04.05.2023
Foto: ZeroAvia

Elektrisches Fliegen - die Zukunftsperspektive

Elektrisches Fliegen - die Zukunftsperspektive

Electric Flight
05.01.2023
Israelischer VTOL-Doppelsitzer will US-Markt erobern Die israelische Firma Airev glaubt, dass ihr Air One ,wie ihr zweisitziges eVTOL heißt, inklusive aller Steuern für 150.000 Dollar in den USA auf den Markt schmeißen zu können. CEO Plaut meint, dass sein Fluggerät für Otto Normalverbraucher sehr gut geeignet sei. Das höhenleitwer- klose Fluggerät bezieht seine zusätzliche Stabilität aus vier Doppelrotoren, die an Auslegern montiert sind. Die Abflugmasse beträgt 1 100 kg, während die Leermasse 970 kg beträgt. Die Reisegeschwindigkeit soll 249 km/h betragen. Details über die acht Elektromotoren sowie die Batterien sind noch nicht bekannt. Angeblich soll die Flugdauer bis zu einer Stunde betragen. Eine volle Ladung soll nach 60 Minuten abge- schlossen sein. Die Reichweite liegt bei 100 Meilen (162 km). Air One besitzt ein Glascockpit und soll in der Serienversion von einem Piloten leicht steuerbar sein Noch in diesem Jahr sollen erste bemannte Flüge gestartet werden. So, wie viele Startup-Unternehmen will auch Airev seine Entwicklung und Fertigung auch nach den USA verlegen, wo man sich einen größeren Markt verspricht. www.airev.aero
Foto:Aerev
22.01.2023
Erster Hydrogen-Commuter wurde in England geflogen Der 19. Januar 2023 war ein denkwürdiger Augenblick für die Zivilluftfahrt. In Cotswold, Großbritannien, wurde eine Dornier 228 erstmals mit zwei unterschiedlichen Antriebssystemen in die Luft gebracht. Eine der beiden Honeywell-TPE331-10-Antriebe (bis zu 531 kW) wurde durch einen wasserstoffgespeisten Antriebsstrang von ZeroAvia. Der eigentlich elektrische Antrieb kam von der britischen Firma YASA für ein Re- kordflugzeug. Allerdings war der Motor des Rekordflugzeuges mit 400 kW deutlich stärker. In der jetzigen Phase führt die Maschine im Heck einen 250 bar Hochdrucktank mit, der 15 kg gasförmigen Wasserstoff mit sich führen kann. Die Dornier 328 ist als Testbed wie auch der Vor- gänger, eine Piper PA-46zu sehen. Parallel will ZeroAvia eigene Elektromotoren entwickeln. Die 9-19 Sitzer, deren Triebwerke vom Typ ZA600 mit 600 kW bis 2025 zugelassen sein sollen, kämen auf 482 km Reichweite, was für kleine Commuterflugzeuge schon respektable Reichweiten darstellt. Bis zu 600 Bestellungen liegen dafür schon vor. Nächster Stepp sei eine zwei bis fünf Megawatt-Antriebsvariante. www.zeroavia.com
Foto: ZeroAvia
30.01.2023
Airport Stuttgart entwickelt sich zum Wasserstoff-Zentrum H2FLY, ein Stuttgart ansässiges Unternehmen ist auf die Entwicklung von Wasserstoffbrennstoffzellen-Systemen für Flugzeuge spezialisiert. Zusammen mit dem Flughafen Stuttgart hat man am 30.1.2023 den Projektstart eines Hydrogen Aviation Centers bekannt gegeben. Die techno- logischen Entwicklungen erfordern eine enge Kooperation verschiedenster Unternehmen und wissenschaftlicher Institute. Interessierten Or- ganisationen steht eine Nutzung der Forschungs- und Entwicklungsinfrastruktur offen. Das Hydrogen Aviation Center soll Dreh- und Angel- punkt werden. Die Inbetriebnahme einer Halle mit einer kompletten Infrastruktur ist für Ende 2024 geplant. Das Projekt basiert auf einer schon jahrelangen Initiative von Professor Dr. Josef Kallo, der mit der Antares DLR H2 schon 2009 den Grundstein für das Fliegen mit Brennstoffzel- len legte. Professor Kallo, Mitbegründer und CEO von H2FLY. Das Unternehmen entwickelt wasserstoff-elektrische Antriebssysteme für Flugzeuge und ist weltweit nach eigenen Angaben führend in der Entwicklung und Erprobung solcher Systeme. www.h2fly.de
Bild: Airport Stuttgart
06.01.2023
Archer will zeigen, wie man mit Autoherstellern zusammenarbeitet Archer Aviation gab eine strategische Partnerschafft mit dem Autokonzern Stellantis bekannt. Zu Stellantis zählen die Marken Abarth, Alfa Ro- meo, Chrysler, Citroën, Dodge, DS Automobiles, Fiat, Lancia, Maserati, Opel, Peugeot, Vauxhall, Jeep sowie einige Nutzfahrzeugmarken. In ei- ner offiziellen Pressemitteilung kündigte Stellantis an, mit Archer das Flugtaxis Midnight am Airport Covington gemeinsam dort künftig 650 E- Flugtaxis pro Jahr zu produzieren. Die Produktion soll bereits im kommenden Jahr beginnen. Das Flugtaxiunternehmen hofft von der Liefer- kette sowie dem Know-how des Autobauers in den Bereichen Verbundwerkstoffe, Konstruktion und Design profitieren zu können. Zunächst wollen beide Firmen in Covington/Georgia ein Werk zur Produktion für das am weitest in den USA fortgeschrittenen eVTOL errichten. Stellantis wird 150 Millionen Dollar an Eigenkaptal bereitstellen. Die Symbiose aus dem Background von Archer, dass sich auf den Elektroantrieb und die Zertifizierung des Fluggerätes bezieht, soll zugleich die Fertigungswissen von Stellantis vereinen. www.archer.com
Foto: Archer Aviation
09.01.2023
Die nahezu unsterblichen Flugauto-Enthusiasten Flugautos erfahren in den letzten Jahren vermehrt Auftrieb, weil ihre Anhänger mit der Kopter-Technik erweiterte Anwendungsmöglichkeit ent- deckt haben. Fliegbar ist mit mehreren Rotoren fast jedes Vehicel. Das amerikanische Start-up Askafly hat nun erneut auf der Consumer Elec- tronics Show(CES) einen veränderten Entwurf seines Flugautos vorgestellt. Aska A5 soll vier Einzelradantriebe für den Straßentransport erhal- ten, die den zwei Beiklappflügeln auf Kurzpisten eine zusätzliche Beschleunigung verleihen, wenn man zum Beispiel auf die VTOL-Eigenschaf- ten verzichten und wie ein STOL-Flugzeug starten will. Eine Methodik, über die bei Flächenflugzeugen schon lange nachgedacht wird. Die Senkrechtstart- und Landeeigenschaften werden durch sechs Rotoren erreicht. Zwei davon dienen dem Reiseflug. Der Hybrid-Viersitzer soll pilotiert werden. Aska A5 ist gleich zu Beginn sowohl wegen der Straßennutzung als auch der größeren Reichweite wegen mit einem Hybrid- System ausgestattet. Außer einem Mock-up wartete man nun mit Prognosen wie 150 mph und 250 Meilen auf der CES auf. www.askafly.com
Foto: Askafly
09.01.2023
Canard-Flieger mit 16 Hubrotoren und Hybrid-Heckantrieb Keine frei arbeitende Rotoren, wie bei vielen eVTOL’s, sondern 16 im Vor- und Hauptflügel integrierte Hubtriebwerke, deren Rotoren während des Marschfluges komplett abgedeckt werden, sind das Geheimnis von Cavorite X-5, ein Hybrid-VTOL aus Kanada. Das Ausgangsmuster ist eigentlich ein klassischer Canard-Flügler mit einem Schubpropeller am Heck. Bis jetzt gibt es nur ein im Maßstab verkleinertes 1:2 Muster, dass gefesselt und ferngesteuert jetzt geflogen ist. Anfang des Jahres plant man erste Freiflüge. Der geplante Fünfsitzer soll aber zuvor noch in Tor- onto in einem Windkanal auf seine Transitionsfähigkeit getestet werden, bevor an die Arbeit des Musters in Originalgröße gegangen werden kann. Cavorite X-5 wird in Originalgröße 15 Meter Spannweite mit einer Rumpflänge von 11 Meter haben. Gegenüber anderen angekündigten VTOL’s soll Cavorite X5 aber auf eine Geschwindigkeit von 450 km/h kommen. Seine Reichweite liegt bei 500 km und das bei einer Flugmasse von 633 kg. Deutschlands Lilium propagiert niedrigere Leistungen - jedoch ohne einen Hybridantrieb. Wen wunderts? www.horizonaircraft.com
Foto: Horizon Aircraft
26.01.2023
Elektra Trainer erhielt Einzelzulassung - Serienversion soll folgen Der vollelektrische Schulungsdoppelsitzer “Elektra Trainer” hat am 19. Januar 2023 eine endgültige Einzelzulassung erhalten. Während des Sommers war das Flugzeug am Flugplatz in Pfullendorf stationiert. Für Demoflüge steht die Maschine gegenwärtig am Allgäu-Airport in Mem- mingen bereit. Nach Auskunft der Firma habe man eine Kleinserie von drei Flugzeugen aufgelegt, die statt eines Einradfahrwerks ein Zweibein- fahrwerk erhalten werden. Dafür werde dann eine ergänzte Zulassung durchgeführt, die nach Fertigstellung im Herbst dieses Jahres von der zuständigen Zulassungsstelle, dem DULV bereits beantragt wurde. Der Elektra Trainer hat als Antrieb einen luftgekühlten 50 kW HPD 50D von Geiger-Engineering, der einen Dreiblatt- Verstellpropeller von Helix mit 1,75 m Durchmesser antreibt. Der Electra Trainer kann mit seiner Ab- flugmasse unter 600 kg unter Mike-Zulassung fliegen, was die Betriebskosten wesentlich reduziert. Der Elektra Trainer hatte erst vergangenes Jahr mit dem weitesten Nonstop-Anflug nach Bern zum Electrifly-In den ersten Platz in der Motorflugklasse belegt. www.elektra-solar.com
Foto: Elektra Solar
31.01.2023
Siemens möchte für VTOL‘s Vertiports bauen Siemens und das US-Unternehmen Skyway vereinbarten eine Kooperation, um die erforderliche elektrische und digitale Infrastruktur, die für den Betrieb von Vertiports notwendig ist, zu bestimmen. Vertiports sind Start- und Landeplätze für Lufttaxis und Drohnen. Im Rahmen ihrer Zu- sammenarbeit untersuchen Siemens und Skyway den Energiebedarf von Vertiports und entwickeln nachhaltige Stromversorgungslösungen, einheitliche Ladeverfahren und ein übergeordnetes System zur Unterstützung des Flugbetriebs, anders als bei konventionellen Flugplätzen. Ein Hauptziel der gemeinsamen Bemühungen ist die Entwicklung von Vertiports. Dazu gehören die Forschung, Entwicklung, Planung und Be- teiligung an Bau und Betrieb, wobei jedes Unternehmen seine eigene Kompetenz einbringt. Skyway verfügt über Kenntnisse in den Bereichen Luftraumeinsatzplanung und -management sowie Flugsicherung und Betrieb unbemannter Luftfahrzeuge, während Siemens umfangreiche Infrastrukturkompetenzen in den Bereichen Elektrifizierung, Laden von Elektrofahrzeugen und Anlagenbetrieb besitzt. www.siemens.com
Foto: Siemens
Meldungen 1/2023
08.02.2023
Cargo-Transportdrohne für Kurzstrecken Im Jahr 2017 stieg Pyka aus dem kalifornischen Oakland bei San Franzisco in das Drohnengeschäft mit Big Bird ein, eine UL-großen Drohne, der weitere Versuchsmuster folgten. Basis war eine dreimotorige Version, die dann erstmals die Bezeichnung Pelican trug und nachdem die letzten Flüge 2021 für das amerikanische Zulassungsverfahren abgeschlossen werden konnte, stand auch die erste Maschine zur Auslieferung bereit. Der Erstkunde 2021 war in Costa Rica, wo man Bananenplantagen besprühte. Die Zuladung ist mit 145 kg gegenüber einer Leermasse von 454 kg sehr ordentlich. Spezialisierung ist gefragt. Dies führte zu Kooperationen. EmbraerX und Pyka beschlossen eine strategische Part- nerschaft für den brasilianischen Markt. Mit zunächst 37 Millionen Dollar kam durch eine erste Finanzierungsrunde letztes Jahr Geld in die Kas- se, nachdem man mit dem Pelican Spray den sichtbaren Beweis erbracht hatte. Pykas Cargo Pelican ist ja auch nur der Anfang einer möglich- en neuen Sparte der Cargofliegerei. Skyports Drone Services, einer der Erstkunden von Pyka für Pelican Cargo. www.flypyka.com
Foto: Pyka
23.02.2023
Auf die Plätze - fertig - los mit dem Airspeeder Ein Formel 1-Auto mit 1.000 kW liest sich zunächst recht ordentlich. Liegen die Leistungen doch bei den Boliden bei nur 700 kW. Doch hier ist die Rede von einem sogenannten Flugauto. Mit 950 Kg Abflugmasse ist der Airspeeder MK4 wahrhaft ein extrem schnelles Air-Vehicle. Sein Turbogenerator soll den e-VTOL auf 360 km/h aus dem Stand beschleunigen. Dabei soll der Renn-Einsitzer auf eine Reichweite von 300 km kommen. Ein Formel-1 Renner kann auf der Straße bis zu 400 km/h schaffen. Die Alauda Aeronautic ist eine in Adelaide in Südaustralien an- sässige Firma, die ihre fliegenden Autos einzig und allein nur Luftrennen entwickelt. Fliegendes Auto ist dabei eine selbstgewählte Wort- schöpfung eines achtrotorigen Kopters mit einer Formel 1-ähnlichen Karosserie. Mangels größerer Batteriekapazitäten kam es jetzt zur Ent- wicklung des Mk4, der seine Kraft aus einem Generator bezieht, der von einer Turbine betrieben wird. Sie nennen es Thunderstrike-Wasser- stoff-Turbogenerator. Die Turbine wird mit Wasserstoff betrieben, wie es funktioniert sei voerst ein Geheimnis.www.alauda.com
Foto: Alauda
09.02.2023
Airbus fand japanischen Partner für E-Antrieb Es war keine Fehlankündigung, die wir über Airbus machten, dass man sich mit der Entwicklung eines elektrischen Antriebsstranges beschäf- tige. So hat der Flugzeugbauer bekanntgegeben, dass Nidec Leroy-Somer hat eine Vereinbarung über die Entwicklung eines Elektromotors un- terzeichnet hat, der in seinem Prototyp eines mit Wasserstoff-Brennstoffzellen betriebenen Triebwerks integriert wird. Es ist ein Teil des Airbus- Plans bis 2035 ein erstes emissionsfreies Flugzeug unter Airbus-Logo auf den Markt zu bringen. Die Prototypen, die auf ihre Leistung und ihre Integration in das wasserstoffbetriebene emissionsfreie Brennstoffzellentriebwerk von Airbus ausgelegt sind, werden auf speziellen Prüfstän- den getestet. In einer weiteren Phase werden dann erste Flugtests durchgeführt. Leroy-Somer ist seit 2017 Teil der japanischen Nidec-Gruppe ist. Dabei ist Leroy-Somer für die Konstruktion und Entwicklung einer Reihe von Prototypen von Elektromotoren, die sehr hohe Anforderungen in Bezug auf Sicherheit, Zuverlässigkeit, Energieeffizienz und Leichtigkeit für die angestrebte Leistung erfüllen zuständig. www.airbus.com
Foto: Airbus
10.02.2023
Dreier-Gespann bereitet sich in Rotterdam auf Wasserstoff vor Letzen Monat gab ZeroAvia bekannt, mit einer zu Teil umrüsteten Dornier 228 und einem auf dem rechten Flügel installierten Wasserstoff-Ant- riebsstrang erstmals in die Luft gegangenen zu sein. Nun gab das Unternehmen eine Kooperation mit Shell und dem Flughafen Rotterdam Den Haag eingegangene zu sein. Man will gemeinsam die erforderliche Infrastruktur zur Installation für die Wasserstoff-Betankung vor rt entwickelt, damit ab 2025 erste Flüge mit Wasserstoffflugzeugen möglich sein werden. Bis Ende 2024 soll bereits da Konzept stehen, damit Demo-Flüge im Umkreis von bis zu 250 nm durchgeführt werden können. Basis ist der das Brennstoffzellen-System ZA 600, das bereits in der Dornier 228 in- stalliert ist. Der Mineralölvertreiber Shell bereitet sich deswegeben schon jetzt auf die Zeit nach dem Erdöl vor. Shell hatte bereits in den USA begonnen Wasserstoff für Breitentests zu produzieren. Zudem hatte es sich an dem Pionier Zero Avia beteiligt. ZeroAvia wurde in den USA gegründet und bildete erst danach in Großbritannien eine Tochtergesellschaft. Stack-Zulieferer ist PowerCell. www.zeroavia.com
Foto: ZeroAvia
10.02.2023
PowerCell entwickelt 300 kW Produktplattform Der Brennstoffzellen-Hersteller PowerCell ging 2008 aus einem Start-up von der Volvo-Gruppe hervor. Im vergangenes Jahr erhielt das Unter- nehmen einen ersten Vertrag über die Serienlieferung von Wasserstoff-Brennstoffzellen-Stacks für die Luftfahrtindustrie. Der Auftragswert be- lief sich auf 1,51 Milliarden Schwedische Kronen (ca. 100 Mio. Euro). Auftraggeber war ZeroAvia unter der Voraussetzung, dass ZeroAvia die erforderlichen Zertifizierungen für seine BZ-Flugzeug erhält. Kernkomponente ist bei allen Brennstoffzellen-Stacks ein 100 kW Stack, das ähn- lich wie bei Batterien zu größeren Einheiten gekoppelt wird. Im Bereich des Projektes Newborn hat sich PowerCell der Entwicklung eines Me- gaklassen-Projektes angeschlossen. Die EU fördert 20 Projekte, die als Clean Aviation Undertaking mit 700 Mio. Euro gefördert werden. Dazu wird Power Cell eine eigene Produktplattform in der 300 kW-Klasse entwickeln. Leiter des Newborn-Konsortiums ist der US-Konzern Honeywell mit einer Luftfahrt-Technik- und Engineering-Gruppe in Tschechien. PowerCell ist erfahrenster Brennstoffzellenhersteller. www.powercell.com
Foto: Airbus
Foto: PowerCell
14.02.2023
Embraer Energia hat in Air New Zealand neuen Partner Air New Zealand hat mit dem brasilianischen Flugzeughersteller Embraer eine Vereinbarung über den Beitritt zu seiner Energia Advisory Group unterzeichnet – einer Gruppe von Fluggesellschaften, Leasinggebern, Herstellern und anderen Luftfahrtexperten, die Embraers Energia-Projekt zur Entwicklung nachhaltiger Flugzeuge für die Zukunft beraten. Die Unternehmen werden gemeinsam an den Designanforderungen für nach- haltige Flugzeuge der nächsten Generation arbeiten. Air New Zealand ist eine einzigartige Fluggesellschaft mit komplexen Missions- und Flot- tenanforderungen mit bedeutendem Inlandsgeschäft, die Kunden und Fracht mit 20 verschiedenen Regionen in Neuseeland verbindet. „Als weltweit führender Anbieter von Regionalflugzeugen ist Embraer ideal positioniert, um bahnbrechende Technologien zuerst für kleinere Flug- zeuge bereitzustellen. Air New Zealand, Betreiber eines großen, komplexen und vielfältigen regionalen Netzwerks, ist der perfekte Partner und wir sind stolz darauf, Teil dieser Initiative zu sein“, sagte Arjan Meijer, Präsident, CEO von Embraer Commercial Aviation. www.embraer.com
