Meldungen 1/2022
Bild: Britten-Norman
Bild: Rolls-Royce
„Prosperity I V1500M “ von AutoFlight, ein eVTOL soll bis 2025 voll einsatzfähig
sein. Das heißt, dass das chinesische Unternehmen mit Sitz in Shanghai erst
einmal viel Geld in die Hand nehmen muss, um die für Europa geplante Zentrale
in Augsburg genügend Entwicklungskapazität aufzubauen. Am Flughafen Augs-
burg will Autoflight Europe noch dieses Jahr bis zu 50 Arbeitsplätze schaffen.
Dort soll dann auch die spätere Erprobung für die Zulassung mit jährlichen zirka
100 Testflügen stattfinden. Autoflight selbst gilt in China als eines der ersten
Technologieunternehmen, die autonome eVTOL’s für zum Teil große Nutzlasten
(V50 und V400) herstellt. Die globale Ausrichtung soll die Expansion, so auch in
Deutschland erleichtern, zumal hier der leichtere Zugang zur EASA gegeben ist.
Prosperity I V1500 M“ von AutoFlight wird ein elektrisches, senkrecht startendes
und landendes Flugzeug mit einer Reichweite von etwa 250 Kilometern sein. Es
soll bequem Platz für bis zu drei Passagiere zusätzlich zum Piloten bieten. Die
maximale Flugmasse soll 1500 kg betragen. Das Zertifizierungsprogramm für
dieses Lufttaxi beginnt nach Firmenangaben schon in diesem Jahr und soll bis
2025 abgeschlossen sein. https://www.autoflight.com
Brandenburg stärkt Forschung für moderne Luftfahrtantriebe
Bild: DLR
Sorgenkind in Brandenburg ist die Region Lausitz. Strukturwandel ist angesagt
und so soll an der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus-
Senftenberg nun mit Industriepartnern ein Forschungszentrum für hybrid-elek-
trische Antriebe entstehen. Durch die neuen Flugzeugkonstruktionen könnte
sich der Ausstoß an klimaschädlichen Gasen künftig signifikant reduzieren. Das
im Aufbau befindliche Center for Hybrid Electric Systems Cottbus (CHES-CO)
könnte allein dort 400 neue Arbeitsplätze entstehen lassen, denn bis 2030 soll
der Braunkohleabbau eingestellt werden. In Zusammenarbeit mit dem Institut für
Elektrifizierte Luftfahrtantriebe des DLR, mehreren Fraunhofer-Instituten sowie
Industriepartnern wie Rolls-Royce Deutschland und APUS entsteht bis zum Jahr
2026 ein Forschungszentrum im Technologie- und Industriepark im Norden von
Cottbus. Brandenburgs Wissenschafts- und Forschungsministerin Dr. Manja
Schüle überbrachte am 5. Januar 2022 einen Bewilligungsbescheid 38,56 Millio-
nen Euro an die BTU. BTU-Präsidentin Prof. Dr. Gesine Grande: „An der BTU
erforschen wir die Mobilität der Zukunft. Hybrid-elektrische Luftfahrtantriebe
sind ein wichtiger Baustein zur weiteren Reduktion schädlicher Emis-sionen.“
https://www.b-tu.de/
11.01.2022
Vor drei Jahren bekundete die schottische Loganair ihr Interesse an der Umstel-
lung ihrer Britten-Normen Zweimots auf Elektroantriebe. 2019 leitete die Univer-
sität Cranfield in Großbritannien bereits eine Studie ein, die die bis zu 9-sitzige
Maschine für durchaus geeignet hielt. Nun hat EasyJet bekanntgegeben, ge-
meinsam mit Cranfield Aerospace Solutions (CAeS) und Britten Norman an einer
schnellen Realisierung einer Wasserstoff-Brennstoffzellen-Lösung zu arbeiten.
Dazu wurde eine bereits gebrauchte Maschine gekauft, die jetzt bei CAeS umge-
rüstet werden soll. EasyJet hat angekündigt, dass sie mit dem Unternehmen zu-
sammenarbeitet, um die Entwicklung ihres Wasserstoff-Brennstoffzellen-An-
triebssystems für Verkehrsflugzeuge im Rahmen der Ambition der Fluggesell-
schaft zur Dekarbonisierung der Luftfahrt zu unterstützen. CAeS strebt an, dass
der erste Testflug noch in diesem Jahr stattfinden soll und dass das emissions-
freie Produkt bei Britten-Norman ab dem Jahr 2025 erhältlich sein wird. In der
erweiterten Phase erklärt CAeS als Ziel, als nächstes ein kommerziell rentables
Wasserstoffflugzeug mit 19 Sitzplätzen zu produzieren, bevor man schließlich
ein emissionsfreies Regionalflugzeug mit 75 Sitzplätzen neu entwickeln wird.
https://www.cranfieldaerospace.com
Cranfield Aerospace arbeitet mit EasyJet-Hilfe an H2-Umrüstkits
19.01.2022
Autoflight lässt in Deutschland eVTOL weiterentwickeln
25.01.2022
Engländer sind bekannt für Ihre Rekordsucht. Nun kam aus dem Hause Rolls-
Royce die Mitteilung, dass die zwei auf dem Testgelände für Versuchsflugzeuge
des britischen Verteidigungsministeriums in Boscombe Down mit dem Techno-
logieträger ACCEL „Spirit of Innovation“ durchgeführten Flüge von der FAI, dem
Weltluftsportverband, der die Luft- und Raumfahrtweltrekorde kontrolliert und
zertifiziert nun auch anerkannt wurden. Dort startete bereits m 16. November
2021 und 15.45 (GMT) der einmotorige Versuchsträger ACCEL und erreichte eine
Höchstgeschwindigkeit von 555,9 km/h (345,4 mph) über 3 Kilometer Distanz
und dann bei weiteren Flügen 532,1 km/h (330 mph) über 15 Kilometer sowie
auch eine kurzzeitig maximale Höchstgeschwindigkeit von 623 km/h (387,4
mph), die jedoch nicht anerkannt wurde. Was das Flugzeug betrifft, so wurde ein
erstes Design bereits 1919 vorgestellt. Auf Basis der Zelle des Rennflugzeugs
Nemesis NXT wurde ein elektrischer Antriebsstrang entwickelt, der einen darin
verbauten Dreischeiben-Elektromotor von YASA mit 400 kW und einem Propeller
mit 2200 UpM antreibt. Das System wird mit 750 Volt über einen Converter von
Gleichstrom in Wechselstrom umgesetzt und mit über 6480 Zellen betrieben.
https://www.rolls-royce.com/country-sites/deutschland.aspx
FAI hat ACCEL-Weltrekorde anerkannt
02.02.2022
Jetzt kommen sie scheinbar doch – die fliegenden Untertassen. Einen Einsitzer
zu basteln, scheint dabei zunächst ebenso leicht wie eine größere skalierbare
Ausgabe zu sein, geht es doch in erster Linie um die Steuer- und Regelverhalten.
Immerhin zeigte sich „Zero“ von ZEVA nach ersten Schwebflügen als sehr stabil.
Das patentierte System soll bei 5000 Dollar Anzahlung um die 250 000 Dollar kos-
ten. Nicht das Hoovern ist das Problem, sondern die Transition. Genau vor dieser
Herausforderung stehen die Macher um Stephen Tibbitts und Ben Gould noch.
ZEVA wurde 2017 gegründet, um am Boeing GoFly-Wettbewerb teilzunehmen.
Das erste Fluggerät von ZEVA heißt nun Zero und soll die Transportlandschaft
zunächst für privates Reisen verändern. Fernab von Ideen wie einst William T.
Piper oder Gilbert und Gordon Taylor, denn ihre Flugzeuge in den dreißiger Jah-
ren sollten so billig und so leicht bedienbar wie Autos sein, was denn auch
gelang. Das wird Tibbitts und Gould so nie gelingen, weil ihr Fluggerät nicht
eigenstabil fliegen kann und eines ungleich höheren technischen Aufwands
bedarf. Ein teures Vergnügen, obendrein auch deswegen, weil vollkommen unge-
klärt ist, wo man starten und landen und durch welche Korridore man etwa
fliegen kann. https://www.zevaaero.com/
Eine fliegende Untertasse oder ein großes Ei? ZEVA weiß die Antwort
20.01.2022
Bild: GKN
05.02.2022
NASA schiebt Elektromotorisierung bei der Industrie voran
08.02.2022
Amerikaner planen regulären Flugbetrieb in drei Jahren in Südkorea
104 kW-Rotax und 30 kW Rolls-Royce im Parallelbetrieb bieten 180 PS
Es wird nicht bei kleinen eVTOL‘s 2-6-Sitzern bleiben
24.02.2022
Die englische Regierung hat im Rahmen eines auf vier Jahre angelegten Indus-
trial Strategy Challenge Fund-Programms 125 Millionen engl. Pfund zur Verfü-
gung gestellt. Innerhalb eines darin enthaltenen Future Flight Challenge Pro-
gramms wurde ein von GKN Aerospace geleitetes Projekt gestartet. Das Ergeb-
nis war eine Studie eines Skybus-Kooperationsprojekts, das das Potenzial für
ein eVTOL-Flugzeugkonzept mit sechs Rotoren und 30 Sitzplätzen untersucht
hatte. Die als Skybus bezeichnete Idee wurde letztes Jahr ins Leben gerufen, um
die Machbarkeit von eVTOLs für den öffentlichen Nahverkehr dieser Größe zu
untersuchen. Ein emissionsfreies Nahverkehrssystem in der Luft würde auch die
Überlastung des Straßennetzes verringern, so die Studie und die Gesamtfahr-
zeit, -kosten und -emissionen für alle Reisenden reduzieren. GKN Aerospa-ce ist
Marktführer bei Flugzeugkomponenten, Triebwerkssystemen, Folien und Bord-
netzsystemen und ist in 12 Ländern an 39 Produktionsorten tätig und be-
schäftigt rund 15.000 Mitarbeiter, darunter auch in Deutschland. Neben der
durchgeführten Machbarkeitsstudie für den eVTOL 30-Sitzer laufen bei GKN
auch Studien ähnlicher Art in Richtung von 30 bis 50-Sitzern. Die Konzepte sind
nur Denkansätze. https://www.gknaerospace.com
Hybrid-Systeme werden inzwischen in der Autoindustrie mit einem Fragezeich-
en gesehen. Nun hat sich Tecnam dieser Technologie angenommen, um den Be-
weis zu erbringen, dass man mit einem Viersitzer nicht unbedingt ein 180 PS-
Triebwerk benötigt, sondern mit einem deutlichen preiswerteren und sparsa-men
Rotax-Motor unterhalb dieser 180 PS auskommt. H3PS ist ein 2018 von Tec-nam
und Siemens gemeinsam gestartetes Projekt als Studie zur Untersuchung eines
parallelen Hybridantriebs. Aus der Kopplung eines schwächeren Verbrenners
mit einem kleinen parallel auf der gleichen Welle liegenden Elektromotor erhofft
man sich nicht nur CO2-Einsparungen. H3PS steht für „High Power High Scala-
bility Aircraft Hybrid Powertrain“ und ist ein Projekt, das im Rahmen des
Forschungs- und Innovationsprogramms „Horizont 2020“ der Europäischen
Union finanziert wird. Dazu wählte Tecnam für seine P2010 den 104 kW Rotax
915-IS-Motor aus, der mit einem Rolls-Royce 30 kW-Elektromotor im Parallelbe-
trieb gekoppelt ist. So stehen dann für den Start rein rechnerisch sogar 180,9 PS
zur Verfügung. Im Reiseflug wirkt der Motor als Generator, der eine Batterie puf-
fert. Die Testslaufen inzwischen mit Rolls-Royce als Nachfolger von Siemens
weiter. https://www.tecnam.com
16.02.2022
Nicht in den USA oder Frankreich, sondern in Südkorea sollen die ersten Flugta-
xis ab 2025 abheben. Entgegen anderer Anbieter hat sich Joby Aviation von An-
fang an auf rein aerodynamisch steuerbare Flugzeuge konzentriert, die nur für
Start und Landung Hubrotoren einsetzen müssen. Diese werden mit einer Hy-
draulik in die jeweilige Konfiguration gestellt. Sie übernehmen das Hoovern und
den Vortrieb. Joby hatte 2014 mit dem Joby S2 schon einen Entwurf einer 12-
motorigen Version auf den Weg gebracht, an dem der Schwenkmechanismus
erprobt wurde. Gegenüber ersten Entwürfen erlaubte man sich durch größere
Rotordurchmesser und die Verwendung von Fünfblattpropellern auf die Hälfte
der Motoren zu verzichten. Die Kabine bietet Platz für vier Passagiere und einen
Piloten. Damit unterstreicht Joby Aviation den Anspruch auf ein pilotengesteuer-
tes Flugzeug gegenüber Mitbewerbern. Die in Santa Cruz, San Carlos und Ma-
rina Kalifornien/USA angesiedelte Joby Aviation spricht von bereits über 1 000
durchgeführten Flügen, wobei die ersten Flüge auch autonom geflogen wurden.
