duktlinie erhalten. VoltAero hat sei-
nen Hauptsitz auf dem Aérodrome
de Royan-Médis im Südwesten
Frankreichs. Seine Cassio-Flug-
zeuge sollen in einer eigens dafür
noch zu errichtenden Anlage am
Flughafen Rochefort Charente-Ma-
ritime in der französischen Region
Nouvelle-Aquitaine endmontiert
werden. Zudem wurde bekannt,
dass sich der japanische Motorad-
hersteller Kawasaki in einer zwei-
ten Finanzierungsrunde in nicht
genannter Summe aktiv am Unter-
nehmen beteiligt hat. Das Geld
dient der Entwicklung, Produktion
und Zertifizierung der hybridelek-
trischen Flugzeugfamilie Cassio.
www.voltaero.com
Lilium vergrößert sein Auftragspolster auf 645 Bestellungen
Lilium, der Entwickler des zweiten
deutschen eVTOL, gab am 23.Mai
2023 eine Vereinbarung mit Air-Dy-
namic SA, einem in der Schweiz
ansässigen Unternehmen Privatjet-
und Helikopterunternehmen an-
lässlich der EBACE in Genf am 23.
Mai bekannt, eine Vereinbarung
über die Lieferung von bis zu fünf
„Lilium Jets“ abgeschlossen zu
haben. Die Vereinbarung beinhaltet
bereits feste Anzahlungen. Schon
kurz nach der Vereinbarung mit Air
Dynamic gab Lilium auch die Lie-
ferung weiterer sechs „Lilium Pio-
neer Edition Jets“ bekannt. Es han-
delt sich da um ein früheres Memo-
randum of Understanding zwisch-
en den beiden Unternehmen, das
letztes Jahr während der Farnbo-
rough International Airshow be-
kannt gegeben wurde und das jetzt
umgewandelt wurde. Obwohl Llium
laut Angaben nur maximal 300
km/h im Flug erreichen wird, hat
das Fluggerät die etwas verwir-
rende Zusatzbezeichnung „Jet“.
Kein Hindernis für die bereits 645
Bestellungen „Lilium Jets“ von ver-
schiedenen Kunden aus Europa,
Südamerika, dem Mittleren Osten
und den USA. Frühestens 2025
wird die Zulassung für den „Lilium
Jet“ erwartet. www.lilium.com
Bald erste Flugversuche mit fliegendem Testlabor des DLR
Das Bundesministerium für Wirt-
schaft und Klimaschutz BMWK för-
dert mit 45,2 Millionen Euro die Be-
schaffung eines Regionalflugzeugs
sowie dessen Umrüstung und Nut-
zung als fliegender Wasserstoff-
Prüfstand (Flying Testbed). Den
Förderbescheid hat die Koordina-
torin der Bundesegierung für die
Deutsche Luft- und Raumfahrt, Dr.
Anna Christmann, am 12. Mai an
die Vorstandvorsitzende des Deut-
schen Zentrums für Luft- und
Raumfahrt (DLR), Prof. Dr.-Ing.
Anke Kaysser-Pyzalla, übergeben.
Die Förderung für die Jahre 2023
bis 2025 ist Teil des BMWK-Luft-
fahrtforschungsprogramms LuFo
Klima, mit dem die Bundesregie-
rung die Luftfahrtbranche auf
ihrem Weg hin zur CO2-Neutralität
unterstützt. Das fliegende Testla-
bor steht technologieoffen und in
seiner modularen Bauweise mög-
lichst vielen interessierten Partnern
zur Verfügung, die über keine ei-
gene Testmöglichkeit verfügen. So
können vielversprechende An-
triebs-, Treibstoff- und Systemtech-
nologien für die Dekarbonisierung
der Luftfahrt schnell und unter
realen Flugbedingungen erprobt
werden, um deren Entwicklung
maßgeblich zu beschleunigen.
www.dlr.