Bild: Embraer
23.02.2023
Hybrid-Elektroantrieb von Safran läutet neue Ära ein Safran Helicopter Engines hat Bodentests einer „elektrischeren“ Variante seines Turboprop-Triebwerks Tech TP in seinem Werk in Tarnos erfolgreich abgeschlossen. Der auf Ardiden 3 basierende technologische Demonstrator enthält Technologien aus dem Clean Sky1 ACHIEVE- Projekt, was zu effizienteren und nachhaltigeren Betriebsmodi führt. Es ermöglicht den elektrischen Antrieb des Propellers und ermöglicht neue Betriebsmodi, wie z. B. das Rollen, ohne die Energie direkt von den Hauptturbinentriebwerken oder der elektrischen Unterstützung wäh- rend des Fluges zu verbrauchen. Dies spart Kraftstoff und reduziert Lärm und Emissionen. Tech TP ist ein Technologiedemonstrator, der im Rahmen des europäischen Forschungsprogramms Clean Sky 2 entwickelt wurde. Er zeichnet sich durch einen um 18 % geringeren Kraftstoff- verbrauch und CO2-Ausstoß im Vergleich zu ähnlichen Propellerturbinen aus. Bis 2025 plant HE-ART, das 38 Partner (mit Safran Helicopter Engines als Koordinator) zusammenbringt, den Bodentest eines Hybrid-Elektroantriebsmotors für regionale Turboprops." www.safran.fr
Foto: Safran
23.02.2023
Festkörper-Lithium-Zellen aus europäischer Produktion Die Sonaca-Group ist ein globales Luft- und Raumfahrt-Unternehmen mit Hauptsitz in Belgien. Unter anderem war auch die Sonaca 200 be- kannt, deren Produktion eingestellt wurde. Das belgische Technologieunternehmen Solithor, das Festkörper-Lithiumbatterien herstellt und So- naca haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um eine Partnerschaft im Zuge beider Unternehmen einzugehen, die gemeinschaftlich eine wiederaufladbare Festkörper-Lithiumbatterie-Systeme mit hohem Speichervermögen für Regionalflugzeuge und für den Einsatz in der urbanen Luftmobilität entwickeln werden. Die Allianz wird Schwerpunkte in den Bereichen Forschung, Entwicklung, Produktion und Integration von Zel- len und Batteriesystemen sein, die für den Antrieb von Flugzeugen konzipiert sind. Solithor wird für die Batteriezellenforschung, Entwicklung, Prüfungs- und Analyseverfahren, Formatentwicklung und Produktion von 10Ah-40Ah-Zellen verantwortlich sein. Sonaca wird die Batterieverpa- ckung einschließlich der Managementsysteme entwickeln. Darüber hinaus wird Sonaca das Batteriesystem zertifizieren. www.solithor.com
Foto: Solithor
01.03.2023
Silberstreif am Batteriehimmel Theoretisch würden Lithium-Luft-Zellen die höchsten Energiedichten bringen. Forscher des Illinois Institute of Technology (IIT) in den USA und des Argonne National Laboratory des US-Energieministeriums (DOE) haben eine Lithium-Luft-Zelle entwickelt, die eine mehrfache Leistungs- dichte gegenüber heutigen Lithium-Ionen-Zellen erreicht. Allerdings kommt man bis jetzt nur auf etwa 1000 Ladezyklen. Das System basiert auf Festkörperelektrolyten, die nicht brennbar sind und somit ideal für Luftfahrtanwendungen wären. Der Grund für die höhere Leistungsdichte liegt in der mehrfachen Aufnahme von Elektronen pro Sauerstoffmolekül. Der neue Festelektrolyt besteht aus einem keramischen Polymerma- terial, das aus relativ kostengünstigen Elementen in Nanopartikelform hergestellt wird. Dieser neue Feststoff ermöglicht chemische Reaktio- nen, die beim Entladen Lithiumoxid erzeugen. Mehr gespeicherte Elektronen bedeuten in Folge auch höhere Energiedichten. Man glaubt zu wissen, dass schon bald damit Energiedichten von bis zu 1200 Wh/kg erreicht werden können. www.anl.gov
Bild: DOE
03.03.2023
Aura Aero gibt ehrgeizige Pläne für Toulouse bekannt Bei Aurora Aero stehen große Pläne an, die aufgrund eines hohen Vorbestellungsstandes die „Aura Factory“ am Flughafen Toulouse-Francazal in Frankreich errichten lassen wollen. Der neue Produktionsstandort umfasst mit Gebäude eine Fläche von 40.000 qm. Zunächst sollen dort ab 2025 die einmotorigen Maschinen vom Typ Integral hergestellt werden. Die weitreichenden Planungen basieren auf einen Auftragsbestand von 100 Bestellungen für den Typ Integral und bereits 330 Vorbestellungen für den 19-sitzigen Commuter ERA, dessen Konstruktion bis jetzt nur auf den Computern besteht. Die neue Aura-Fabrik soll Forschung, Entwicklung und Fertigung beinhalten. Man rechnet mit Fertigungskadenzen von 150 Flugzeugen pro Jahr, wobei die Schwerpunkte auf den mehrmotorigen Commuter mit 100 Flugzeugen fokussiert sind. Die neune Bau- maßnahmen umfassen ein Investitionsvolumen von 150 Mio. € die von der Toulouse-Métropole und der Region Okzitanien gefördert werden. Die inzwischen auf 130 Mitarbeiter angewachsene Mannschaft soll dann sukzessiv auf etwa 1600 Mitarbeiter ansteigen. www.aura-aero.com
Bild: Aura Aero
06.03.2023
Chinesen-VTOL mit viel deutschem Know-how Das chinesische Unternehmen AutoFlight meldete verspätet, dass mit dem Gen3 Prosperity, einem eVTOL am 23.2.2023 den bisherigen Strek- kenrekord für eVTOLs von Joby Aviation mit 248,8 km um 1,6 km geschlagen habe. Mit einer Geschwindigkeit von 200 km/h kann das zwei Tonnen schwere eVTOL somit250 km weit fliegen. Das Fluggerät, das vom Flugtestteam von AutoFlight ferngesteuert wurde, flog am 23. Febru- ar 20 Runden in der eVTOL-Testanlage des Unternehmens in der chinesischen Provinz Shandong. „Dieser Flug ist sowohl ein großer feierlicher Meilenstein. Es ist eine bemerkenswerte Leistung, die die Leistungsfähigkeit unseres Flugzeugs zeigt, und wir freuen uns darauf, weiter auf unsere nächsten Ziele bis hin zur EASA-Zertifizierung im Jahr 2025 hinzuarbeiten“, sagte Omer Bar-Yohay, Präsident von AutoFlight. Omer Bar- Yohay war zuvor CEO von Eviation, die das Elektroflugzeug Alice entwickelt hatten. Angeblich sei Gen4 Prosperity der längste Flug mit einem mit Lithium-Zellen ausgerüsteten Flugzeug. Die Idee kam ursprünglich von Ex-Airbus-Mitarbeiter Mark R. Henning. www.autoflight.com
Foto: Autoflight
06.03.2023
Jetzt fliegt in den USA sogar ein 40-Sitzer mit Wasserstoff In den USA bewies nun auch Universal Hydrogen an Bord eines alten De Havilland Dash 8-300-Airliners, dass man auch in größeren Maschi- nen mit wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellensystemen mit Elektromotoren in die Luft bringen kann. Der 15-minütige Flug fand vom Moses Lake Airport im Bundesstaat Washington statt. Zuvor fanden Bodentestversuche mit dem kompletten 800 kW-Antriebssystem statt. Für den Erstflug am 2.3.2023 wurde die rechte Propellerturbine gegen den von Universal Hydrogen entwickelter Antriebsstrang ausgetauscht. Erst zu Jahresbeginn wurde in Großbritannien mit einer Dornier 228 ein erster Flug mit einem Brennstoffzellensystem durchgeführt. Wie auch bei der englischen Versuchsmaschine fand der Testflug nur mit dieser einen Antriebseinheit durch. Als Antriebsmotor diente ein magni-650 von der US-Firma MagniX. Während des Erstfluges waren auch Vertreter von Connect Airlines dabei, die bereits einen Umrüstungsvertrag über 75 ATR 72-600 unterschrieben haben. Die entsprechenden Versuche sollen ab 2024 in Toulouse durchgeführt werden. www.hydrogen.aero
Foto: Universal Hydrogen
07.03.2023
Lufthansa geht mit e-Schulflugzeug für Testphase nach Grenchen/CH Diamond Aircraft und Lufthansa Aviation Training (LAT) haben eine Absichtserklärung (LOI) unterzeichnet, um gemeinsam Möglichkeiten für ein nachhaltigeres Flugtraining zu erkunden und zu entwickeln. Die Zusammenarbeit umfasst die Erprobung des vollelektrischen eDA40 in ei- ner realen Trainingsumgebung, eine eDA40-Kaufabsicht zur Ergänzung der aktuellen DA40 NG-Flotte sowie Analysen zum Einsatz von Sustain- able Aviation Fuels (SAF). Mit dem Programm MakeChangeFly will die Lufthansa Group in eine nachhaltige Zukunft führen mit dem Ziel, bis 2050 klimaneutral zu werden und ihre Netto-CO2-Emissionen bis 2030 gegenüber 2019 zu halbieren, indem sie kontinuierlich eine Vielzahl in novativer Maßnahmen umsetzt. Die erste Testphase von eDA40 am LAT-Standort Grenchen in der Schweiz wird voraussichtlich Ende 2023/-An- fang 2024 stattfinden, nachdem die technische Freigabe erteilt wurde. Die eDA40 mit einem Glascockpit und dem intelligenten Elektromotor ENGINEUSTM 100 von Safran sowie mit der EPiC-Batterietechnologie von Electric Power Systems ausgestattet sein. www.diamondaircraft.com
Bild Diamond Aircraft
09.03.2023
Sikorsky plant mit GE Hybrid-Erprobungsträger für schwere VTOL‘s Der inzwischen 100-jährige Hubschrauberhersteller Sikorsky gab bekannt, einen fliegenden Prüfstand als hybrid-elektrischen Demonstrator (HEX) als autonomen eVTOL mit über 3.175 kg als fliegender Prüfstand herzustellen. Die Maschine soll für die Bewertung der Designs großer Luftfahrzeuge mit neuartigen Antriebssystemen und Steuerungsarchitekturen für anhaltenden Schwebeflug dienen. Das System soll für Reich- weiten von mehr als 500 Seemeilen dienen. Im Rahmen des HEX-Projekts wird GE Aerospace ein CT7-Turbowellentriebwerk in Kombination mit einem Generator der 1-MW-Klasse und zugehöriger Leistungselektronik liefern. Das Antriebssystem soll sowohl für die NASA als auch für die US-Armee dienen. „Das HEX-Flugzeug von Sikorsky wird entscheidende Einblicke in die Möglichkeiten elektrischer Systeme in VTOL-Flugzeu- gen geben. Letztendlich wollen wir das Potenzial großer, fortschrittlicher Luftfahrzeuge aufzeigen, um Versorgungsmissionen für das US-Mili- tär durchzuführen und Passagiere zwischen Städten zu transportieren,“ sagte Paul Lemmo, Präsident von Sikorsky. www.sikorsky.com
SSymbolfoto: Sikorsky
23.03.2023
Batterie-Spezialist H55 etabliert sich auch in Nordamerika Kanada empfängt das vielversprechende Schweizer Unternehmen H55 mit offenen Armen. Das auf Batteriepacks spezialisierte Schweizer Start- up H55 unter der Leitung von André Borschberg ist Partner in mehreren Luftfahrt-Projekten. Mit Unterstützung der kanadischen Regierung gründet es jetzt eine Tochtergesellschaft in Montreal, mit Blick auf den nordamerikanischen Markt. H55 ist seit 2021 in Kanada aktiv. Das Schweizer Unternehmen hat drei führende Projekte im Rahmen der Energiewende der Luftfahrt gestartet. Das Unternehmen kündigte im Jahr 2021 eine Partnerschaft mit Harbor Air in Kanada an, um Batteriepacks für die Beaver-Wasserflugzeuge herzustellen. Im Jahr 2022 entschied sich Pratt & Whitney Canada (P&WC) für H55, um Batteriesysteme für den regionalen Hybrid-Elektro-Flugdemonstrator des Unternehmens zu liefern. Ebenfalls im Jahr 2022 hat sich H55 verpflichtet, Flugzeugbatteriesystem mit dem Batteriemanagementsystem für die Flotte von Piper Archer-Trainerflugzeugen von CAE umzurüsten. Der Auftrag betrifft zunächst eine Flotte von 130 Piper PA-28 Archer. www.h55.ch
SSymbolfoto: H55
27.03.2023
Archer und United Airlines bereiten sich in Chicago auf den Tag X vor Der amerikanische VTOL-Hersteller Archer Aviation und United Airlines haben ihre Pläne angekündigt, Chicagos erste Lufttaxilinie zwischen dem O'Hare International Airport und Chicagos Vertiport im Illinois Medical District in der Nähe des Chicago Loop zu starten. Dabei verschie- ben sie den Starttermin auf das Jahr 2025. Dass Projekt Midnight mit 12 Antriebsrotoren und einem konventionellen Flugzeugdesign mit einem V-Leitwerk gilt als das Fortschrittlichste seiner Art. Der einzurichtende Flugdienst soll das Stadtzentrum mit dem Flughafen durch einen 10-mi- nütigen Flug verbinden. Anfang diesen Monats stellte Archer seinen Serienprototypen vor, dessen Flugerprobung im Sommer begonnen wer- den soll. Im Herbst soll nach den ferngesteuerten Flugversuchen dann auch mit der pilotierten Version begonnen werden. Insgesamt sollen sechs Maschinen für die Zertifizierung gefertigt werden. United erklärte, dass man sich zu den Flugpreisen noch nicht äußern könne, dass es aber um einen „sicheren, nachhaltigen, geräuscharmen und kostengünstigen Alternative zum Bodentransport gehe.“ www.archer.com
Foto: Archer
27.03.2023
Airlines wetteifern um den Einsatz der VTOL‘s - stehen aber noch vor Problemen Das Interesse der Airlines eVTOL einzusetzen, nimmt immer mehr zu. Wie sie jedoch eingesetzt werden sollen, ist noch längst nicht klar. Eine Fluggesellschaft, die in ihrem Denken weiter fortgeschritten ist, als viele andere, ist die brasilianische Airline Gol, die zusammen mit Grupo Comporte einen Übernahmevertragvon 250 Vertical Aerospace VX4 vom Leasinggeber Avolon im September 2021 abschloss. Gol und Grupo Comporte gehörten zu den ersten, die Interesse am brtischen VX4 zusammen mit American Airlines, Virgin Atlantic Airways und anderen, da- runter die Avolon-Kunden Japan Airlines, Air Asia, Air Greenland und Freebird Airlines aus der Türkei bekundeten. „Das eVTOL-Projekt ist von großer Bedeutung, da es für uns die Gelegenheit bietet, in ein völlig neues Geschäftsfeld einzusteigen“, sagt Yuki Horie, Chief Innovation Researcher des Digital Design Lab bei ANA Holdings. Zunächst plant ANA, Punkt-zu-Punkt-Dienste in Tokio und Osaka zu betreiben. „Aber in Zukunft“, sagt Horie, „hoffen wir, dass dieses neue Geschäft auch in unser Airline-Netzwerk integriert wird.“ www.vertical-aerospace.com
Bild Vertical Aerospace
01.03.2023
Wasserstoff-Flugzeug aus Frankreich könnte Gamechanger werden Zwöf Elektromotoren für ein fünfsitziges Flugzeug erscheinen etwas ungewöhnlich, doch die Idee von Blue Spirit, einem Unternehmen aus der Nähe von Toulouse/Frankreich baut auf verteilte Antriebe, um für Start und Landung höhere Auftriebsbeiwerte zu erhalten. Der Vorteil: man benötigt kürze Start- und Landebahnen. Die Reisegeschwindigkeit von „Dragonfly“ soll 250 km/h betragen. Statt Kerosin wird Wasserstoff zum Betrieb der Brennstoffzellen getankt, die den Strom für die kleinen je 12,5 kW starken Elektromotoren liefern. Die Abflugmasse beträgt 1600 kg bei 350 kg Zuladung. Im Gegensatz zu ähnlichen Flugzeugen wird die Dragonfly mit Flügeln größerer Spannweite (12 Metern) ausgestattet. Oli- vier Savon, CEO und Gründer des Unternehmens will bei der Umsetzung seines Konzeptes seine Erfahrungen aus 25 Jahre Industrieerfahrun- gen nutzen, die er bereits bei Honeywell, General Electric und Dassault Aviation insbesondere auf dem Wasserstoff-Sektor gesammelt hat. Die Konstruktion entsteht unter Mitwirkung von Dassault Systèmes. 2026 will man schon in Serie gehen. www.bluespiritaero.com
Bild: Blue Spirit
07.03.2023
Special Operation: Unschlagbare Vorteile durch verteilte Antriebe Distributed Drives oder zu Deutsch „verteilte Antriebe“ sind das Zauberwort für neu erfolgsversprechende Elektroflugprojekte. Das hatten auch die Gründer von Electra bereits im Jahr 2020 entdeckt, als sie einen verkleinerten Demonstrator als Modell bauten und flogen. Es war die Grundlage für ein STOL-Zubringerflugzeug. Konstruktiv basiert Electra auf einer konventionellen Flugzeugzelle mit mehreren kleinen An- triebseinheiten, die erst durch Elektromotoren möglich werden. Der Hubschrauber-Betreiber Bristow, einer der größten der Welt, gehörte sogleich zu den Erstbestellern. Schon 2022 lagen über 1000 Bestellungen vor. Aufgrund dieser Fakten ist die US-Luftwaffe in eine Investitions- partnerschaft mit 85 Mio. US-Dollar eingegangen, die damit jetzt ein Prototyp in Originalgröße finanziert wird. Electras eSTOL sei ideal geeig- net, um als kleines, treibstoffeffizientes Transportflugzeug zu dienen, so die US Air-Force. Neuester Kunde ist KinectAir, die sich auf den Re- gionalflugverkehr stützt und die gleichzeitig das unterausgelastete Netz von 5.200 in den USA Regionalflughäfen nutzen. www.electra.aero
Bild: Electrra
20.03.2023