Der Faktor Mensch soll zusätzliche Sicherheit suggerieren. Weltweit ist man aber
bemüht, die Airtaxis in den normalen zivilen Luftverkehr zu integrieren.
https://www.joby-aviation.com
GE Aviation, weltweit führender Anbieter von Strahltriebwerken, Komponenten
und Systemen für Verkehrs- und Militärflugzeuge steigt auch in die Entwicklung
elektrischer Antriebe ein. Dazu gaben die NASA und GE Aviation den Start einer
neuen Forschungspartnerschaft bekannt, um ein hybrides, elektrisches An-
triebssystem der Megawatt (MW)-Klasse auszureifen, um die Eignung für Sing-
le-Aisle-Flugzeuge zu demonstrieren. Das Programm, das Teil des NASA-Pro-
jekts Electrified Powertrain Flight Demonstration (EPFD) ist, umfasst insgesamt
260 Millionen US-Dollar, einschließlich Investitionen von NASA, GE Aviation,
Boeing und anderen Partnern über einen Zeitraum von fünf Jahren. Die NASA
hatte im Rahmen ihres EPFD-Programms bereits im Oktober 2021 GE Aviation
und MagniX ausgewählt, um ein hybrid-elektrisches Antriebssystem der Mega-
watt-Klasse zu entwickeln. Boden- und Flugtests sind für die Mitte des Jahr-
zehnts geplant. Das neue Programm mit der Adaption an der Saab 340B stellt
somit einen weiteren Schritt in die nächsthöheren Klassen dar. Boeing und sei-
ne Tochter-esellschaft Aurora Flight Sciences werden GE Aviation mit Dienst-
leistungen zur Flugzeugmodifikation, Systemintegration und Flugerprobung
versorgen. https://www.boeing.com
Das VTOL von Eve Air Mobility ist noch nicht einmal in der Luft gewesen und
schon erfolgten fast übereilig Bestellungen anlässlich der Singapore Airshow.
Aviair und HeliSpirit wollen damit ihre in Australien mit über 50 bestehende
Dreh- und Starrflügel-Flugzeugflotte erweitern um mit bis zu 50 eVTOL’s für Flü-
ge ab 2026 zu ergänzen. Mit einer Microflight-Order kommen weitere 40 hinzu.
Das Tochterunternehmen vom Embraer bringt damit andere Anbieter in Zug-
zwang. Jedoch haben diese, wie Archer oder Volocopter bereits in Tausenden
von Flügen den Nachweis ihrer Fliegbarkeit erbracht und befinden sich mit ihren
Projekten bereits in der Zulassungsphase. Aviair und HeliSpirit wollen die
VTOL’s für touristische Flüge einsetzen. Michael McConachy, Managing Director
von Aviair und HeliSpirit, sagte „Die eVTOL-Technologie von Eve passt gut zu
unserem Geschäftsmodell und unserem Wunsch, an der Spitze klimaneutraler
Lösungen für die Luftfahrtindustrie zu stehen.“ www.eveairmobility.com
Amerikanischer Business-Flieger wird auf Elektro-Antrieb umgerüstet
Engländer treiben mit Studien ihre Forschung voran
Österreichische Modellversuche sollen zum eVTOL-Achtsitzer führen
Marc Meder, CEO von Deep Blue Aviation entwickelte die MX 18 „Silhouette“.
„Silhouette“ ist ein eVTOL, das gegenüber Koptern durch seine Nurflügel-Konfi-
guration bei komplettem Triebwerksausfall durch seine aerodynamischen Eigen-
schaften eine gewisse Restsicherheit bietet. Die drei innenliegenden Rotoren
sind so ausgelegt, dass es zu keiner Bodenberührung kommt. Durch allmähli-
ches Kippen der beiden vorderen Rotoren entsteht ein Vortrieb, ähnlich wie bei
einem zweimotorigen Flugzeug. Die Silhouette ist derzeit in zwei Varianten ge-
plant: Das Modell M als Zweisitzer und das Modell L für vier Passagiere und
einem Piloten. Das vorläufige Endprodukt und Ziel ist ein Zweisitzer mit einer
Spannweite von 11 Meter. Die Leermasse soll dabei 650 kg betragen. Drei Elek-
tromotoren von je 120 kW sind als Antrieb vorgesehen. Die vorderen Hubroto-
ren, die mit 2500 rpm drehen, übernehmen im Reiseflug den Vortrieb. Mehr
unter: http://www.deepblueaviation.com
Ein Bericht aus Großbritannien „Our Vision for Zero-Carbon Emission Air Tra-
vel“ markiert den Abschluss einer Studie, die sich mit der Machbarkeit von CO2-
freier Luftfahrt befasste. Das Projekt kommt zum Schluss, dass die Luftfahrt
durch die Entwicklung sowohl von nachhaltigem Flugkraftstoff (SAF) als auch
von Technologien für grünen flüssigen Wasserstoff das Nettonullziel 2050 errei-
chen kann. Um Marktanteile zu sichern, müssten britische Unternehmen bereit
sein, Technologien bis 2025 zumindest zu demonstrieren. Dieser Zeitrahmen ist
entscheidend, damit neue Flugzeuge ohne CO2-Emissionen bis 2035 in Dienst
gestellt und das Null-Ziel bis 2050 erreicht wird. Dazu hat FlyZero drei Flugzeug-
konzepte entwickelt, die eine Vision darstellen, aber durchführbar sind. Das
Einstiegskonzept ist im regionalen Narrowbody-Segment für mittelgroße Märkte
zu finden, die ähnliche Fähigkeiten wie heutige Flugzeuge bieten.
https://www.ati.org.uk/
Totgesagte leben länger! Das gilt nicht selten auch für hochtechnisierte Projek-
te. Der ursprüngliche Entwurf des Jetcruzer begann 1983. Es folgten mehrere
Vorserienmuster, deren Zertifikationsmuster schon 1992 von der FAA Part 135
die IFR-Zulassung erhielten. Die Besitzer und Rechte wechselten. Zuletzt über-
nahm Jetcruzer International das Projekt, um über eine ergänzende Musterzulas-
sung (STC) mit einem Elektroantrieb das Projekt wieder zu aktivieren. Nach An-
gaben der Firma seien zunächst die Umrüstarbeiten für den Jetcruzer 450, der
noch keinen Druckrumpf besitzt, vorgesehen. Die Reichweite soll mit dem Flug-
zeug dann auf 500 Meilen kommen. Auf eine dreifache Reichweite soll dann die
500er Version mit einem Brennstoffzellensystem erweitert werden. Für den Jet-
cruzer 500, der auf einen druckbelüftetem Rumpf ausgelegt ist, kommen neben
dem reinen Passagiertransport auch Fracht- und Trainereinsätze zum Einsatz.