Eviations Auftragsbestand: 4 Milliarden US-Dollar
Innerhalb von 6 Monaten konnte
der amerikanische Flugzeugher-
steller Eviation seinen Auftragsbe-
stand von 2 Milliarden auf 4 Milliar-
den US-Dollar erhöhen. Neuester
Kunde für das neunsitzige Regio-
nal- und Geschäftsreiseflugzeug
Alice ist der englische Leasingge-
ber MONTE, der sich auf Regional-
flugzeuge mit Schwerpunkt auf die
nachhaltige Luftfahrt mit 30 LOI
(Letter of Intent) erklärt hat. MON-
TE ist neu und gibt an, führend in
der Finanzierung emissionsfreier
und emissionsarmer Technologien
im regionalen Luftfahrtmarkt zu
sein. MONTE konzentriert sich da-
rauf, den Übergang der Luftfahrt-
industrie zu Netto-Null-Kohlenstoff-
Emissionen durch Finanzierungs-
und Leasinglösungen für nachhal-
tige Luftfahrt für regionale Flug-
zeugbetreiber zu unterstützen. Die
zweimotorige Alice wird von zwei
magni 650 mit je 700 kW angetrie-
ben. Angeblich soll im Vergleich zu
leichten Jets die Flugstunde nur
einen Bruchteil der Betriebskosten
High-End-Turboprops kosten.
Allerdings ist es seit dem kurzen
Erstflug letzten Jahres im Septem-
ber Jahres um Alice sehr still
geworden. www.eviation.com
EHang steht angeblich kurz vor der Zulassung!
Das chinesische Unternehmen
EHang, Hersteller von eVTOL‘s,
strebt nach über 30 000 Flügen
noch für 2023 die Musterzulassung
der Civil Aviation Authority of Chi-
na (CAAC) für seinen EH216-Typ
an. Laut Firmenchef Nick Yang hat
das Unternehmen bis Ende 2022
185 zweisitzige EH216 -Flugzeuge
verkauft, die immer noch als Expe-
rimental gelten. Nutzer der Flugge-
räte sind primär Betreiber von Ver-
gnügungsparks. Es ist ihnen nicht
gestattet, Tickets zu verkaufen.
Dennoch können Passagiere mit-
fliegen, sofern sie eine Verzichts-
erklärung unterzeichnen, in der sie
den experimentellen Charakter des
Fluggeräts akzeptieren. Neben 100
Bestellungen aus China, verfügt
das Unternehmen international
über mehr als 1.200 Vorbestellun-
gen für den EH216 und den VT-30
mit größerer Reichweite, der über
Flügel und acht Elektromotoren
verfügt. Der völlig autonome
EH216 verfügt über acht untenlie-
gende Ausleger mit insgesamt 16
Elektromotoren. Die maximale
Nutzlast des Flugzeugs beträgt
220 kg (485 lb), die Flugdauer liegt
bei 25 Minuten. Die Reichweite
beträgt 30 Kilometer. Der Preis
kommt auf 302.000 US-Dollar.
www.ehang.com
Mit umbemannten Flugzeug neue Technologien erforschen
Der Flugzeugbauer Embraer und
der Financier of Studies and Pro-
jects (Finep) haben in der ersten
Maiwoche 2023 eine Vereinbarung
über die Entwicklung von Plattfor-
men unterzeichnet, die neue Luft-
fahrttechnologien demonstrieren
soll. Damit geht Südamerika einen
vollkommen eigenständigen Weg
unabhängig von Europa, Asien und
Nordamerika. Embraer hat schon
vor einigen Jahren mit ersten Ver-
suchen begonnen, Flugzeuge zu
elektrifizieren und hat sogar eine
Tochter in Florida/Nordamerika ge-
gründet, um dort unter EVE die
Entwicklung von VTOL’s voranzu-
treiben. Mit einem unbemannten
zweimotorigen Versuchsträger sol-
len neue Technologien erforscht
werden. Um das Projekt zu erfas-
sen, werden verschiedene Institute
mit ihren Arbeiten zusammenge-
fasst. Sie sollen die Beziehung
zwischen Regierung, Wissenschaft
und Industrie weiter ausbauen und
vorantreiben. Die Gewährung wirt-
schaftlicher Subventionen für Inno-
vationen in Unternehmen ist ein in
westlichen Industrieländern weit
verbreitetes staatliches Politikin-
strument, das nach den Regeln
der Welthandelsorganisation be-
trieben wird. www.embraer.com
ZeroAvia übernahm Bombardier Q400 für Weiterentwicklungen
Jane Lefley von ZeroAvia vergaß
anlässlich ihres Vortrags auf der
AERO nicht die Kompetenzen von
ZeroAvia in den Vordergrund für
hydrogene Antriebsstränge vorhan-
dener und zukünftiger Flugzeug-
typen vorzustellen. Das englisch-
amerikanische Unternehmen hat
nach seinen Anfangserfolgen mit
einer Piper und einer Dornier 228
auf die Weiterentwicklung der An-
triebsstränge bis auf 1,8 MW ge-
setzt. Nach einer De Havilland
Dash 8-300, die mit Universal Hy-
drogens-Antriebsstrang mit 800 kW
in die Luft ging, bekam Zero-Avia
jetzt zum Ausbau ihres Programms
eine Bombardier Q400, die mit 76
Sitzen bei den Alaska Airlines aus-
gedient hatte. Damit unterstützt die
Airline die Mühen das modulare
Megawatt-Antriebssystem voran-
zutreiben. In Kombination mit den
Hochtemperatur-PEM-Brennstoff-
zellen und fortschrittlicher Leis-
tungselektronik – beides Techno-
logien, die ZeroAvia im eigenen
Haus entwickelt – ist die hochmo-
derne Elektromotortechnologie ei-
ne von drei Schlüsselbausteinen.