BETA Technologies stellt Starrflügler in den Vordergrund Der amerikanische Hersteller BETA Technologies gab bekannt, sich jetzt auf die Zulassung seines konventionellen Fluggerätes CX300 zu kon- zentrieren. Im Gegensatz zu anderen Kopterherstellern hatte auch BETA Technologies von Anfang an auf einen Starrflügler gesetzt, der mit vier Rotoren die VSTOL-Fähigkeit ermöglicht und damit auch längere Streckenflüge durchführen kann. Die Flugversuche mit dem eVTOL-Muster ALIA-250 laufen parallel zu den nun intensivierten Flügen mit dem reinen Starrflügler CX300 weiter. BETA beantragte im vergangenen Jahr bei der FAA die Typzertifizierung des CX300 gemäß Part 23, was zeitgleich mit den ersten Lieferungen für das Jahr 2025 vorgesehen ist. Die Flug- zeugzelle, die Batterien, der Antrieb und die Systeme, die im CX300 verwendet werden, sind mit denen des eVTOL ALIA-250 baugleich, welches bereits für den FAA-Zertifizierungsprozess angelaufen war. CX300 soll bis 2025 als konventionellen Elektroflugzeug zugelassen werden. Das Unternehmen hat sich auf die Frachtlieferung konzentriert und über 800 Millionen US-Dollar an Finanzmitteln aufgebracht. www.beta.team.com
Foto: Beta Technologies
23.03.2023
Könnte man mit dem eVTOL‘s den Kanal überqueren ? Der englische Hersteller SkyFly hat erste Modellflugversuche seines eVTOL-Zweisitzers Axe durchgeführt. Kunden zahlen jeweils 10 Prozent von den 180.000 US-Dollar, die als Kaufsumme genannt wird. Bauen müssen sie die Fluggeräte dann selber. Als Tandemflügler konzipiert, besitzt Axe an den Flügelenden je eine Antriebseinheit, von denen je Flügel zwei der Motoren mit Dreiblattpropellern über eine Achse laufen und die um 80 Grad drehbar für das Hoovering und den Vorwärtsflug in Stellung gebracht werden. Dazu setzen seine Konstrukteure auf fort- schrittliches Reglersystem mit entsprechender Redundanz, das zum Schlüsselelement wird. Axe wird bei maximal 600 kg Abfluggewicht nicht schneller als 100 km/h fliegen. Die Reichweite wird mit 100 bis 200 Meilen angegeben. Zumindest in England kann das Fluggerät mit deutschen E-Motoren bestückt, als UL zugelassen werden. Es wird sowohl eine Hybrid- als auch eine reine Batterieversion geben. In Deutschland sieht man bei den Fachverbänden das alles noch etwas differenziert, weil man nicht ins kalte Wasser springen möchte. www.skyflytech.com
Bild Skyfly
25.03.2023
Ein Tandem-Kippflügel für 44 Passagiere als VTOL Angesichts der „Helicopter Investor“ stellte sich in London (23.3.2023) das Unternehmen Lyte Aviation vor, das ein 44-sitziges und 4,5 Tonnen schweres Fluggerät als VTOL, das fünfmal sparsamer im Kraftstoffverbrauch als aktuelle Hubschrauber sein soll. Damit reiht sich das Unter- nehmen die weltweite Schar der VTOL-Entwickler ein. Der SkyBus von Lyte wird eine Reichweite von 1.000 km bei einer Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h bieten. Der LA-44 ist ein Hybrid-Elektro-Tandem-Kippflügel-Design, das andere futuristisch aussehende Next-Gen-Designs revo- lutionieren würde. Das SkyBus-Design verfügt über zwei separate Antriebssysteme, eines elektrisch und angetrieben von Brennstoffzellen, das andere turbinenbetrieben mit Kerosin oder eFuel/SAF. Reshta Farzam (Gründer und CEO) erläuterte das Design: „Wir konzentrieren uns darauf, den Passagier- und Frachtluftverkehr schnell, sicher, kostengünstig und nachhaltig zu erleichtern. SkyTruck wird darauf ausgelegt sein, zeit- kritische Fracht schneller von Punkt zu Punkt zu liefern, ohne auf Landebahnen angewiesen zu sein.“ www.lyteaviation.com
Bild: Lyte Aviation
28.03.2023
Ein Amphibium mit modernster Antriebstechnologie Am schweizerischen Militärflugplatz Payerne hat sich ein Unternehmen in aller Stille große Pläne entwickelt. Die Jekta Swiss Aviation hat die Idee eines elektrisch betriebenen, zehnmotorigen Amphibienflugzeugs, das dank der verteilten Antriebe von kurzen Lande- und Wasserflächen operieren können soll. Eine Vorbestellung kam jetzt kürzlich über 10 Flugzeuge aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). Der 19-Sitzer ist auch als gemischte Economy-/Fracht-, VIP- und Ambulanzmaschine gedacht. Die Reichweite des Flugzeugs soll zunächst bei 150 Kilome- tern liegen. Als Reisegeschwindigkeit werden bis zu 135 Knoten angegeben. Die Ladezeit der Batterien soll bei nur 45 Minuten liegen. Jekta Swiss Aviation setzt auf eine Kooperation mit der italienischen Firma MBVision, die dem Unternehmen beim Design behilflich sein wird. Das Amphibium soll innerhalb des Luftfahrt-Clustern Swiss Aeropole in Serie gebaut werden. Das Unternehmen sieht einen weltweiten Bedarf bei 400 Flugzeugen dieser Art. Eine erste Indienststellung wird allerdings nach der Zertifikation nicht vor 2029 erfolgen. www.jekta.swiss
Foto: Jekta
01.04.2023
Schwedische Regional-Airline möchte so schnell wie möglich elektrisch fliegen Die schwedische Airline Braathens Regional Airlines (BRA) wird im Rahmen einer Vereinbarung zur Entwicklung emissionsfreier Strecken im Nordosten des Landes Turboprop-Flugzeuge zur Umrüstung auf Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb an ZeroAvia liefern. Es geht dabei um zweimotorige Turboprops ATR 72-600 für das sich das Brennstoffzellensystem ZA2000 eignet. Ulrika Matsgard, CEO von BRA, sagte, dass die Vereinbarung der Fluggesellschaft helfen wird, ihr Ziel bis 2045 internationale Netto-Null-Flüge durchzuführen zu erreichen. „Wir sehen wasser- stoffbetriebene Flugzeuge als eine wichtige Lösung für internationale Flüge in Europa. Es ist uns auch wichtig, zu Initiativen beizutragen, die hier in Skandinavien gestartet wurden.“ BRA hat zuvor eine Absichtserklärung für das Hybrid-Elektroflugzeug ZA-30 unterzeichnet, das von der schwedischen Firma Heart Aerospace entwickelt wird; es sitzt auch im Kundenbeirat des Flugzeugherstellers. Für diesen Typ ist der ZA600 Antriebsstrang mit 600 kW vorgesehen. Weitere Partner des Programms sind der Airport Skelleftea und ein Energieversorger. www.flybra.se
Foto: BRA
05.04.2023
Smartflyer fand Investor für die Weiterentwicklung des Viersitzers Ein Schweizer Team arbeitet mit viel Enthusiasmus und Ehrgeiz an dem revolutionären Flugzeug Projekt Smartflyer. Die smartflyer AG entwik- kelt ein Elektroflugzeug mit Range Extender für die private Luftfahrt. Darüber hinaus erfüllt es den Zweck der emissionsfreien Ausbildung von Piloten. Das Projekt wird unterstützt durch die Spezialfinanzierung Luftverkehr und erhält nun einen weiteren Wachstumsschub durch den Ein- stieg von Invero. Zuletzt präsentierte sich Smartflyer auf dem Electrifly-In in Bern mit der Rohbauzelle des Rumpfes. Viel Zeit wurde in die Ent- wicklung des Hybrid-Antriebsstranges investiert, da die Batterieentwicklungen langsamer fortschreiten als im Jahr des Entwicklungsbeginns 2015. Stolz vermerkte man nun den Verkauf einer zweiten Maschine, doch von der eigentlichen Serienproduktion müssen sich potenzielle Kun- den wohl noch bis 2028 gedulden. Mit Invero hat CEO Rolf Stuber nun einen Investor gefunden, der bereit war, die weitere Finanzierung zu si- chern. Die Beteiligung von Invero an der smartflyer AG gilt als starkes Bekenntnis zum Konzept des Elektroflugzeuges: www.smartflyer.ch
Bild: Smartflyer
06.04.2023
Mit 160 km/h in einem 120 kg-E-Flugzeug durch die Lüfte rauschen JH Aircraft hatte bereits auf der AERO 2022 an seinem 120 kg Kit-Flugzeug zeigen wollen, wie man sich die Version des bereits zugelassenen 120 kg-Flugzeugs vom Typ Corsair statt eines 31 kW Verbrenners mit einem 20 kW Elektromotor vorstellen könne. Das Experiment ist geglückt, und so wird man in 14 Tagen auf der diesjährigen Messe das Ergebnis der Integration des HPD 20 von Geiger Engineering begutachten kön- nen. Das fast ausschließlich aus CFK gefertigte 120 kg-Flugzeug stellt abermals die hochwertigen Luftfahrtantriebe der kleinen E-Motoren-Ma- nufaktur, die luftgekühlt in den Baureihen HPD 12 bis HPD 50 in unzähligen Flugzeugmustern bereits eingesetzt sind unter Beweis. Die Spann- weite der kleinen Corsair e-motion beträgt nur 7,50 m und das Leergewicht ohne Batterien liegt gerade mal bei 80 kg. Unterschiedlich starke Batterien von 7 bis 14 kWh ergeben bis zu zwei Stunden Flugzeit. Beim Start kann man dem Geiger-Motor für einige Minuten 30 kW entlocken, was 5 m/s Steigen ergibt. Im Reiseflug auf 20 kW gedrosselt, kommt man inoch auf eine Geschwindigkeit von 160 km/h. www.jh-aircraft.de
Foto: JH Aircraft
08.04.2023
Patentiertes Hoovering-Konzept im Windkanal erprobt Das Hybrid-VTOL Cavorite X5 mit 16 in den Flügeln installierten Hubrotoren hat die ersten Transitionstest als ein um 50% verkleinertes Modell im Klimawindkanal in Toronto abgeschlossen. Die über und unter dem Flügel befindlichen Klappen schließen sich, wenn das Fluggerät in die Reisekonfiguration übergeht. Den Vorschub übernimmt dann die Gasturbine mit Heckpropeller, die gleichzeitig den Strom für Hub-Elektromo- toren liefert. Das patentierte System für den Fünfsitzer reduziert dadurch den Widerstand und die Maschine kann dann wie ein gewöhnliches Flugzeug gesteuert werden. Nach Firmeninfos sind dann Reichweiten von 500 km bei einer Reisegeschwindigkeit von 450 km/h möglich. Es wurden Konfigurationen von bis zu 100 km/h untersucht. Brandon Robinson, Horizon Aircrafts CEO erklärte: „Wir waren besonders mit der Stabilität und Nick- und Rollkontrolle im gesamten Übergangsbereich sowie mit der Leistung des integrierten Antriebe zufrieden. Die Tatsache, dass die realen Testergebnisse unseren detaillierten Vorhersagen entsprachen, bestätigte die Qualität der Technik.“ www.horizonaircraft.com
Foto: Horizinaircraft
08.04.2023
Japanische Universitäten entwickelten mit IHI neuartiges Verfahren für E-Motor Dem japanischen Unternehmen IHI ist es mit der Akita Prefectural University und der University of Akita gelungen, einen kompakten 250-kW- Elektromotor für ein Hybridantriebssystem zu entwickeln. Schon bei einer Leistung von 250 kW verfügt der Motor eine Leistung, die sich für viele Luftfahrtprojekte eignet. IHI plant, die Leistung des Motors auf mehr als 1 MW zu steigern und ihn als hybrides-elektrisches Antriebssys- tem in einem Passagierflugzeug mit bis zu 200 Sitzplätzen zu installieren. Das aus Permanentmagneten und einem Eisenkern bestehende Herz- stück des Motors weist eine kompakte Bauweise auf. Um einen kompakten, leichten Hochleistungsmotor zu erreichen, muss der Rotor eine hochdichte Magnetanordnung aufweisen, so dass die einzelnen Magnete eine starke Abstoßungskraft haben. Der Stator muss eine hochdichte Anordnung von Hochleistungsspulen in vielen Nuten aufweisen, von denen jede davon als schwierig herzustellen gilt, wenn herkömmliche Herstellungsverfahren verwendet würden. IHI hat dazu ein neues Herstellungsverfahren für die Spulen und Kerne entwickelt. www.ihi.com
Foto: IHI
20.04.2023
Chinesen auf dem geraden Weg zur Superbatterie Der chinesische Batteriehersteller CATL lässt neue Hoffnung aufkommen, was zukünftige Energiedichten bei Lithium-Batterien betrifft. Zwar laufen in etlichen Forschungslaboren schon seit einigen Monaten Testbatterien mit Energiedichten, die weit über den jetzigen Standard von 250 Wh/kg hinausgehen, doch jetzt machte CATL, der größte Batteriehersteller der Welt die Aussage eine sogenannte „Condensed Battery“ serienreif entwickelt zu haben, deren Produktion demnächst primär der Automobilproduktion zugeführt werden soll. Dabei hebt aber CATL auch besonders die Einsätze für die Luftfahrt hervor und weist darauf hin, dass ihre neuen Zellen den Sicherheits- und Qualitätsanforderungen der Luft- und Raumfahrtindustrie entsprächen. Bei der Technologie würden biomimetische Elektrolyten im kondensierten Zustand verwendet, „um eine stabile Struktur mit effizientem Transport von Lithium-Ionen zu schaffen.“ Genauere Angaben werden noch nicht gemacht. Es ist nur die Rede von einer nahezu Verdopplung der Energiedichte von heutige Zellen. Die Produktion soll dieses Jahr beginnen. www.catl.com
Foto: Horizinaircraft
26.04.2023
Mit 160 km/h für 2 Stunden elektrisch über die Lande ziehen Was muss ein modernes einsitzigesLeichtflugzeug heute alles haben? Ganz klar: eine Kevlar-Sicherheitszelle, ein Gesamtrettungssystem, eine Kabinenheizung und selbstverständlich eine gute Instrumentierung mit EFIS und GPS! Alles das basierend auf eine hochfeste CFK-Konstruk- tion in der 120 kg-Klasse und angetrieben von einem Geiger HPD 16 oder HPD 20 mit nur 16 kW oder 20 kW, die die Corsair e-motion nach nur 40 Meter Rollstrecke bereits abheben lässt. Maximal 14 kWh-Batterien sind erforderlich, um damit im Tempo 160 km/h über die Lande zu ziehen. Dieser Batteriesatz reicht für bis zu zwei Stunden Flugzeit. Jörg Hollmann aus Buxtehude hat‘s bereits erfolgreich erprobt und interessierten Besuchern auf der AERO 23 präsentiert. Zwar gibt es nach wie vor Kunden, die den Benzingeruch vorziehen, doch zeigte sich in direkten Kun- dengesprächen, dass man der Idee mit dem Elektroantrieb sogar den Vorzug geben werde. Beide Versionen, sowohl die mit E-Antrieb, als auch mit dem klassischen Dreizylinder-Sternmotor sind als Bausatz oder auch als Fertigflugzeug erhältlich. www.jh-aircraft.de
Foto: JH-Aircraft
27.04.2023
Harbour Air macht Fortschritte und baut zweites Flugzeug um Im Dezember 2019 erregte die kanadische Wasserfluggesellschaft Harbour Air an ihrer Basis in Richmond in British Columbia durch den Erst- flug ihrer De Havilland DH-2 Beaver großes Aufsehen, nachdem CEO Greg McDougall das Kolbenmotorflugzeug auf einen Elektromotor hatte umbauen lassen. McDougall flog die Maschine selber. Sein Ziel: sämtliche im Bestand befindlichen ein- und zweimotorigen De Havillands auf Elektroantriebe umzurüsten, um in Zukunft leiser und wirtschaftlicher fliegen zu können. Seitdem wurden mit dem Experimentalträger über 70 Flüge durchgeführt. Jetzt soll die elektrische Antriebseinheit magni350 auf den stärkeren magni650 für ePlane 2.0 vorbereitet werden. Dennoch konnten mit dem jetzigen Typ wertvolle Erkenntnisse auch für die Flughandhabungsqualitäten gewonnen werden. Neu „ins Boot“ kam zwisch- enzeitlich die Schweizer Firma H55 mit ihrer Batterietechnologie, die den E-Antrieb von MagniX effizienter machen soll. ePane 2.0 wird wahr- scheinlich gegen Ende des Jahres fliegen. Die Zertifizierung wird für das Jahr 2025 erwartet. www.harbourair.com
Foto: Harbour Air
29.04.2023
Professor Dr. Josef Kallo zeigt Wege für CO2-freie Luftfahrt auf Luft-und Raumfahrtinteressierte kommen in Friedrichshafen am Bodensee selten zu kurz. Als perfekte Plattform bietet sich mehrmals jährlich das Dornier-Museum mit Vorträgen neben Exponaten zu historischen und aktuellen Themen. Egal, ob Astronaut Ulrich Walter oder Astronautin Samantha Cristoforetti - sie alle stellten sich nach spannenden Vorträgen den Fragen des interessierten Publikums. So jüngst auch gegenüber Professor Josef Kallo, der die Zukunft über „Wasserstoff in der Luftfahrt“ in allen Facetten beleuchtete. Der Professor, den man auch längstens den Wasserstoff-Papst nennt, zeigte jüngst die Möglichkeiten auf, die dem Hydrogen Summit wenige Tage zuvor auf der AERO fernblieben, weil der Vortragssaal bereits überfüllt war. Kallo erklärte die CO2-freie Zukunft, die er bereits seit 2009 erforscht und zu der er einen zweiten Experi- mentalträger, HY4 hat bauen lassen - das erste wasserstoff-elektrische Passagierflugzeug der Welt. Doch seine Pläne gehen weiter in Richtung 40-Sitzer mit der Dornier 328 eco. Claude Dorniers Visionen finden insofern in doppelter Hinsicht ein würdiges Erbe. www.dorniermuseum.de
Foto: H2FLY
28.04.2023
H2FLY führte mit Air Liquide am Erpobungsträger H4Y erste kryogene Bodentests durch Ende April gab H2FLY, der Stuttgarter Entwickler von Wasserstoff-Brennstoffzellensystemen für Flugzeuge bekannt, dass er mit seinem HY4- Flugzeug zum ersten Mal erfolgreich Flüssigwasserstoff-Bodenkopplungstests abgeschlossen hat. Es ist Teil des europäischen Projekts HE- AVEN, einem Konsortium aus sechs Unternehmen, das die Machbarkeit der Verwendung von flüssigem, kryogenem Wasserstoff in Flugzeugen unter der Leitung von H2FLY demonstrieren soll. Das Speichersystem für flüssigen Wasserstoff, das von Air Liquide basierend auf Anforderun- gen von H2FLY entwickelt und geliefert wird, wurde erfolgreich mit dem Brennstoffzellensystem am Boden gekoppelt. Das Unternehmen leitete zusammen mit Air Liquide die Testkampagne auf dem Campus Technologies Grenoble von Air Liquide in Sassenage, Frankreich durch. Die er- folgreichen Kopplungstests markieren einen weiteren Schritt in Richtung der bevorstehenden Boden- und Flugtestkampagne in diesem Som- mer, wenn die HY4 als erstes Passagierflugzeug mit flüssigen Wasserstoff für die Brennstoffzellen in die Luft kommen soll. www.h2fly.com