https://www.jetcruzer-international.com
Brasilianer wollen ihre eVTOL‘s auch auf dem 5. Kontinent etablieren
ElringKlinger entwickelt Stacks für die Luftfahrt
GAMA nimmt weitere Mitglieder auf
AERO behält Kurs
Wisk erhält Kapital von Boeing
Bye Aerospace hofft auf weitere Vorbestellungen und Dollars
Chinesen erhalten große Vorbestellung für eVTOL‘s aus Japan
Hinter Joby steht auch die US-Airforce
Lithium durch Sole-Ausspülung gewinnen
Morgan Stanley schätzt den Markt für eVTOL‘s auf 1,5 Billionen Dollar
Brasiliens Eve weist Auftragsbestand von 1735 eVTOL‘s aus
Chinesen wollen Feststoffzellen mit 400 Wh/h fertigen
NetJets strebt Partnerschaft mit Lilium an
Nordiren erhalten Auftrag für City Airbus NG
DLR-Institut für Elektrifizierte Luftfahrtantriebe in Cottbus eröffnet
Textron Inc. in USA will Pipistrel aus Slowenien übernehmen
Embraers Tochter Eve weist Bestellungen für 1785 eVTOL‘s aus
Elektra One erhielt Einzelzulassung, geht aber nicht in Serie
Volocopter: bemannte Testflüge vor der Markteinführung 2024
Volocopter führte am 21.3.2022 den ersten bemannten eVTOL Flug mit seinem
Piloten Paul Stone in Frankreich durch. Der Flug war Teil einer Ur-ban Air Mobi-
lity (UAM) Testserie zur Evaluierung von Geräuschemissionen in Vorbereitung
auf die Markteinführung zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris. Dazu wurden
diese Woche mehrere bemannte Testflüge mit dem 2X Fluggerät im Rahmen
einer Testreihe auf dem Pariser Flugplatz Pontoise absolviert. Die Daten aus den
Tests werden den Partnern wichtige Einsichten zur Einführung und Akzeptanz
von künftigen UAM-Diensten in und um Paris geben. Das UAM-Testfeld auf dem
Flugplatz Pontoise befasst sich mit den Herausforderungen dieser neuen Mobili-
tätsform, indem es die Nutzung, Akzeptanz, Regularien, Technologien und die
Industrialisierung von UAM-Lösungen erforscht und umsetzt. Darüber hinaus
bietet der Flugplatz, der etwa 35 km nordwestlich von Paris liegt, eine realisti-
sche und sichere Umgebung für UAM Tests. https://www.volocopter.com
Wie erst heute bekannt wurde, ist die Elektra One, ein einsitziges Elektro-UL be-
reits im Oktober 2021 vom DULV in zugelassen worden. Die Ent-wicklung hatte
sich ohnehin um Jahre verschoben, weil sich die Zulas-sungsvorschriften geän-
dert hatten und weil man bereits an einem Doppelsitzer für Schulungszwecke
beschäftigt war. Der Elektra One ist mit einem serienmäßigen E-Motor vom Typ
HPD 32D von Geiger-Engineering ausgestattet. Der E-Motor hat einen Nennleis-
tung von 20 kW und hat eine Peak-Power von 32 kW. Nach Firmenangaben er-
reicht das 410 kg leichte Maschinchen damit eine Reisegeschwindigkeit von 90
km/h. Unter Zuhilfenahme der auf den Flächen integrierten Solarzellen soll damit
eine Flug-zeit von bis zu 3 ½ Flugstunden möglich sein. Ohne das PV-System
käme man trotzdem noch auf 2 ½ Flugstunden. Das maximale Steigen wird mit
3 m/s angegeben. Die Batterie hat eine Leistung von 21 kWh. Die Ladeleistung
des PV-Systems bringe 1,65 kW. https://www.elektra-solar.com
Embraer eVTOL Eve erhielt kürzlich eine Kaufabsichtserklärung über die Liefe-
rung von 200 eVTOL’s. Die nordamerikanische Charter-Fluggesellschaft Global
Crossing Airlines erhöht damit den Auftragsbestellstand bei Eve, der Tochterge-
sellschaft von Embraer auf 1785 Bestellungen. Das ist ein Auftragsbestellstand,
der höher ist als die bei den Mitbewerbern. GlobalX, die Tochter von Global
Crossing Airlines betreibt derzeit Flugzeuge der Airbus A320-Familie. Nach den
Vorstellungen von GlobalX soll in Südflorida ein ganzes Netz zur urbanen Mobi-
lität errichtet werden. Die Vereinbarung ermöglicht eine vielversprechende Part-
nerschaft, die die Entwicklung eines Ökosystems zur Skalierung von Urban Air
Mobility (UAM) untersuchen und das heute in Miami-Dade angekündigte Con-
cept of Operations (CONOPS) stärken soll. Noch ist noch nicht einmal ein Pro-
totyp geflogen, doch der Hersteller gibt sich selbstsicher und will die ersten
Maschinen bereits 2026 ausliefern. https://www.eveairmobility.com
Textron Inc. aus Providence, RI gab heute bekannt, die Firma Pipistrel zu über-
nehmen. Dem Mischkonzern gehören unter anderem Bell Helicop-ters, Cessna
und Lycoming an. Mit Textron wird Pipistrel Zugang zu mehr Ressourcen, tech-
nischem und regulatorischem Know-how und einem globalen Vertriebs- und
Support-Netzwerk. Nach Abschluss der Transaktion plant Textron die Bildung
eines neuen Geschäftssegments, Textron eAviation, das sich auf die Entwick-
lung nachhaltiger Flugzeuge konzentriert, zu denen auch Pipistrel gehören wird.
„Pipistrel wurde als einer der weltweit wichtigsten und erfolgreichsten Hersteller
von Elektroflugzeugen gefeiert“, sagte Vorsitzender und CEO von Textron Don-
nelly „Textron ist bestrebt, die Marke, den Hauptsitz, die Forschung und Ent-
wicklung sowie die Fertigung von Pipistrel in Slowenien und Italien beizube-
halten und gleichzeitig zusätzliche Investitionen in Pipistrel für die Entwicklung
und Produktion zukünftiger Produkte zu tätigen.“ https://www.textron.com
Das DLR-Institut für Elektrifizierte Luftfahrtantriebe wurde im Juni 2021 gegrün-
det. Bis Ende des Jahres 2022 werden 35 Mitarbeitende, in seinem Endausbau
bis zu 150 Mitarbeitende dort tätig sein. Am 10. März 2022 wurde das neue Insti-
tut für Elektrifizierte Luftfahrtantriebe am Standort Cottbus eröffnet. Es konzen-
triert sich mit seiner Forschung auf zukünftige emissionsarme Antriebssysteme.
„In unserem neuen Institut arbeiten wir an neuartigen, emissionsärmeren Flug-
zeugtriebwerken für die zivile Luftfahrt und leisten somit einen Beitrag zu einem
klimafreundlichen und leisen Flugverkehr der Zukunft“, sagt Prof. Anke Kays-
ser-Pyzalla, Vorsitzende des DLR-Vorstands. „Das neue Institut stärkt nicht nur
die Strukturentwicklung im Süden unseres Landes – die Forschung zu emissi-
onsarmen und alternativen Flugantrieben, gemeinsam mit der BTU und Rolls-
Royce, ist auch ein immens wichtiger Beitrag zum Klimaschutz“, ergänzte
Brandenburgs Forschungsministerin Dr. Manja Schüle. https://www.dlr.de
Zunächst setzte Airbus Helicopters für eVTOL’s auf reine Kopterlösungen.
Schon im vergangenen Jahr ergänzte man mit einer Kombination aus Tragflä-
chen und mehreren Propellern ähnlich wie Volocopter und EHang das Neukon-
zept, ohne sich ganz von diesen Konzepten zu verabschieden. CityAirbus Next-
Gen, wie das neue Konzept von Airbus nun heißt, erhält eine zusätzliche Trag-
fläche und ein V-Leitwerk. Acht Propeller sorgen für den Schwebflug und den
Vortrieb. Damit möchte man eine Reisegeschwindigkeit von 120 km/h erreichen
und 80 km weit fliegen können. Spirit AeroSystems wird für die Entwicklung und
Herstellung der Flügel von CityAirbus NextGen in Belfast, Nordirland, verant-
wortlich sein. Der Ehrgeiz beider Partner ist es, eine Lösung mit minimalem Ge-
wicht zu erreichen und gleichzeitig ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleis-
ten. Das verteilte Antriebssystem von CityAirbus NextGen wird dazu beitragen,
den Einfluss von Luftturbulenzen zu reduzieren. https://www.airbus.com
NetJets Inc., das größte Unternehmen für Privatjets der Welt, und FlightSafety
International, das führende Unternehmen im Bereich der Luftfahrt-ausbildung,
haben mit Lilium N.V., dem Hersteller eines des eVTOL, eine Absichtserklärung
(MoU) über eine geplante strategische Partnerschaft unterzeichnet. Danach
erhält NetJets die Option, bis zu 150 Lilium-Flugzeuge zu erwerben, die im Rah-
men des bestehenden NetJets-Shared-Ownership-Programms (Programm für
Anteilseigentümer) eingesetzt werden können, und den NetJets-Eigentümern
Möglichkeiten zur Ergänzung ihrer bestehenden Flugzeugflotte bieten. Lilium
soll außerdem bei zukünftigen Verkaufskampagnen des Lilium Jets an Privat-
kunden von NetJets Unterstützung bekommen. Darüber hinaus wollen die bei-
den Unternehmen ein Geschäftsmodell für den Betrieb des Lilium-Netzes in
Florida sowie in anderen Regionen der USA und Europas prüfen. Nach wie vor
existieren auf Lilium Website nur alte Video-Clips. https://www.lilium.com
In China, in der Provinz Jiangsu soll das Start-up Unternehmen QingTao Energy
Development den Bau einer größeren Produktionsanlage für Lithium-Feststoff-
zellen begonnen haben, die erstaunliche 400 Wh/kg an Energiedichte hervor-
bringen sollen. Es soll sich dabei um Pouchzellen handeln, die zunächst in ei-
nem ersten kleineren Werk mit einer Jahresleistung von einer Gigawattstunde
pro Jahr für Autoprototypen hergestellt wurden. Das neue Werk soll auf eine
Jahreskapazität von 10 GWh kommen. Die Gigafactory wird ihren Standort in
Kunshan in unmittelbarer Nähe von Shanghai haben. Wann das neue Werk fertig
gestellt sein wird und die Fertigung aufnehmen wird, ist bislang nicht bekannt.
Der CEO von QingTao, Feng Yuchuan komme wie die meisten seiner Kernmann-
schaft von der Universität Tsinghua. Es ist aber eine Ansage für die Luftfahrtin-
dustrie, da man dringend auf leistungsstärkere Batterien wartet. Das Rennen um
die potentesten Hersteller hat längst begonnen. https://www.cnevpost.com
Was sich Klaus Ohlmann - Rekordsegelflieger, bis jetzt Inhaber von 63 Weltre-
korden und sieben gewonnenen Weltmeisterschaften - im Segelflug gewünscht
hat, ist für ihn am 21. 4. 2022 endlich in Erfüllung gegangen. Im e-Genius, dem
derzeit besten Elektroflugzeug der Welt, gelang ihm zusammen mit Jonas Lay,
dem wissenschaftlichen Mitarbeiter des Institutes für Flugzeugbau an der Uni-
versität Stuttgart, ein Rekordversuch für einen absoluten Distanzversuch für
elektrisch betriebene Flugzeuge über 1000 km Strecke. Einen Tag zuvor flogen
die beiden Piloten in der Kategorie Speed über 500 km mit einer Geschwindig-
keit von 207 km/h. Der alte Rekord lag bei 93 km/h. Diese beiden Rekorde wer-
den jetzt mit den nötigen Beweisen bei der FAI zur Prüfung eingereicht, bevor
sie nach einer Prüfung endgültig anerkannt werden. Mit dem Forschungsflug-
zeug gelang unter anderem schon vor einige Jahren die erste Alpenüberque-
rung. Die Rekordmaschine ist Exponat der AERO.
https://www.ifb.uni.stuttgart.de
Distanzweltrekordversuch mit Hybridflugzeug über 1000 Kilometer
Ivo Boscarol konnte für 218 Millionen Dollar seine Firma Pipistrel an den ameri-
kanischen Textron-Konzern verkaufen, dessen Vertrag jetzt endgültig besiegelt
wurde. Boscarol begann noch vor der Gründung des neuen Staates Slowenien
heimlich mit der Produktion von Motortrikes. Am damaligen Militärflugplatz bau-
te er eine Ultraleichtflugzeug-Produktion auf. Über die Jahre wuchs die Firma
zunehmend auch mit neuen Modellen. Schon früh stieg man in die Entwicklung
der Elektromotorisierung für Elektrosegler und Motorflugzeuge ein, was 2019
zur EASA-Zulassung des ersten Elektromotorflugzeugs der Welt, der Velis führ-
te. Pipistrel bleibt weiterhin eigenständig und wird Teil von Textrons neuester
Division, Textron eAviation. Die Regie wurde R. Scholl anvertraut. „Pipistrel hat
bereits erreicht, was viele andere Unternehmen nur anstreben: hochwertige
Elektroflugzeuge zu zertifizieren und an Kunden auf der ganzen Welt zu liefern“,
sagte Scott Donnelly, Präsident und CEO von Textron.