Damit wäre die Q400 das vorerst
größte Passagierflugzeug der
Welt, dass dann mit Brennstoffzel-
len betrieben wird.
www.zeroavia.com
Militär zeigt immer mehr Interesse an Joby‘s S4 eVTOL
Bis jetzt sind alle VTOL-Entwick-
lungen rein zivile Projekte, doch es
ist naheliegend, dass sich auch
das Militär früher oder später dafür
interessiert. Im Gegensatz zu
Kampf- und Transportflugzeugen,
die die Entwicklungen von der In-
dustrie mit Steuergeldern finanzie-
ren lassen, wurden VTOL‘s zum
allergrößten Teil aus Startup-Unter-
nehmen heraus finanziert. Anders
allerdings das amerikanische Start-
up Joby Aviation, dass teilweise
auch von der US-Air Force gestützt
wurde. Jetzt hat die USAF neun
Joby S4 übernommen, um damit
eigenen Erfahrungen zu sammeln.
Die ersten zwei Exemplare gingen
nach Edwards Airbase. Die USAF
und auch das Heer unterstützen
schon seit Jahren verschiedene
VTOL-Entwickler. Joby gab jetzt
bekannt, dass Toyota die Lieferung
von Antriebsstrang- und anderer
Komponenten für seine Fluggeräte
übernommen hat. Das Muster S4
ist das Fortschittlichste seiner Art.
Toyota ist seit 2020 mit 400 Millio-
nen Dollar größter Anteilseigener
von Joby. Die Japaner wollen sich
damit auch das Know-how erkau-
fen. Allerdings steht die Zulassung
von der FAA immer noch aus.
www.jobyaviation.com
Mit dem Open Fan fast so schnell wie mit einem Turbo Fan
Engländer und Russen haben sich
in der Vergangenheit viel mit ge-
genläufigen Propellersystemen be-
schäftigt. Im Zuge neuer Erkennt-
nisse wurde in amerikanischen und
europäischen Forschungslaboren
an Open Fan-Triebwerkstechnolo-
gien gearbeitet, die als Ziel hatten,
auf Ummantelungen für die heute
üblichen Fans an Fantriebwerke zu
verzichten. Im Rahmen von Clean
Aviation hat Safran Aircraft Engines
die Koordination von OFELIA-
(Open Fan for Environ-mental Low
Impact of Aviation) übernommen.
Das Ziel ist es, die Vorteile einer
offenen Lüfterar-chitektur in Bezug
auf die Effizienz zu demonstrieren,
um den Anforderungen der zukünf-
tigen Generation von Kurz- und
Mittelstreckenflugzeugen um 2035
gerecht zu werden. Der Open Fan
zielt darauf ab, 20 % des Kraftstoff-
verbrauchs und der CO2-Emissio-
nen einzusparen. Die Open Fan
Technologie lässt sich aber ebenso
auf die Elektroantriebe übertragen,
die aus heutiger Sicht, wenn ihr
Strom nur durch Brennstoffzellen-
systeme generiert wird, kein Was-
ser oder nur im geringeren Maßen
in höheren Schichten der Atmos-
phäre abgesondert wird.
www.safran.com
Elektrisches Fliegen - die Zukunftsperspektive
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Bild Skyfly
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