Foto: H2Fly
18.04.2023
DLR bekennt sich auf der AERO 2023 auch zur Allgemeinen Luftfahrt Auf der AERO 23 kündigte das DLR einige neue Initiativen an, die auch die Allgemeine Luftfahrt beflügeln sollen. Dazu zählen elektrische Man- telantriebe, die zusammen mit der RWTH und der Forma Jetpel ebenso erforscht werden sollen, wie etwa das HyBird-Konzept oder ein 50-Sit- zer mit Namen H2-ELECTRA, der mit Wasserstoff betrieben das Flugzeug hybridelektrisch in die Luft bringen soll. „Wir freuen uns wieder mit einem DLR-Stand auf der AERO in Friedrichshafen vertreten zu sein“, sagt Dr. Markus Fischer, DLR-Bereichsvorstand Luftfahrt. „Auf dem Weg zum klimaverträglichen Fliegen kommt der allgemeinen Luftfahrt eine besondere Rolle zu. Auf kürzeren Strecken mit wenigen Passagieren las- sen sich nachhaltige Antriebe und Konzepte vergleichsweise einfach einführen und erproben, um dann breiter für die Luftfahrt der Zukunft in die Anwendung zu kommen. Deshalb engagieren wir uns als DLR verstärkt bei der Erforschung, Entwicklung und Erprobung von klimaverträg- lichen Klein- und Regionalflugzeugen.“ Zudem zeigte sich das DLR gesprächshoffen, was die AERO-Stammaussteller begrüßten. www.dlr.de
Bild: DLR
28.04.2023
Schaffen Bodeneffekt-Fahr- und Flugzeuge den Durchbruch? Grenzwertig erschien Aerodynamiker Alexander Lippisch die Vorstellung, was hinter seinem „Aerofoil” Flugboot steckte. Der von ihm entdeckte Bodeneffekt ist der reduzierte Luftwiderstand, den die Flügel eines Fluggerätes erzeugen, wenn sie sich oberhalb einer festen Oberfläche befin- den (Wasser oder Land). Ein verringerter Luftwiderstand kann während des Starts dazu führen, dass das Fluggerät unter der empfohlenen Steig- geschwindigkeit „schwebt“. Bei einer Höhe von zirka 10% der Spannweite liegt der induzierte Widerstand bei ca. 50%. Zwischen dem Abheben von der Oberfläche und dem sich zunehmenden Auftrieb liegt der Bodeneffekt. Den macht sich das US-Unternehmen REGENT nun mit ersten Entwürfen zunutze. Mit 12 Passagieren bei komfortablen Bestuhlungen soll der Seaglider bis zu 300 km/h Reisegeschwindigkeit über die Fluss- und Küstengewässer bringen. In der Kargoversion werden 1.600 kg möglich sein. Die Angaben über die Lärmentwicklung dank verteilter Antrie- be liegen mit 30 dB unter den Lärmwerten etwas vage auf Flugzeugen oder Hubschraubern bezogen. www.regentcraft.com
Bild REGENT
Militär zeigt immer mehr Interesse an Joby‘s S4 eVTOL Bis jetzt sind alle VTOL-Entwicklungen rein zivile Projekte, doch es ist naheliegend, dass sich auch das Militär früher oder später dafür interes- siert. Im Gegensatz zu Kampf- und Transportflugzeugen, die die Entwicklungen von der Industrie mit Steuergeldern finanzieren lassen, wurden VTOL‘s zum allergrößten Teil aus Startup-Unternehmen heraus finanziert. Anders allerdings das amerikanische Startup Joby Aviation, dass teil- weise auch von der US-Air Force gestützt wurde. Jetzt hat die USAF neun Joby S4 übernommen, um damit eigenen Erfahrungen zu sammeln. Die ersten zwei Exemplare gingen nach Edwards Airbase. Die USAF und auch das Heer unterstützen schon seit Jahren verschiedene VTOL-Ent- wickler. Joby gab jetzt bekannt, dass Toyota die Lieferung von Antriebsstrang- und anderer Komponenten für seine Fluggeräte übernommen hat. Das Muster S4 ist das Fortschittlichste seiner Art. Toyota ist seit 2020 mit 400 Millionen Dollar größter Anteilseigener von Joby. Die Japaner wollen sich damit auch das Know-how erkaufen. Allerdings steht die Zulassung von der FAA immer noch aus. www.jobyaviation.com
Foto: Joby Aviation
04.05.2023
ZeroAvia übernahm ausgemusterte Bombardier Q400 für Weiterentwicklungen Jane Lefley von ZeroAvia vergaß anlässlich ihres Vortrags auf der AERO nicht die Kompetenzen von ZeroAvia in den Vordergrund für hydroge- ne Antriebsstränge vorhandener und zukünftiger Flugzeugtypen vorzustellen. Das englisch-amerikanische Unternehmen hat nach seinen An- fangserfolgen mit einer Piper und einer Dornier 228 auf die Weiterentwicklung der Antriebsstränge bis auf 1,8 MW gesetzt. Nach einer De Havil- land Dash 8-300, die mit Universal Hydrogens-Antriebsstrang mit 800 kW in die Luft ging, bekam ZeroAvia jetzt zum Ausbau ihres Programms eine Bombardier Q400, die mit 76 Sitzen bei den Alaska Airlines ausgedient hatte. Damit unterstützt die Airline die Mühen das modulare Mega- watt-Antriebssystem voranzutreiben. In Kombination mit den Hochtemperatur-PEM-Brennstoffzellen und fortschrittlicher Leistungselektronik – beides Technologien, die ZeroAvia im eigenen Haus entwickelt – ist die hochmoderne Elektromotortechnologie eine von drei Schlüsselbaustei- nen. Damit wäre die Q400 das vorerst größte Passagierflugzeug der Welt, dass dann mit Brennstoffzellen betrieben wird. www.zeroavia.com
11.05.2023
Der chinesische VTOL-Hersteller EHang steht angeblich kurz vor der Zulassung! Das chinesische Unternehmen EHang, Hersteller von eVTOL‘s, strebt nach über 30 000 Flügen noch für 2023 die Musterzulassung der Civil Avi- ation Authority of China (CAAC) für seinen EH216-Typ an. Laut Firmenchef Nick Yang hat das Unternehmen bis Ende 2022 185 zweisitzige EH216 -Flugzeuge verkauft, die immer noch als Experimental gelten. Nutzer der Fluggeräte sind primär Betreiber von Vergnügungsparks. Es ist ihnen nicht gestattet, Tickets zu verkaufen. Dennoch können Passagiere mitfliegen, sofern sie eine Verzichtserklärung unterzeichnen, in der sie den experimentellen Charakter des Fluggeräts akzeptieren. Neben 100 Bestellungen aus China, verfügt das Unternehmen international über mehr als 1.200 Vorbestellungen für den EH216 und den VT-30 mit größerer Reichweite, der über Flügel und acht Elektromotoren verfügt. Der völlig autonome EH216 verfügt über acht untenliegende Ausleger mit insgesamt 16 Elektromotoren. Die maximale Nutzlast des Flugzeugs beträgt 220 kg (485 lb), die Flugdauer liegt bei 25 Minuten. Die Reichweite beträgt 30 Kilometer. Der Preis kommt auf 302.000 US-Dollar. www.ehang.com
Foto: EHang
15.05.2023
Eviations Auftragsbestand (ohne feste Bestellungen) hat sich auf 4 Milliarden US-Dollar erhöht Innerhalb von 6 Monaten konnte der amerikanische Flugzeughersteller Eviation seinen Auftragsbestand von 2 Milliarden auf 4 Milliarden US- Dollar erhöhen. Neuester Kunde für das neunsitzige Regional- und Geschäftsreiseflugzeug Alice ist der englische Leasinggeber MONTE, der sich auf Regionalflugzeuge mit Schwerpunkt auf die nachhaltige Luftfahrt mit 30 LOI (Letter of Intent) erklärt hat. MONTE ist neu und gibt an, führend in der Finanzierung emissionsfreier und emissionsarmer Technologien im regionalen Luftfahrtmarkt zu sein. MONTE konzentriert sich darauf, den Übergang der Luftfahrtindustrie zu Netto-Null-Kohlenstoff-Emissionen durch Finanzierungs- und Leasinglösungen für nachhaltige Luftfahrt für regionale Flugzeugbetreiber zu unterstützen. Die zweimotorige Alice wird von zwei magni 650 mit je 700 kW angetrieben. Angeblich soll im Vergleich zu leichten Jets die Flugstunde nur einen Bruchteil der Betriebskosten High-End-Turboprops kosten. Allerdings ist es seit dem kurzen Erstflug letzten Jahres im September Jahres um Alice sehr still geworden. www.eviation.com
Bild: Eviation
15.05.2023
Erste Flugversuche sollen mit fliegendem Testlabor des DLR schon 2024 beginnen Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz BMWK fördert mit 45,2 Millionen Euro die Beschaffung eines Regionalflugzeugs sowie dessen Umrüstung und Nutzung als fliegender Wasserstoff-Prüfstand (Flying Testbed). Den Förderbescheid hat die Koordinatorin der Bundes- regierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt, Dr. Anna Christmann, am 12. Mai an die Vorstandvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla, übergeben. Die Förderung für die Jahre 2023 bis 2025 ist Teil des BMWK-Luftfahrtfor- schungsprogramms LuFo Klima, mit dem die Bundesregierung die Luftfahrtbranche auf ihrem Weg hin zur CO2-Neutralität unterstützt. Das flie- gende Testlabor steht technologieoffen und in seiner modularen Bauweise möglichst vielen interessierten Partnern zur Verfügung, die über kei- ne eigene Testmöglichkeit verfügen. So können vielversprechende Antriebs-, Treibstoff- und Systemtechnologien für die Dekarbonisierung der Luftfahrt schnell und unter realen Flugbedingungen erprobt werden, um deren Entwicklung maßgeblich zu beschleunigen. www.dlr.
Bild: DLR
24.05.2023
Lilium vergrößert sein Auftragspolster auf 645 Bestellungen während der EBACE Lilium, der Entwickler des zweiten deutschen eVTOL, gab am 23.Mai 2023 eine Vereinbarung mit Air-Dynamic SA, einem in der Schweiz ansässi- gen Unternehmen Privatjet- und Helikopterunternehmen anlässlich der EBACE in Genf am 23. Mai bekannt, eine Vereinbarung über die Lieferung von bis zu fünf „Lilium Jets“ abgeschlossen zu haben. Die Vereinbarung beinhaltet bereits feste Anzahlungen. Schon kurz nach der Vereinba- rung mit Air Dynamic gab Lilium auch die Lieferung weiterer sechs „Lilium Pioneer Edition Jets“ bekannt. Es handelt sich da um ein früheres Memorandum of Understanding zwischen den beiden Unternehmen, das letztes Jahr während der Farnborough International Airshow bekannt gegeben wurde und das jetzt umgewandelt wurde. Obwohl Lilium laut Angaben nur maximal 300 km/h im Flug erreichen wird, hat das Fluggerät die etwas verwirrende Zusatzbezeichnung „Jet“. Kein Hindernis für die bereits 645 Bestellungen „Lilium Jets“ von verschiedenen Kunden aus Europa, Südamerika, dem Mittleren Osten und den USA. Frühestens 2025 wird die Zulassung für den „Lilium Jet“ erwartet. www.lilium.com
Bild: Lilium
02.05.2023
Mit dem Open Fan fast so schnell wie mit einem Turbo Fan Engländer und Russen haben sich in der Vergangenheit viel mit gegenläufigen Propellersystemen beschäftigt. Im Zuge neuer Erkenntnisse wur- de in amerikanischen und europäischen Forschungslaboren an Open Fan-Triebwerkstechnologien gearbeitet, die als Ziel hatten, auf Ummante- lungen für die heute üblichen Fans an Fantriebwerke zu verzichten. Im Rahmen von Clean Aviation hat Safran Aircraft Engines die Koordination von OFELIA-(Open Fan for Environmental Low Impact of Aviation) übernommen. Das Ziel ist es, die Vorteile einer offenen Lüfterarchitektur in Bezug auf die Effizienz zu demonstrieren, um den Anforderungen der zukünftigen Generation von Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen um 2035 gerecht zu werden. Der Open Fan zielt darauf ab, 20 % des Kraftstoffverbrauchs und der CO2-Emissionen einzusparen. Die Open Fan Technolo- gie lässt sich aber ebenso auf die Elektroantriebe übertragen, die aus heutiger Sicht, wenn ihr Strom nur durch Brennstoffzellensysteme gene- riert wird, kein Wasser oder nur im geringeren Maßen in höheren Schichten der Atmosphäre abgesondert wird. www.safran.com
Bild: Airbus
08.05.2023
Embraer will mit umbemannten Flugzeug neue Technologien erforschen Der Flugzeugbauer Embraer und der Financier of Studies and Projects (Finep) haben in der ersten Maiwoche 2023 eine Vereinbarung über die Entwicklung von Plattformen unterzeichnet, die neue Luftfahrttechnologien demonstrieren soll. Damit geht Südamerika einen vollkommen ei- genständigen Weg unabhängig von Europa, Asien und Nordamerika. Embraer hat schon vor einigen Jahren mit ersten Versuchen begonnen, Flugzeuge zu elektrifizieren und hat sogar eine Tochter in Florida/Nordamerika gegründet, um dort unter EVE die Entwicklung von VTOL’s voran- zutreiben. Mit einem unbemannten zweimotorigen Versuchsträger sollen neue Technologien erforscht werden. Um das Projekt zu erfassen, wer- den verschiedene Institute mit ihren Arbeiten zusammengefasst. Sie sollen die Beziehung zwischen Regierung, Wissenschaft und Industrie wei- ter ausbauen und vorantreiben. Die Gewährung wirtschaftlicher Subventionen für Innovationen in Unternehmen ist ein in westlichen Industrie- ländern weit verbreitetes staatliches Politikinstrument, das nach den Regeln der Welthandelsorganisation betrieben wird. www.embraer.com
Bild: Embraer
25.05.2023
VoltAero bereitet sich in Frankreich auf baldige Serienproduktion vor Mit einer Vorbestellung von 15 Cassio 330, die mit einem 330-Kilowatt-Elektro-Hybrid-Antriebssystem für den Fünfsitzer ausgestattet werden, wollen sich Schweizer über SKYSHARE in die künftige Kundenschar einreihen. Dies gaben die beiden Partner VoltAero und SKYSHARE anläss- lich der diesjährigen EBACE in Genf bekannt. Dort teilten sie sich bereits einen gemeinsamen Innovation-Pavillon. Mit dieser jüngsten Vereinba- rung hat VoltAero nun insgesamt 218 Bestellungen und Zusagen für seine Cassio-Flugzeugproduktlinie erhalten. VoltAero hat seinen Hauptsitz auf dem Aérodrome de Royan-Médis im Südwesten Frankreichs. Seine Cassio-Flugzeuge sollen in einer eigens dafür noch zu errichtenden An- lage am Flughafen Rochefort Charente-Maritime in der französischen Region Nouvelle-Aquitaine endmontiert werden. Bekannt wurde, dass sich der japanische Motoradhersteller Kawasaki in einer zweiten Finanzierungsrunde in nicht genannter Summe aktiv am Unternehmen beteiligt hat. Das Geld dient der Entwicklung, Produktion und Zertifizierung der hybridelektrischen Flugzeugfamilie Cassio. www.voltaero.com
Bild: VoltAero
Siemens möchte für VTOL‘s Vertiports bauen
Siemens und das US-Unterneh- men Skyway vereinbarten eine Ko- operation, um die erforderliche elektrische und digitale Infrastruk- tur, die für den Betrieb von Verti- ports notwendig ist, zu bestimmen. Vertiports sind Start- und Lande- plätze für Lufttaxis und Drohnen. Im Rahmen ihrer Zusammenarbeit untersuchen Siemens und Skyway den Energiebedarf von Vertiports und entwickeln nachhaltige Strom- versorgungslösungen, einheitliche Ladeverfahren und ein übergeord- netes System zur Unterstützung des Flugbetriebs, anders als bei konventionellen Flugplätzen. Ein
Hauptziel der gemeinsamen Be- mühungen ist die Entwicklung von Vertiports. Dazu gehören die For- schung, Entwicklung, Planung und Beteiligung an Bau und Betrieb, wobei jedes Unternehmen seine eigene Kompetenz einbringt. Sky- way verfügt über Kenntnisse in den Bereichen Luftraumeinsatzplanung und -management sowie Flugsi- cherung und Betrieb unbemannter Luftfahrzeuge, während Siemens umfangreiche Infrastrukturkompe- tenzen in den Bereichen Elektrifi- zierung, Laden von Elektrofahrzeu- gen und Anlagenbetrieb besitzt. www.siemens.com
Airport Stuttgart entwickelt sich zum Wasserstoff-Zentrum
H2FLY, ein Stuttgart ansässiges Unternehmen ist auf die Entwick- lung von Wasserstoffbrennstoffzel- len-Systemen für Flugzeuge spe- zialisiert. Zusammen mit dem Flug- hafen Stuttgart hat man am 30.1.- 2023 den Projektstart eines Hydro- gen Aviation Centers bekannt ge- geben. Die technologischen Ent- wicklungen erfordern eine enge Kooperation verschiedenster Un- ternehmen und wissenschaftlicher Institute. Interessierten Organisa- tionen steht eine Nutzung der For- schungs- und Entwicklungsinfra- struktur offen. Das Hydrogen Avi- ation Center soll Dreh- und Angel-
punkt werden. Die Inbetriebnahme einer Halle mit einer kompletten Infrastruktur ist für Ende 2024 ge- plant. Das Projekt basiert auf einer schon jahrelangen Initiative von Professor Dr. Josef Kallo, der mit der Antares DLR H2 schon 2009 den Grundstein für das Fliegen mit Brennstoffzellen legte. Professor Kallo, Mitbegründer und CEO von H2FLY. Das Unternehmen entwi- ckelt wasserstoff-elektrische An- triebssysteme für Flugzeuge und ist weltweit nach eigenen Angaben führend in der Entwicklung und Erprobung solcher Systeme. www.h2fly.de
Elektra Trainer erhielt Einzelzulassung-Serienversion soll folgen
Der vollelektrische Schulungsdop- pelsitzer “Elektra Trainer” hat am 19. Januar 2023 eine endgültige Einzelzulassung erhalten. Wäh- rend des Sommers war das Flug- zeug am Flugplatz in Pfullendorf stationiert. Für Demoflüge steht die Maschine gegenwärtig am Allgäu- Airport in Memmingen bereit. Nach Auskunft der Firma habe man eine Kleinserie von drei Flugzeugen aufgelegt, die statt eines Einrad- fahrwerks ein Zweibeinfahrwerk erhalten werden. Dafür werde dann eine ergänzte Zulassung durchge- führt, die nach Fertigstellung im Herbst dieses Jahres von der