https://www.textron.com
Ivo Boscarol erhielt für seine Firma Pipistrel 218 Mio. Dollar
Die Luftfahrt braucht skalierbare Antriebssysteme. Emissionsfreie Triebwerke
können das Fliegen zukunftsfähig machen. Mit diesem Ziel arbeitet das in Stutt-
gart ansässige Unternehmen H2FLY als Entwickler von Wasserstoff-Brennstoff-
zellentechnologien für Flugzeuge bereits seit 2014 an CO2-freien Antrieben. Bis-
lang fanden die Tests der HY4 ausschließlich im Testgebiet um den Flughafen
Stuttgart statt. Der Flughafen Stuttgart ist langjähriger Partner von H2FLY und
unterstützt das Unternehmen mit seiner Infrastruktur. Am 12. April 2022 flog das
von H2FLY federführend entwickelte Testflugzeug HY4 von Stuttgart nach Fried-
richshafen und damit erstmals zu einem anderen Flughafen. Dem Überführungs-
flug folgte am 13. April ein Höhenflug mit erstmals über 7.230 Fuß, womit H2FLY
eigenen Angaben zufolge einen neuen Weltrekord für wasserstoffelektrische
Passagierflugzeuge aufstellt. Auf der AERO Friedrichshafen wird die HY4 zum
ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. https://www.aero-expo.de
Stuttgarter Wasserstoff-Flugzeug bewährte sich auf Überlandflug
Das Berliner Start-up Theion hat für 2023 eine Lithium-Schwefel-Zelle für die
Luft-und Raumfahrt angekündigt. Dazu wurde der Batterie-Spezialist Ulrich Eh-
mes mit der Leitung des Unternehmens verpflichtet. „Die sogenannte Kristall-
Zelle von Theion eignet sich perfekt für alle Mobilitätsanwendungen und ist
gleichzeitig äußerst nachhaltig.“ Hauptinvestor von Theion ist Lukasz Gadowski,
CEO von Team Global. Bei Team Global handelt es sich um eine Technologie-
Holding, die früh in vielversprechende Startups investiert – unter anderem bei
Volocopter und AutoFlight. Wie jüngst aus dem Unternehmen zu erfahren war,
sind Produktionsstätten in Europa, Asien und den USA geplant. „Die Standorte
für die späteren Giga-Fabriken stehen noch nicht fest, werden aber in der Nähe
der Kunden liegen“, teilte Theion mit. Die Energiedichten versprechen bei der 1.
Generation 500 Wh/kg (2023) und für die 2. Generation 700 Wh/kg (2024), die
dann der Luftfahrt zur Verfügung stehen soll. https://www.theion.de
Berliner Start-up will Zellen mit 500 Wh/kg-Dichte herstellen
Die niederländische Luftfahrt war früher durch Fokker bekannt. Was bis heute
übrig blieb, ist GKN. Bekannter sind in den Niederlanden die Technische Univer-
sität in Delft mit ihrer Fakultät für Luftfahrt und der Deutsch-Niederländische
Windkanal. Ebenso intensiv wird am 1919 gegründeten königlich niederländi-
sche Aerospace Centre NLR (Nationaal Lucht en Ruimtevaartlaboratorium) in
Amsterdam gearbeitet. Ein Luft- und Raumfahrtinstitut kleineren Ausmaßes, was
wohl eher im Schatten von NASA, DLR und ONERA steht. Um disruptive Techno-
logien für zukünftige Großflugzeuge einsetzen zu können, hat sich das nieder-
ländische NLR-Team einer simplen Anwendung bedient. Ein zunächst sehr
unscheinbar wirkendes Modell dient dabei, per Fernsteuerung geflogen, als flie-
gende Messstation, mit der Parameter erflogen werden, die durch Skalierung für
die späteren Originale hochgerechnet werden können. Am 30. März 2022 fand
der Jungfernflug des Scaled Flight Demonstrator statt. www.nlr.nl
NLR-Team unternimmt Flugversuche mit Scaled Flight Demonstrator
Erst kürzlich hatte Aura Aero seinen Kunstflug-Zweisitzer Integral R auf den
Markt gebracht. Schon will man nicht nur für den Kunstflugtrainer werben, für
den sie bereits erste Aufträge in Frankreich verbuchen konnten. Von Anfang an
gaben die Südfranzosen bekannt, daran auch eine Elektromotorisierung vorzu-
nehmen. War man sich doch auch ziemlich sicher, dass für die Weiterentwick-
lung auch staatliche Unterstützung zuteil werden könnte, weil das Konzept über-
zeugend klingt. Jetzt teilte auch Safran Electrical & Power mit, beide Projekte
von Auro Aero massiv unterstützen zu wollen. Dazu wurde eine Kooperarations-
vereinbarung zwischen beiden Unternehmen getroffen, die auch die Architektur
der elektrischen Antriebe der zwei sehr unterschiedlichen Systeme berücksichti-
gen. Der Prototyp der Integrale E-Version wird über einen intelligenten ENGI-
NEUS- Elektromotor verfügen, der mehr als 100 kW liefern kann, sowie über das
GENeUSGRID-Verteilungs- und Schutzsystem. https://www.aura-aero.com
Calin Gologan gilt als schillernde Persönlichkeit in der Elektroflug-Szene. Mit
monatelanger Verzögerung gab er die DULV-Zulassung seines Einsitzers Elektra
One mit einem Geiger E-Antrieb bekannt, dem ersten in Deutschland zugelasse-
nen Ultraleichtflugzeugs mit Elektroantrieb, entsprechend der dafür anzuwen-
denden neuen Zulassungsvorschriften (LTF-UL 2020). Nun konnte er anlässlich
einer Rollout-Feier in der Flugzeughalle der ehemaligen Flugwerft Oberschleiß-
heim bei München seinen Doppelsitzer, den er als Trainer bezeichnet, einem
auserlesenen Fachpublikum vorstellen. Der Elektra-Trainer weist ähnliche äus-
serliche Konturen wie alle seine Vorgänger einschließlich des kleineren Ein-
sitzers auf. Herz aller Flugzeuge sind die unterschiedlichen Geiger-Elektromo-
toren der HPD-Serie. Im Bug des Elektra-Trainer dreht ein luftgekühlter 50 kW
HPD 50D einen Dreiblatt-Verstellpropeller von Helix mit 1,75 m Durchmesser an.
Der Erstflug ist für den Juni 2022 geplant. https://www.elektra-solar.com
Gologan‘s Ein- und Zweisitzer: Jetzt kommen die Elektro UL‘s
Aura Aero wird vom Staat und von Safran für 19-Sitzer unterstützt
Seit 2016 betreibt die AdvanTec Forschungsprojekte, unter anderem das Projekt
E-ROP, das sich mit der Entwicklung eines hybridelektrischen Antriebsstrangs
befasst. Am 19. April 2022 wurde am Flughafen in Augsburg der Erprobungsträ-
ger E-ROP der AdvanTec GmbH der Öffentlichkeit vorgestellt. Das in CFK-Bau-
weise gefertigte Hochleistungsflugzeug zeichnet sich als geradezu ideal dafür
aus, was den Einbau FES-System von LZ-Design mit 35 kW betrifft. Die Ausle-
gung der beiden „Batteriestränge“ erfolgte in Zusammenarbeit mit der DHBW
Mosbach unter Prof. Dr. Rainer Klein. Die Entwicklung des dazugehörigen Batte-
rie-Managementsystems (BMS) ist von AdvanTec und stellt ein Kernelement des
Antriebsstrangs dar. Dieses Jahr geht die Flugerprobung für die maximale
Reichweite im reinen batterieelektrischen Kraftflug bis zu 450 km in die entschei-
dende Phase. In der erweiterten Stufe wird der Range Extender, der im Moment
ein Drehkolbenmotor ist, eingesetzt. httsps://www.adcantecgmbh.de
Segelflugzeug als Hybrid-Eprobungsträger: „AdvanTec1“
Bild: GKN
05.05.2022
Wie sich der Luftverkehr mit eVTOL’s in Deutschland entwickeln kann
19.05.2022
ATR will mit „EVO“ eine neue Generation seiner Turboprops starten
20.05.2022
Extremer Leichtflugzeugbau soll Elektroantrieb bei „Corsair“ ermöglichen
30.05.2022
Wasserstoff-Antriebstechnologie bei Airbus für das ZERO-Null-Flugzeug
soll beschleunigt werden
31.05.2022
eVTOL nach UL-Kriterien mit kleiner Mannschaft entwickelt
Diplom Ingenieur Michael Kügelgen, 66, gründete mit einem Bekannten 2018 die
eMagicAircraft mit dem Ziel, dass man ein eVTOL in der UL-Klasse erfolgreich
flügge macht. Das Grundkonzept ist ein Tademflügler mit zwei verbundenen Sei-
tenträgern, die je vier Einzelrotoren tagen. Der Hauptantrieb ist ein Geiger HPD
32 mit Dreiblattpropeller. Die Einheit wurde zunächst mit einer VVZ ohne großen
Aufwand störungsfrei elektrisch, rein aerodynamisch geflogen. Der vordere Flü-
gel besitzt keine Steuerflächen wie der hinter Flügel, dem zusätzliche Winglets
zugeordnet sind und der normale Querruder besitzt, die auch als Höhenruder
verwendet werden. Die 8 starrmontierten Rotoren mit je 13 kW, sind jeweils auto-
nome Einheiten, übernehmen die gesamten Phasen bei Start und Landung und
die Transition in den Reiseflug und wieder zurück. Der Hauptantrieb ist ein Gei-
ger HPD 32 mit Dreiblattpropeller. Die schwierigste Phase der Transitionen steht
aber noch bevor. www.emagic-aircraft.com
Mit der Eröffnung eines Zero Emission Development Centre (ZEDC) für Wasser-
stofftechnologien stärkt Airbus nun seine Präsenz in Großbitannien. Eine Pri-
orität des britischen ZEDC wird die Entwicklung eines kostengünstigen kryoge-
nen Kraftstoffsystems sein, das für die erfolgreiche Inbetriebnahme des ZEROe-
Passagierflugzeugs von Airbus bis 2035 erforderlich ist, und um die britischen
Fähigkeiten und das Know-how in Bezug auf Wasserstoff-Antriebstechnologien
zu beschleunigen. Das britische ZEDC wird von der jüngsten Zusage der briti-
schen Regierung profitieren, dem Aerospace Technology Institute (ATI) in den
nächsten drei Jahren eine Finanzierung in Höhe von 685 Millionen britischen
Pfund zu garantieren. Alle Airbus ZEDCs (einschließlich Deutschland, Frank-
reich und Spanien) werden voraussichtlich im Jahr 2023 voll betriebsbereit und
für Bodentests mit dem ersten voll funktionsfähigen kryogenen Wasserstofftank
bereit sein. Die Flugtests sollen 2026 beginnen. www.airbus.com
Noch sind sie eher unbekannt: Amadeo, eine Vermögensverwaltungs- und Flug-
zeugleasingfirma in Frankreich und Aelis Group, eine slowakische Flugzeugver-
kaufs- und Leasinggruppe besonders für Kurzstreckenflugzeugen vom Typ ATR
und Aura Aero, ein französisches Start-up, dass es gerade mal geschafft hat, ein
einmotoriges Trainerflugzeug auf den Markt zu bringen. Erst vergangenes Jahr
stellte Aura Aero dann gleich ein 19-sitziges Flugzeug mit 6 Elektromotoren vor.