zuständigen Zulassungsstelle, dem DULV bereits beantragt wurde. Der Elektra Trainer hat als Antrieb einen luftgekühlten 50 kW HPD 50D von Geiger-Engineering, der einen Drei- blatt- Verstellpropeller von Helix mit 1,75 m Durchmesser antreibt. Der Electra Trainer kann mit seiner Ab- flugmasse unter 600 kg unter Mike- Zulassung fliegen, was die Be- triebskosten wesentlich reduziert. Der Elektra Trainer hatte erst ver- gangenes Jahr mit dem weitesten Nonstop-Anflug nach Bern zum Electrifly-In den ersten Platz in der Motorflugklasse belegt. www.elektra-solar.com
Erster Hydrogen-Commuter wurde in England geflogen
Der 19. Januar 2023 war ein denk- würdiger Augenblick für die Zivil- luftfahrt. In Cotswold, Großbritan- nien, wurde eine Dornier 228 erst- mals mit zwei unterschiedlichen Antriebssystemen in die Luft ge- bracht. Eine der beiden Honeywell- TPE331-10-Antriebe (bis zu 531 kW) wurde durch einen wasser- stoffgespeisten Antriebsstrang von ZeroAvia. Der eigentlich elektri- sche Antrieb kam von der britisch- en Firma YASA für ein Rekordflug- zeug. Allerdings war der Motor des Rekordflugzeuges mit 400 kW deutlich stärker. In der jetzigen Phase führt die Maschine im Heck einen 250 bar Hochdrucktank mit,
der 15 kg gasförmigen Wasserstoff mit sich führen kann. Die Dornier 328 ist als Testbed wie auch der Vorgänger, eine Piper PA-46 zu sehen. Parallel will ZeroAvia ei- gene Elektromotoren entwickeln. Die 9-19 Sitzer, deren Triebwerke vom Typ ZA600 mit 600 kW bis 2025 zugelassen sein sollen, kä- men auf 482 km Reichweite, was für kleine Commuterflugzeuge schon respektable Reichweiten darstellt. Bis zu 600 Bestellungen liegen dafür schon vor. Nächster Stepp sei eine zwei bis fünf Mega- watt-Antriebsvariante. www.zeroavia. com
Canard-Flieger mit 16 Hubrotoren und Hybrid-Heckantrieb
Keine frei arbeitende Rotoren, wie bei vielen eVTOL’s, sondern 16 im Vor- und Hauptflügel integrierte Hubtriebwerke, deren Rotoren während des Marschfluges kom- plett abgedeckt werden, sind das Geheimnis von Cavorite X-5, ein Hybrid-VTOL aus Kanada. Das Ausgangsmuster ist eigentlich ein klassischer Canard-Flügler mit ei- nem Schubpropeller am Heck. Bis jetzt gibt es nur ein im Maßstab verkleinertes 1:2 Muster, dass ge- fesselt und ferngesteuert jetzt ge- flogen ist. Anfang des Jahres plant man erste Freiflüge. Der geplante Fünfsitzer soll aber zuvor noch in Toronto in einem Windkanal auf
seine Transitionsfähigkeit getestet werden, bevor an die Arbeit des Musters in Originalgröße gegan- gen werden kann. Cavorite X-5 wird in Originalgröße 15 Meter Spannweite mit einer Rumpflänge von 11 Meter haben. Gegenüber anderen angekündigten VTOL’s soll Cavorite X5 aber auf eine Ge- schwindigkeit von 450 km/h kom- men. Seine Reichweite liegt bei 500 km und das bei einer Flug- masse von 633 kg. Deutschlands Lilium propagiert niedrigere Leis- tungen - jedoch ohne einen Hybri- dantrieb. Wen wunderts? www.horizonaircraft.com
Die nahezu unsterblichen Flugauto-Enthusiasten
Flugautos erfahren in den letzten Jahren vermehrt Auftrieb, weil ihre Anhänger mit der Kopter-Technik erweiterte Anwendungsmöglichkeit entdeckt haben. Fliegbar ist mit mehreren Rotoren fast jedes Vehi- cel. Das amerikanische Start-up Askafly hat nun erneut auf der Consumer Electronics Show(CES) einen veränderten Entwurf seines Flugautos vorgestellt. Aska A5 soll vier Einzelradantriebe für den Stra- ßentransport erhalten, die den zwei Beiklappflügeln auf Kurzpisten eine zusätzliche Beschleunigung verlei- hen, wenn man zum Beispiel auf die VTOL-Eigenschaften verzichten
und wie ein STOL-Flugzeug starten will. Eine Methodik, über die bei Flächenflugzeugen schon lange nachgedacht wird. Die Senkrecht- start- und Landeeigenschaften werden durch sechs Rotoren er- reicht. Zwei davon dienen dem Rei- seflug. Der Hybrid-Viersitzer soll pilotiert werden. Aska A5 ist gleich zu Beginn sowohl wegen der Stra- ßennutzung als auch der größeren Reichweite wegen mit einem Hy- brid-System ausgestattet. Außer einem Mock-up wartete man nun mit Prognosen wie 150 mph und 250 Meilen auf der CES auf. www.askafly.com
Archer probt Zusammenarebeit mit Autoherstellern
Archer Aviation gab eine strategi- sche Partnerschafft mit dem Auto- konzern Stellantis bekannt. Zu Stellantis zählen die Marken Ab arth, Alfa Romeo, Chrysler, Cit- roën, Dodge, DS Automobiles, Fiat, Lancia, Maserati, Opel, Peu- geot, Vauxhall, Jeep sowie einige Nutzfahrzeugmarken. In einer offi- ziellen Pressemitteilung kündigte Stellantis an, mit Archer das Flug- taxis Midnight am Airport Coving- ton gemeinsam dort künftig 650 E- Flugtaxis pro Jahr zu produzieren. Die Produktion soll bereits im kom- menden Jahr beginnen. Das Flug- taxiunternehmen hofft von der
Lieferkette sowie dem Know-how des Autobauers in den Bereichen Verbundwerkstoffe, Konstruktion und Design profitieren zu können. Zunächst wollen beide Firmen in Covington/Georgia ein Werk zur Produktion für das am weitest in den USA fortgeschrittenen eVTOL errichten. Stellantis wird 150 Millio- nen Dollar an Eigenkaptal bereit- stellen. Die Symbiose aus dem Background von Archer, dass sich auf den Elektroantrieb und die Zer- tifizierung des Fluggerätes bezieht, soll zugleich die Fertigungswissen von Stellantis vereinen. www.archer.com
Israelischer VTOL-Doppelsitzer will US-Markt erobern
Die israelische Firma Airev glaubt, dass ihr Air One ,wie ihr zweisitzi- ges eVTOL heißt, inklusive aller Steuern für 150.000 Dollar in den USA auf den Markt schmeißen zu können. CEO Plaut meint, dass sein Fluggerät für Otto Normalver- braucher sehr gut geeignet sei. Das höhenleitwerklose Fluggerät bezieht seine zusätzliche Stabilität aus vier Doppelrotoren, die an Aus- legern montiert sind. Die Abflug- masse beträgt 1.100 kg, während die Leermasse 970 kg beträgt. Die Reisegeschwindigkeit soll 249 km/h betragen. Details über die acht Elektromotoren sowie die Bat-
terien sind noch nicht bekannt. An- geblich soll die Flugdauer bis zu einer Stunde betragen. Eine volle Ladung soll nach 60 Minuten abge- schlossen sein. Die Reichweite liegt bei 100 Meilen (162 km). Air One besitzt ein Glascockpit und soll in der Serienversion von einem Piloten leicht steuerbar sein Noch in diesem Jahr sollen erste be- mannte Flüge gestartet werden. So, wie viele Startup-Unternehmen will auch Airev seine Entwicklung und Fertigung auch nach den USA verlegen, wo man sich einen grös- seren Markt verspricht. www.airev.aero
Meldungen 1/2023
Hybrid-Elektroantrieb von Safran läutet neue Ära ein
Safran Helicopter Engines hat Bo- dentests einer „elektrischeren“ Vari- ante seines Turboprop-Triebwerks Tech TP in seinem Werk in Tarnos erfolgreich abgeschlossen. Der auf Ardiden 3 basierende technologi- sche Demonstrator enthält Techno- logien aus dem Clean Sky1 ACHIE- VE-Projekt, was zu effizienteren und nachhaltigeren Betriebsmodi führt. Es ermöglicht den elektrisch- en Antrieb des Propellers und er- möglicht neue Betriebsmodi, wie z. B. das Rollen, ohne die Energie direkt von den Hauptturbinentrieb- werken oder der elektrischen Un- terstützung während des Fluges zu
verbrauchen. Dies spart Kraftstoff und reduziert Lärm und Emissio- nen. Tech TP ist ein Technologie- demonstrator, der im Rahmen des europäischen Forschungspro- gramms Clean Sky 2 entwickelt wurde. Er zeichnet sich durch einen um 18 % geringeren Kraftstoffver- brauch und CO2-Ausstoß im Ver- gleich zu ähnlichen Propellerturbi- nen aus. Bis 2025 plant HE-ART, das 38 Partner (mit Safran Helico- pter Engines als Koordinator) zu- sammenbringt, den Bodentest ei- nes Hybrid-Elektroantriebsmotors für regionale Turboprops." www.safran.fr
Auf die Plätze - fertig - los mit dem Airspeeder
Ein Formel 1-Auto mit 1.000 kW liest sich zunächst recht ordentlich. Liegen die Leistungen doch bei den Boliden bei nur 700 kW. Doch hier ist die Rede von einem soge- nannten Flugauto. Mit 950 Kg Ab- flugmasse ist der Airspeeder MK4 wahrhaft ein extrem schnelles Air- Vehicle. Sein Turbogenerator soll den e-VTOL auf 360 km/h aus dem Stand beschleunigen. Dabei soll der Renn-Einsitzer auf eine Reich- weite von 300 km kommen. Ein Formel-1 Renner kann auf der Straße bis zu 400 km/h schaffen. Die Alauda Aeronautic ist eine in Adelaide in Südaustralien ansäs-
sige Firma, die ihre fliegenden Au- tos einzig und allein nur Luftrennen entwickelt. Fliegendes Auto ist da- bei eine selbstgewählte Wortchöp- fung eines achtrotorigen Kopters mit einer Formel 1-ähnlichen Ka- rosserie. Mangels größerer Batte- riekapazitäten kam es jetzt zur Ent- wicklung des Mk4, der seine Kraft aus einem Generator bezieht, der von einer Turbine betrieben wird. Sie nennen es Thunderstrike-Was- serstoff-Turbogenerator. Die Tur- bine wird mit Wasserstoff betrie- ben, wie es funktioniert sei voerst ein Geheimnis. www.alauda.com
Festkörper-Lithium-Zellen aus europäischer Produktion
Die Sonaca-Group ist ein globales Luft- und Raumfahrt-Unternehmen mit Hauptsitz in Belgien. Unter an- derem war auch die Sonaca 200 bekannt, deren Produktion einge- stellt wurde. Das belgische Techno- logieunternehmen Solithor, das Festkörper-Lithiumbatterien her- stellt und Sonaca haben eine Ab- sichtserklärung unterzeichnet, um eine Partnerschaft im Zuge beider Unternehmen einzugehen, die ge- meinschaftlich eine wiederauflad- bare Festkörper-Lithiumbatterie- Systeme mit hohem Speicherver- mögen für Regionalflugzeuge und für den Einsatz in der urbanen Luft-
mobilität entwickeln werden. Die Allianz wird Schwerpunkte in den Bereichen Forschung, Entwicklung, Produktion und Integration von Zel- len und Batteriesystemen sein, die für den Antrieb von Flugzeugen konzipiert sind. Solithor wird für die Batteriezellenforschung, Entwick- lung, Prüfungs- und Analyseverfah- ren, Formatentwicklung und Pro- duktion von 10Ah-40Ah-Zellen verantwortlich sein. Sonaca wird die Batterieverpackung einschließ- lich der Managementsysteme ent- wickeln. Darüber hinaus wird Sona- ca das Batteriesystem zertifizieren. www.solithor.com
Embraer Energia hat in Air New Zealand neuen Partner
Air New Zealand hat mit dem bra- silianischen Flugzeughersteller Embraer eine Vereinbarung über den Beitritt zu seiner Energia Advi- sory Group unterzeichnet – einer Gruppe von Fluggesellschaften, Leasinggebern, Herstellern und anderen Luftfahrtexperten, die Em- braers Energia-Projekt zur Ent- wicklung nachhaltiger Flugzeuge für die Zukunft beraten. Die Unter- nehmen werden gemeinsam an den Designanforderungen für nachhaltige Flugzeuge der nächs- ten Generation arbeiten. Air New Zealand ist eine einzigartige Flug- gesellschaft mit komplexen Missi-
ons- und Flottenanforderungen mit bedeutendem Inlandsgeschäft, die Kunden und Fracht mit 20 verchie- denen Regionen in Neuseeland verbindet. „Als weltweit führender Anbieter von Regionalflugzeugen ist Embraer ideal positioniert, um bahnbrechende Technologien zu- erst für kleinere Flugzeuge bereit- zustellen. Air New Zealand, Betrei- ber eines großen, komplexen und vielfältigen regionalen Netzwerks, ist der perfekte Partner und wir sind stolz darauf, Teil dieser Initiative zu sein“, sagte Arjan Meijer, Präsident und CEO von Embraer Commercial Aviation. www.embraer.com
PowerCell entwickelt 300 kW Produktplattform
Der Brennstoffzellen-Hersteller Po- wer Cell ging 2008 aus einem Start-up von der Volvo-Gruppe her- vor. Im vergangenes Jahr erhielt das Unternehmen einen ersten Vertrag über die Serienlieferung von Wasserstoff-Brennstoffzellen- Stacks für die Luftfahrtindustrie. Der Auftragswert belief sich auf 1,51 Milliarden Schwedische Kro- nen (ca. 100 Mio. Euro). Auftragge- ber war ZeroAvia unter der Voraus- setzung, dass ZeroAvia die erfor- derlichen Zertifizierungen für seine BZ-Flugzeug erhält. Kernkompo- nente ist bei allen Brennstoffzellen- Stacks ein 100 kW Stack, das ähn- lich wie bei Batterien zu größeren
Einheiten gekoppelt wird. Im Be- reich des Projektes Newborn hat sich PowerCell der Entwicklung eines Megaklassen-Projektes an- geschlossen. Die EU fördert 20 Projekte, die als Clean Aviation Undertaking mit 700 Mio. Euro ge- fördert werden. Dazu wird Power Cell eine eigene Produktplattform in der 300 kW-Klasse entwickeln. Leiter des Newborn-Konsortiums ist der US-Konzern Honeywell mit einer Luftfahrt-Technik- und Engi- neering-Gruppein Tschechien. Po- werCell gilt als erfahrenster Brenn- stoffzellenhersteller. www.powercell.com
Dreier-Gespann bereitet sich in Rotterdam auf Wasserstoff vor
Letzen Monat gab ZeroAvia be- kannt, mit einer zu Teil umrüsteten Dornier 228 und einem auf dem rechten Flügel installierten Wasser- stoff-Antriebsstrang erstmals in die Luft gegangenen zu sein. Nun gab das Unternehmen eine Koopera- tion mit Shell und dem Flughafen Rotterdam Den Haag eingegange- ne zu sein. Man will gemeinsam die erforderliche Infrastruktur zur Installation für die Wasserstoff-Be- tankung vor Ort entwickelt, damit ab 2025 erste Flüge mit Wasser- stoffflugzeugen möglich sein wer- den. Bis Ende 2024 soll bereits da Konzept stehen, damit Demo-Flü-
ge im Umkreis von bis zu 250 nm durchgeführt werden können. Basis ist der das Brennstoffzellen-System ZA 600, das bereits in der Dornier 228 in-stalliert ist. Der Mineralölver- treiber Shell bereitet sich deswege- ben schon jetzt auf die Zeit nach dem Erdöl vor. Shell hatte bereits in den USA begonnen Wasserstoff für Breitentests zu produzieren. Zudem hatte es sich an dem Pio- nier Zero Avia beteiligt. ZeroAvia wurde in den USA gegründet und bildete erst danach in Großbritan- nien eine Tochtergesellschaft. Stack-Zulieferer ist PowerCell. www.zeroavia.com
Airbus fand japanischen Partner für E-Antrieb
Es war keine Fehlankündigung, die wir über Airbus machten, dass man sich mit der Entwicklung eines el- ektrischen Antriebsstranges be- schäftige. So hat der Flugzeugbau- er bekanntgegeben, dass Nidec Leroy-Somer hat eine Vereinba- rung über die Entwicklung eines Elektromotors unterzeichnet hat, der in seinem Prototyp eines mit Wasserstoff-Brennstoffzellen be- triebenen Triebwerks integriert wird. Es ist ein Teil des Airbus- plans bis 2035 ein erstes emissi- onsfreies Flugzeug unter Airbus- Logo auf den Markt zu bringen. Die Prototypen, die auf ihre Leistung und ihre Integration in das wasser-
stoffbetriebene emissionsfreie Brennstoffzellentriebwerk von Air- bus ausgelegt sind, werden auf speziellen Prüfständen getestet. In einer weiteren Phase werden dann erste Flugtests durchgeführt. Le- roy-Somer ist seit 2017 Teil der ja- panischen Nidec-Gruppe ist. Dabei ist Leroy-Somer für die Konstruk- tion und Entwicklung einer Reihe von Prototypen von Elektromoto- ren, die sehr hohe Anforderungen in Bezug auf Sicherheit, Zuverläs- sigkeit, Energieeffizienz und Leich- tigkeit für die angestrebte Leistung erfüllen zuständig. www.airbus.com
Cargo-Transportdrohne für Kurzstrecken
Im Jahr 2017 stieg Pyka aus dem kalifornischen Oakland bei San Franzisco in das Drohnengeschäft mit Big Bird ein, eine UL-großen Drohne, der weitere Versuchsmus- ter folgten. Basis war eine dreimo- torige Version, die dann erstmals die Bezeichnung Pelican trug und nachdem die letzten Flüge 2021 für das amerikanische Zulassungs- verfahren abgeschlossen werden konnte, stand auch die erste Ma- schine zur Auslieferung bereit. Der Erstkunde 2021 war in Costa Rica, wo man Bananenplantagen be- sprühte. Die Zuladung ist mit 145 kg gegenüber einer Leermasse
von 454 kg sehr ordentlich. Spezia- lisierung ist gefragt. Dies führte zu Kooperationen. EmbraerX und Py- ka beschlossen eine strategi-sche Partnerschaft für den brasilianisch- en Markt. Mit zunächst 37 Millionen Dollar kam durch eine erste Finan- zierungsrunde letztes Jahr Geld in die Kasse, nachdem man mit dem Pelican Spray den sichtbaren Be- weis erbracht hatte. Pykas Cargo Pelican ist ja auch nur der Anfang einer möglichen neuen Sparte der Cargofliegerei. Skyports Drone Services, einer der Erstkunden von Pyka für Pelican Cargo. www.flypyka.com
Airlines wetteifern um den Einsatz der VTOL‘s . Noch Probleme?