Nun gaben die beide Unternehmen Aura Aero und die Aelis Group bekannt, eine
Ideenschmiede rund um das Flugzeug vom Typ Era zu gründen. Amadeo kün-
digte letztes Jahr schon an, an dem Kauf von 200 Maschinen des 19-Sitzer inte-
ressiert zu sein. Aber noch ist Aura Aero damit beschäftigt, seinen Doppelsitzer
Integral durch die Zulassung zu bringen und als Zwischenschritt soll auch Inte-
gral erst einmal einen elektrischen Antriebsstrang erhalten. Doch neben dem
Mut des Umstiegs fehlt noch das Geld. www.aura-aero.com
Von der Kunstflugmaschine zum 6-Mot Commuter
Die Entwickler des Lilium-eVTOL sind eine Partnerschaft mit Honeywell (Avio-
nik- und Flugsteuerungssysteme für den Lilium Jet) und DENSO eingegangen,
die gemeinsam den Elektromotor entwickeln und herstellen wollen, der die
Triebwerke des „Lilium Jet“ antreibt. Das luftgekühlte Design biete, so Lilium,
im Vergleich zu herkömmlichen Flüssigkeitskühlsystemen strukturelle Einfach-
heit und Wartungsfreundlichkeit und hat daher das Potenzial, die Betriebskos-
ten von Flugzeugen erheblich zu senken. Der Rotor und Stator des E-Motors
sind im Vergleich zu herkömmlichen axialen Konstruktionen in einer zentrifuga-
len oder „radialen“ Konfiguration angeordnet. Das senkt das Gewicht des Bau-
teils, die Herstellungskosten und die Anfälligkeit für Fremdkörperschäden. Es
verfügt auch über eine branchenführende Leistungsdichte, wobei die ersten
Prototypen darauf ausgelegt sind, über 100 kW Leistung aus einem System mit
einem Gewicht von etwas mehr als 4 kg zu extrahieren. www.lilium.com
Lilium geht Partnerschaft mit Honeywell für Flugsteuerung ein
Die französische Firma Efesto entwickelt normalerweise Hybrid-Systeme für den
Motorrad-Bereich. Auf der AERO stellte sie jetzt eine Antriebseinheit auf Basis
des Rotax 914 aus, die zusammen mit einem 60 kW-Elektromotor einen Parallel-
Hybrid-Betrieb möglich macht. Dazu entwickelte die Firma Ashot anstelle des
Rotax-Originalgetriebes ein neues Getriebe mit innenliegender Kupplung. Ein 60
kW Emrax liegt dabei direkt auf die Propellerwelle. Der entsprechende Wechsel-
richter ist hinter dem Rotax montiert. Die Hybrideinheit ermöglicht es, das Flug-
zeug in verschiedenen Betriebsmodi zu betreiben. Im Startermodus startet der
Elektromotor zunächst den Rotax. Im Boost-Modus also für den Start- und
Steigflug stehen dann durch den Parallel-Betrieb 200 kW zu Verfügung. Im Rei-
seflug entwickelt die Einheit 100 kW und lädt dabei über den Motor/Generator
das Batterie-Package. Mit dem Flugzeughersteller CFM Air wurde vereinbart,
eine Einheit testweise in eine DARDO zu installieren. www.efesto.fr
Efesto bietet Parallel-Hybrid auf Rotax-Basis
Noch ist es ein Mock-up, was der Österreicher Hans Schwöller auf der AERO
präsentierte. Sein XAEROS Hybrid 200 ist ein Parallel-Hybrid, der dadurch auf-
fällt, dass er aus einem Elektromotor, zwei Zweizylinder-Viertaktmotoren und
einem Akku besteht- alles kompakt mit einer Steuerungselektronik verbaut,
jedoch nicht mehr Volumen einnehmend als ein gewöhnlicher Flugmotor seiner
Leistungsklasse und das bei 118 kW (180 PS) mit 120 kg. Der Akku, der den 74
kW starken E-Motor antreibt, liefert für die Startphase etwa drei Minuten Strom,
was der Antriebseinheit 200 kW Spitzenleistung verleiht. Im Reiseflug überneh-
men die beiden mit Rotax-Teilen aufgebauten Verbrenner die Arbeit alleine und
laden über den Motor/Generator wieder die Batterie. Die einzigartige Hybridlö-
sung des XAEROS Systems bietet die Sicherheit eines redundanten Reiseflu-
gantriebs bei Beibehaltung der gewohnten Reichweiten und Flugleistungen. Ei-
ne spannende Idee, die in vier Jahren marktreif sein könnte. www.xaeros.com
XAEROS bietet kompakte Komplettlösung eines Hybrid-Motors
In Buxtehude baut Jörg Hollmann, 54, ein 120 kg UL in CFK-Technologie. Der
Knackpunkt ist der extrem leichte Rumpf aus CFK-Rohren. Dafür hat er eine spe-
zielle Technik entwickelt. Die Verbindung der Knotenpunkte ist hierbei von
besonderer Bedeutung: Um das Problem zu lösen, hat er ein Verfahren entwik-
kelt, bei welchem die Rohre mittels Rovings im Co-Bonding verbunden werden.
Die Festigkeit dieser Verbindungen hat man in Zusammenarbeit mit der Hoch-
schule 21 (Buxtehude) nachgewiesen und beim Deutschen Patent- und Marken-
amt schützen lassen. Der Flügel, des verkleinerten „Corsair“-Nachbaus (ehema-
liges Trägerflugzeug) besteht aus zwei CFK-Holmen, CFK-Sandwich Torsions-
nasen und CFK-Sandwich Rippen. Regulär liefert seine Firma das Flugzeug mit
einem Verbrenner. Nun hat er sich für einen Geiger HPD 20 E-Motor mit 20 kW
entschieden. Der Erstflug ist noch für diesen Sommer geplant. Momentan ist das
Interesse größer als die Version mit dem Kolbenmotor. ww.jh-aircraft.com
Jetzt möchte auch das französisch-italienische Firmenkonsortium ATR mit hy-
bridfähigen Turboprop-Triebwerken mit ihrer „EVO“ Flugzeugfamilie eine neue
Generation von Kurzstrecken-Verkehrsflugzeugen auf den Markt bringen. Dabei
knüpft der Firmenverbund an den Erfolg seiner zweimotorigen Turboprops an-
knüpfen. Sowohl in den USA als auch in Europa arbeitet man parallelhybriden
Antriebssystem, wenn zumeist auch nur experimentiell an kleinen ein- und zwei-
motorigen Flugzeugen. Im Kraftfahrzeugbereich wird die Hybridtechnologie als
zu aufwendig und kostenintensiv und somit auch als ineffizient bezeichnet. Im
Luftfahrtbereich stellt sie in jedem Fall eine Brückentechnologie dar. Schon in
den kommenden Monaten wird ATR mit Fluggesellschaften, Triebwerksherstel-
lern und Systemanbietern zusammenarbeiten, um das Programm bis 2023 zu
starten. Zu den wichtigsten Vorteilen gehören eine 20-prozentige Gesamtkraft-
stoffverbesserung und 100-prozentige SAF-Kompatibilität. www.atr.com
Pratt & Whitney Canada (P&WC) hat H55 S.A., das in der Schweiz ansässige Un-
ternehmen, das elektrische Antriebs- und Batteriesysteme entwickelt, ausge-
wählt, um das Batteriepaket für das regionale Hybrid-Elektroflug-Demonstrator-
programm des Unternehmens bereitzustellen. Der National Research Council
Canada (NRC) und das Innovative Vehicle Institute (IVI) unterstützen auch die
Entwicklung einiger Komponentendesigns und elektrischer Steuersysteme für
das Projekt. Hybrid-elektrische Antriebstechnologie ist ein Kernelement der
Strategie von Pratt & Whitney, die Effizienz von Flugzeugantriebssystemen kon-
tinuierlich zu verbessern, um das branchenweite Ziel zu unterstützen, bis 2050
Netto-Null-CO2-Emissionen für die Luftfahrt zu erreichen. Das Experimentalflug-
zeug wird eine De Havilland Canada Dash 8 sein. Die Bodenerprobung der An-
triebstechnologie wird bereits in diesem Jahr beginnen. Die ersten Flugver-
suche sind für das Jahr 2024 anberaumt. www.h55.ch
H55 erhielt Auftrag von Pratt & Whitney für Demonstrator
Eviation erhielt von Cape Air weitere 75 Vororder
Was noch nicht ist, soll nun doch noch werden! Gemeint ist der schon mehrfach
verschobene Erstflug von Eviations „Alice“, dem bis zu 9-sitzigen Commuter.
Dazu gab die Eviation schon im April dieses Jahres bekannt, neben der DHL als
Launching Customer für seinen Elektroflieger nun auch eine Option für 75 wei-
tere Flugzeuge der amerikanische Cape Air erhalten zu haben. Cape Air betreibt
an der Ostküste der USA derzeit mit 103 Flugzeugen um die 400 Flüge täglich
auf kürzeren Strecken. Zunächst hatte Cape Air 2017 bei Tecnam in Italien für
Aufsehen erregt, als diese 100 Maschinen vom Typ P-2012 geordert hatten, um
nach und nach die 78 Cessna 402 zu ersetzen. „Wirklich nachhaltige Luftfahrt
reduziert nicht nur die Auswirkungen des Flugverkehrs auf die Umwelt, sondern
ist auch wirtschaftlich sinnvoll“, sagte Jessica Pruss, Vice President of Sales
bei Eviation. „Wir sind stolz darauf, Cape Air, einen anerkannten Marktführer im
regionalen Flugverkehr, dabei zu unterstützen. www.eviation.co
Airbus hat den US-Elektromotoren-Hersteller MAGicALL ausgewählt, die die Mo-
toren für den CityAirbus NextGen liefern sollen. Der eVTOL-Prototyp von Airbus
wird mit einer maßgeschneiderten Version der neuesten Elektromotoren- Gene-
ration ausgestattet, die das Unternehmen hergestellt. Die Elektromotoren sind
ein wichtiger Bestandteil des Prototyps: Das hohe Drehmoment und geringe Ge-
wicht des Motors sowie seine robuste Bauweise werden der Gesamteffizienz
des Flugzeugs sehr zugute kommen. Die Elektromotoren werden dank einer
vollständig integrierten Lösung, die sowohl den Motor selbst als auch sein Steu-
ersystem als Teil einer vollständig geschlossenen, luftgekühlten Antriebseinheit
umfasst, auch zur nahtlosen Architektur des eVTOL-Prototyps von Airbus bei-
tragen. Überflüssig jedoch von Airbus zu betonen, dass die Motoren von MAGic-
ALL bürstenlos funktionieren, arbeiten doch sämtliche E-Motoren für die
Elektroluftfahrt grundsätzlich kommutatorlos! www.airbus.com
Airbus entschied sich für amerikanischen E-Motorenhersteller
Während in Deutschland teilweise noch an kleineren Luftfahrzeugen mit Was-
serstoff-Brennstoffzellen-Systemen geplant wird, bereitet sich das britisch-ame-
rikanische Unternehmen ZeroAvia nach Erfahrungen mit einem Brennstoffzel-
lensystem in einer Piper Malibu auf den Erstflug in einer Dornier 228 vor. Zwei
dieser Antriebe, die zuvor auch auf Testprüfständen gelaufen sind, sollen noch
in diesem Jahr die erste Maschine in Großbritannien in die Luft gehen. Die je
500 kW starken Elektroantriebsstränge ersetzen darin die regulären Propeller-
turbinen von Garrett TPE 331-5 mit je 529 kW. Jetzt wurde in den USA einen
zweite gebrauchte Dornier 228 für die Umrüstung übernommen, die dann für die
Zulassung der Wasserstoff-Antriebe durch die US/FAA eingesetzt wird. ZeroAvia
strebt an, schon in zwei Jahren für den 19-sitzigen Regional-Airliner die Zulas-
sung zu erhalten. Hersteller der Dornier 228 ist nach mehreren Übernahmen
General Atomics Europe in Oberpfaffenhofen bei München. www.zeroavia.com
Es ist nicht das erste Mal, dass in der Welt oder auch in Deutschland man sich
Gedanken macht, wie der Luftverkehr der Zukunft mit eVTOL‘s ablaufen könnte,
obwohl sich diese alle noch im Prototypenstadium und zum Teil sogar nur aus
Computeranimationen bestehen. Dennoch schlossen sich unter der Leitung von
Airbus führende Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen so
wie Kommunen zur Air Mobility Initiative (AMI) zusammen, um einen Beitrag für
die Entwicklung des eVTOL-Luftverkehrs zu leisten. Zu den Mitgliedern der Air
Mobility Initiative gehören unter anderem Airbus, die Bahn, die Flugsicherung,
Diehl Aerospace, Droniq, der Airport München, die Stadt Ingolstadt, das Rote
Kreuz und die Telekom. Die Testflüge werden in der Region um Ingolstadt
durchgeführt. Im Bereich „Vertiport“ geht es um die Start- und Landeplätze für
die eVTOL’s und deren Stadt- und Flughafenintegration, ebenso wie die intermo-
dale Verbindung zu anderen Verkehrsmitteln. www.www.airbus.com
In seiner Freizeit ist Axel Schölch überzeugter Segelflieger. Zusammen mit Prof.
Dr. Sven Schmidt konnten sie Studierende aus unterschiedlichen Studiengänge
an der DHBW Mannheim für das Projekt EBSAL (Entwicklung eines Brennstoff-
zellensystems für die allgemeine Luftfahrt) interessieren. Axel Schölch, Laborin-
genieur und Haupinitiator hatte die Idee ein Brennstoffzellen-System für Klein-
flugzeuge zu entwickeln, was nun den Besuchern auf der AERO präsentiert wer-
den konnte. E-Motorenhersteller Geiger-Engineering lieferte die Batterie, den
Elektrogenerator und die Antriebssteuerung des 35 kW für das in den Prototyp
einzubauenden C42-Elektro, der von einem HPD 50 angetrieben wird. Statt des
sonst 24,8 kWh Batterie-Sets wird nur eine Pufferbatterie verwendet. Noch in
diesem Jahr soll das Hybridsystem in den Erprobungsträger installiert werden.
Das System soll als Range-Extender zum Einsatz kommen. Man verspricht sich
eine Flugdauer von bis zu 3 Stunden.
35 kW-Brennstoffzelle für Comco-Ikarus C42 als Range Extender
ZeroAvias Do 228 soll bald mit Brennstoffzelle fliegen
9-11-Sitzer soll in großen Stückzahlen vom Fließband kommen
Mit Bill Gates Finanzhilfe und spanischen Zulieferern wollen die
Schweden wieder Commuter produzieren
Das spektakuläre Flugzeug Celera soll jetzt auch mit Wasserstoff
betrieben werden
Volocopters Konzepterweiterung mit Tandemflügel für VoloConnect
Die Celera ist ein hochinnovativer Flugzeugtyp eines Flugzeugs mit Heckpropel-
ler-Antrieb, das auf 19 Passagiere skalierbar ist. Die Flugeffizienz sei schon
durch die kolbengetriebene Version RED A03 erheblich verbessert worden.
Diese Kombination ergänzt die Möglichkeiten für den privten Luftverkehr. Das
Flugzeugdesign von Otto Aviation bietet einen außergewöhnlich geringen Luft-
widerstand über das gesamte Flugzeug. Das Design des Celera-Rumpfs, des
Leitwerks und der Flügel nutzt die laminare Strömung. Nach ersten Flugversu-
chen bestätigte sich bei der Celera 500L, die noch mit diesem Motor bestückt
ist, dass die Gleitzahl bei 22 liegt. Dieser hohe Wert ist auch auf die große Flü-
gelstreckung zurückzuführen. Dazu kommt eine Fluggeschwindigkeit von 460
kts. Zurzeit fliegt das Flugzeug noch fensterlos in den USA. Die Version 500L
soll voll skalierbar sein. Eine Variante des Flugzeugs soll nun mit dem ZA 600
von ZeroAvia ausgerüstet werden. www.ottoaviation.com
Am Mittwoch den 22.6.2022 öffnete die Deutschlands Luftfahrtmesse ILA - nach
langer Corona-Pause, -deutlich kleiner als vor der Pandemie. Mit "nur" 550 Aus-
stellern ist sie beinahe nur halb so groß. Damit steht sie kleiner da als die AERO,
die 633 Aussteller aufzuweisen hatte. Im Gegensatz zur AERO nehmen die Expo-
nate, besonders darunter auch die Flugzeuge einen wesentlich größeren Raum
ein. Stark geprägt ist Deutschland älteste Luftfahrt-Messe allerdings von starker
militärischer Präsenz und der Raumfahrt. Allerdings muss sich die Messelei-
tung und auch der BDLI die Frage stellen lassen, wie es tatsächlich mit der tra-
ditionellen ILA überhaupt weitergehen soll, liegen doch der Aerosalon in Paris
und die Farnborough International Aishow den Machern sehr im Nacken. Da hel-
fen auch nicht die gutgemeinten Versuche eines Future Lab, mit allem was die
Luftfahrt in Zukunft bewegt, wenn auch coranabedingt täglich nur 10 000 Besu-
cher das Gelände betreten dürfen. www.ila-berlin.com
Nach dreijähriger Pause fand die ILA in Berlin wieder statt
Von der Firma Archer in San Francisco Bay in Kalifornien kommt neue Botschaft
über dies Flugerprobung ihres eVTOL’s „Maker“. Inzwischen konnte das Unter-
nehmen in aller Ruhe nach dem Erstflug im letzten Jahr mit dem Fluggerät wei-
tere Phasen erproben. Dazu gehört auch das Schwenken der Rotorgondeln im
Flug. 12 Rotoren werden aus den Motorgondeln heraus nach dem Tilt-Prinzip
gleichzeitig geschwenkt. Der Viersitzer soll einmal eine Reichweite von 60 Mei-
len bekommen und bis zu 150 mph schnell sein. Maker hat nach dem ersten Ein-
satz das Tilt Propeller Systems (TPS) für die aktive Steuerung im Schwebeflug,
wie das System auch programmiert war, funktioniert, jedoch wurde das nur mit
den vorderen Triebwerken erprobt. Von einer kompletten Transition sieht man
sich zeitlich noch etwas entfernt. Das Batterie Package stellt 74 kWh zu Verfü-
gung. Die Gesamtantriebsleistung liegt bei 672 kW, was aber auch eine absolute
Zuverlässigkeit der Elektromotoren voraussetzt. www.archer.com
Archer setzt Flugerprobung mit „Maker“ weiter fort
Heart Aerospace, 2018 in Schweden als Start-up gegründet, will mit ei-nem kon-
ventionellen Flugzeugentwurf eines 19-sitzigen Commuters ES-19 den Markt für
kurze Strecken erobern. Es ist geplant, das Flugzeug mit einem rein elektrischen
Antrieb auszustatten. Die Pläne von Heart sind in aller Stille weiter fortgeschrit-
ten. Mit ganzen 2,5 Millionen Euro kamen zunächst nur bescheidene Mittel aus
einem EU-Fördertopf. Um die gesteckten Ziele zur Entwicklung eines Flugzeugs
voranzutreiben, waren weitere Mittel erforderlich. Im letzten Sommer kamen für
das Unternehmen weitere 35 Millionen US-Dollar in einer Investitionsrunde unter
der Leitung von Bill Gates Klimafonds Breakthrough Energy Ventures hinzu.
Einen weiteren Schritt unternahm aber das Heart damit, den spanischen Zuliefe-
rer Aernnova auszuwählen, um große Teile seiner in Entwicklung befindlichen
ES-19 zu übertragen. Inzwischen wurden von Mesa und United Kaufverträge für
200 Flugzeuge unterschrieben. www.heartaerospace.com
Im vergangenen Jahr erprobte Ampaire in den USA ausgiebig seine auf einen
Hybrid-Antrieb umgerüstete Cessna 337. Nun begann auch im April dieses Jah-
res zunächst die Bodenerprobung mit dem Cessna Caravan, als Eco Caravan
bezeichnet. Um die Versuche fortzusetzen und den zukünftigen Betrieb von Hy-
brid-Elektroflugzeugen vorzubereiten, haben Ampaire und Black & Veatch, spe-
zialisiert auf den Bau von Infrastrukturen für das Management und die Produk-
tion von Energie, eine Vereinbarung unterzeichnet, um sowohl den Zugang zur
elektrischen Versorgung auch für synthetische Flugkraftstoffe (SAF) an den
Flughäfen zu erleichtern. Man vereinbarte die Schaffung eines zuverlässigen,
mit sauberer Energie betriebenen Ladesystems und eine nachhaltige Versor-
gung mit SAF unter Nutzung der Entwicklung der Lieferkette für Solarenergie.