Das Interesse der Airlines eVTOLs einzusetzen, nimmt im-mer mehr zu. Wie sie jedoch eingesetzt wer- den sollen, ist noch längst nicht klar. Eine Fluggesellschaft, die in ihrem Denken weiter fortgeschritten ist, als viele andere, ist die brasilia- nische Airline Gol, die zusammen mit Grupo Comporte einen Über- nahmevertragvon 250 Vertical Aerospace VX4 vom Leasinggeber Avolon im September 2021 ab- schloss. Gol und Grupo Comporte gehörten zu den ersten, die Inter- esse am brtischen VX4 zusammen mit American Airlines, Virgin Atlan- tic Airways und anderen, darunter
die Avolon-Kunden Japan Airlines, Air Asia, Air Greenland und Free- bird Airlines aus der Türkei bekun- deten. „Das eVTOL-Projekt ist von großer Bedeutung, da es für uns die Gelegenheit bietet, in ein völlig neues Geschäftsfeld einzusteigen“, sagt Yuki Horie, Chief Innovation Researcher des Digital Design Lab bei ANA Holdings. Zunächst plant ANA, Punkt-zu-Punkt-Dienste in Tokio und Osa-ka zu betreiben. „Aber in Zukunft“, sagt Horie, „hof- fen wir, dass dieses neue Geschäft auch in unser Airline-Netzwerk inte- griert wird.“ www.vertical-aero- space.com
Batterie-Spezialist H55 etabliert sich auch in Nordamerika
Kanada empfängt das vielverspre- chende Schweizer Unternehmen H55 mit offenen Armen. Das auf Batteriepacks spezialisierte Schweizer Start-up H55 unter der Leitung von André Borschberg ist Partner in mehreren Luftfahrt-Pro- jekten. Mit Unterstützung der kana- dischen Regierung gründet es jetzt eine Tochtergesellschaft in Mon- treal, mit Blick auf den nordameri- kanischen Markt. H55 ist seit 2021 in Kanada aktiv. Das Schweizer Unternehmen hat drei führende Projekte im Rahmen der Energie- wende der Luftfahrt gestartet. Das Unternehmen kündigte im Jahr
2021 eine Partnerschaft mit Harbor Air in Kanada an, um Batteriepacks für die Beaver-Wasserflugzeuge herzustellen. Im Jahr 2022 ent- schied sich Pratt & Whitney Cana- da (P&WC) für H55, um Batterie- systeme für den regionalen Hybrid- Elektro-Flugdemonstrator des Un- ternehmens zu liefern. Ebenfalls im Jahr 2022 hat sich H55 verpflichtet, Flugzeugbatteriesystem mit dem Batteriemanagementsystem für die Flotte von Piper Archer-Trainerflug- zeugen von CAE umzurüsten. Der Auftrag betrifft zunächst eine Flotte von 130 Piper PA-28 Archer. www.h55.ch
BETA Technologies stellt Starrflügler in den Vordergrund
Der amerikanische Hersteller BE- TA Technologies gab bekannt, sich jetzt auf die Zulassung seines kon- ventionellen Fluggerätes CX300 zu kon-zentrieren. Im Gegensatz zu anderen Kopterherstellern hatte auch BETA Technologies von Anf- ang an auf einen Starrflügler ge- setzt, der mit vier Rotoren die VSTOL-Fähigkeit ermöglicht und damit auch längere Streckenflüge durchführen kann. Die Flugversu- che mit dem eVTOL-Muster ALIA- 250 laufen parallel zu den nun in- tensivierten Flügen mit dem reinen Starrflügler CX300 weiter. BETA beantragte im vergangenen Jahr bei der FAA die Typzertifizierung
des CX300 gemäß Part 23, was zeitgleich mit den ersten Lieferun- gen für das Jahr 2025 vorgesehen ist. Die Flugzeugzelle, die Batte- rien, der Antrieb und die Systeme, die im CX300 verwendet werden, sind mit denen des eVTOL ALIA- 250 baugleich, welches bereits für den FAA-Zertifizierungsprozess angelaufen war. CX300 soll bis 2025 als konventionellen Elektro- flugzeug zugelassen werden. Das Unternehmen hat sich auf die Frachtlieferung konzentriert und über 800 Millionen US-Dollar an Finanzmitteln aufgebracht. www.beta.team.com
Sikorsky plant Hybrid-Erprobungsträger für schwere VTOL‘s
Der inzwischen 100-jährige Hub- schrauberhersteller Sikorsky gab bekannt, einen fliegenden Prüf- stand als hybrid-elektrischen De- monstrator (HEX) als autonomen eVTOL mit über 3.175 kg als flie- gender Prüfstand herzustellen. Die Maschine soll für die Bewertung der Designs großer Luftfahrzeuge mit neuartigen Antriebssystemen und Steuerungsarchitekturen für anhaltenden Schwebeflug dienen. Das System soll für Reichweiten von mehr als 500 Seemeilen die- nen. Im Rahmen des HEX-Projekts wird GE Aerospace ein CT7-Turbo- wellentriebwerk in Kombination mit
einem Generator der 1-MW-Klasse und zugehöriger Leistungselektro- nik liefern. Das Antriebssystem soll sowohl für die NASA als auch für die US-Armee dienen. „Das HEX- Flugzeug von Sikorsky wird ent- scheidende Einblicke in die Mög- lichkeiten elektrischer Systeme in VTOL-Flugzeugen geben. Letzt- endlich wollen wir das Potenzial großer, fortschrittlicher Luftfahrzeu- ge aufzeigen, um Versorgungsmis- sionen für das US-Miiitär durchzu- führen und Passagiere zwischen Städten zu transportieren,“ sagte Paul Lemmo, Präsident von Sikor- sky. www.sikorsky.com
Lufthansa will e-Schulflugzeug für Testphase in Grenchen testen
Diamond Aircraft und Lufthansa Aviation Training (LAT) haben eine Absichtserklärung (LOI) untereich- net, um gemeinsam Möglichkeiten für ein nachhaltigeres Flugtraining zu erkunden und zu entwickeln. Die Zusammenarbeit umfasst die Erprobung des vollelektrischen eDA40 in einer realen Trainings- umgebung, eine eDA40-Kaufab- sicht zur Ergänzung der aktuellen DA40 NG-Flotte sowie Analysen zum Einsatz von Sustainable Avia- tion Fuels (SAF). Mit dem Pro- gramm MakeChangeFly will die Lufthansa Group in eine nachhal- tige Zukunft führen mit dem Ziel, bis 2050 klimaneutral zu werden
und ihre Netto-CO2-Emissionen bis 2030 gegenüber 2019 zu halbiren, indem sie kontinuierlich eine Viel- zahl innovativer Maßnahmen um- setzt. Die erste Testphase von eDA40 am LAT-Standort Grenchen in der Schweiz wird voraussichtlich Ende 2023/-Anfang 2024 stattfin- den, nachdem die technische Frei- gabe erteilt wurde. Die eDA40 mit einem Glascockpit und dem intelli- genten ENGINEUSTM 100 Elektro- motor ENGINEUSTM 100 von Saf- ran sowie mit der EPiC-Batterie- technologie von Electric Power Systems ausgestattet sein. www.diamondaircraft.com
Special Operation: Unschlagbare Vorteile durch verteilte Antriebe
Distributed Drives oder zu Deutsch „verteilte Antriebe“ sind das Zau- berwort für neu erfolgsversprech- ende Elektroflugprojekte. Das hat- ten auch die Gründer von Electra bereits im Jahr 2020 entdeckt, als sie einen verkleinerten Demonstra- tor als Modell bauten und flogen. Es war die Grundlage für ein STOL-Zubringerflugzeug. Kontruk- tiv basiert Electra auf einer konen- tionellen Flugzeugzelle mit mehre- ren kleinen Antriebseinheiten, die erst durch Elektromotoren möglich werden. Der Hubschrauber-Betrei- ber Bristow, einer der größten der Welt, gehörte sogleich zu den Erst-
bestellern. Schon 2022 lagen über 1000 Bestellungen vor. Aufgrund dieser Fakten ist die US-Luftwaffe in eine Investitionspartnerschaft mit 85 Mio. US-Dollar eingegangen, die damit jetzt ein Prototyp in Origi- nalgröße finanziert wird. Electras eSTOL sei ideal geeignet, um als kleines, treibstoffeffizientes Trans- portflugzeug zu dienen, so die US Air-Force. Neuester Kunde ist Ki- nectAir, die sich auf den Regional- flugverkehr stützt und die gleichzei- tig das unterausgelastete Netz von 5.200 in den USA Regionalflughä- fen nutzen. www.electra.aero
Jetzt fliegt in den USA sogar ein 40-Sitzer mit Wasserstoff
In den USA bewies nun auch Uni- versal Hydrogen an Bord eines al- ten De Havilland Dash 8-300-Air- liners, dass man auch in größeren Maschinen mit wasserstoffbetriebe- nen Brennstoffzellensystemen mit Elektromotoren in die Luft bringen kann. Der 15-minütige Flug fand vom Moses Lake Airport im Bun- desstaat Washington statt. Zuvor fanden Bodentestversuche mit dem kompletten 800 kW-Antriebs- system statt. Für den Erstflug am 2.3.2023 wurde die rechte Propel- lerturbine gegen den von Universal Hydrogen entwickelter Antriebss- trang ausgetauscht. Erst zu Jah-
resbeginn wurde in Großbritannien mit einer Dornier 228 ein erster Flug mit einem Brennstoffzellen- system durchgeführt. Wie auch bei der englischen Versuchsmaschine fand der Testflug nur mit dieser ei- nen Antriebseinheit durch. Als An- triebsmotor diente ein magni-650 von der US-Firma MagniX. Wäh- rend des Erstfluges waren auch Vertreter von Connect Airlines da- bei, die bereits einen Umrüstungs- vertrag über 75 ATR 72-600 unter- schrieben haben. Die entsprech- enden Versuche sollen ab 2024 in Toulouse durchgeführt werden. www.hydrogen.aero
Chinesen-VTOL mit viel deutschem Know-how
Das chinesische Unternehmen AutoFlight meldete verspätet, dass mit dem Gen3 Prosperity, einem eVTOL am 23.2.2023 den bisheri- gen Strekkenrekord für eVTOLs von Joby Aviation mit 248,8 km um 1,6 km geschlagen habe. Mit ei- ner Geschwindigkeit von 200 km/h kann das zwei Tonnen schwere eVTOL somit250 km weit fliegen. Das Fluggerät, das vom Flugtest- team von AutoFlight ferngesteuert wurde, flog am 23. Februar 20 Runden in der eVTOL-Testanlage des Unternehmens in der chinesi- schen Provinz Shandong. „Dieser Flug ist sowohl ein großer feierli- cher Meilenstein. Es ist eine
bemerkenswerte Leistung, die die Leistungsfähigkeit unseres Flug- zeugs zeigt, und wir freuen uns da- rauf, weiter auf unsere nächsten Ziele bis hin zur EASA-Zertifizie- rung im Jahr 2025 hinzuarbeiten“, sagte Omer Bar-Yohay, Präsident von AutoFlight. Omer Bar-Yohay war zuvor CEO von Eviation, die das Elektroflugzeug Alice entwi- ckelt hatten. Angeblich sei Gen4 Prosperity der längste Flug mit ei- nem mit Lithium-Zellen ausgerüste- ten Flugzeug. Die Idee kam ur- sprünglich von Ex-Airbus-Mitar- beiter Mark R. Henning. www.autoflight.com
Aura Aero gibt ehrgeizige Pläne für Toulouse bekannt
Bei Aurora Aero stehen große Plä- ne an, die aufgrund eines hohen Vorbestellungsstandes die „Aura Factory“ am Flughafen Toulouse- Francazal in Frankreich errichten lassen wollen. Der neue Produkti- onsstandort umfasst mit Gebäude eine Fläche von 40.000 qm. Zu- nächst sollen dort ab 2025 die ein- motorigen Maschinen vom Typ In- tegral hergestellt werden. Die weit- reichenden Planungen basieren auf einen Auftragsbestand von 100 Bestellungen für den Typ Integral und bereits 330 Vorbestellungen für den 19-sitzigen Commuter ERA, dessen Konstruktion bis jetzt nur auf den Computern besteht.
Die neue Aura-Fabrik soll Forsch- ung, Entwicklung und Fertigung beinhalten. Man rechnet mit Ferti- gungskadenzen von 150 Flugzeu- gen pro Jahr, wobei die Schwer- punkte auf den mehrmotorigen Commuter mit 100 Flugzeugen fo- kussiert sind. Die jetzigen Baumaß- nahmen umfassen ein Investi- tionsvolumen von 150 Mio. € die von der Toulouse-Métropole und der Region Okzitanien gefördert werden. Die inzwischen auf 130 Mitarbeiter angewachsene Mann- schaft soll dann sukzessiv auf etwa 1600 Mitarbeiter ansteigen. www.aura-aero.com
Silberstreif am Batteriehimmel
Theoretisch würden Lithium-Luft- Zellen die höchsten Energiedichten bringen. Forscher des Illinois Insti- tute of Technology (IIT) in den USA und des Argonne National Labora- tory des US-Energieministeriums (DOE) haben eine Lithium-Luft-Zel- le entwickelt, die eine mehrfache Leistungsdichte gegenüber heuti- gen Lithium-Ionen-Zellen erreicht. Allerdings kommt man bis jetzt nur auf etwa 1000 Ladezyklen. Das System basiert auf Festkörperelek- trolyten, die nicht brennbar sind und somit ideal für Luftfahrtanwen- dungen wären. Der Grund für die höhere Leistungsdichte liegt in der
mehrfachen Aufnahme von Elektro- nen pro Sauerstoffmolekül. Der neue Festelektrolyt besteht aus einem keramischen Polymermate- rial, das aus relativ kostengünsti- gen Elementen in Nanopartikelform hergestellt wird. Dieser neue Fest- stoff ermöglicht chemische Reaktio- nen, die beim Entladen Lithiumoxid erzeugen. Mehr gespeicherte Elek- tronen bedeuten in Folge auch höh- ere Energiedichten. Man glaubt zu wissen, dass schon bald damit En- ergiedichten von bis zu 1200 Wh/kg erreicht werden können. www.anl.gov
Wasserstoff-Flugzeug aus Frankreich als Gamechanger
Zwöf Elektromotoren für ein fünfsit- ziges Flugzeug erscheinen etwas ungewöhnlich, doch die Idee von Blue Spirit, einem Unternehmen aus der Nähe von Toulouse/Frank- reich baut auf verteilte Antriebe, um für Start und Landung höhere Auf- triebsbeiwerte zu erhalten. Der Vorteil: man benötigt kürze Start- und Landebahnen. Die Reisege- schwindigkeit von „Dragonfly“ soll 250 km/h betragen. Statt Kerosin wird Wasserstoff zum Betrieb der Brennstoffzellen getankt, die den Strom für die kleinen je 12,5 kW starken Elektromotoren liefern. Die Abflugmasse beträgt 1600 kg bei
350 kg Zuladung. Im Gegensatz zu ähnlichen Flugzeugen wird die Dra- gonfly mit Flügeln größerer Spann- weite (12 Metern) ausgestattet. Oli- vier Savon, CEO und Gründer des Unternehmens will bei der Umset- zung seines Konzeptes seine Er- fahrungen aus 25 Jahre Industrie- erfahrungen nutzen, die er bereits bei Honeywell, General Electric und Dassault Aviation insbesondere auf dem Wasserstoff-Sektor gesammelt hat. Die Konstruktion entsteht unter Mitwirkung von Dassault Systèmes. 2026 will man schon in Serie gehen. www.bluespiritaero.com
Ein Tandem-Kippflügel für 44 Passagiere als VTOL
Angesichts der „Helicopter Inves- tor“ stellte sich in London (23.3.- 2023) das Unternehmen Lyte Avi- ation vor, das ein 44-sitziges und 4,5 Tonnen schweres Fluggerät als VTOL, das fünfmal sparsamer im Kraftstoffverbrauch als aktuelle Hubschrauber sein soll. Damit reiht sich das Unternehmen die weltwei- te Schar der VTOL-Entwickler ein. Der SkyBus von Lyte wird eine Reichweite von 1.000 km bei einer Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h bieten. Der LA-44 ist ein Hy- brid-Elektro-Tandem-Kippflügel- Design, das andere futuristisch aussehende Next-Gen-Designs revolutionieren würde. Das Sky-
Bus-Design verfügt über zwei se- parate Antriebssysteme, eines elektrisch und angetrieben von Brennstoffzellen, das andere turbi- nenbetrieben mit Kerosin oder eFuel/SAF. Reshta Farzam (Grün- der und CEO) erläuterte das De- sign: „Wir konzentrieren uns da- rauf, den Passagier- und Fracht- luftverkehr schnell, sicher, kosten- günstig und nachhaltig zu erleich- tern. SkyTruck wird darauf ausgel- egt sein, zeitkritische Fracht schneller von Punkt zu Punkt zu liefern, ohne auf Landebahnen angewiesen zu sein.“ www.lyteaviation.com
Könnte man mit dem eVTOL‘s den Kanal überqueren ?
Der englische Hersteller SkyFly hat erste Modellflugversuche seines eVTOL-Zweisitzers Axe durchge- führt. Kunden zahlen jeweils 10 Prozent von den 180.000 US-Dol- lar, die als Kaufsumme genannt wird. Bauen müssen sie die Flug- geräte dann selber. Als Tandem- flügler konzipiert, besitzt Axe an den Flügelenden je eine Antriebs- einheit, von denen je Flügel zwei der Motoren mit Dreiblattpropellern über eine Achse laufen und die um 80 Grad drehbar für das Hoovering und den Vorwärtsflug in Stellung gebracht werden. Dazu setzen sei- ne Konstrukteure auf fortschrittli-
ches Reglersystem mit entsprech- ender Redundanz, das zum Schlüsselelement wird. Axe wird bei maximal 600 kg Abfluggewicht nicht schneller als 100 km/h flie- gen. Die Reichweite wird mit 100 bis 200 Meilen angegeben. Zumin- dest in England kann das Flugge- rät mit deutschen E-Motoren be- stückt, als UL zugelassen werden. Es wird sowohl eine Hybrid- als auch eine reine Batterieversion geben. In Deutschland sieht man bei den Fachverbänden das alles noch etwas differenziert, weil man nicht ins kalte Wasser springen möchte. www.skyflytech.com
Zwei Airlines bereiten sich in Chicago auf den Tag X vor
Der amerikanische VTOL-Herstel- ler Archer Aviation und United Airli- nes haben ihre Pläne angekündigt, Chicagos erste Lufttaxilinie zwi- schen dem O'Hare International Airport und Chicagos Vertiport im Illinois Medical District in der Nähe des Chicago Loop zu starten. Da- bei verschieben sie den Startter- min auf das Jahr 2025. Dass Pro- jekt Midnight mit 12 Antriebsroto- ren und einem konventionellen Flugzeugdesign mit einem V-Leit- werk gilt als das Fortschrittlichste seiner Art. Der einzurichtende Flugdienst soll das Stadtzentrum mit dem Flughafen durch einen 10-
minütigen Flug verbinden. Anfang diesen Monats stellte Archer sei- nen Serienprototypen vor, dessen Flugerprobung im Sommer begon- nen werden soll. Im Herbst soll nach den ferngesteuerten Flugver- suchen dann auch mit der pilotier- ten Version begonnen werden. Ins- gesamt sollen sechs Maschinen für die Zertifizierung gefertigt werden. United erklärte, dass man sich zu den Flugpreisen noch nicht äußern könne, dass es aber um einen „sicheren, nachhaltigen, geräusch- armen und kostengünstigen Alter- native zum Bodentransport gehe.“ www.archer.com
Ein Amphibium mit modernster Antriebstechnologie
Am schweizerischen Militärflug- platz Payerne hat sich ein Unter- nehmen in aller Stille große Pläne entwikelt. Die Jekta Swiss Aviation hat die Idee eines elektrisch betrie- benen, zehnmotorigen Amphibien- flugeugs, das dank der verteilten Antriebe von kurzen Lande- und Wasserflächen operieren können soll. Eine Vorbestellung kam jetzt kürzlich über 10 Flugzeuge aus den Vereinigten Arabischen Emira- ten (VAE). Der 19-Sitzer ist auch als gemischte Economy-/Fracht-, VIP- und Ambulanzmaschine ge- dacht. Die Reichweite des Flug- zeugs soll zunächst bei 150 Kilo-
metern liegen. Als Reisegeschwin- digkeit werden bis zu 135 Knoten angegeben. Die Ladezeit der Bat- terien soll bei nur 45 Minuten lie- gen. Jekta Swiss Aviation setzt auf eine Kooperation mit der italieni- schen Firma MBVision, die dem Unternehmen beim Design behilf- lich sein wird. Das Amphibium soll innerhalb des Luftfahrt-Clustern Swiss Aeropole in Serie gebaut werden. Das Unternehmen sieht einen weltweiten Bedarf bei 400 Flugzeugen dieser Art. Eine erste Indienststellung wird allerdings nach der Zertifikation nicht vor 2029 erfolgen. www.jekta.swiss
Professor Dr. Josef Kallo zeigt Wege für CO2-freie Luftfahrt auf
Luft-und Raumfahrtinteressierte kommen in Friedrichshafen am Bo- densee selten zu kurz. Als perfekte Plattform bietet sich mehrmals jähr lich das Dornier-Museum mit Vor- trägen neben Exponaten zu histo- rischen und aktuellen Themen. Egal, ob Astronaut Ulrich Walter oder Astronautin Samantha Cristo- foretti - sie alle stellten sich nach spannenden Vorträgen den Fragen des interessierten Publikums. So jüngst auch gegenüber Professor Josef Kallo, der die Zukunft über „Wasserstoff in der Luftfahrt“ in al- len Facetten beleuchtete. Der Pro- fessor, den man auch längstens den Wasserstoff-Papst nennt, zeig-
te jüngst die Möglichkeiten auf, die dem Hydrogen Summit wenige Ta- ge zuvor auf der AERO fernblie- ben, weil der Vortragssaal bereits überfüllt war. Kallo erklärte die CO2-freie Zukunft, die er bereits seit 2009 erforscht und zu der er einen zweiten Ex-perimentalträger, HY4 hat bauen lassen - das erste wasserstoff-elektrische Passagier- flugzeug der Welt. Doch seine Plä- ne gehen weiter in Richtung 40- Sitzer mit der Dornier 328 eco. Claude Dorniers Visionen finden insofern in doppelter Hinsicht ein würdiges Erbe. www.dorniermuseum.de
Schaffen Bodeneffekt-Fahr- und Flugzeuge den Durchbruch?
Grenzwertig erschien Aerodynami- ker Alexander Lippisch die Vorstel- lung, was hinter seinem „Aerofoil” Flugboot steckte. Der von ihm ent- deckte Bodeneffekt ist der redu- zierte Luftwiderstand, den die Flü- gel eines Fluggerätes erzeugen, wenn sie sich oberhalb einer festen Oberfläche befinden (Wasser oder Land). Ein verringerter Luftwider- stand kann während des Starts da- zu führen, dass das Fluggerät un- ter der empfohlenen Steigge- schwindigkeit „schwebt“. Bei einer Höhe von zirka 10% der Spannwei- te liegt der induzierte Widerstand bei ca. 50%. Zwischen dem Abhe- ben von der Oberfläche und dem
sich zunehmenden Auftrieb liegt der Bodeneffekt. Den macht sich das amerikanische Unternehmen REGENT Craft Inc. nun mit ersten Entwürfen zunutze. Mit 12 Passa- gieren bei komfortablen Bestuh- lungen soll der Seaglider bis zu 300 km/h Reisegeschwindigkeit über die Fluss- und Küstengewäs- ser bringen. In der Kargoversion werden 1.600 kg möglich sein. Die Angaben über die Lärmentwicklung dank verteilter Antriebe liegen mit 30 dB unter den Lärmwerten etwas vage auf Flugzeugen oder Hub- schraubern bezogen. www.regentcraft.com
H2FLY führte erste kryogene Bodentests durch
Ende April gab H2FLY, der Stutt- garter Entwickler von Wasserstoff- Brennstoffzellensystemen für Flug- zeuge bekannt, dass er mit seinem HY4-Flugzeug zum ersten Mal er- folgreich Flüssigwasserstoff-Bo- denkopplungstests abgeschlossen hat. Es ist Teil des europäischen Projekts HE-AVEN, einem Konsor- tium aus sechs Unternehmen, das die Machbarkeit der Verwendung von flüssigem, kryogenem Was- serstoff in Flugzeugen unter der Leitung von H2FLY demonstrieren soll. Das Speichersystem für flüs- sigen Wasserstoff, das von Air Li- quide basierend auf Anforderun-
gen von H2FLY entwickelt und ge- liefert wird, wurde erfolgreich mit dem Brennstoffzellensystem am Boden gekoppelt. Das Unterneh- men leitete zusammen mit Air Li- quide die Testkampagne auf dem Campus Technologies Grenoble von Air Liquide in Sassenage, Frankreich durch. Die erfolgreich- en Kopplungstests markieren einen weiteren Schritt in Richtung der be- vorstehenden Boden- und Flugtest- kampagne in diesem Sommer, wenn die HY4 als erstes Passa- gierflugzeug mit flüssigen Wasser- stoff für die Brennstoffzellen in die Luft kommen soll. www.h2fly.com
Harbour Air macht Fortschritte und baut zweites Flugzeug um
Im Dezember 2019 erregte die ka- nadische Wasserfluggesellschaft Harbour Air an ihrer Basis in Rich- mond in British Columbia durch den Erstflug ihrer De Havilland DH- 2 Beaver großes Aufsehen, nach- dem CEO Greg McDougall das Kolbenmotorflugzeug auf einen Elektromotor hatte umbauen las- sen. McDougall flog die Maschine selber. Sein Ziel: sämtliche im Be- stand befindlichen ein- und zwei- motorigen De Havillands auf Elek- troantriebe umzurüsten, um in Zu- kunft leiser und wirtschaftlicher flie- gen zu können. Seitdem wurden mit dem Experimentalträger über
70 Flüge durchgeführt. Jetzt soll die elektrische Antriebseinheit magni350 auf den stärkeren mag- ni650 für ePlane 2.0 vorbereitet werden. Dennoch konnten mit dem jetzigen Typ wertvolle Erkenntnisse auch für die Flughandhabungsqua- litäten gewonnen werden. Neu „ins Boot“ kam zwischenzeitlich die Schweizer Firma H55 mit ihrer Bat- terietechnologie, die den E-Antrieb von MagniX effizienter machen soll. ePane 2.0 wird wahrscheinlich ge- gen Ende des Jahres fliegen. Die Zertifizierung wird für das Jahr 2025 erwartet. www.harbourair.com
Mit 160 km/h für 2 Stunden elektrisch über die Lande ziehen
Was muss ein modernes einsitzi- ges Leichtflugzeug heute alles ha- ben? Ganz klar: eine Kevlarsicher- heitszelle, ein Gesamtrettungssys- tem, eine Kabinenheizung und selbstverständlich eine gute Instru- mentierung mit EFIS und GPS! Al- les das basierend auf eine hoch- feste CFK-Konstruktion in der 120 kg-Klasse und angetrieben von ei- nem Geiger HPD 16 oder HPD 20 mit nur 16 kW oder 20 kW, die die Corsair e-motion nach nur 40 Me- ter Rollstrecke bereits abheben lässt. Maximal 14 kWh-Batterien sind erforderlich, um damit im Tem- po 160 km/h über die Lande zu
ziehen. Dieser Batteriesatz reicht für bis zu zwei Stunden Flugzeit. Jörg Hollmann aus Buxtehude hat‘s bereits erfolgreich erprobt und interessierten Besuchern auf der AERO 23 präsentiert. Zwar gibt es nach wie vor Kunden, die den Ben- zingeruch vorziehen, doch zeigte sich in direkten Kundengespräch- en, dass man der Idee mit dem Elektroantrieb sogar den Vorzug geben werde. Beide Versionen, sowohl die mit E-Antrieb, als auch mit dem klassischen Dreizylinder- Sternmotor sind als Bausatz oder auch als Fertigflugzeug erhältlich. www.jh-aircraft.de
Chinesen auf dem geraden Weg zur Superbatterie
Der chinesische Batteriehersteller CATL lässt neue Hoffnung aufkom- men, was zukünftige Energiedich- ten bei Lithium-Batterien betrifft. Zwar laufen in etlichen Forsch- ungslaboren schon seit einigen Monaten Testbatterien mit Energie- dichten, die weit über den jetzigen Standard von 250 Wh/kg hinaus- gehen, doch jetzt machte CATL, der größte Batteriehersteller der Welt die Aussage eine sogenannte „Condensed Battery“ serienreif entwickelt zu haben, deren Pro- duktion demnächst primär der Au- tomobilproduktion zugeführt wer- den soll. Dabei hebt aber CATL
auch besonders die Einsätze für die Luftfahrt hervor und weist da- rauf hin, dass ihre neuen Zellen den Sicherheits- und Qualitätsan- forderungen der Luft- und Raum- fahrtindustrie entsprächen. Bei der Technologie würden biomimetische Elektrolyten im kondensierten Zu- stand verwendet, „um eine stabile Struktur mit effizientem Transport von Lithium-Ionen zu schaffen.“ Genauere Angaben werden noch nicht gemacht. Es ist nur die Rede von einer nahezu Verdopplung der Energiedichte von heutige Zellen. Die Produktion soll dieses Jahr beginnen. www.catl.com
DLR bekennt sich auf der AERO 2023 zur Allgemeinen Luftfahrt
Auf der AERO 23 kündigte das DLR einige neue Initiativen an, die auch die Allgemeine Luftfahrt be- flügeln sollen. Dazu zählen elek- trische Mantelantriebe, die zusam- men mit der RWTH und der Forma Jetpel ebenso erforscht werden sollen, wie etwa das HyBird-Kon- zept oder ein 50-Sitzer mit Namen H2-ELECTRA, der mit Wasserstoff betrieben das Flugzeug hybridel- ektrisch in die Luft bringen soll. „Wir freuen uns wieder mit einem DLR-Stand auf der AERO in Frie- drichshafen vertreten zu sein“, sagte Dr. Markus Fischer, DLR- Bereichsvorstand Luftfahrt. „Auf dem Weg zum klimaverträglichen
Fliegen kommt der allgemeinen Luftfahrt eine besondere Rolle zu. Auf kürzeren Strecken mit wenigen Passagieren lassen sich nachhal- tige Antriebe und Konzepte ver- gleichsweise einfach einführen und erproben, um dann breiter für die Luftfahrt der Zukunft in die Anwen- dung zu kommen. Deshalb enga- gieren wir uns als DLR verstärkt bei der Erforschung, Entwicklung und Erprobung von klimaverträglichen Klein- und Regionalflugzeugen.“ Zudem zeigte sich das DLR sehr gesprächshoffen was die AERO- Stammaussteller begrüßten. www.dlr.de
Patentiertes Hoovering-Konzept im Windkanal erprobt
Das Hybrid-VTOL Cavorite X5 mit 16 in den Flügeln installierten Hub- rotoren hat die ersten Transitions- test als ein um 50% verkleinertes Modell im Klimawindkanal in To- ronto abgeschlossen. Die über und unter dem Flügel befindlichen Klappen schließen sich, wenn das Fluggerät in die Reisekonfiguration übergeht. Den Vorschub über- nimmt dann die Gasturbine mit Heckpropeller, die gleichzeitig den Strom für Hub-Elektromotoren lie- fert. Das patentierte System für den Fünfsitzer reduziert dadurch den Widerstand und die Maschine kann dann wie ein gewöhnliches Flugzeug gesteuert werden. Nach
Firmeninfos sind dann Reichweiten von 500 km bei einer Reisege- schwindigkeit von 450 km/h mög- lich. Es wurden Konfigurationen von bis zu 100 km/h untersucht. Brandon Robinson, Horizon Air- crafts CEO erklärte: „Wir waren besonders mit der Stabilität und Nick- und Rollkontrolle im gesam- ten Übergangsbereich sowie mit der Leistung des integrierten An- triebe zufrieden. Die Tatsache, dass die realen Testergebnisse unseren detaillierten Vorhersagen entsprachen, bestätigte die Qua- lität der Technik.“ www.horizonaircraft.com
Japanische Unis entwickelten neuartiges Verfahren für E-Motor
Dem japanischen Unternehmen IHI ist es mit der Akita Prefectural Uni- versity und der University of Akita gelungen, einen kompakten 250- kW-Elektromotor für ein Hybridan- triebssystem zu entwickeln. Schon bei einer Leistung von 250 kW ver- fügt der Motor eine Leistung, die sich für viele Luftfahrtprojekte eig- net. IHI plant, die Leistung des Mo- tors auf mehr als 1 MW zu steigern und ihn als hybrides-elektrisches Antriebssystem in einem Passa- gierflugzeug mit bis zu 200 Sitz- plätzen zu installieren. Das aus Permanentmagneten und einem Eisenkern bestehende Herzstück
des Motors weist eine kompakte Bauweise auf. Um einen kompakt- en, leichten Hochleistungsmotor zu erreichen, muss der Rotor eine hochdichte Magnetanordnung auf- weisen, so dass die einzelnen Magnete eine starke Abstoßungs- kraft haben. Der Stator muss eine hochdichte Anordnung von Hoch- leistungsspulen in vielen Nuten aufweisen, von denen jede davon als schwierig herzustellen gilt, wenn herkömmliche Herstellungs- verfahren verwendet würden. IHI hat dazu ein neues Herstellungs- verfahren für die Spulen und Kerne entwickelt. www.ihi.com
Mit 160 km/h in einem 120 kg-E-Flugzeug durch die Luft
JH Aircraft hatte bereits auf der AERO 2022 an seinem 120 kg Kit- Flugzeug zeigen wollen, wie man sich die Version des bereits zuge- lassenen 120 kg-Flugzeugs vom Typ Corsair statt eines 31 kW Ver- brenners mit einem 20 kW Elektro- motor vorstellen könne. Das Expe- riment ist geglückt, und so wird man in 14 Tagen auf der diesjäh- rigen Messe das Ergebnis der Inte- gration des HPD 20 von Geiger En- gineering begutachten können. Das fast ausschließlich aus CFK gefertigte 120 kg-Flugzeug stellt abermals die hochwertigen Luft- fahrtantriebe der kleinen E-Moto- ren-Manufaktur, die luftgekühlt in