Ampaire arbeitet bereits auch der Umrüstung einer zweimotorigen Twin Otter
auf eine viermotorige Hybrid-Version. www.ampaire.com
Ampaire schließt mit Black & Veatch Versorgungsvertrag ab
Das südkalifornische Entwicklungsunternehmen Tier1 Engineering arbeitet für
die Luftfahrtindustrie. 2015 entwickelte Tier 1 Engineering einen batteriebetrie-
benen Hubschrauber, auf Basis eines modifizierten Robinson R44-Hubschrau-
ber. Das 2500-Pfund-Flugzeug absolvierte seinen Erstflug im Jahr 2016 und hält
derzeit vier Guinness-Weltrekorde, darunter Premieren im Elektroflug, die wei-
teste Entfernung und die längste Dauer. Genauere Angaben wurden seinerzeit
zum elektrischen Antrieb nicht gemacht. Nun gab MagniX, ein Spezialist für
Elektromotoren bekannt, ebenfalls eine Robinson R44 mit einem seiner Antriebe
ausgestattet zu haben. Der Erstflug über mehr als drei Minuten sei nur der Be-
ginn einer Erprobungsreihe. Tier 1 Engineering arbeitet derzeit mit dem FAA
Aircraft Certification Office in Los Angeles am e-R44-Projekt, um ein Supple-
mental Type Certificate (STC) zu erhalten. Tier 1 entwickelt den vollelektrischen
Robinson R44 für Lung Biotechnology PBC. www.tier1engineering.com
Robinson R44 fliegt mit E-Antrieb von MagniX
ZeroAvia rüstet mit seinem Wasserstoff-System viele Typen aus
Mit einem kleinen Startkapital von 3,2, Mio. Euro wollen der Niederländer Ivor
van Dartel und der Deutsche Dr. Sebastian Seemann einen vollkommen neuen
Weg für den Personen-Nahverkehr beschreiten. Ihre Idee ist ein einmotoriges
Elektroflugzeug, als 9 bis11-Sitzer ausgelegt, das kurzen Strecken wie etwa von
Bamberg nach Friedrichshafen bedient. Das Flugzeug wird über keine Druckka-
bine verfügen. Entscheidend für den „Microliner“ ist, dass er in großen Stück-
zahlen produziert, um die Herstellungskosten zu minimieren. Von Hand nieten
oder laminieren - undenkbar! Gefragt ist also eine nahezu vollautomatische Fer-
tigung, wie sie zum Teil trotz der verwendeten Faserbundtechnologie im Groß-
flugzeugbau angewendet wird. Die Idee wurde bereits auf der ILA 22 in Berlin
präsentiert. 2026 könnte bereits die erste Maschine in die Luft kommen. Ob das
in Münchener Team selber in den Flugzeugbau einsteigt oder sich an einer zu
gründenden Airline mit solchen Flugzeugen beteiligt ist noch offen.
www.vaeridion.com
Lilium, der Münchener eVTOL-Hersteller gab jetzt voller Stolz bekannt, dass man
mit einem Demonstrator die Transition mit dem Hauptflügel erfolgreich durch-
führen konnte. Ob es sich dabei um um ein Original Flugzeugmuster handelte,
kann aus den Fotos nicht entnommen werden. Das kombinierte Schwenktrieb-
werkssystem, aus 30 kleinen Elektromotoren bestehend, wurde zum ersten Mal
im Flug aus dem Senkrechtstart zunächst schwebend dann durch Schwenken
der über den Tragflächen verbundenen Motoren und somit in den Reiseflug ge-
bracht, mit dem dann auch höhere Fluggeschwindigkeiten mit dem Canardflug-
zeug erreicht werden können. Matthias Meiner, Chefingenieur und Mitbegründer
von Lilium, sagte: „Der Wechsel des Hauptflügels ist ein großer Schritt nach
vorne auf unserem Weg zum Start und bestätigt unser Flugdynamikmodell.“
Lilium wolle jetzt seine Flugtestkampagne den ganzen Sommer über fortsetzen
und den Flugbereich weiter ausbauen. www.lilium.com
Lilium setzt Flugerprobungskampagne den Sommer über fort
VoloConnect ist die Neuentwicklung von Volocopter, -eine Mischung aus Kopter
und Flächenflugzeug. Das viersitzige eVTOL der Karlsruher Firma bietet eine
Reichweite von mehr als 100 km und Fluggeschwindigkeiten von über 250 km/h.
Erreicht wird das durch ein zusätzliches Tandem-Flügelpaar. Die damit verbes-
serten Leistungen eröffnen dem UAM-Pionier das Marktsegment von der Stadt
in die Vororte und darüber hinaus. Sechs Rotoren ermöglichen den senkrechten
Flug bei Start und Landung, während zwei Triebwerke für den Reiseflug verant-
wortlich sind. Der Prototyp durchläuft derzeit ein anspruchsvoller Flugtestpro-
gramm. Gemeinsam mit der innerstädtischen Drohne VoloCity und der Trans-
portdrohne kann das Unternehmen nun ein breiteres Spektrum von Flugrouten
bedienen. Die Markteinführung des VoloConnect ist für 2026 und des VoloCity
bereits für 2024 geplant. 2011 gegründet, beschäftigt das Unternehmen über 500
Mitarbeiter in Deutschland und Singapur. www.volocopter.com
Die beiden Luft- und Raumfahrtingenieure Ivor van Dartel (38) und Dr. Sebastian
Seemann (39) gründeten nach ihrem Ausstieg bei Airbus bzw. ZF ein Start-up in
München, um ihren eigenen Weg in die grüne Zukunft der Luftfahrt zu ebnen. In-
zwischen konnten sie sogar 3,2 Mio. Euro Risikokapital aufbringen. Doch mehr
als eine inspirierende Website mit einem einmotorigen E-Flugzeug, das einmal 9
Passagiere über Strecken von 500 km transportieren soll und das einer vergrös-
serten Extra 400 mit schlankeren Flügeln ähnelt, besteht nur die Absicht, dass
man bis 2030 den Flugbetrieb aufgenommen haben will. Ob sie jedoch dieses
Flugzeug mit einem Elektroantrieb wirklich selber bauen wollen oder ob sich
eine Fluggesellschaft daraus weiterentwickeln würde, die ihre „Electric Microli-
ner“ auf ausgewählten Strecken zum Einsatz führen, sei als Geschäftsmodell
noch nicht festgelegt, wie auch das „Handelsblatt“ berichtete. Vorerst sei man
dabei, die ersten 15 Mitarbeiter einzustellen. www.vaeridion.com
Münchner Ingenieure wollen Flugzeubau automatisieren
TCab Tech, ein chinesisches Unternehmen entwickelt derzeit den E20, ein 5-sit-
ziges eVTOL, das mit sechs Rotoren - vier Neigungs- und zwei Hubrotoren - und
einem hohen Flügel mit konventionellem Höhenleitwerk ausgestattet ist. Das
eVTOL zielt auf eine maximale Reichweite von 200 km und eine Reisegeschwin-
digkeit von 260 km/h ab. Safran Electrical & Power wird alle sechs intelligenten
ENGINEUSTM-Elektromotoren dazu liefern. Die CAAC-Zertifizierung (Civil Avia-
tion Administration of China) für den E20 wird bis 2025 erwartet. Inzwischen
umfasst die Safran-Produktlinie eine breite Palette von Elektromotoren mit Leis-
tungen im einstelligen Bereich bis 500 kW. Der Motortyp ENGINEUSTM 100, der
für das VTOL E20 vorgesehen ist, liefert beim Start über 100 kW und verfügt
über eine vollständig integrierte Motorsteuerung innerhalb des Motors. Das
Thermomanagement übernimmt ein optimiertes Luftkühlsystem. Die Zertifizie-
rung des Elektromotors ist für Mitte 2023 geplant. www.safran.com
Chinesen kooperieren mit französichem Triebwerkshersteller
Noch wirken die Aussagen des bayerischen Flugtaxi-Unternehmens Lilium ne-
bulös, doch damit stehen sie nicht alleine. Die Versprechungen tönen dennoch
vielsagend. Den Nachweis, dass das eVTOL tatsächlich in den angegebenen Di-
mensionen fliegen kann, wurde bis heute noch nicht öffentlich demonstriert,
dies im Gegensatz zum ebenfalls deutschen Unternehmen Volocopter! Nun
spricht man davon, dass sich die Zulassung von 2024 auf das Jahr 2025 ver-
schieben wird. Immerhin gab Lilium jetzt bekannt, in Villacarrillo/Spanien am
ATLAS Flight Test Center mit seinem Technologiedemonstrator der 5. Genera-
tion, Phoenix 2, die nächste Phase der Flugerprobung in Spanien begonnen zu
haben. In den kommenden Monaten plant Lilium den Flugbereich durch voll-
ständige Übergangs- und Hochgeschwindigkeitsflüge zu erweitern. Lilium plant
außerdem die Einführung eines zusätzlichen Demonstrators, dem Phoenix 3,
der diesen Sommer zum Erstflug in Spanien eintreffen soll.
https://www.lilium.com
Lilium verschiebt die geplante Zulassung auf 2025
Bild: Eviation
Auf der AERO 2018 präsentierte das israelische Unternehmen Eviation Aircraft
erstmals ein Modell seines Commuter- und Geschäftsreiseflugzeugs Alice. Dem
folgte 2019 ein Mock-up auf der Paris Air Airshow. Diese erste Version von Alice
sah zwei Flügelmotoren und einen Heckmotor vor. Bei ersten Bodentests brann-
te jedoch zum Anfang des Jahres 2020 ein Flügelteil und man entschloss sich
eine totale Überarbeitung des Konzeptes vorzunehmen. Damit sind einige grund-
sätzliche Änderungen vorgenommen worden. So besitzt der jetzige Flügel nur
die inzwischen üblichen Winglets und am Heck befinden sich nur zwei statt drei
elektrische Antriebsstränge. Ein T-Leitwerk ersetzt das ursprüngliche übergroße
V-Leitwerk. Ende Dezember wurde auf dem Flugplatz Arlington/WA die ersten
Rollversuche unternommen. Omer Bar-Yohay, Mitbegründer und CEO von Avia-
tion Aircraft, zeigte in den sozialen Medien ein kurzes Video der Rollversuche :
https://youtu.be/jurB4Ff_zbc
Die überarbeitete Version von Alice unternahm erste Rollversuche
Elektrisches Fliegen - die Zukunftsperspektive
Foto: Autoflight
Foto: ZEVA
Bild: EVE
Die Brasilianer machen Ernst und setzen voll auf den Wachstumsmarkt der
eVTOL’s. Eve, ein Embraer-Unternehmen, wird demnächst durch Zusammen-
schluss mit Zanite Acquisition Corp. an der NYSE notiert. Die Listung an der
New York Stock Exchange soll im 2. Quartal 2022 erfolgen. Eve ist ein Urban Air
Mobility Unternehmen, das von Embraer S.A. gegründet und im Oktober 2020 als
unabhängiges Unternehmen gegründet wurde. Der Erlös wird verwendet, um
Eves VTOL weiterzuentwickeln und zu vermarkten. Die Auftragsbestand von
zirka 5,2 Milliarden US-Dollar, bestehend aus 1.735 Fluggeräten über unverbindli-
che Absichtserklärungen von 17 Erstkunden, darunter Starrflügler- und Hub-
schrauberbetreiber, Flugzeugvermieter und Partner von Ridesharing-Plattfor-
men ist Ausgangsbasis für die weitere Entwicklung des in Florida und Ohio neu-
angesiedelten Unternehmens. Kunden sind unter anderem Leasing-Unterneh-
men, Rüstungskonzerne und Fluggesellschaften. https://eveairmobility.com
Foto: British Lithium
Lithium-Lagerstätten sind rar. Zuletzt wurde bekannt, dass tief im Rheingraben
Lagerstätten durch Sole-Ausspülung erschlossen werden könnten. Jüngst gab
die British Lithium zu verstehen, dass man in der Lage sei, aus Quarzgestein
ebenfalls Lithium gewinnen zu können. Eine erste Pilotanlage soll ab Anfang die-
ses Jahres täglich fünf Kilogramm Lithiumcarbonat produzieren. Quarzvorkom-
men sind weltweit bekannt. In Cornwall nutzt man jetzt eine alte Tongrube. Das
erzhaltige Gestein wird zerkleinert und gemahlen und es folgt bei niedrigeren
Temperaturen eine Kalzinierung, bevor das Lithiumcarbonat säurefrei aus-
gelaugt und in mehreren Schritten gereinigt wird. Die Pilotanlage soll ab Anfang
dieses Jahres auch als Demoanlage in Betrieb genommen werden. Mit täglichen
5 Kiloramm liegt der Ertrag jedoch noch in bescheidenen Mengen. British Lithi-
um plant schon eine Großanlage mit einer jährlichen Kapazität von 21.000 Ton-
nen. https://britishlithium.co.uk
Bild: Dufour Aerospace
Am 11. Januar 2022 gab Dufour Aerospace und Savback Helicopters in Zürich
bekannt, den 8-Sitzer Aero3 für Island und Skandinavien exclusiv zu etablieren.