den Baureihen HPD 12 bis HPD 50 in unzähligen Flugzeugmustern be- reits eingesetzt sind unter Beweis. Die Spannweite der kleinen Corsair e-motion beträgt nur 7,50 m und das Leergewicht ohne Batterien liegt gerade mal bei 80 kg. Unter- schiedlich starke Batterien von 7 bis 14 kWh ergeben bis zu zwei Stunden Flugzeit. Beim Start kann man dem Geiger-Motor für einige Minuten 30 kW entlocken, was 5 m/s Steigen ergibt. Im Reiseflug auf 20 kW gedrosselt, kommt man immer noch auf eine Geschwindig- keit von 160 km/h. www.jh-aircraft.de
Smartflyer fand Investor für seine Weiterentwicklung
Entwicklung des Hybrid-Antriebs- stranges investiert, da die Batterie- entwicklungen langsamer fort- schreiten als im Jahr des Entwick- lungsbeginns 2015. Stolz vermerk- te man nun den Verkauf einer zwei- ten Maschine, doch von der eigent- lichen Serienproduktion müssen sich potenzielle Kunden wohl noch bis 2028 gedulden. Mit Invero hat CEO Rolf Stuber nun einen Inves- tor gefunden, der bereit war, die weitere Finanzierung zu sichern. Die Beteiligung von Invero an der smartflyer AG gilt als starkes Be- kenntnis zum Konzept des Elektro- flugzeuges: www.smartflyer.ch
Ein Schweizer Team arbeitet mit viel Enthusiasmus und Ehrgeiz an dem revolutionären Flugzeug Pro- jekt Smartflyer. Die smartflyer AG entwickelt ein Elektroflugzeug mit Range Extender für die private Luftfahrt. Darüber hinaus erfüllt es den Zweck der emissionsfreien Ausbildung von Piloten. Das Pro- jekt wird unterstützt durch die Spe- zialfinanzierung Luftverkehr und erhält nun einen weiteren Wachs- tumsschub durch den Einstieg von Invero. Zuletzt präsentierte sich Smartflyer auf dem Electrifly-In in Bern mit der Rohbauzelle des Rumpfes. Viel Zeit wurde in die
Schwedische Regional-Airline möchte bald elektrisch fliegen
Die schwedische Airline Braathens Regional Airlines (BRA) wird im Rahmen einer Vereinbarung zur Entwicklung emissionsfreier Strek- ken im Nordosten des Landes Tur- boprop-Flugzeuge zur Umrüstung auf Wasserstoff-Brennstoffzellen- antrieb an ZeroAvia liefern. Es han- delt sich dabei um zweimotorige Turboprops ATR 72-600 für das sich das Brennstoffzellensystem ZA2000 eignet. Ulrika Matsgard, CEO von BRA, sagte, dass die Ver- einbarung der Fluggesellschaft hel- fen wird, ihr Ziel zu erreichen, bis 2045 internationale Net-to-Null-Flü- ge zu erreichen. „Wir sehen was-
serstoffbetriebene Flugzeuge als eine wichtige Lösung für internati- onale Flüge in Europa. Es ist uns auch wichtig, zu Initiativen beizu- tragen, die hier in Skandinavien ge- startet wurden.“ BRA hat zuvor ei- ne Absichtserklärung für das Hy- brid-Elektroflugzeug ZA-30 unter- zeichnet, das von der schwedisch- en Firma Heart Aerospace entwik- kelt wird; es sitzt auch im Kunden- beirat des Flugzeugherstellers. Für diesen Typ ist der ZA600-Antriebs- strang mit 600 kW vorgesehen. Weitere Partner des Programms sind der Airport Skelleftea und ein Energieversorger. www.flybra.se
VoltAero bereitet sich auf baldige Serienproduktion vor
Mit einer Vorbestellung von 15 Cassio 330, die mit einem 330-Ki- lowatt-Elektro-Hybrid-Antriebssys- tem für den Fünfsitzer ausgestattet werden, wollen sich Schweizer über SKYSHARE in die künftige Kundenschar einreihen. Dies ga- ben die beiden Partner VoltAero und SKYSHARE anlässlich der diesjährigen EBACE in Genf be- kannt. Dort teilten sie sich bereits einen gemeinsamen Innovation- Pavillon. Mit dieser jüngsten Ver- einbarung hat VoltAero nun insge- samt 218 Bestellungen und Zusa- gen für seine Cassio-Flugzeugpro- duktlinie erhalten. VoltAero hat sei- nen Hauptsitz auf dem Aérodrome
de Royan-Médis im Südwesten Frankreichs. Seine Cassio-Flug- zeuge sollen in einer eigens dafür noch zu errichtenden Anlage am Flughafen Rochefort Charente-Ma- ritime in der französischen Region Nouvelle-Aquitaine endmontiert werden. Zudem wurde bekannt, dass sich der japanische Motorad- hersteller Kawasaki in einer zwei- ten Finanzierungsrunde in nicht genannter Summe aktiv am Unter- nehmen beteiligt hat. Das Geld dient der Entwicklung, Produktion und Zertifizierung der hybridelek- trischen Flugzeugfamilie Cassio. www.voltaero.com
Lilium vergrößert sein Auftragspolster auf 645 Bestellungen
Lilium, der Entwickler des zweiten deutschen eVTOL, gab am 23.Mai 2023 eine Vereinbarung mit Air-Dy- namic SA, einem in der Schweiz ansässigen Unternehmen Privatjet- und Helikopterunternehmen an- lässlich der EBACE in Genf am 23. Mai bekannt, eine Vereinbarung über die Lieferung von bis zu fünf „Lilium Jets“ abgeschlossen zu haben. Die Vereinbarung beinhaltet bereits feste Anzahlungen. Schon kurz nach der Vereinbarung mit Air Dynamic gab Lilium auch die Lie- ferung weiterer sechs „Lilium Pio- neer Edition Jets“ bekannt. Es han- delt sich da um ein früheres Memo-
randum of Understanding zwisch- en den beiden Unternehmen, das letztes Jahr während der Farnbo- rough International Airshow be- kannt gegeben wurde und das jetzt umgewandelt wurde. Obwohl Llium laut Angaben nur maximal 300 km/h im Flug erreichen wird, hat das Fluggerät die etwas verwir- rende Zusatzbezeichnung „Jet“. Kein Hindernis für die bereits 645 Bestellungen „Lilium Jets“ von ver- schiedenen Kunden aus Europa, Südamerika, dem Mittleren Osten und den USA. Frühestens 2025 wird die Zulassung für den „Lilium Jet“ erwartet. www.lilium.com
Bald erste Flugversuche mit fliegendem Testlabor des DLR
Das Bundesministerium für Wirt- schaft und Klimaschutz BMWK för- dert mit 45,2 Millionen Euro die Be- schaffung eines Regionalflugzeugs sowie dessen Umrüstung und Nut- zung als fliegender Wasserstoff- Prüfstand (Flying Testbed). Den Förderbescheid hat die Koordina- torin der Bundesegierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt, Dr. Anna Christmann, am 12. Mai an die Vorstandvorsitzende des Deut- schen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla, übergeben. Die Förderung für die Jahre 2023 bis 2025 ist Teil des BMWK-Luft- fahrtforschungsprogramms LuFo
Klima, mit dem die Bundesregie- rung die Luftfahrtbranche auf ihrem Weg hin zur CO2-Neutralität unterstützt. Das fliegende Testla- bor steht technologieoffen und in seiner modularen Bauweise mög- lichst vielen interessierten Partnern zur Verfügung, die über keine ei- gene Testmöglichkeit verfügen. So können vielversprechende An- triebs-, Treibstoff- und Systemtech- nologien für die Dekarbonisierung der Luftfahrt schnell und unter realen Flugbedingungen erprobt werden, um deren Entwicklung maßgeblich zu beschleunigen. www.dlr.
Eviations Auftragsbestand: 4 Milliarden US-Dollar
Innerhalb von 6 Monaten konnte der amerikanische Flugzeugher- steller Eviation seinen Auftragsbe- stand von 2 Milliarden auf 4 Milliar- den US-Dollar erhöhen. Neuester Kunde für das neunsitzige Regio- nal- und Geschäftsreiseflugzeug Alice ist der englische Leasingge- ber MONTE, der sich auf Regional- flugzeuge mit Schwerpunkt auf die nachhaltige Luftfahrt mit 30 LOI (Letter of Intent) erklärt hat. MON- TE ist neu und gibt an, führend in der Finanzierung emissionsfreier und emissionsarmer Technologien im regionalen Luftfahrtmarkt zu sein. MONTE konzentriert sich da-
rauf, den Übergang der Luftfahrt- industrie zu Netto-Null-Kohlenstoff- Emissionen durch Finanzierungs- und Leasinglösungen für nachhal- tige Luftfahrt für regionale Flug- zeugbetreiber zu unterstützen. Die zweimotorige Alice wird von zwei magni 650 mit je 700 kW angetrie- ben. Angeblich soll im Vergleich zu leichten Jets die Flugstunde nur einen Bruchteil der Betriebskosten High-End-Turboprops kosten. Allerdings ist es seit dem kurzen Erstflug letzten Jahres im Septem- ber Jahres um Alice sehr still geworden. www.eviation.com
EHang steht angeblich kurz vor der Zulassung!
Das chinesische Unternehmen EHang, Hersteller von eVTOL‘s, strebt nach über 30 000 Flügen noch für 2023 die Musterzulassung der Civil Aviation Authority of Chi- na (CAAC) für seinen EH216-Typ an. Laut Firmenchef Nick Yang hat das Unternehmen bis Ende 2022 185 zweisitzige EH216 -Flugzeuge verkauft, die immer noch als Expe- rimental gelten. Nutzer der Flugge- räte sind primär Betreiber von Ver- gnügungsparks. Es ist ihnen nicht gestattet, Tickets zu verkaufen. Dennoch können Passagiere mit- fliegen, sofern sie eine Verzichts- erklärung unterzeichnen, in der sie den experimentellen Charakter des
Fluggeräts akzeptieren. Neben 100 Bestellungen aus China, verfügt das Unternehmen international über mehr als 1.200 Vorbestellun- gen für den EH216 und den VT-30 mit größerer Reichweite, der über Flügel und acht Elektromotoren verfügt. Der völlig autonome EH216 verfügt über acht untenlie- gende Ausleger mit insgesamt 16 Elektromotoren. Die maximale Nutzlast des Flugzeugs beträgt 220 kg (485 lb), die Flugdauer liegt bei 25 Minuten. Die Reichweite beträgt 30 Kilometer. Der Preis kommt auf 302.000 US-Dollar. www.ehang.com
Mit umbemannten Flugzeug neue Technologien erforschen
Der Flugzeugbauer Embraer und der Financier of Studies and Pro- jects (Finep) haben in der ersten Maiwoche 2023 eine Vereinbarung über die Entwicklung von Plattfor- men unterzeichnet, die neue Luft- fahrttechnologien demonstrieren soll. Damit geht Südamerika einen vollkommen eigenständigen Weg unabhängig von Europa, Asien und Nordamerika. Embraer hat schon vor einigen Jahren mit ersten Ver- suchen begonnen, Flugzeuge zu elektrifizieren und hat sogar eine Tochter in Florida/Nordamerika ge- gründet, um dort unter EVE die Entwicklung von VTOL’s voranzu-
treiben. Mit einem unbemannten zweimotorigen Versuchsträger sol- len neue Technologien erforscht werden. Um das Projekt zu erfas- sen, werden verschiedene Institute mit ihren Arbeiten zusammenge- fasst. Sie sollen die Beziehung zwischen Regierung, Wissenschaft und Industrie weiter ausbauen und vorantreiben. Die Gewährung wirt- schaftlicher Subventionen für Inno- vationen in Unternehmen ist ein in westlichen Industrieländern weit verbreitetes staatliches Politikin- strument, das nach den Regeln der Welthandelsorganisation be- trieben wird. www.embraer.com
ZeroAvia übernahm Bombardier Q400 für Weiterentwicklungen
Jane Lefley von ZeroAvia vergaß anlässlich ihres Vortrags auf der AERO nicht die Kompetenzen von ZeroAvia in den Vordergrund für hydrogene Antriebsstränge vorhan- dener und zukünftiger Flugzeug- typen vorzustellen. Das englisch- amerikanische Unternehmen hat nach seinen Anfangserfolgen mit einer Piper und einer Dornier 228 auf die Weiterentwicklung der An- triebsstränge bis auf 1,8 MW ge- setzt. Nach einer De Havilland Dash 8-300, die mit Universal Hy- drogens-Antriebsstrang mit 800 kW in die Luft ging, bekam Zero-Avia jetzt zum Ausbau ihres Programms eine Bombardier Q400, die mit 76
Sitzen bei den Alaska Airlines aus- gedient hatte. Damit unterstützt die Airline die Mühen das modulare Megawatt-Antriebssystem voran- zutreiben. In Kombination mit den Hochtemperatur-PEM-Brennstoff- zellen und fortschrittlicher Leis- tungselektronik – beides Techno- logien, die ZeroAvia im eigenen Haus entwickelt – ist die hochmo- derne Elektromotortechnologie ei- ne von drei Schlüsselbausteinen. Damit wäre die Q400 das vorerst größte Passagierflugzeug der Welt, dass dann mit Brennstoffzel- len betrieben wird. www.zeroavia.com
Militär zeigt immer mehr Interesse an Joby‘s S4 eVTOL
Bis jetzt sind alle VTOL-Entwick- lungen rein zivile Projekte, doch es ist naheliegend, dass sich auch das Militär früher oder später dafür interessiert. Im Gegensatz zu Kampf- und Transportflugzeugen, die die Entwicklungen von der In- dustrie mit Steuergeldern finanzie- ren lassen, wurden VTOL‘s zum allergrößten Teil aus Startup-Unter- nehmen heraus finanziert. Anders allerdings das amerikanische Start- up Joby Aviation, dass teilweise auch von der US-Air Force gestützt wurde. Jetzt hat die USAF neun Joby S4 übernommen, um damit eigenen Erfahrungen zu sammeln.
Die ersten zwei Exemplare gingen nach Edwards Airbase. Die USAF und auch das Heer unterstützen schon seit Jahren verschiedene VTOL-Entwickler. Joby gab jetzt bekannt, dass Toyota die Lieferung von Antriebsstrang- und anderer Komponenten für seine Fluggeräte übernommen hat. Das Muster S4 ist das Fortschittlichste seiner Art. Toyota ist seit 2020 mit 400 Millio- nen Dollar größter Anteilseigener von Joby. Die Japaner wollen sich damit auch das Know-how erkau- fen. Allerdings steht die Zulassung von der FAA immer noch aus. www.jobyaviation.com
Mit dem Open Fan fast so schnell wie mit einem Turbo Fan
Engländer und Russen haben sich in der Vergangenheit viel mit ge- genläufigen Propellersystemen be- schäftigt. Im Zuge neuer Erkennt- nisse wurde in amerikanischen und europäischen Forschungslaboren an Open Fan-Triebwerkstechnolo- gien gearbeitet, die als Ziel hatten, auf Ummantelungen für die heute üblichen Fans an Fantriebwerke zu verzichten. Im Rahmen von Clean Aviation hat Safran Aircraft Engines die Koordination von OFELIA- (Open Fan for Environ-mental Low Impact of Aviation) übernommen. Das Ziel ist es, die Vorteile einer offenen Lüfterar-chitektur in Bezug
auf die Effizienz zu demonstrieren, um den Anforderungen der zukünf- tigen Generation von Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen um 2035 gerecht zu werden. Der Open Fan zielt darauf ab, 20 % des Kraftstoff- verbrauchs und der CO2-Emissio- nen einzusparen. Die Open Fan Technologie lässt sich aber ebenso auf die Elektroantriebe übertragen, die aus heutiger Sicht, wenn ihr Strom nur durch Brennstoffzellen- systeme generiert wird, kein Was- ser oder nur im geringeren Maßen in höheren Schichten der Atmos- phäre abgesondert wird. www.safran.com

Elektrisches Fliegen - die Zukunftsperspektive

Electric Flight
05.01.2023
Foto:Aerev
22.01.2023
Foto: ZeroAvia
30.01.2023
Bild: Airport Stuttgart
06.01.2023
Foto: Archer Aviation
09.01.2023
Foto: Askafly
09.01.2023
Foto: Horizon Aircraft
26.01.2023
Foto: Elektra Solar
31.01.2023
Foto: Siemens
08.02.2023
Foto: Pyka
23.02.2023
Foto: Alauda
09.02.2023
Foto: Airbus
10.02.2023
Foto: ZeroAvia
10.02.2023
Foto: Airbus
Foto: PowerCell
14.02.2023
Bild: Embraer
23.02.2023
Foto: Safran
23.02.2023
Foto: Solithor
01.03.2023
Bild: DOE
03.03.2023
Bild: Aura Aero
06.03.2023
Foto: Autoflight
06.03.2023
Foto: Universal Hydrogen
07.03.2023
Bild Diamond Aircraft
09.03.2023
SSymbolfoto: Sikorsky
23.03.2023
SSymbolfoto: H55
27.03.2023
Bild Versical Aerospace
01.03.2023
Bild: Blue Spirit
07.03.2023
Bild: Electrra
20.03.2023
Foto: Beta Technologies
27.03.2023
Foto: Archer
23.03.2023
Bild Skyfly
25.03.2023
Bild: Lyte Aviation
28.03.2023
Foto: Jekta
01.04.2023
Foto: BRA
05.04.2023
Bild: Smartflyer
06.04.2023
Foto: JH Aircraft
08.04.2023
Foto: Horizinaircraft
08.04.2023
Foto: IHI
20.04.2023
Foto: Horizinaircraft
26.04.2023
Foto: JH-Aircraft
27.04.2023
Foto: Harbour Air
29.04.2023
Foto: H2FLY
28.04.2023
Foto: H2Fly
18.04.2023
Bild: DLR
28.04.2023
Bild REGENT
04.05.2023
Foto: Joby Aviation
04.05.2023
Foto: Zero Avia
11.05.2023
Foto: EHang
15.05.2023
Bild: Eviation
15.05.2023
Bild: DLR
24.05.2023
Bild: Lilium
02.05.2023
Bild: Airbus
08.05.2023
Bild: Embraer
25.05.2023
Bild: VoltAero
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