Seit 30 Jahren handelt Savback mit Helikoptern. Der Schweizer Kippflügler
könnte eine gute Bereicherung werden, so Reja Savbäck, CEO von Savbäck
Helicopters. Die Vereinbarung mit Dufour Aerospace zeigt das Vertrauen von
Savback Helicopters in die Zukunft von eVTOL und die Vorteile, die sich daraus
ergeben. Morgan Stanley schätzt den Markt bis 2040 auf eine Höhe bis 1,5 Billio-
nen US-Dollar. Thomas Pfammatter, CEO und Mitgründer von Dufour Aerospace,
fügte hinzu: „Savback Helicopters ist ein zuverlässiger, erfahrener Partner, der
gut positioniert ist, um unsere Aero3-Flugzeuge in Skandinavien zu fördern. Ver-
gessen wurde jedoch, dass es bis heute keinen Prototyp vom Aero3 gibt und
das zur Entwicklung des durchaus genialen Konzeptes den Schweizern noch
sehr viel Geld in der „Kriegskasse“ dazu fehlt. https://dufour.aero
Foto: Joby Aviation
Joby Aviation gehört zu den ernsthaftesten und bis jetzt mit erfolgreichsten
eVTOL-Kandidaten weltweit auch durch militärische Unterstützung für seine Ent-
wicklungen. 2017 begann man mit einem ersten Prototyp und führten seitdem
über 1000 Tests durch. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass sich die Kom-
binationen aus Flugzeug und Kopter durchsetzt. Das zweite Vorserienflugzeug
hat gerade "das besondere Lufttüchtigkeitszeugnis" von der FAA und die Zulas-
sung der US Air Force im Dezember 2021 erhalten. Dies sind Voraussetzungen,
um Flugtests zu beginnen, zumal das Projekt gemeinsam mit der USAF entwi-
ckelt wird. Mit einer Reichweite von 120 km und einer Höchstgeschwindigkeit
von 320 km/h ist das vollelektrische eVTOL von Joby für die Beförderung von
vier Passagieren und einem Piloten ausgelegt. Das zweite Lufttaxi wird noch in
diesem Monat die Flugversuche aufnehmen, was das Erprobungsprogramm
wesentlich beschleunigen wird. https://www.jobyaviation.com
Foto: EHang
EHang Holdings Limited, heute nach eigenen Angaben das weltweit führende
Technologieplattform-Unternehmen für autonome Luftfahrzeuge gab bekannt,
dass AirX Inc., ein japanischer Betreiber digitale Plattformen für Luftmobilität,
eine Vorbestellung für 50 Flugeinheiten des Multicopters EH216 AAV aufgegeben
hat. Damit sei das die größte Vorbestellung für EHang aus Japan. Die Vorbestel-
lung der eVTOL‘s soll verschiedene Urban Air Mobility-Projekte in Japan er-
leichtern und möglicherweise „Luft-taxi“-Dienste für die Weltausstellung 2025 in
Osaka, Kansai, Japan, bereitstellen. Als führender Anbieter von Helikopter-Ser-
viceplattformen in Japan hat AirX Reservierungsplattformen für mehr als 100
Helikopter-Sightseeing-Routen und private Helikopter-Charter entwickelt und
betrieben. Jährlich kann die AirX-Plattform über 2.000 Helikopter-Rundflüge in
ganz Japan und über 200 Charterflüge buchen. Seit seiner Gründung hat AirX
über 15.000 Charterflugkunden bedient. https://www.ehang.com
Vishal Hiremath, Mitbegründer von Jet It und CEO von JetClub, bekräftigte seine
Unterstützung für den eFlyer 800. „Wir nehmen dieses Flugzeug sehr ernst und
freuen uns darauf ….. und warten gespannt auf die Inbetriebnahme.“ Jet It und
Jet Club sind ein Teileigentumsmodell, bei dem Käufer eine einmalige Investition
von 630.000 US-Dollar zahlen muss und dann die Flugstunden ab 1500 Dollar
bekommen. Ein System, was sich weltweit bewährt hat. Hiremath möchte auch
den eFlye 800 von Bye Aerospace ins Programm nehmen. Dazu gibt George E.
Bye an, von dem Zweimot-Muster eFlyer 800 insgesamt 135 Optionen mit teilwei-
sen An-zahlungen zu haben und die beiden vorgenannten Unternehmen als
seine Erstkunden gelten. Indes ist nach wie vor von einem etwaigen Prototyp
noch nicht zu sehen, was so ähnlich geprägt ist wie von deutschen Baulö-wen,
die erst anfangen zu bauen, wenn genügend Käufer voll eingezahlt haben. Selbst
der Zweisitzer lässt auf sich warten! https://www.bye-aerospace.com
Das eVTOL-Flugzeug der 6. Generation von Wisk dürfte der allererste Kandidat
für die Zulassung eines autonomen, vollelektrischen Passagierdienstes in den
USA sein. Ursprünglich als Projekt Cora bekannt, kann sich Wisk dank einer Ka-
pitalhilfe über 450 Millionen Dollar von Boeing freuen. Damit wird Wisk „zu ei-
nem der kapitalkräftigsten Advanced Air Mo-bility (AAM)-Unternehmen der Welt“.
Innerhalb von fünf Jahren nach der Zertifizierung seines eVTOL‘s beabsichtigt
Wisk, eine der größten Flotten von AAM eVTOL-Flugzeugen zu betreiben. In die-
sem Zeitrahmen rechnet Wisk mit fast 14 Millionen jährlichen Flügen, die über 40
Millionen Menschen in 20 Städten Zeitersparnisse bringen. Wisk be-gann 2010
als Zee Aero und fusionierte später mit der Kitty Hawk Corporation. Als das kom-
merzielle Potenzial der Flugzeuge der 5. Generation von Wisk er-kannt wurde,
wurden das Flugzeug und das Team mit einer Investition von The Boeing Com-
pany ausgegliedert, um Wisk zu gründen. https://www.wisk.com
Foto: Wisk Aero LLC
Die Vorbereitungen für die AERO (27. – 30 April 2022) am Bodensee laufen auf
Hochtouren. Seit dem 20. Januar ist der Ticketshop online, in dem sich Besu-
cher ihre Tickets für die globale Messe der Allgemeinen Luftahrt, der Business
Aviation und des Luftsports sichern können. Das Schutz und Hygienekonzept
sieht vor, dass es in diesem Jahr keinen Ticketverkauf vor Ort geben wird. Auf
der AERO 2022 wird die Zukunft der Allgemeinen Luftfahrt einen breiten Raum
einnehmen. Die Themen Elektroflug, nachhaltig produzierte Treibstoffe, Urban
Air Mobility und Drohnen spiegeln sich sowohl bei den Ausstellern und ihren
Produkten und Dienstleistungen prominent wider als auch im Konferenzpro-
gramm der Messe. Ein AERO Sustainable Aviation Trail wird die Besucher zu
AERO-Ausstellern und Vortragsveranstaltungen leiten, die sich besonders dem
Thema Nachhaltigkeit in der Luftfahrt verschrieben haben. www.aero-
expo.com und https://www.linkedin.com/showcase/aeroshow
Foto: Messe-Friedrichshafen
Die Gama (General Aviation Manufacturers Association) mit Sitz Washington DC
und Brüssel vertritt weltweit die Interessen von Luftfahrzeugherstellern, aber
auch von Triebwerksherstellern, Hersteller von Avioniksystemen und -kompo-
nenten sowie Dienstleistern rund um die Allgemeine Luftfahrt. Sieben neue
Mitglieder erhöhen die Zahl der von Gama vertretenen Unternehmen auf 140.
Bisher darin schon vertreten sind neben den bekannten Herstellern wie Mooney
und Piper auch Diamond Aircraft, Pipistrel, Flight Design, Honda Aircraft und
nahezu alle Triebwerkshersteller und assoziierte Mitglieder so auch viele Start-
ups sowie Volocopter, Icon Aircraft und Bye Aerospace. Nun gab die Gama
bekannt, sieben weitere Mitglieder mit Leonardo Helicopters, Safran Helicopter
Engines und Shadin Avionics als Vollmitglieder, Amazon Prime Air und ZeroAvia
als assoziierte Mitglieder und Heart Aerospace und Jaunt Air Mobility gewonnen
zu haben, die besonders auf dem E-Sektor tätig. https://www.gama.aero
Foto: Leonardo
Foto: Eve Air Mobility
Foto: Elringklinger
Bild: Deep Blue Aviation
Foto: Eve Air Mobility
Foto: Symbolbild
Foto: Lilium
Foto: Airbus Helicopters
Foto: DLR
Foto: H.Penner
Bild: Eve
Foto: Elektra-Solar
Foto: Volocopter
Foto: NLR
Foto: Theion
Foto: H2FLY
Foto: Pipistrel
Foto: IFB-Uni Stgt.
Foto: H. Penner
Bild: Auro Aero
Foto: H. Penner
Foto: H.Penner
Foto: ZeroAvia
Foto: Airbus
Foto: Eviation
Foto: H55
Foto: H.Penner
Foto: XAEROS
Foto: Lilium
Bild: Aura Aero
Bild: Airbus
Foto: eMagic
Foto: ATR
Foto: JH Aircraft
Bild: Airbus
Bild: Safran
Bild: Vaeridion
Foto: Lilium
Bild:ZeroAvia
Foto: Tier1Engineering
Foto: Ampaire
Foto: Archer
Foto: Messe Berlin
Foto:Volocopter
Bild: Vaeridion
Bild: Heart Aerospace
Bild: Celera Aviation
Foto: Lilium
Foto: Boeing
Foto: Brian Garrett-Glaser
Foto: Tecnam
Foto: Jetcruzer International
Bild: ATI